Motorradkaufentscheidung will einfach nicht fallen
Hallo!
Mein Name ist Christoph und ich bin kurz davor mir mein erstes Motorrad zu kaufen. Naja, was heißt erstes? Habe zwar eine 100ccm-Schüssel von Peugeot (Roller) gehabt, die hat aber nicht lange durchgehalten (französischer Mist halt ;-)). Also ich habe 5 Geräte in der Entscheidung und von denen schon Favouriten. Es fällt mir wirklich sehr schwer, wirklich das beste herauszuholen. Da ich eher klein bin (1,73), kann ich auch nicht beurteilen, ob eventuell die Domi nicht zu groß für mich ist. Also hier die Auswahl:
http://www.1000ps.at/gebrauchtes-motorrad-504286-KAWASAKI_GPZ_500_S
http://www.1000ps.at/gebrauchtes-motorrad-511911-HONDA_Dominator_500
http://www.1000ps.at/...htes-motorrad-468967-YAMAHA_XJ_600_S_Diversion
http://www.1000ps.at/gebrauchtes-motorrad-513924-SUZUKI_GS_500
http://www.1000ps.at/gebrauchtes-motorrad-510924-KAWASAKI_GPX_500
Also. Da (noch) mein Verständnis für die Technik eines Motorrades in den Kinderschuhen steckt, habe ich die Angebote von Privatpersonen ausgeschlossen. Risiko ist ein Gebrauchtbike immer, aber dort ist es noch größer, wenn man max. einen richtig groben Mangel erkennt. Da ist man beim Händler auf der sicheren Seite. Wenn ich auf meine innere Stimme hören will, fällt mir zu obigen Modellen folgendes ein. Die Susi fällt weg, da ich sie durch ihre Farbe eher als Damenfahrzeug abstemple und sie ziemlich weit entfernt von mir ist. Genauso die Yamaha. Die ist auch weiter weg und als Damenfahrzeug tituliert. Außerdem kommen 600 ccm eher teurer und mein Gefühl sagt mir, lass die zwei. Irgendwo muss man
mal anfangen. Zur GPX: Mit 22 Jahren fast schon zu alt, dafür günstig und stark. Aber sieht etwas nostalgisch und klobig aus und wenn man bedenkt, dass man für 300 € mehr eine Maschine bekommt, die 7 Jahre jünger ist....
Übrig bleibt der Eintopf und die Kawa. Ich habe mir folgende Stärken beider Motorräder herausgesucht.
Domi:
- Ösivariante (passt zum Land)
- Kultfahrzeug
- hätt schon nen einfallsreichen Spitznamen: Meine "Domi"
- 300 € billiger
- ev. besserer Sound (brummiger, tiefer)
- leichter
- besseres Image (Honda)
- von unten heraus vorteilhaft
Kawa GPZ:
- 3 Jahre neuer
- stärker
- ruhiger
- robuster
- Tankuhranzeige
- sparsamer (Sprit)
- Tourentauglicher
In meinem Bekanntenkreis wird mir eher zur Kawasaki geraten. Ich finde zwar die Domi auch sehr ansprechend. Es ist wirklich eine schwere Entscheidung.
Jetzt kommt ihr ins Spiel. Zu was könnt ihr mir raten unter der Voraussetzung alle Bikes sind o.k.? Kann sein, dass ich eh zu klein für die Domi bin, aber irgendwie sagt die mir ebenso zu. Hhm, ich brauch da einfach eure Hilfe, anders schaffe ich es nicht ;-).
Lg
Beste Antwort im Thema
Nimm die Blaue!
42 Antworten
Hallo,
erstmal Glückwunsch zum neuen Motorrad.
Die ganzen Fragen, die Du stellst, zeigen, daß Du Dir ernsthaft Gedanken machst, gut (motorschonend und sicher) zu fahren, anscheinend machst Du das meiste ja auch schon intuitiv oder durch die Fahrrad und Rollererfahrung richtig, sonst wärst Du ja längst hingefallen :-)
Ich kann nicht jede Frage einzeln beantworten, zumal ich mir mit einer Saison Erfahrung auch nicht das gigantische Wissen anmaßen würde. Aber mir hat man ein Buch namens "Motorradtraining - alle Tage", das zum Standardwerk "Die obere Hälfte des Motorrads" gehört, geschenkt. Darin werden die vielen Besonderheiten des motorisierten Zweiradbetriebs ausgezeichnet erläutert und Tips zum Üben gegeben. Ich kann das Buch sehr empfehlen, unterhaltsam und lehrreich. Die Tips hab ich natürlich noch nicht alle verinnerlicht, aber einige haben schon sehr geholfen in dieser Saison.
Fragen 1.-3.
Mehrere Gänge runterschalten ist an sich kein Problem, nur wenn Du von 100 Sachen im 3. oder 4. mal eben in den 2. schaltest, wird das Hinterrad zicken, da die Motordrehzahl ja nicht zum Speed im eingelegten Gang paßt, aber dafür wirst schnell Du ein Gefühl entwickeln, was geht und was nicht.
Stichwort: Gasstoß. Dazu gibts in dem Buch ne einfache Übung: ca. 70 fahren und nacheinander 2./3.-5./6. Gang einlegen und jeweils das Vorgas (schnell) so anpassen, das sich die Geschwindigkeit nach dem Einkuppeln nicht ändert.
2. Übung: 80 Fahren im 4., Gas zu, Auskuppeln, wenn der Tacho die 70 passiert, Gasstoß, 3. einkuppeln und solange üben, bis es direkt "paßt", also die 70 gleich gehalten werden.
Ob und wieviel Du die Motorbremse einsetzen willst, kommt auf die Fahrsituation an (ich machs gern, weil sich der Schiebebetrieb bei meinem Mopped so schön anhört :-)).
Schräglage(nangst):
Das kenne ich - wie jeder Anfänger - nur zu gut, gerade enges Abbiegen beim Anfahren ist manchmal hakelig, aber das legt sich (hahaha!) sehr bald, gerade wenn man merkt, daß man das "kippende" Motorrad mit Gas stützen/wieder aufrichten kann.
Und wenn Du Dich in einer Situation im Straßenverkehr an einer Kreuzung bei sehr niedrigem Tempo unwohl fühlst, dann lenkst Du eben "normal" um die Kurve, das sieht nicht elegant aus, läßt sich aber in manchen Situationen besser beherrschen. Wenn bei der Schräglagensituation bei niedrigem Tempo etwas Unvorhergesehenes passiert, ist das Mopped nämlich dank der niedrigen Kreiselkräfte ruckzuck umgefallen. Wie gesagt, das wirst Du aber schnell beherrschen lernen.
Ein Tip noch von mir zum Thema, den Du wahrscheinlich schon in der Fahrschule bekommen hast, aber den sich in Erinnerung zu rufen immer wieder lohnt:
Da wo Du hinschaust, bist Du auch schon fast.
Soll heißen: Nicht 3m vor´s Rad schauen, sondern richtig weit in die Kurve, um die Ecke schauen, Du wirst Du wundern, wie zielsicher Dein Körper das Motorrad instinktiv dort hinsteuert. Und Du wirst Dich wundern, wie schräg Du auf einmal fährst, cooles psychologisches Phänomen, das Du beim Achtenfahren gut beobachten kannst, immer schön knapp am Kreismittelpunkt vorbei auf die gegenüberliegende Seite schauen und den Punkt wandern lassen.
Ich war grad ein paar Tage in den Dolomiten und hatte anfangs etwas Respekt vor den engen Spitzkehren. Nochmal an diesen Tip erinnert, weit ausgeholt, spät eingelenkt (sofern kein Gegenverkehr in Sicht war), Blick über die Schulter fast schon "zurück"(also die Straße bergauf) und zack ging´s in (für mich beeindruckender Schräglage :-) ) rum und gleich wieder rausbeschleunigt. Ach so: Das ist genau das, was am Motorradfahren solchen Spaß macht :-)
Was Du mit Frage 7 meinst, ist der sog. Lenkimpuls, den jeder 2radfahrer unbewußt macht, den man aber bewußt machen sollte.
http://www.motorradfahrer-lev.de/physik.htm
http://www.mikemoto.de/Daten/BannerTipps/Kurven.htm
(Hmm, in den Links ist nur von "Drücken" die Rede, dabei soll es eben nur ein kurzer Impuls sein, um das Bike aus der stabilen Geradeaus-Lage in die Schräglage zu bringen, ich hab aber jetzt nicht alles gelesen).
http://www.motor-talk.de/forum/lenkimpulstechnik-t980590.html
So, das erstmal von mir.
Christian
Welche Farbe hat das Möppi? Das könnte einiges erklären.
Wenn ich Deine Fragen so lese, dann würde ich dringend raten, entweder ein paar Stunden in der Fahrschule zu nehmen, oder schleunigst ein Sicherheitstraining zu besuchen. Nicht, dass man es nicht anders lernen könnte, aber bei Deiner vorgehensweise schleichen sich allzu leicht Fehler ein, die man später nur sehr mühselig wieder rausbekommt. Lerne es lieber von der Pieke auf und zwar richtig.
Aus der Theorie in einem Forum das Fahren zu lernen funktioniert nur sehr unzulänglich.
@ Bihumi
Ich fahre jedes Jahr zu Saisonbeginn wie ein lausiger Anfänger....und das nach 24,5 Jahren Klasse 1. Willst Du mich jetzt auch in die Fahrschule schicken? 😉
Gruß
Frank
Ja, Frank! Wenn Du mich nach der Winterpause grundlegende Dinge zum Moppedfahren frägst, würd ich das machen. Für mich ein klarer Fall. Uns selbst wenn ich keine Saisonalen Fahrkunstverluste spüre, ist ein Sicherheitstraining immer eine tolle Idee. Nicht nur Könner lernen dort, sich die Schleifpads ohne Werkzeug zu defomieren. Auch und gerade für Änfänger gibt es ein sehr reichhaltiges Programm.
Und da die FS auch für Wiedereinsteiger oftmals ein Programm bietet, denke ich ist der Gang dorthin nicht falsch. Ich mach mir halt bei der Qualität der Fragen des Themenerstellers tendenziell eher Sorgen.
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Seh ich genauso.
Ist nicht abwertend gemeint, aber bei den Fragen würde ich einfach noch mal 2 oder 3 Fahrstunden nehmen. So kann man ganz locker, ohne Prüfungsdruck mit einem Fachmann auf abgesperrten Gelände ein wenig praktisch üben. Das ganze dann auch noch mit dem eigenen Mopped. Das sollte einem allemal 50 € wert sein. Nur mit Theorie aus einem Forum wird's schwierig.
Erstmal Glückwunsch zum Moped...
Dein Fragenkatalog ist ziemlich üppig... da kann man dazu auch nur sagen, üben...üben...üben...
Und wenn das nicht hilft, tatsächlich nochmal mit nem Fahrlehrer für 1-2 Stunden auf die Piste gehen und nochmal alles erklären lassen.
Zum Abwürgen...
Das geht wahrscheinlich jedem so der nicht gern mit heulendem Motor und rauchender Kupplung an der Ampel losfährt, wenn er auf n neues Motorrad steigt, das ere selbst noch nicht kennt... kommt wirklich mit der Zeit.
Zum zurückschalten...
man kann beim hoch- wie auch beim zurückschalten gänge überspringen. Das macht nicht immer Sinn, aber von Zeit zu Zeit muss es sein, Beispiel: Du zuckelst mit 60-70 im 5. Gang hinter ner Kolonne her und willst zügig vorbei... Da macht es wenig sinn in den 4. zu schalten... besser gleich in den 3. und vorbeiziehen...
zum hochschalten:
Man kann seine Kupplung durch langsames Einkuppeln quälen oder auch nicht... Ich selber kuppel beim hochschalten ganz selten... ja, ich nutze die Kupplung beim hochschalten so gut wie garnicht. Aber wenn du kuppeln willst: Gas etwas wegnehmen, in dem Moment dann schon auskuppeln, hochschalten, wieder gas geben (am anfang vielleicht noch drauf hören - Drehzahl etwas unter der, bei der du ausgekuppelt hast - ) und dann zügig wieder einkuppeln. Wenn du die drehzahl getroffen hast tut sich bei der Beschleunigung erstmal garnix, wenn die Drehzahl zu niedrig ist, wirst du etwas verzögern und wenn sie zu hoch ist wirst wohl etwas schneller. aber der "Hopser" sollte schon ausbleiben.
Üben üben üben... wirst merken, irgendwann klappt das von selbst.
Wenn du dir irgendwann zutraust ohne Kuppeln schalten zu wollen, schreib mir ne PN ich schreib dir dann wies geht...
Anfahren in der Kurve:
Beim anfahren in der Kurve ist das "lenken" schon in ordnung... denk nicht drüber nach. Man kann sich nicht immer mit dem Motorrad in die Kurve legen.
Impuls zum Einlenken:
nicht rechts drücken zum nach links einlenken... rechts ziehen! (oder links drücken, je nach dem was dir mehr liegt...) aber das hast ja selber schon gemerkt.
Leerlauf beim anfahren:
Das liegt nicht zwingend an dir: MAnche getriebe brauchen etwas "Kupplungshilfe" um in den Ersten zu rutschen. Wenn du die Kupplung komplett durchziehst kommst dann einfach nicht in den Ersten, zumindest nicht im Stillstand...
Schräglage ist übrigens ne reine Kopfsache. Lass dich nicht vom Gewicht ärgern... Wenns aber tatsächlich so ist dass du in Schräglage ein kippeliges Gefühl hast, wechsel die Reifen, die sind meistens das Größte Problem beim in die Kurve legen.
Für Schräglage brauchst aber auch Geschwindigkeit... du kannst nicht mit 45° Schräglage und 50 Kmh durch nen 100 Meter Kurvenradius fahren... wobei es dann mit 100 schon andersrum Eng wird...
Aber generell lässt sich sagen:
Übung macht den Meister...
und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Gruß, Marc
Hallo!
Also erstmals danke für die hilfreichen Antworten. Ich werde üben und gegebenenfalls ein Fahrsicherheitstraining absolvieren, selbst wenn ich schon einmal eines verpflichtend nach dem Führerschein besuchte. Einige Dinge vergisst man eben.
Also nochmals vielen Dank. Wird schon hinhauen ;-).
Lg
Pass auf Dich auf, Killweman!
Am Anfang hast Du eine volle Tüte Glück und eine leere Tüte Erfahrung. Die Kunst ist nun, die Tüte mit Erfahrung zu füllen, bevor die Tüte mit Glück leer ist!
Bei allem üben, und wenn Übung wichtig ist, lass die Vorsicht nicht ausser Acht. Nachsicht ist nicht das tollste beim Motorradfahren.
Viel Erfolg und alles Gute auf der Straße...
keep the rubber side down...
Marc
Hallo!
Bin fleißig am üben. Wird immer besser. Ja ihr habt eh recht, aufpassen muss ich sehr. Ich vesuche defensiv zu fahren und das einzuhalten, was ich in der Fahrschule bzw. im Fahrsicherheitstraining gelernt habe. Aber es ist herrlich mitzuerleben, wie die etwas ins Hintertreffen geratetenen Motorradfahrfähigkeiten langsam wieder aufgefrischt werden. Danke nochmals!
Lg
@Bihumi:
Sehr gut ausgedrückt!:🙂
@Killerweman:
Was dir jetzt nur fehlt, ist Übung, Übung und nochmals; Übung. - Das ist Alles.
Mit der Zeit, bekommst Du schon noch das nötige Feingefühl.
Sehr löblich, daß Du da bewusst und selbstkritisch, ran gehst.
Andere, glauben; sie hätten den großen Erleuchtungs-Keks gefressen und könnten sofort Alles. Die setzen sich drauf, geben Gas - und klatschen in den Gegenverkehr.🙄
Ansonsten: Siehe; Bihumis Tüten. 😁