Motorradgruß - Warum? - Wie?

Suzuki Motorrad

Die höchstentwickelte Grußkultur findet man unter Motorradfahrern.

Die Ursprünge des Motorradgrußes reichen bis in die Steinzeit zurück. Motorradfahrer waren damals außerordentlich rar. Es gab kaum befestigte Straßen, und die Räder waren noch aus Stein. Nur ganz harte Kerle vertrugen die Strapazen des Motorradfahrens. Begegneten sich zwei dieser Kerle, hielten sie an, stiegen ab und zeigten einander die geöffneten Hände, um zu demonstrieren, daß sich kein Faustkeil darin
verbarg. So wurde derMotorradgruß erfunden.

Unter ähnlich harten Bedingungen sind heute nur noch die Winterfahrer unterwegs. Motorradfahrer sind entweder Winterfahrer oder Weicheier. Weicheier trifft man im April im Straßenverkehrsamt an, wo sie ihre stillgelegten Maschinen wieder anmelden. Winterfahrer dagegen fahren durch.
Ihre Zahl ist klein. Treffen sich zwei Winterfahrer, ist die Freude groß. Sie heben dann so freudig und ausgiebig die Hände, daß sie vom Motorrad zu stürzen drohen. Von April an grüßen Winterfahrer nicht mehr. Winterfahrer grüßen keine Weicheier. Das Motorradgrüßen ist stark reglementiert und wird von Anfängern zu Recht als sehr kompliziert angesehen. Es ist umlagert von allerlei Ge- und Verboten. Das bekannteste Verbot lautet: Grüße nie, nie!, ein Einspurfahrzeug, das weniger als hundert Kubikzentimeter Hubraum hat. So etwas ist kein Motorrad!
Wer fahrlässig Motorroller, Mofas, Mokicks, Kleinkrafträder oder Leichtkrafträder grüßt, verliert sein Gesicht und insbesondere jegliche Selbstachtung. Da dem Anfänger alles, was zwei Räder und einen Motor hat, von vorn betrachtet, ähnlich vorkommt, bereitet ihm dieses Verbot die
größten Schwierigkeiten. Ein Spezialfall: Oldtimer. Oldtimer werden grundsätzlich freudig und bewundernd gegrüßt, unabhängig vom Hubraum. Oldtimer werden meist von technisch versierten älteren Fahrern gefahren, sogenannten "alten Schraubern". Solchen wird Respekt gezollt. Trifft man alte Schrauber, wartet man, ob sie grüßen.

Von Frühling bis Herbst grüßen viele nicht, weil sie Winterfahrer sind. Weil das korrekte Grüßen so schwer ist, sollten Anfänger nie voreilig von sich aus grüßen. Ungeregelt und darum praktisch nicht existent ist die Motorradgrußkultur auf der Autobahn. Nicht einmal erfahrene Motorradfahrer können sagen, ob man entgegenkommende Motorräder über
sechs Spuren und einen Grünstreifen hinweg grüßen muß. Fahrtechnisch problematisch wird das Grüßen beim Überholen. Die klassische Grußhand, die Linke, wird vom Überholten nicht gesehen. Grüßt man mit der Rechten und nimmt dazu die Hand vom Gasgriff, bremst die Maschine ab - fatal beim Überholen. Absurde Verrenkungen sind auf unseren Autobahnen zu beobachten, wenn Motorradfahrer versuchen, mit der Linken vorn am Körper vorbei nach rechts zu grüßen. Uneingeweihte Autofahrer tippen auf Heuschreckenschwärme oder Unterarmkrampf. Der Autobahngruß ist eben gerade mal so jung wie die Autobahn und kennt kaum Traditionslinien. Zu Konflikten kommt es auch, wenn man den deutschen Grußkulturraum verläßt. So sind deutsche Motorradfahrer in Italien verwirrt und erbost, weil dort partout niemand gegrüßt wird. Nicht einmal ein alter Schrauber. Die Erklärung: Der "italienische Gruß" besteht in einem für unser Auge
nicht wahrnehmbaren Zucken des linken kleinen Fingers. Solche Mißverständnisse führen zu dem Vorurteil, italienische Motorradfahrer seien unfreundlich und arrogant. Ein Desiderat der Grußkulturforschung! In Deutschland gilt das minimalistische "italienische Grüßen" als verpönt. Man verachtet das furchtsame Festhalten am Lenker. Diese Haltung ist nicht unproblematisch. Wenn man beim Auto die Hand vom Lenkrad nimmt, fährt es geradeaus weiter. Läßt der Motorradfahrer den Lenker los, fällt die Maschine über kurz oder lang um. Besonders in Kurven. Ganz besonders beim sogenannten "Heizen", dem enorm schnellen Fahren. Der "Heizergruß" in extremer Schräglage (ein Knie berührt den Asphalt) gilt als sehr riskant. Er wird allgemein als Nachweis hoher Fahrkunst angesehen. Wer diese Kunst nicht beherrscht und dennoch ausübt, riskiert seinen letzten, den sogenannten "goldenen Gruß".

Wie grüßt man richtig , kann man es lernen oder ist es ein angeborener Motorradfahrerreflex? Und wenn, fehlt dann bei den Nichtgrüßern das entscheidende Grußgen? Kann man das schon im Mutterleib feststellen und ändern z.B. durch die Einnahme von täglich 2 Löffeln Synthetiköl, oder muß in langjähriger harter Arbeit auf einer Grußschule das Defizit ausgemerzt werden? Wissenschaftliche Studien anhand von freiwilligen Grußprobanden haben ergeben das man zwischen 8 Kategorien des Grüßens unterscheiden muß.

1. Die Coolen:
Lümmeln meist gekonnt in stundenlang eingeübter Pose mit dem Ellenbogen auf dem Tank. Gern werden dabei auch nur die äußersten Fußspitzen auf die Rasten gestellt, so das es zum so genannten "Froschlümmeln" kommt. Kommt dann ein Motorradfahrer entgegen, geht die Hand (2 Finger meist ausgestreckt) lässig in Richtung Helm, ein kleines Nicken noch und der Lümmler fällt zurück in die Ausgangsposition.

2. Die Schüchternen: (aber auch die Dankbarsten)
Unsicher warten sie auf ein Zeichen. Keinesfalls möchten sie sich blamieren, indem sie grüßen und der andere es vielleicht nicht erwidert. Wird der Schüchterne allerdings zuerst gegrüßt ist die Freude groß und dankbar grüßt er zurück, oft mit vollem Körpereinsatz, Nicken, Hand, Fuß oder auch mit Zuruf und das alles gleichzeitig.

3. Die Immer-Grüßer:
Nach dem Motto "komme was wolle, ich grüß immer" zieht er seine Runden. Und das meint er völlig ernst. In Schräglagen, die Kniepads schleifend, die fußrasten sitzen auf, viel Verkehr, eine Ölspur voraus? Kein Problem, es wird in jedem Fall gegrüßt, schließlich wurde es jahrelang bis zur Perfektion geübt! Der Immer-Grüßer nimmt auch keinerlei Rücksicht auf Typ, Marke, Alter des entgegenkommenden Motorrades. Alles was zwei Räder hat beschenkt er mit kollegialer Aufmerksamkeit.

4. Die Vielleicht-Grüßer:
Die Vielleicht-Grüßer, auch Vigrüß genannt, beäugen erst skeptisch das Vehikel des Grüßungsanwärters. Wenn alles dem wachsamen Auge des Vigrüß Zustimmung findet, sprich, es ist das richtige Krad, die richtige Kleidung, das richtige Tempo, die richtige Lautstärke usw. wird anerkennend gegrüßt. Nur ist es dann meist zu spät und der andere längst über alle Berge.

5. Die Abklatscher: (oft Enduristen)
Meist verbergen sich darunter echte Frohnaturen und Entertainer. In der Schule oft der Klassenclown gewesen, bemühen sie sich auch auf Straße dieses Image beizubehalten. Das sie durch ihre ruckartigen und ausholenden Bewegungen zuweilen andere Biker verschrecken, die ein Angriff auf Leib und Leben befürchten, stört sie nicht weiter. Wenn es nach ihnen ginge, würden sie jedem Entgegenkommenden persönlich die Hand schütteln.

6. Die Augenzwinkerer: (oft Anfänger)
Unsicher, die beiden Hände fest an den Lenker geklammert, vollauf beschäftigt mit Gas, Bremse und Kupplung, versuchen sie durch kräftiges Augenzwinkern das Grüßen zu erwidern. Sehr mutige spreizen auch schon mal den ganzen kleinen Finger vom Lenker ab und freuen sich dann wie die Schneekönige über die geglückte Aktion.

7. Die um des Grüßens-Willen-Fahrer: (Grüwis)
Ein echter Hardcoregrüßer. Meist nur bei schönem Wetter anzutreffen (bei Regen gibt es ja weniger die man grüßen könnte) schleicht er langsam durch die Gegend um ja keinen Grußkandidaten zu übersehen. Vor der Tour wird noch die am stärksten frequentierte Motorradstrecke ausgeguckt und los geht's. Potentielle Grußopfer so weit das Auge reicht. Der Grüwi ist in seinem Element. Wenn er abends nach Hause kommt und die linke Hand schmerzt, war es ein guter Tag. Wenn sie nicht schmerzt dürfen seine Mitmenschen das ausbaden und sich tagelang Triaden anhören, daß das Motorradfahren nicht mehr das ist, was es einmal war; ja früher war alles besser, früher war alles gut, da hielten noch alle zusammen ........ da wurde man noch gegrüßt!

8. Die Nichtgrüßer: (oft Wehrdienst- oder Totalverweigerer)
Stur den sonnenbebrillten Blick geradeaus gerichtet, verweigert er zivilen Gehorsam und den Bikergruß. Sein Haupt krönt oft ein Jethelm. Er ist ein Rebell, ein Individualist, ein James Dean der Biker, der sich in keine Schublade stecken lassen will. Meist hatte er eine dominante Mutter. Unbeugsam trotzen sie allen Regeln, schließlich waren alle anderen noch Quark im Supermarktregal oder ein Glitzern im Auge von Papa als er längst eine Harley sein Eigen nannte.

In keine Kategorie einzuordnen waren die Streetfighter. Meist
Psychopathen, das Visier schwarz wie ihre Seele, oft mit Totenkopfairbrush auf dem Helm, winken sie nach Gutdünken wenn sie gut gelaunt sind oder das Gegenüber grüßwürdig empfinden. Ihre Grüße werden immer erwidert. Allerdings mehr aus Angst, das dieser Soziopath bei Verweigerung 'ne Knarre zieht und sich rächt.

62 Antworten

Ich bin Eigentlich Allwetter- Immer- und Dreihundertfünfundsechzigtageimjahr - Fahrer. Grüssen tu ich eigentlich auch so ziemlich alles was als Motorrad gilt. Ich hab bloss festgestellt das das da einige gibt die sich da scheinbar nen Bisschen anstellen was den MotorradTYP angeht. ich werd auf meiner Zwölfer - Suzi Bandit von '96 (Ja, Das KULT - Modell ! *strike!*) wesentlich öfter gegrüsst als auf meinem alten Schätzchen ('89 er Suzi GS 500). Aber im moment muss ich mir dei Bandit erstmal schenken. Die braucht nen bisschen Werkstatt ... Parken Im Strassengraben kommt nich gut ... 🙁

Geiler Beitrag!!!

Werde als Enduro-Fahrer nicht so oft gegrüßt weil ich von vorne wie ne Scheiß 80er aussehe....Leicht und schmal!!

Muß man mit leben...dafür ist Enduro-Fahren einfach nur geil!

der text ist lustig ^_^

ich werd mich an diese grußkulutr erstmal gewöhnen müssen, hehe.
mache gerade meinen A lappen, parkte letztens am straßenrand mit dem fahrschulmopped, die leuchtend orange jacke umgeschnallt, die ganz klar sagt "DECKUNG! FAHRSCHÜLER!" und da kam mir ein anderer motorradfahrer entgegen, und gab mir breitest grinsen ein "daumen hoch" zeichen.

mee erst verdutzt und danm fröhlich zurückgewinkt. 😁

Motorrad-Gruß

Moin Moin,
zum Thema Autobahn-Grüßer...
Watt meint Ihr wie schwierig das is bei 298 noch zu unterscheiden, was für'n Geschoss mir da grad entgegen kam... ;-)

Spaß bei Seite, Ich grüße eigentlich, fast immer, in der Regel, naja meistens jeden, solang seine Arme einen Winkel von 10° über Horizont nicht überschreiten... ;-)

Greetz
Akira

hallo!
ich bin eigentlich auch ein winterfahrer und finde es toll wenn auch nur weniger bikes einem endgegen kommen,die sich gegenseitig grüssen aber sind winterfahrer was besonderes?
ich meine,etwas besser angekleidet kann man doch auch spass haben,oder?
ich bin letzte 5 jahre den winter durchgefahren(zur arbeit),auch auf glatteis,bin 8 mal gestürzt und das nur mit einer 50er honda(ns1).das mopped ist mitlerweile schrott nach dem letztem unfall,im juni.
was ich toll fand ist das auch rollerfahrer und biker mich gegrüßt hatten,manche autofahrer auch.
nun habe ich den lappen für unbeschrenkt seit juli und konnte feststellen das rollerfahrer mich immer noch grüssen, sowie auch biker.ich grüsse natürlich zurück.
wenn die biker doch so offenherzig gegeneinander sind wie sie auch grüßen, dann ist die welt der biker doch schon in ordnung und man(n) hat zu jeder jahreszeit spass und freude am fahren.
anders,die autofahrer(die kein bike besitzen).die kommen mir irgendwie egoistisch vor,grüssen sich untereinander auch nicht.wahrscheinlich weil sie zu viel stoltz haben.vor solchen fahrern sollte man sich fern halten oder in acht nähmen.ich habe es an eigenem leibe erlebt.
ein solcher fahrer hat mich von der fahrbahn abgedrengt und bin im krankenhaus gelandet.
nun bin ich zum entschluß gekommen das alle biker,die grüssen,zu einer grossen familie gehören und sich gegenseitig auch helfen.oder irr ich mich?
gruß an alle motorisierten 2rad fahrer:
---michael---

gsx600f fahren ist wahrscheinlich nicht so schnell fahren wie sportbikes aber macht ´ne menge spass und freude.

Hab´s jetzt nur nochmal überflogen, aber hatten wir den "Marken-(spezifischen)-Grüßer" schon???

Mal ne Frage zwischendrin:

In der Fahrschule hab ich ne 125er Yamaha TW gefahren. Ich wurde - trotz neongrüner Fahrschul-Netzweste - immer gegrüßt.

Ich habe auch immer zurückgegrüßt - selbst in der Prüfungsfahrt 😉

Ich hab mir nun, da ich in der Stadt wohne und da eine Automatikschaltung da doch bequemer ist eine 125er Piaggio Hexagon gekauft. (Sollte mal meine eigene bei schönem Wetter vorm Schloß Benrath fotografieren 😉)

Und nun grüßt mich keiner mehr - obwohl ich selbst immer reflexartig grüße.

Wo liegen denn die "mindestanforderungen", um gegrüßt zu werden?

Es ist nämlich deprimierend so ignoriert zu werden.

Oder grüße ich flasch, wenn ich alle Finger und die halbe Handfläche der linken Hand hebe?

Nachtrag: Fahre natürlich auch im Winter - richtig ausgestattet macht es auch dann Spaß - mit Gericke Handschuhen, Gericke Jacke und Polo Hose.

Bei Glatteis fahr ich nicht =)

ups, das wichtigste hatte ich vergessen:

Willkommen an Bo(ar)d!

Will mir jetzt hier keinen Ärger mit dem Mod einhandeln, aber es KÖNNTE(Ich spreche bewußt im Kunjunktiv. Hätte, würde, wäre...) daran liegen, dass du jetzt einen Roller fährst.

Ich hab nix gegen Roller(mögen im Dauer-Stop-and-go echt praktisch sein), aber nicht wenige Leute haben sich wohl immer noch nicht an Groß-Roller gewöhnt(es sei denn, sie fahren selber einen) und viele "Große" grüßen sowieso keine Leichkrafträder und nicht wenige LKR-Fahrer sind nicht gerade die größten Rollerfans(liegt aber weniger an den Rollern an sich, sondern eher am Verhalten vieler pubertierender Rollergangs....).

p.s. Sollte ich was vergessen haben? Tragst einfach nach.

In einer Motorradzeitschrift habe ich mal gelesen, dass es jetzt sehr in sein soll mit dem Fuß zu grüßen! :-)

Gruß

@silver650: Stand das nicht weiter oben schonmal als "südeuropäischer Gruß" oder so ähnlich???

Hab da noch was gefunden:

"Fordfahrer gruessen sich nie. Omegafahrer gruessen sich nie. Doch fahren zwei Alfa-Romeo-Fahrer aneinander vorbei, heben sie auffallen laessig einen Finger der linken Hand. Wer eine *Ente* faehrt, gruesst andere Entenfahrer, indem er aufgeregt mit der Frischluftklappe wackelt. Selbst Lkw-Fahrer kleben sich manchmal eine rote Plastikhand an die Windschutzscheibe. Wer sich im Autoverkehr als exquisite Mehrheit empfindet, gruesst die Angehoerigen seiner exquisiten Minderheit. Die hoechstentwickelte Grusskultur aber findet man unter Motorradfahrern. Die Urspruenge des Motorradgrusses reichen bis in die Steinzeit zurueck. Motorradfahrer waren damals ausserordentlich selten. Es gab kaum befestigte Strassen, und die Raeder waren noch aus Stein. Nur ganz harte Kerle vertrugen die Strapazen des Motorradfahrens. Begegneten sich zwei dieser Kerle, hielten sie an, stiegen ab und zeigten einander die geoeffneten Haende, um zu demonstrieren, dass sich kein Faustkeil darin verbarg. So wurde der Motorradgruss erfunden. Unter aehnlich harten Bedingungen sind heute nur noch die Winterfahrer unterwegs. Motorradfahrer sind entweder Winterfahrer oder Weicheier. Weicheier trifft man im April im Strassenverkehrsamt an, wo sie ihre stillgelegten Maschinen wieder anmelden. Winterfahrer dagegen fahren durch. Ihre Zahl ist klein. Treffen sich zwei Winterfahrer, ist die Freude gross. Sie heben dann so freudig und ausgiebig die Haende, dass sie vom Motorrad zu stuerzen drohen. Von April an gruessen Winterfahrer nicht mehr. Winterfahrer gruessen keine Weicheier. Das Motorradgruessen ist stark reglementiert und wird von Anfaengern zu Recht als sehr kompliziert angesehen. Es ist umlagert von allerlei Ge- und Verboten. Das bekannteste Verbot lautet: Gruesse nie, nie!, ein Einspurfahrzeug, das weniger als hundert Kubikzentimeter Hubraum hat. So etwas ist kein Motorrad! Wer fahrlaessig Motorroller, Mofas, Mokicks, Kleinkraftraeder oder Leichtkraftraeder gruesst, verliert sein Gesicht und insbesondere jegliche Selbstachtung. Da dem Anfaenger alles, was zwei Raeder und einen Motor hat, von vorn betrachtet, aehnlich vorkommt, bereitet ihm dieses Verbot die groessten Schwierigkeiten. Ein Spezialfall: Oldtimer. Oldtimer werden grundsaetzlich freudig und bewundernd gegruesst, unabhaengig vom Hubraum. Oldtimer werden meist von technisch versierten aelteren Fahrern gefahren, sogenannten *alten Schraubern*. Solchen wird Respekt gezollt. Trifft man alte Schrauber, wartet man, ob sie gruessen. Von Fruehling bis Herbst gruessen viele nicht, weil sie Winterfahrer sind. Weil das korrekte Gruessen so schwer ist, sollten Anfaenger nie voreilig von sich aus gruessen. Ungeregelt und darum praktisch nicht existent ist die Motorradgrusskultur auf der Autobahn. Nicht einmal erfahrene Motorradfahrer koennen sagen, ob man entgegenkommende Motorraeder ueber sechs Fahrspuren und einen Gruenstreifen hinweg gruessen muss. Fahrtechnisch problematisch wird das Gruessen beim Ueberholen. Die klassische Grusshand, die Linke, wird vom Ueberholten nicht gesehen. Gruesst man mit der Rechten und nimmt dazu die Hand vom Gasgriff, bremst die Maschine ab- fatal beim Ueberholen. Absurde Verrenkungen sind auf unseren Autobahnen zu beobachten, wenn Motorradfahrer versuchen, mit der Linken vorn am Koerper vorbei nach rechts zu gruessen. Uneingeweihte Autofahrer tippen auf Heuschreckenschwaerme oder Unterarmkrampf. Der Autobahngruss ist eben gerade mal so jung wie die Autobahn und kennt kaum Traditionslinien. Zu Konflikten kommt es auch, wenn man den deutschen Grosskulturraum verlaesst. So sind deutsche Motorradfahrer in Italien verwirrt und erbost, weil dort partout niemand gegruesst wird. Nicht einmal ein alter Schrauber. Die Erklaerung: Der *italienische Gruss* besteht in einem fuer unser Auge nicht wahrnehmbaren Zucken des linken kleinen Fingers. Solche Missverstaendnisse fuehren zu dem Vorurteil, italienische Motorradfahrer seien unfreundlich und arrogant. Ein Desiderat der Grusskulturforschung! In Deutschland gilt das minimalistische *italienische Gruessen* als verpoent. Man verachtet das furchtsame Festhalten am Lenker. Diese Haltung ist nicht unproblematisch. Wenn man beim Auto die Hand vom Lenkrad nimmt, faehrt es geradeaus weiter. Laesst der Motorradfahrer den Lenker los, faellt die Maschine ueber kurz oder lang um. Besonders in Kurven. Ganz besonders beim sogenannten *Heizen*, dem enorm schnellen Fahren. Der *Heizergruss* in extremer Schraeglage (ein Knie beruehrt den Asphalt) gilt als sehr riskant. Er wird allgemein als Nachweis hoher Fahrkunst angesehen. Wer diese Kunst nicht beherrscht und dennoch ausuebt, riskiert seinen letzten, den sogenannten *goldenen Gruss*. "

Quelle: http://home.t-online.de/home/K.H.Huwer/greet.htm

Winterfahrer ist aber doch Winterfahrer, oder?!

Also ich bin kein Winterfahrer, es macht mir keinen Spaß wenn es so kalt ist oder der Tag ziemlich kurz ist. Und irgendwie fühlt man sich so einsam wenn man weit und breit kein Motorradfahrer begegnet.
Es hat eben jeder seinen eigenen Geschmack.
Mein Motorrad ist aber ganzes Jahr durch angemeldet, damit die Motorradsesion so spät wie möglich beendet kann, vielleicht auch bei schönen Wintertagen mal fahren kann und somit dann auch die Sesion so früh wie möglich wieder starten zu können.
Also mit begrüßen bin ich voll dabei, so daß ich vor lauter Eifer sogar die kleinen Maschinen weit unter 400ccm auch begrüße. Aber wenn es Tage gibt wo Motorräder eins nach dem anderen entgegnkommen, dann bin ich überfordert, dann hab ich keine Lust mehr jeden einzelnen zu grüßen.

Auf jeden Fall freue ich mich auf die nächste (Grüß)Sesion und bin gespannt welche Straßen ich unter die Räder nehmen werde! Gruß Erik :-)

Zitat:

Original geschrieben von Polarlicht


Ähhm,... was sind Gummikühe ;-) ?
Alex

Hier ein passendes Posting aus de.rec. motorsport, geklaut aus de.alt netdigest:

##

Hallo Gabi Melzer,

} mal ne blöde Frage einer Einsteigerin:
} Warum nennen alle Ihr Motorrad Kuh?

Alle? Nein - nur ein kleines Völkchen aufrechter ... ich schweife
etwas ab ...

Also - die Kuh hieß ursprünglich Gummikuh und ist 'ne BMW mit Boxer
und das kam so:

In archaischen Zeiten hatte dieses antike Gefährt die blöde
Eigenschaft, bei Beschleunigungsvorgängen hinten langsam, aber
bestimmt mit dem Heck hochzukommen. Hat was mit dem Antriebskonzept
(Kardan, Abstützung der Federelemente) zu tun. Jedenfalls stehen Kühe
hinten zuerst auf und diese langsame, aber bestimmte Bewegung fühlt
sich an wie in einem gedämpften Aufzug - irgendwie gummiartig. Daher
der Begriff Gummikuh.

Nun könnte die emanzipierte Frau natürlich fragen, warum niemand das
Mopped "Gummistier" genannt hat. Schließlich machen Stiere das ja
genauso. Nunja - wie soll ich sagen - ein Stier steht eigentlich
synonym für geballte Kraft und Dynamik, für ein mühsam zurück
gehaltenes Muskelpaket kurz vor der Explosion. Tja - und das Bild
entspricht nunmal nicht im entferntesten der Charakteristik eines
Boxermotors oder gar desselben in einer BMW.

Außerdem wurde der Begriff definitiv von einem männlichen Kuhtreiber
erfunden, weil in den archaischen Zeiten halt nur männliche Wesen auf
den BMWs unterwegs waren. Und da der Moppedtreiber ja nun mal mit
seinem Mopped verheiratet ist und es "die BMW" heißt, muß die folglich
weiblich sein (Homosexualität war damals noch nono).

Tja - und dann hat BMW das K-Modell erfunden. Reihenvierzylinder
liegend - der heißt dann "Flying Brick" oder "Fliegender Ziegelstein".
Anderes Konzept und nix Aufzug.

Und irgendwann haben sie dann den Paralever erfunden und damit den
Aufzug kaputt gemacht. Nu heißen die BMW-Boxer halt konsequenter Weise
nicht mehr Gummikuh, sondern nur noch Kuh - am restlichen Gehabe hat
sich ja schließlich nichts geändert.

Olaf##

Nun sollten alle Klarheiten ausgeräumt sein! :-)

Kathi (die mal fröhlich in die Runde winkt)

Muss jetzt noch mal antworten...

damit man mal was vom Werdegang sieht...

Bin jetzt mittlerweile bei jeder Wetterlage gefahren - auch bei Glatteis. Gestürzt bin ich noch nie und habe es auch nicht vor...

Seit Oktober fahre ich jetzt eine Piaggio X8 und jetzt habe ich das Gegenteil von dem, was ich vorher hatte: Alles über 50ccm grüßt mich.

Vor allen Dingen am Anfang musst ich mich erst mal wieder dran gewöhnen, jetzt auch wieder zurück grüßen zu müssen!

Am lustigsten sind aber Passanten, die sich sogar nach mir umdrehen, nachdem ich an ihnen vorbei gefahren bin.

Am Tag, an dem ich sie abgeholt hab und die Tage, bis ich mich auch daran gewöhnt hab, fühlte ich mich wie ein Schauspieler den fast jeder kennt, der in einem offenen Wagen rumfährt.

Bilder von dem Maschinchen (von der ich bis jetzt erst EINE andere auf der Straße gesehen habe) findet ihr u.A. auch auf Piaggio.de

Bemerkenswert ist die Bodenhaftung dieser Allwetterreifen allerdings: Habe letztens morgens bei -6°C jemanden von einer Nebenstraße (nicht gestreut und praktisch nie befahren) abgeholt - meine Füße haben da keinen Halt mehr gefunden (gut gepflegte BW Kampfstiefel), die Maschine - natürlich auf Grund von Erfahrungen im Winter vorsichtig gefahren - hatte kein Problem, mit Sozia wohlgemerkt!

hab mich ma kurz in euer board verirrt 😉

hab irgendwo ma gelesen,das wenn ein biker eine 125er grüßt er sein stolz verliert.. seht ihr das genauso ? also grüßt ihr nur "bigbikes"?

immerhin sind "wir 125er fahrer" ja der nachwuchs , weil ich denke wer über 1000 für nen lappen ausgibt und noch ma ne menge kohle für die maschine (in meinem fall 5000), is in jungen jahren shcon im herzen motorradfahrer und wird sicher später mal ein bigbike fahren... wie seht ihr das? würe mich über antworten freuen...
achja: ich grüße alles ausser roller und hardcore-chopper fahrer, weil die eh nie zurückgrüßen 🙂

p.s. hier noch ein pic meiner maschine. (is doch fast ein richtiges motorrad 😉)

Deine Antwort