Motorradführerschein Klasse A: Ablauf und Umfang, ist das normal?

Guten Morgen zusammen,

ich mache aktuell den Motorradführerschein (Klasse A) und bin etwas verunsichert über den Ablauf. Bisher hatte ich zwei Termine mit je 4 Fahrstunden – also 8 Stunden – ausschließlich auf dem Übungsplatz. Ich habe 4 von 9 Grundfahraufgaben gelernt. Laut Fahrlehrer geht es erst weiter, wenn jede Aufgabe „perfekt“ sitzt.

Was mich wundert: Viele berichten, dass sie nach wenigen Übungen direkt mit den Pflichtstunden gestartet sind und mit 15–20 Fahrstunden insgesamt fertig waren. Bei mir läuft es eher auf 30–40 Stunden hinaus, was natürlich sehr teuer wird.

Auch frage ich mich, ob 4-Stunden-Blöcke wirklich sinnvoll sind. Mein Fahrlehrer sagt, das sei bei ihnen und vielen anderen Fahrschulen Standard. Die Übungen verstehe ich oft erst richtig, wenn ich mir dazu ein YouTube-Video anschaue, die Erklärungen während der Fahrstunden sind meist nicht hilfreich.

Wie war das bei euch? Ist so ein Ablauf normal?

PS: Ich habe den Autoführerschein bereits seit vielen Jahren und möchte nun einfach zusätzlich die Klasse A machen.

14 Antworten

Also bei mir waren es glaube 2 stunden immer fahren. am Anfang sogar grundfahraufgaben nur mit der 125er. Nachdem ich Slalom, Kreis und Ausweichen gut konnte, durfte ich erst auf die Straße.
Danach ging es immer relativ fix. immer nur so 30 Minuten nochmal Grundfahraufgaben üben und dann den Rest. Außer nachtfahrt da ging es direkt los.

Zitat:
@Kutzner92 schrieb am 6. Juli 2025 um 10:08:57 Uhr:
Also bei mir waren es glaube 2 stunden immer fahren. am Anfang sogar grundfahraufgaben nur mit der 125er. Nachdem ich Slalom, Kreis und Ausweichen gut konnte, durfte ich erst auf die Straße.
Danach ging es immer relativ fix. immer nur so 30 Minuten nochmal Grundfahraufgaben üben und dann den Rest. Außer nachtfahrt da ging es direkt los

Danke für deine Erfahrung.

Wieviele Übungsstunden neben den Pflichtstunden hast du am Ende gebraucht?

Und die Tatsache das ich immer 4 Fahrstunden am Stück machen muss, bereitet mir sorgen. Ob das wirklich hilfreich für die Lernkurve ist?

Begründung des Fahrlehrers: Die Hin- und Rückfahrt zur Fahrschule fällt somit bei 4 Fahrstunden immer nur einmal an.

Also ich hatte glaube 20 Grundstunden plus die 12 Sonderfahrstunden.

Zitat:
@Kutzner92 schrieb am 6. Juli 2025 um 10:26:35 Uhr:
Also ich hatte glaube 20 Grundstunden plus die 12 Sonderfahrstunden.

Verstehe, das wäre so in die Richtung die mir erzählt wurde. Hat dein Fahrlehrer wenigstens die Übungen detailliert und sauber erklärt? Bei mir hab ich das Gefühl das ist eher ein Learning by Doing. Und am besten Youtube Videos anschauen damit man sich Tipps abholen kann...

Also er hat sich immer aufs Motorrad geschmissen und es mir vorher gezeigt.
Schlimmer fand ich eher, den Funk da er nur mit mir reden konnte und ich nicht antworten.
Somit musste man sich immer sehr stark konzentrieren was er sagt und wann er es sagt + sich auf den Verkehr zu konzentrieren.

Zitat:
@Kutzner92 schrieb am 6. Juli 2025 um 10:35:47 Uhr:

Schlimmer fand ich eher, den Funk da er nur mit mir reden konnte und ich nicht antworten.

Das ist ein absolutes No-Go. Hast du das bei ihm reklamiert und wenn ja, was hat er dazu gesagt?

Ja hatte ich, er hatte damals noch kein System gefunden, was ihm wirklich zugesagt hat.

Die Zeiten, dass der Funk bei der Zweiradausbildung einseitig war, also nur Kommunikation Fahrlehrer-Fahrschüler möglich, sind schon lange vorbei. Vier Fahrstunden am Stück sind generell problematisch, und auch nicht "normal", besonders bei hohen Außentemperaturen. Motorradfahren ist, besonders für Anfänger, mit hoher Anspannung und Konzentration verbunden, und diese lässt, abhängig von den persönlichen Umständen und anderen Faktoren (Wetter, persönliche Fitness, Tageszeit etc.) schnell nach. Das kann dann in der Ausbildung auch gefährlich werden. Dass man sich damit die Zeit des Hin- und Zurückfahrens spart, ist zwar richtig, aber kein sinnvolles Argument um die Ausbildungsdauer einer Sitzung massiv zu verlängern.

Die Grundfahraufgaben sind Simulationen von Realsituationen (Vollbremsung, Ausweichen usw.). Erst wenn ein Fahrschüler diese sicher (nicht perfekt) beherrscht, sollte man das Übungsgelände verlassen. Alles andere ist Risikoerhöhung. Für Fahrschüler und Fahrlehrer. Warum macht man so`was? Und immer bedenken, dass ein direktes Eingreifen wie in der Pkw-Ausbildung nicht möglich ist.

Wie viele Stunden jemand braucht, bis er die Grundfahraufgaben "im Griff" hat, ist individuell. Da macht die Nennung eines Durchschnitts nicht viel Sinn und erhöht den Leistungsdruck nur unnötig. Dass Du die Grundfahrstunden erst verstehst wenn Du Dir dazu ein Youtube-Filmchen angeschaut hast, ist ein Armutszeugnis für den Fahrlehrer. Bitte ihn doch beim nächsten mal, Dir die Übungen vorzufahren. Verweigert er Deinen Wunsch, wechsele die Fahrschule. Bist Du mit der Ausbildung unzufrieden, teile das dem Fahrlehrer mit. Ändert sich nichts, wechsele ebenfalls.

Ich würde nicht viel auf die Nennung anderer über deren geringe Gesamtstundenzahlen geben. Da wird viel "geschönt", um sich in einem besseren Licht darzustellen :-). Die Talentspanne ist bei der Motorradausbildung relativ groß, und manche sind auch schon vorher schon mal ein Zweirad gefahren (Feldwege, im Urlaub, oder Übungsplatz), da gibt es Ausreißer sowohl nach unten (eher selten), als auch nach oben. Viel Erfolg!

Zitat:
@VIN20050 schrieb am 6. Juli 2025 um 12:27:07 Uhr:
Die Zeiten, dass der Funk bei der Zweiradausbildung einseitig war, also nur Kommunikation Fahrlehrer-Fahrschüler möglich, sind schon lange vorbei. Vier Fahrstunden am Stück sind generell problematisch, und auch nicht "normal", besonders bei hohen Außentemperaturen. Motorradfahren ist, besonders für Anfänger, mit hoher Anspannung und Konzentration verbunden, und diese lässt, abhängig von den persönlichen Umständen und anderen Faktoren (Wetter, persönliche Fitness, Tageszeit etc.) schnell nach. Das kann dann in der Ausbildung auch gefährlich werden. Dass man sich damit die Zeit des Hin- und Zurückfahrens spart, ist zwar richtig, aber kein sinnvolles Argument um die Ausbildungsdauer einer Sitzung massiv zu verlängern.
Die Grundfahraufgaben sind Simulationen von Realsituationen (Vollbremsung, Ausweichen usw.). Erst wenn ein Fahrschüler diese sicher (nicht perfekt) beherrscht, sollte man das Übungsgelände verlassen. Alles andere ist Risikoerhöhung. Für Fahrschüler und Fahrlehrer. Warum macht man so`was? Und immer bedenken, dass ein direktes Eingreifen wie in der Pkw-Ausbildung nicht möglich ist.
Wie viele Stunden jemand braucht, bis er die Grundfahraufgaben "im Griff" hat, ist individuell. Da macht die Nennung eines Durchschnitts nicht viel Sinn und erhöht den Leistungsdruck nur unnötig. Dass Du die Grundfahrstunden erst verstehst wenn Du Dir dazu ein Youtube-Filmchen angeschaut hast, ist ein Armutszeugnis für den Fahrlehrer. Bitte ihn doch beim nächsten mal, Dir die Übungen vorzufahren. Verweigert er Deinen Wunsch, wechsele die Fahrschule. Bist Du mit der Ausbildung unzufrieden, teile das dem Fahrlehrer mit. Ändert sich nichts, wechsele ebenfalls.
Ich würde nicht viel auf die Nennung anderer über deren geringe Gesamtstundenzahlen geben. Da wird viel "geschönt", um sich in einem besseren Licht darzustellen :-). Die Talentspanne ist bei der Motorradausbildung relativ groß, und manche sind auch schon vorher schon mal ein Zweirad gefahren (Feldwege, im Urlaub, oder Übungsplatz), da gibt es Ausreißer sowohl nach unten (eher selten), als auch nach oben. Viel Erfolg!

Immerhin ist das bei mir nicht so wie es bei Kutzner92 war. Denn ich höre meinen Fahrlehrer und er hört mich.

Aber alles andere bereitet mir ziemlich Bauchschmerzen. Ich habe vor einem Monat meine Theorieprüfung bestanden und wollte jetzt eben die Fahrstunden und die finale Prüfung fertig machen. Aber irgendwie passt das garnicht. Bei der Anmeldung wurde mir ein anderer Fahrlehrer versprochen, als den den ich jetzt habe.

Und zu den Fahrstunden hat man mir gesagt, je nach Konzentration Level zwischen 90 min und 135 min Fahrstunden am Stück und nicht 4 Fahrstunden am Stück ohne widerrede.

Jetzt die Fahrschule zu wechseln bedeutet gleichzeitig noch mehr kosten, noch mehr aufwand und vorallem muss ich wahrscheinlich auf nächstes Jahr warten, da alle so voll sind... bin extrem genervt.

Alter Schwede, was wird denn da heutzutage abgezogen.

Ist das Abzocke oder können die alle kein Mopped innerhalb kurzer Zeit beherrschen?

Sorry, ja ich hatte mit Mofa usw. etwas Vorbereitung. aber auch nur 4 Fahrstunden, 4x45 Minunen incl. Nachtfahrt gehabt.

Ok, heute wird mehr erwartet, da sind ein paar mehr Fahrstunden ok aber das was ich hier so lese lässt mich arg zweifeln.

Zitat:
@KapitaenLueck schrieb am 6. Juli 2025 um 16:05:54 Uhr:
Alter Schwede, was wird denn da heutzutage abgezogen.
Ist das Abzocke oder können die alle kein Mopped innerhalb kurzer Zeit beherrschen?
Sorry, ja ich hatte mit Mofa usw. etwas Vorbereitung. aber auch nur 4 Fahrstunden, 4x45 Minunen incl. Nachtfahrt gehabt.
Ok, heute wird mehr erwartet, da sind ein paar mehr Fahrstunden ok aber das was ich hier so lese lässt mich arg zweifeln.

Nach dem ersten Termin (4 Fahrstunden) meinte mein Fahrlehrer ja schon, das es schon ziemlich gut aussieht. Und ich hatte überhaupt keine Vorerfahrungen mit dem Motorrad.

Trotzdem meinte er, das es einige Termine werden, bevor wir zu den Pflichtstunden übergehen. Er möchte jede Übung perfekt und mehrmals sehen. Und da jeder Termin aus 4 Fahrstunden besteht, macht es mir ziemlich Sorgen aufgrund des Finanziellen Aspekt.

Ich weiß nun auch nicht mehr was ich machen soll.

Ich kann und will nicht deine Fähigkeiten beurteilen.

Aber wenn ich das so machen müsste hätte ich da schon keinen Bock mehr drauf und wäre auch noch dazu pleite.

Was soll der Spaß denn am Ende kosten?

Generell bestimmt der Schüler die Übungsstundendauer, denn nur er kann beurteilen, wann die Konzentration nachläßt. An Deiner Stelle würde ich zunächst mal bei dem Fahrschulinhaber verlangen, nur mit dem versprochenen Fahrlehrer weitermachen zu wollen, ansonsten würdest Du wechseln. Vor einem Wechsel die Wechselgebühr abfragen und ebenso abklären, wann und in welcher Häufigkeit Du Fahrstunden bekommen kannst. Erwähnen, dass Du schon Praxisstunden hattest. Und bevor Du wechselst, erkundige Dich, ob eine Fahrschule/ein Fahrlehrer empfohlen wird und man dort zufrieden ist. Sonst kommst Du evt. vom Regen in die Traufe. Google-Bewertungen der Fahrschule geben manchmal auch einen Hinweis. Ein Fahrschulwechsel kann Dir sogar Geld sparen und die Wechselgebühr locker reinholen, besonders wenn Du bis dato eine relativ unqualifizierte Ausbildung genossen hast, die, würdest Du so weitermachen, zu einer unnötig hohen Stundenzahl führen kann.

Zitat:
@KapitaenLueck schrieb am 6. Juli 2025 um 16:18:46 Uhr:
Ich kann und will nicht deine Fähigkeiten beurteilen.
Aber wenn ich das so machen müsste hätte ich da schon keinen Bock mehr drauf und wäre auch noch dazu pleite.
Was soll der Spaß denn am Ende kosten?

Und genau so geht es mir jetzt. Dadurch vergeht mir die Lust, obwohl ich nun mittendrin stecke. Außerdem habe ich zusätzlich stress da ich nun eine Lösung finden muss.

Zu Thema Kosten: Naja, bei 80 € pro Übungsstunde und 90 € pro Pflichtstunde kann man sich das ja vorstellen.

Angenommen ich mache 24 Übungsstunden und darauf dann eben die 12 Pflichtstunden:

24 h x 80 € = 1920 €

12 h x 90 € = 1080 €

Gesamt = 3000 €

Praktische Prüfung TÜV (163 €) und Fahrschulgebühr (250 €) also ca. 400 €.

Am Ende zahlt man NUR für die praktische Ausbildung ca. 3400 €

Darauf kommen ja noch die ganzen anderen Kosten, die ich bereits gezahlt habe: Grundgebühr, Theorieprüfung, Antrag beim Amt, Erste-Hilfe-Kurs, Sehtest, Passbilder, etc.

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