LPG Gasanlage in W211 200K MOPF, was meint Mercedes dazu

hallo liebe Autofreunde,

wollte mit meiner E-Klasse (200K, BJ 11/07) sparsamer unterwegs sein und ihn auf eine Flüssiggasanlage der Marke Prins VSI umrüsten lassen.
Im Forum viel gelesen, aber leider nicht richtig schlau geworden. Meinungen variieren in ihrer Aussagekraft stark voneinander.
Da ich aber nicht wollte, dass der Patient nach der OP eine geringere Lebenszeit hat als im Originalzustand (soll mich noch lange chauffieren) habe ich mich direkt an Mercedes gewandt.
Hier nun die Antwort von Mercedes:
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Schön, dass Sie sich für unseren E 200 Kompressor entschieden haben. Diesen möchten sie für den Betrieb mit Flüssiggas (LPG) umrüsten und bitten hierzu um Informationen von Mercedes-Benz. Von unserer technischen Abteilung haben wir dazu Folgendes erfahren:

Eine Freigabe für Flüssiggasanlagen erteilt die Daimler AG nicht, wir raten sogar davon ab. Bei einem nachträglichen Umbau auf Gasbetrieb sind nicht grundsätzlich bestimmte Bereiche des Wagens von der Sachmängelhaftung des Fahrzeugherstellers ausgeschlossen. Es muss im Fall eines Schadens die Ursache geklärt werden und daraus ergibt sich dann, ob der Fahrzeughersteller haftet oder die Umbaufirma oder der Kunde (z.B. Fehlbedienung, Gewaltschaden aus Unfall).

Beim Betrieb mit Gas kann an Ventilsitzringen, deren Material nicht auf diesen Einsatz ausgelegt ist, hoher Verschleiß bereits nach Laufleistungen von 20.000 bis 40.000 km entstehen. Die Ventile schließen als Folge nicht mehr und der Motor läuft unrund und hat schlechte Leistung. Entweder muss dann der komplette Zylinderkopf getauscht werden, wobei es als Ersatzteil keine geänderte Version gibt, oder man muss (durch Fremdfirmen) eine Instandsetzung mit geeigneten Sitzringen durchführen lassen. Dies ist mit erheblichen Kosten verbunden.

Der Motor ist ab Werk auf den Einsatz mit Benzin ausgelegt. In der Betriebsanleitung wird auf die alleinige Verwendung von Benzin nach der europäischen Norm EN 228 hingewiesen. Darauf sind unter anderem die Materialien der Ventile und der Ventilsitzringe abgestimmt. Zum Einsatz mit Gas müssen andere Werkstoffe verwendet werden. Im Entwicklungsbereich der Daimler AG wird an diesem Thema zur Zeit intensiv gearbeitet. Es sind motorbezogen umfangreiche Langzeit Erprobungen mit verschiedenen Materialkombinationen von Ventilen und Ventilsitzringen erforderlich, um eine Lösung mit akzeptabler Lebensdauer zu erhalten.

Gegenwärtig haben wir ab Werk für den Gasbetrieb dieses Fahrzeugs keine von der Entwicklung erprobte, empfohlene und freigegebene Motorausführung.

Nach dem neuen Schuldrechtsmodernisierungsgesetz hat ein Kunde nur Sachmängelansprüche an die Daimler AG für bei Übergabe des Fahrzeugs herstellerseitig vorhandene Mängel. Mängel, die erst später durch Gebrauch oder Veränderungen (z.B. Aus- und Umbauten) am Fahrzeug entstanden sind, werden nicht durch die Hersteller-Gewährleistung abgedeckt. Dies bedeutet, bei Aus- und Umbauten bleibt die Herstellergewährleistung grundsätzlich erhalten. Entstehen aber Defekte die ursächlich mit einem Umbau in Zusammenhang stehen, haftet die Daimler AG nicht.

Sofern Gewährleistungs- und Garantieansprüche durch diese Teile entstehen, müssen diese bei der Einbaufirma oder dem Einbausatzhersteller vorgebracht werden.

Wir hoffen, Ihnen mit diesen Informationen geholfen zu haben und wünschen Ihnen allzeit gute und sichere Fahrt.
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Meine Entscheidung hinsichtlich des Umbaues ist unwiderruflich gefallen.
Keine OP am offenen Motor.

Ich hoffe, dass ich dem ein oder anderem ein kleines bisschen in seiner Entscheidungsfindung geholfen habe, egal in welche Richtung.

Freundliche Grüße
Ralf

Beste Antwort im Thema

Ich verstehe nicht ? Geholfen ? Jeder der sich 5-10 Minuten mt dem Thema beschäftigt sollte wissen das gerade deutsche "Premiumhersteller" keine Freigabe erteilen. Ganz egal ob Du einen 1,2 oder 10 Jahre alten Wagen hast. Laut BMW müsste mein E39 wohl mindestens explodieren.....zur Gasfestigkeit der Motoren sag ich mal nix, die ist bekannt.

Das LPG Probleme machen kann und selbst den festesten Motor fetzen kann weiß auch jeder. Die Hersteller werden einen teufel tun und das 2genehmigen". Hätten Sie Dir jetzt das Ok gegeben würden sonstwieviele User aufpsringen und beim ersten Problem könnte man Mercedes heranziehen. Die sichern sich nur ab und genehmigen es nicht, daran ist nichts neu oder besonders. Du wirst auch keinen (wichtigen) Angestellten von den Herstellern finden der dir schriftlich die Freigabe erteilt - bis dahin bin ich schon 200.000km gegast und lach mir einen.

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Hallo Ralf,

ich habe für meine Prins VSI etwa 150€ mehr bezahlt. FlashLube habe ich nicht, die Option hatte mir der Umrüster zwar auch angeboten, aber auch gesagt, daß er die für den Motor als nicht nötig erachtet. Hatte er bei diesem Motor aber auch laut eigener Aussage noch nie eingebaut.
Habe auch einen 200K.

Ansonsten bleibst bei meiner Aussage von weiter oben: schau Dir den Umrüster und seine Werkstatt genau an, laß Dir vielleicht Referenzen zeigen oder laß Dir Empfehlungen von anderen für Deine Gegend geben.

Viele Grüße!

@rca1234,

??? No Panic .

Ich kann nicht erkennen, daß der Th unmündig ist 😉

Grüße

Zitat:

Original geschrieben von ICOMworker


Ich kann nicht erkennen, daß der Th unmündig ist 😉

Oh...unmündig? Ne so sollte es auch ganz und gar nicht gemeint sein (sorry falls es so rüber gekommen sein sollte).

Sondern nur als nett gemeinter Hinweis :-)

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