Lohnt sich der Umbau auf GAS wirklich oder lieber ein Diesel ???

Ich habe vor mir demnächst ein neuen gebrauchten zu kaufen. Da ich beruflich viel unterwegs bin ca. 40000 km /Jahr war der Gedanke mir ein Benziner anzulegen und diesen gleich auf Gas umzubauen. Nach Recherchen habe ich festgestellt, dass es kaum ein Preisunterschied macht ob man ein Diesel oder einen Benziner kauft.
Vorteile bei Diesel: Anschaffungswert ist momentan günstiger als Benziner.

Niedriger Verbrauch
Bessere Motoren
Nachteil: höhere Versicherung / Steuern

Wie ich festgestellt habe sind bei Gas zu viele Nebenkosten. Stimmt es wirklich ?

Was lohnt sich heutzutage wirklich bei den aktuellen Preisen ???

Beste Antwort im Thema

Aus eigener Erfahrung (Leasing-Diesel, jetzt Benziner mit LPG) kann ich Dir folgende Vorteile/Nachteile des LPG nennen:

- kräftigerer Benziner zu den Kosten eines kleineren Diesels betreibbar
- wenn Benziner gut ausgewählt ist, dann hat dieser weniger anfällige Motorkomponenten als ein Diesel
- Fahrkomfort höher (leiserer Motorlauf)
- bessere Kalkulierbarkeit zukünftiger Kraftstoffpreise (weniger Schwankungen und Extremausschläge); LPG steigt gleichmäßiger

Nachteile bzw. Risiken, muss man auch so klar aufzählen!!

- kleine Reichweite, meist um 400-500 KM
- Planung von Tankstopps aufwändiger gegenüber Diesel, man muss sich vorab informieren und tlw. kleine Umwege fahren
- je nach Infostand evt. viel Aufwand für Auswahl eines guten Umrüsters, Anlage etc. Zeit für Recherchen etc
- bei Neuwagen Verlust der Garantie auf die betroffenen Motorkomponenten (aber ausgleichbar durch Zusatzgarantie)
- man kann das Leasingmodell nicht mehr anwenden, also Kauf oder Finanzierung
- bei Gebrauchtfzg. Risiko, dass man erst etwas Diagnostik betreiben muss (z.B. wenn unter Gas Probleme auftreten, die an irgendwelchen Fahrzeugkomponenten liegen, z.B. Luftmassenmesser)
- also insgesamt mehr Zeitaufwand, Beschäftigung und tlw. Engagement erforderlich, bis alles prima läuft - abhängig von Qualität und Ausgangszustand des Fahrzeugs

Ich persönlich bin einfach nur froh, dass ich es gemacht habe. ich bin lärmempfindlich, und Autos sind eh mein Hobby. Daher kommen die o.g. Negativpunkte für mich kaum negativ zum Tragen. Ich fahre jetzt einen V6 mit Power statt eines R4-CDI. Demnächst wähle ich einen V8 statt eines V6-CDIs. Die Paarungen liegen auf dem gleichen Kostenniveau, wobei die LPG-Benziner vom Fahrkomfort deutlich höher liegen, was mir neben dem Finanziellen auch viel mehr Freude beim Fahren bringt.

Gerade bei der von mir gewählten Marke (Mercedes) ist es so, dass man relativ junge gebrauchte V6 mit guter Ausstattung und wenig Abnutzung häufig findet und i.Vgl. günstig einkaufen kann, so dass man auch den Wertverlust (eigentlich das teuerste für Vielfahrer) hervorragend gering halten kann. So gibt es z.B. 1-1.5jährige W211 E500 Mopf mit wenig Laufleistung für fast 50% des Neupreises, also ab ca. 35tE netto. Mit LPG erreicht man einen Verbrauch von ca. 14-15 Litern. Das ist ein völlig anderes Niveau als ein W211 320cdi Leasingwagen. Man muss nur den Kaufpreis aufbringen können, danach wird das Fahren schön und günstig. 😉

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Zitat:

Original geschrieben von hochnadel


Und wieso sprechen alle vom Autogas ist Erdgas(CNG) nicht günstiger?

Ja sicher, wenn's nur um "günstiger" geht, keine Frage.

Da bestehen aber noch weitere Einschränkungen:

  • höhere Umrüstkosten, deshalb spätere Amortisierung. Also nix, wenn man das Auto nur 3 Jahre fahren will. Das kann je nach Gasversorger aber auch durch eine Förderung aufgefangen werden.
  • Tank braucht fast immer viel Platz, nur bei den wenigsten Fahrzeugen (z.B. Golf IV Kombi) lässt er sich halbwegs in der Mulde verstecken. Deshalb bevorzuge ich CNG-ab-Werk Fahrzeuge mit Unterflurtanks.
  • geringere Reichweite, man darf öfters Tanken.
  • und natürlich gibt es weniger CNG-Umrüstbetriebe.
  • miese Tankstellensituation in Spanien, Portugal, Frankreich, Dänemark, Osteuropa.

Tankstellen in Deutschland, da gibt es 4x so viel LPG wie CNG, aber entscheidend ist Wohn-/Arbeitsort und Standardfahrstrecke. (Ich habe mehr CNG als LPG auf meinen Strecken). Umwege > 2 km würde ich generell nicht hinnehmen. Planung auf www.gas-tankstellen.de

Vorteil:
Nach der Amortisierung kann man mehr sparen. Aber wer weiß schon, wie in 3 Jahren die Kraftstoffpreise sind?
Andererseits, so wenig Erdgaser wie es gibt, werden die kaum als Melkkühe entdeckt.
Also wenn die Nachteile keine Bedeutung haben, dann CNG, sonst LPG. CNG und LPG haben beide bis 2018 nur geringe Kraftstoffsteuern, also kann man bezüglich der Preise nix falsch machen. Hauptsache weg vom Benzin/Diesel.

Gruß,
M. Sorgatz

Zitat:

Andererseits, so wenig Erdgaser wie es gibt, werden die kaum als Melkkühe entdeckt.
Also wenn die Nachteile keine Bedeutung haben, dann CNG, sonst LPG. CNG und LPG haben beide bis 2018 nur geringe Kraftstoffsteuern, also kann man bezüglich der Preise nix falsch machen. Hauptsache weg vom Benzin/Diesel.

Das sehe ich vollständig anders. Das mit 2018 ist ein Märchen. Warum ignorieren eigentlich so viele, daß das Gesetz eine regelmäßige "Überprüfung und Anpassung" vorsieht?! Selbst ohne (wie schon so oft) wortbrüchig zu werden, kann diese Steuervergünstigung also jederzeit gekippt werden. Und wer glaubt schon an solche Zusagen. Immerhin wurde schon oft bewiesen, daß man sich da nicht drauf verlassen kann. Ironie des Schicksals: Im Zuge dieses Gesetzes verloren die CNG-Fahrer 2 Jahre, die ihnen ebenfalls zugesichert waren. *lol*

Und was den CNG-Preis angeht, ist wohl ziemlich sicher, in welche Richtung sich der bewegen wird. Klar, die paar Autos sind nicht interessant, aber vielleicht die vielen Haushalte, die damit heizen... Imo wird CNG in Zukunft schneller im Preis steigen als LPG. Da wird Putin schon für sorgen...

(Das soll nicht contra CNG sein, nur sollte man es doch realistisch sehen.)

Grüße Dirk

da schliesse ich mich Dirk an. Im Moment ist ein riesen Run auf LPG. Mancher Autofahrer greift bei den derzeitigen Spritpreisen schon fast blind zum Gaser ohne die tatsächlichen Kosten im Auge zu behalten. Die Nachfrage nach Gas wird erheblich ansteigen. Damit (leider) auch der Gaspreis.
Und wenn unsere Politiker erst mal realisieren, dass diese Gasfahrer ein erhebliches Steuerloch verursachen... Was glaubt Ihr wie lange Gas noch so günstig bleibt?

Der Diesel ist und bleibt mittelfristig eine interessante Alternative. Ein zum Diesel vergleichbarer Benziner kostet heute am Gebrauchtwagenmarkt etwa gleich viel - und da sind beim Benziner die Umrüstkosten noch nicht berücksichtigt. Hinzu kommt noch, dass der Gaser auch nicht ganz ohne Benzin auskommt. Und wie oft ist die nächste Gastankstelle zu weit entfernt und die geringe Reichweite des Gastanks zwingt zum Benzinbetrieb oder es wird ein Umweg zur Gastanke in Kauf genommen. Dann sind da noch die zusätzlichen Inspektionskosten, Flashlube Verbrauch, Mehrkosten bei TÜV HU, schnellerer Kerzenverschleiss u.s.w.
und viele Gastanks haben nur für 10 Jahre Zulassung - dann wird ein neuer fällig.
Ganz zu schweigen von dem Risiko einer nicht optimal eingestellten Anlage.

Also man muss schon mit der spitzen Feder rechnen...

Zitat:

Original geschrieben von polterhannes


Also man muss schon mit der spitzen Feder rechnen...

Ein Gasfahrer würde so einen Unfug nie schreiben.

Weil er weiß wovon er redet. 😉

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Zum Glück fällt z.Zt der Anteil der LPGler bzw. der Steuerausfall für die Regierung noch unter Rundungsdifferenzen an der 4. Stelle hinter dem Komma aus.

Frage ist nur, wie lange noch?

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Ein Gasfahrer würde so einen Unfug nie schreiben.
Weil er weiß wovon er redet. 😉

Danke für das Kompliment. Ich fahre seit knapp zwei Wochen mit Gas (1.8T ca. 10,5 l/100km + 0.x l Benzin), hatte vorher einen 1.9 TDI (ca. 5.3 l/100km). Ich weiss sehr wohl wovon ich rede.

Zitat:

Original geschrieben von polterhannes



Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Ein Gasfahrer würde so einen Unfug nie schreiben.
Weil er weiß wovon er redet. 😉
Danke für das Kompliment. Ich fahre seit knapp zwei Wochen mit Gas (1.8T ca. 10,5 l/100km + 0.x l Benzin), hatte vorher einen 1.9 TDI (ca. 5.3 l/100km). Ich weiss sehr wohl wovon ich rede.

150PS Benziner gegen 90PS Diesel? Gleiches Auto? Der Vergleich hinkt wohl etwas 😉!

nein, das war ein 130 PS Diesel und der 1.8 er hat 163 PS.

Dabei war ich mit dem TDI immer etwas flotter unterwegs (zumindest subjektiv). Die Mehrleistung des Benziners macht sich überhaupt nicht bemerkbar. Dafür die Laufruhe um so mehr.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser



Zitat:

Original geschrieben von polterhannes


Also man muss schon mit der spitzen Feder rechnen...
Ein Gasfahrer würde so einen Unfug nie schreiben.
Weil er weiß wovon er redet. 😉

Jemand der weiß wovon er redet, würde nciht behaupten, dass das Unfug ist. Es lohnt sich

nicht

für jeden auf LPG umzurüsten. Denn man muss meist um die 40.000km fahren, bis sich der Umbau amortisiert hat. Wer dann weniger als 20000 im Jahr fährt, und seinen Wagen nicht länger als 2 weitere Jahre fahren will, der würde mit Autogas Verluste machen, auch wenn man ein tolles Gefühl beim tanken hat, da man schon für unter 40€ volltanken kann. Und von der Wertsteigerung durch LPG-Umbau muss man nicht reden, da der Verkauf eines LPG-Fahrzeugs vor Amortistion immer verdächtig ist und daher eher wertmindernd als wertsteigernd wirkt.

Trotz des Hypes in den manche LPG-Tanker verfallen, LPG ist nicht für jeden eine Lösung!

... auch auf die Gefahr hin, dass es schon bekannt ist, hier ein Bericht mit Ergebnissen einer ADAC-Untersuchung.

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,557307,00.html

Erdgasfahrzeuge gibt es ja schon einige ab Werk und sie schlagen sich auch gegenüber Dieselfahrzeugen sehr gut.

Michael

Mit dem meisten was der ADAC so von sich gibt, kann man sich maximal den Hintern abwischen.
Vor allem zum Thema Alternative Kraftstoffe.
Nur wenn man mal irgendwo Nachts im Regen steht, dann sind es wirklich gelbe Engel.

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