Leistungsfetischismus
Ich habe mir in diesem Forum einige Kommentare durchgelesen
und es wird mir wieder deutlich:Ich stamme wohl wirklich aus
der Kohle-,Stahl- und Dampfaera.
Sowas wie einen Dynojet Powercommander braucht man heute
zum Moppetfahren?Und um die Karre einstellen zu können,muss
man einen Laptop haben und mindestens drei Sylvester Informatik
studiert haben?
Leute,macht Euch dieser Leistungsfetischismus wirklich glücklich?
Also,der Commander auf meinem Moppet bin ich,und Power hab
ich sowieso genug!
Und,Volvo,wie Du schon ganz richtig bemerkt hast,über 160 km/h
macht es mit einem Nakedbike keinen Spaß mehr,zu fahren.
Ich bin Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts(Oh,Mann,
wie das klingt),mit meiner 1000er SP(fahr ich heute noch) auf der
Autobahn 44 Richtung Kassel unterwegs gewesen mit K&N Filtern.
Die Gemischschrauben eine halbe Umdrehung raus und ab gings.
Bei 190 km/h hab ich den Hahn zugemacht.Meine Mühle hörte
sich an wie eine Me 109 im Sturzflug,Und da war immer noch
was drin!200 hätte ich mit Sicherheit geschafft,und das mit
einem Zweiventil-Zweizylinder und der Technik von 1978!
Wenn man mal auf irgendwelchen Motorradtreffen ist,und die
Rede kommt auf Guzzi,spricht man über V7,T3,LM1,2,3,Cali 2
1000s und Mille GT.Von den ganzen neuen Guzzi redet kein
Mensch mehr,Die kennt auch kaum einer.
Ich will Euch ja eure Bikes nicht madig machen,aber diese
ganzen Hightech-Gimmicks wären schon Grund genug für mich,
mir so ein Bike von heute nicht zu kaufen,mal abgesehen vom
Preis.
Was passiert,wenn die ganze Scheisselektronik in die Jahre kommt,
sehe ich gerade an meinem 1996er VW Passat.Mittlerweile läuft er
gar nicht mehr.Und vorher ging buchstäblich jede Woche 'ne andere
Kontrollleuchte an!
Und so ziehe ich es vor,auch weiterhin unterwegs zu sein mit 63 PS,
Zündkontakten,Vergasern,keinem ABS,120er Hinterreifen und hab
trotzdem Spaß an der zweirädrigen Fortbewegung und am Leben.
Unter mir schüttelts und polterts und rasselts und das seit 24 Jahren
und bald 300000 km.Das macht Guzzi fahren aus,die Beschränkung aufs
Wesentliche,die reine Essenz des Motorradfahrens.
Mit kameradschaftlichem Grusse
Euer redzone 431
Beste Antwort im Thema
Ich wage mal zumindest teilweise zu widersprechen:
Leistungsfetischismus? Nein. Wozu 150 PS oder mehr und ne Beschleunigung, die Assistenzsysteme braucht - die die Leistung übrigens drosseln(!) 😉 -, damit die Kiste net unfahrbar wird. Hat sich jemand schon mal seinen Schnitt in den Alpen betrachtet? IdR sind das um die 50 km/h. Wozu brach ich da nen Supersportler? Die schönsten Straßen der Welt sind die langsamsten! 😁
Und wenn ich mal auf die Bahn muss: 180 km/h auf 2 Rädern find ich grenzwertig und extrem gefährlich. Weil wenn da irgendwas Langsames auf die linke Spur wechselt und Dich wie üblich übersieht, machst Du - na ja, eben nix mehr. Vielleicht bin ich in den Augen mancher "Kollegen" feige, aber ich fahre seit 30 Jahren unfallfrei Mopped. Ach ja, meine Reifen sind trotzdem meist am Rand eher runter als in der Mitte... 😉
Aber ich mag auch die neuen Guzzis mit ein bisserl Technik und Elektonik. Ich fahr u.a. ne 2011er Stelvio und find die Mischung perfekt: modernes Mopped mit ABS und geilen Bremsen, Einspritzer und Kat, Bordcomputer, verdammt helle LED-Leuchten hinten, super Fahrwerk mit modernen Komponenten usw. Trotzdem bollert der Motor, wie's eben nur ne Guzzi kann, die Ventile tickern fröhlich, mein Lenker vibriert im Stand schön im Takt und die Fuhre kippt beim Gasgeben im Stand wie eh und je nach links. Das gute alte Konzept in die neue Zeit überführt, immer noch archaisch aber trotzdem modern mit den dazu gehörenden Vorteilen - also ich find's geil! 😁
Ich hab auch noch ne Cali Vintage, die außer Kat und Einspritzung noch so ist, wie vor 30 Jahren: ganz anderer Charme, fuhr sich wirklich fast wie ne Alte. Hat mir'n Riesen-Spaß gemacht und zwar so viel, dass ich die Vorgängerin der Stelvio (BMW F 800 ST, wie ich gestehen muss) als technisch "perfektes" Mopped verkauft hab, weil der fehlte der Charakter. Die Cali hat inzwischen ein 3. Rad bekommen. Das ist noch uriger und natürlich langsamer und hat seinen ganz eigenen Charme.
Fazit: Ne Kombination aus beiden Welten find ich klasse - aber Leistungsfetischismus, nein danke!
Grüße vom Guzzi-Freund
26 Antworten
dcrepaz
Moto Guzzi 1200 Sport
1200 Sport
Also Ich habe eine Moto Guzzi 1200 Sport 2V aus dem Jahre 2008.
Ich kenne Einige die eine Moto Guzzi aus der neuen Generation fahren und teilweise schon an 200000 drankommen. Keiner von denen hatte je mit der Elektronik zu leiden. Ich habe bei meiner sogar das gesamte Steuergerät von einem Motroniker umprogrammieren lassen ... Drehzahlsperre erst ab 8500U/min auch etwas mehr Pover im oberen Bereich und eben so Kleinigkeiten damit das Fahren mehr Freude macht.
Inzwischen habe ich 50000 Km drauf, das einzige was ich an Elektronik jetzt wechseln muss ist die Batterie. Alles andere funkt einwandfrei. Ich denke auch, dass das gequassle hier von " italienische Elektronik u.s.w." ist rein erfunden. Denn wenn bei einer BMW oder CO. etwas in der Elektrinik fehlt, da wird alles totgeschwiegen. Ich denke mittlerweile sind die Italiener bei der Elektronik auf dem gleichen Stand wie die Deutschen. Denn ich fahre auch einen VW und bei dem fehlte es auch manchmal schon ..... auch in der Elektronik....
Grüße aus Südtirol😁😁😁😁
Stimmt,BMW's haben am Anfang auch grosse Probleme mit Elektronik gehabt.Ein Bekannter hat sich 1983 eine neue K100 gekauft.Nach einiger Zeit,ich weiss nicht,wie lange,musste das Steuergerät erneuert werden.Das hat mal eben 2000 DM gekostet.Das war wohl damals kein Einzelfall.Wie's heute aussieht mit BMW,weiss ich nicht.
Aber auch das Fahren einer Guzzi mit Kontakten ist nicht ohne Probleme,wie ich mittlerweile aus Erfahrung weiss.Besonders die Kondensatoren taugen nix mehr.Das letzte Paar habe ich nach etwas über einem Jahr Laufzeit gewechselt.Die Dinger haben früher 10-15 Jahre gehalten.Ich spiel mittlerweile mit dem Gedanken,eine elektronische Zündung einzubauen.
Moin, ich fahre ne Cali3, die erste mit Einspritzung und Motorsteuerung vom Fiat.
Bin bj.61 und fahre entsprechend lange. Was mir an der Steuerung gefällt, das Möppi lässt sich sehr gut einstellen und die ganzen anderen basteleien wie Düsen prüfen, Zündzeitpunkt einstellen, ruckelfrei und durchzugsstark, das lässt sich viel bequemer so machen als auf die alte Art. Zumindest ich bin im Alter fauler geworden und ein Ersatzeprom hab ich immer in der Tasche. Genau, die Steuerung ist für sehschwache ausgelegt, die Bauteile kannten noch kein SMD, das lässt sich mit nem handelsüblichen Lötkolben in der Prärie reparieren.
Ich bin froh drum und möchte die ganz alte Mechanik nun doch nicht mehr unbedingt betüddeln müssen.
Allerdings, ne Rennsemmel wird das Eisenschwein deshalb auch nicht werden, die Guzzel wurde nur altersgerecht bequemer.
Also keine Angst vor neuer Technik auch wenn sie auch schon über 20 Jahre alt ist..... dlzg
Hallo!
Ich hab jetzt schon zweimal den Supersprit von Aral ausprobiert mit 102Oktan.WOW!Gefühlte fünf PS mehr.Geht ab wie die Hölle.Powercommander aus der Zapfsäule.
Ja ne ist klar
Oha, dass nur nicht deine Versicherung dahinter kommt..
und will ne höhere Prämie..
also nur 0,0001..mehr PS?
...oder warst du in nen Sturm geraten..von hinten..?
Das mit dem Sprit stimmt.Der Motor läuft ruhiger und man hat auch mehr Leistung.Der einzige Nachteil ist:Er ist wesentlich teurer.
hab das mit Diesel probiert..minimal besser..ist das (Mehr)-Geld nicht wert!
Dieses hier..bringt was..der Motor läuft wesentlich ruhiger..springt (noch) besser an..Mehr-Leistung..wohl eher nicht..
https://www.amazon.de/s/?...
kriegst du in jedem Technik-Markt..
Am besten ist es bei Vollmond tanken
Das bringt mindestens, aber wirklich mindestens vermutlich sogar noch mehr
Haben führende Esoteriker ermittelt