Leichtlaufreifen - Ersparnis auf Kosten der Sicherheit?

Hallo,

Immer wieder höre ich von sogenannten "Leichtlaufreifen", welche den Rollwiederstand und damit den Spritverbrauch erheblich verringern sollen. Allerdings frage ich mich, wo die Nachteile dieser Reifen liegen. Wenn solche Reifen keine Nachteile hätten, wären herkömmliche Reifen wohl nurnoch Ladenhüter, bzw. Auslaufmodelle.

Also, was wisst ihr über diese Reifen? Oder ist das nur ein Marketinggag oder ein verringerter Rollwiderstand auf Kosten der Sicherheit?

22 Antworten

Als ich damals Zivildienst machte, hatten wir einen Astra Caravan als Firmenwagen, mit 195er 15" Reifen, auf denen "Safe Fuel" stand, bin mir nicht mehr sicher, welcher Hersteller das war. Der Wagen war auf Nässe sehr gefährlich! Es war der 74kw 1.6l Motor, nicht unter- aber auch nicht übermotorisiert. Beim anfahren auf Nässe merkte man ständig das rutschen, oftmals endeten normale Bremsungen vor Ampeln in augenscheinlichen Notbremsungen.
Das Prinzip von leicht-laufenden und somit Spritsparenden Reifen ist gut, nicht aber wenn man so erschreckende Verhältnisse bei Regen hat.

Re: hmm

Zitat:

Original geschrieben von silverbullet


Die wenigen (allgemeinen) Testkriterien beim ADAC verschaffen nur eine sehr grobe Übersicht (Verschleiß beim Eco eher miserabel), da einzelne Punkte wie Seitenführung, Bremsweg usw. nicht detailiert aufgeführt sind. Da lese ich lieber andere detailierte Tests weil meine persönlichen Kriterien und Erfahrungen eher Richtung Nasswertung tendieren, insbesondere der Bremsweg bei Nässe und gute Werte beim Handling.

Gerade die Nässewertung wird bei den ADAC-Tests besonders gewichtet, und es wird auch nach den verschiedenen Kriterien differenziert.

Ein Reifen mit schlechten Nässeeigenschaften wird es beim ADAC also niemals schaffen, insgesamt gut abzuschneiden.

Zitat:

Der Bremsweg ist für mich, bei einem Fahrzeug ohne ABS(ja, bewusst so gekauft), sehr wichtig.

Das dürfte dann aber die absolute Ausnahme sein, dass jemand heute noch (und sogar freiwillig...) auf ABS verzichtet --- so gesehen sind die Reifentester gut beraten, nur noch ABS-Bremsungen durchzuführen.

hmm

Bin der Meinung das es für die persönliche Kriterien nicht ausreicht eine Gesamtnote in der Nasswertung zu vergeben, weil ein Reifen vieleicht ingesamt bei Nässe gut abschneidet aber dieser gerade beim Bremsweg Punkte verschenkt. Aus einem detailierten Test mit Angabe der verschiedenen Testarten kann ich mir den Reifen auswählen der meinen höchsteigenen Kriterien am ehesten gerecht wird.
In dem Punkt "schlechte Nässeeigenschaften" stimme ich Dir voll zu das dann dieser eine Abwertung erfährt. Dieser Reifen ist dann im Vergleich zu den anderen Mitbewerbern aber auch einer der schlechtesten überhaupt.

Was bringt mir bei der Bewertung z.B. einer Kamera das Urteil "Gut" wenn dieses "Gut" auch zustande kommt durch ein Kriterium "Verarbeitungsqualität" = "sehr gut" wenn ich doch nur an einer optimalen Bildqualität interessiert sein sollte?

Aber das ist eine eher eine Frage der persönlichen Meinung, also eher müßig darüber zu diskutieren, zumal die Unterschiede beim Reifen sich im Bereich 0-6km/h mehr oder weniger unterscheiden. Aber gerade diese wenigen km/h können darüber entscheiden ob man aus der Kurve fliegt oder nicht, wie ich bei einem Sicherheitstraining feststellen musste. Dort waren 2 Renault Twingos einer aktuellen Mercedes c-Klasse beim Bremsweg und Kurvengeschwindigkeit auf glatter Piste überlegen, aber eben nur im schmalen Bereich von 2-3km/h mehr.

"so gesehen sind die Reifentester gut beraten, nur noch ABS-Bremsungen durchzuführen"
Diesen Punkt habe verstehe ich noch nicht? Aber ABS ist schon eine feine Sache wenn man verstanden hat welche Aufgabe es eigentlich wahrnehmen soll. Streng genommen dient ABS nur dazu die Lenkfähigkeit bei einer Vollbremsung zu erhalten, wobei aber einige Leute der grundsätzlichen Meinung sind das ABS immer den Bremsweg verkürzt, dabei aber oft vergessen in einer Notsituation auch zu Lenken und somit voll auf ein Hinderniss prallen. Aber dafür hat man ja Airbags ,-) Fazit: elektronische Helferlein nützen alle nix wenn man nicht seine Fahrweise entsprechend angepasst hat.

Re: hmm

Zitat:

Original geschrieben von silverbullet


Aber das ist eine eher eine Frage der persönlichen Meinung, also eher müßig darüber zu diskutieren, zumal die Unterschiede beim Reifen sich im Bereich 0-6km/h mehr oder weniger unterscheiden. Aber gerade diese wenigen km/h können darüber entscheiden ob man aus der Kurve fliegt oder nicht, wie ich bei einem Sicherheitstraining feststellen musste. Dort waren 2 Renault Twingos einer aktuellen Mercedes c-Klasse beim Bremsweg und Kurvengeschwindigkeit auf glatter Piste überlegen, aber eben nur im schmalen Bereich von 2-3km/h mehr.

Seh ich auch so. Wie wurden bei dem Fahrsicherheitstraining die Geschwindigkeiten gemessen?

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Re: hmm

Zitat:

Original geschrieben von silverbullet


Bin der Meinung das es für die persönliche Kriterien nicht ausreicht eine Gesamtnote in der Nasswertung zu vergeben, weil ein Reifen vieleicht ingesamt bei Nässe gut abschneidet aber dieser gerade beim Bremsweg Punkte verschenkt. Aus einem detailierten Test mit Angabe der verschiedenen Testarten kann ich mir den Reifen auswählen der meinen höchsteigenen Kriterien am ehesten gerecht wird.

Die Noten im ADAC-Test werden schon differenziert aufgeführt, nur wird dann daraus eben auch eine "Gesamtnote nass" (und eine "Gesamtnote trocken" usw.) gebildet. Somit hat man schon die Möglichkeit nachzuvollziehen, ob ein Reifen zB bei Nässe besonders gut bremst oder besonders gute Aquaplaningwerte liefert.

Sinnvoll wäre es allerdings, wenn auch die Testwerte (Bremswege, Aufschwimmgeschwindigkeiten, Handlingzeiten) aufgeführt würden, wie es zB die AutoBild macht --- dies macht der ADAC leider nicht.

Zitat:

Was bringt mir bei der Bewertung z.B. einer Kamera das Urteil "Gut" wenn dieses "Gut" auch zustande kommt durch ein Kriterium "Verarbeitungsqualität" = "sehr gut" wenn ich doch nur an einer optimalen Bildqualität interessiert sein sollte?

Sehe ich auch so: Wenn man in erster Linie auf bestimmte Eigenschaften Wert legt, dann wird man auf die Gesamtnote weniger achten.

Zitat:

"so gesehen sind die Reifentester gut beraten, nur noch ABS-Bremsungen durchzuführen"
Diesen Punkt habe verstehe ich noch nicht?

Das war auch nicht ganz richtig ausgedrückt von mir: Ich meinte lediglich, dass für die meisten Leser die ABS-Bremswerte interessanter sind, weil eben die meisten (zumindest neueren) Autos heute ABS haben.

Wenn darüberhinaus auch noch Bremsen ohne ABS gemessen und bewertet wird, dann schadet das natürlich nicht.

Zitat:

Aber ABS ist schon eine feine Sache wenn man verstanden hat welche Aufgabe es eigentlich wahrnehmen soll. Streng genommen dient ABS nur dazu die Lenkfähigkeit bei einer Vollbremsung zu erhalten, wobei aber einige Leute der grundsätzlichen Meinung sind das ABS immer den Bremsweg verkürzt, dabei aber oft vergessen in einer Notsituation auch zu Lenken und somit voll auf ein Hinderniss prallen. Aber dafür hat man ja Airbags ,-) Fazit: elektronische Helferlein nützen alle nix wenn man nicht seine Fahrweise entsprechend angepasst hat.

ABS verkürzt den Bremsweg nicht, das ist richtig.

Allerdings wird durch moderne ABS-Systeme der Bremsweg auch nicht mehr verlängert, und zum Vorteil der Lenkbarkeit gesellen sich mE noch die Reduzierung der Ausbrechneigung sowie die Schonung der Reifen --- kurzum, ich möchte auf ABS nicht mehr verzichten.

Dass man natürlich trotzdem vorsichtig fahren und ggf. "richtig" bremsen muss, versteht sich von selbst.

so

Beim Sicherheitstraining wurde die Geschwindigkeit gemessen aber wie kann ich leider nicht mehr genau sagen. Ich vermute das es über Kontaktschleifen gemessen wurde, da mir Lichtschranken nicht bewusst aufgefallen sind.

@ubc ABS verlängert leider unter bestimmten Situationen den reinen Bremsweg erheblich. Ich denke da an Sitationen wie Schnee, Laub und Schotter. Ohne ABS bildet sich bei einer Vollbremsung ein Keil vor den Rädern, auf Kosten der Lenkbarkeit, und das Fahrzeug steht deutlich früher.

Das Problem ist das viele Fahrer mit ABS-Kfz aber es nicht schaffen in Notsituationen voll in die Eisen zu steigen und die Hinterräder in die ABS-Regelung zu bringen. Auch dies war beim Sicherheitstraining zu beobachten, ob jung oder alt, es waren einige drunter.
Darum reagieren wohl die neuen Bremssysteme vollelektronisch wenn der Fahrer sehr schnell vom Gaspedal geht und leiten schon eine Bremsung bis hin zur Vollbremsung aus.

Und dann sind Fahrer älterer KFZ wieder an dem Punkt wo gute Reifen mit guten Bremswegen die Reaktionszeit und Reaktionsverhalten des Fahrers zumindest ansatzweise wieder ausgleichen können.

Re: so

Zitat:

Original geschrieben von silverbullet


ABS verlängert leider unter bestimmten Situationen den reinen Bremsweg erheblich. Ich denke da an Sitationen wie Schnee, Laub und Schotter. Ohne ABS bildet sich bei einer Vollbremsung ein Keil vor den Rädern, auf Kosten der Lenkbarkeit, und das Fahrzeug steht deutlich früher.

Ja, das kann natürlich passieren. (Oder auch auf einer dünnen Eisschicht --- dort kann es von Vorteil sein, wenn die Räder blockieren und das Eis "durchscheuern".) Bei Audi war in den 80er Jahren das ABS deshalb abschaltbar, inzwischen gibt es das aber mW nicht mehr.

Zitat:

Das Problem ist das viele Fahrer mit ABS-Kfz aber es nicht schaffen in Notsituationen voll in die Eisen zu steigen und die Hinterräder in die ABS-Regelung zu bringen. Auch dies war beim Sicherheitstraining zu beobachten, ob jung oder alt, es waren einige drunter.
Darum reagieren wohl die neuen Bremssysteme vollelektronisch wenn der Fahrer sehr schnell vom Gaspedal geht und leiten schon eine Bremsung bis hin zur Vollbremsung aus.

Ja, diese Bremsassistenten halte ich auch für sehr sinnvoll.

Zitat:

Und dann sind Fahrer älterer KFZ wieder an dem Punkt wo gute Reifen mit guten Bremswegen die Reaktionszeit und Reaktionsverhalten des Fahrers zumindest ansatzweise wieder ausgleichen können.

Ich würde sagen, gute Reifen sind immer wichtig, egal ob mit oder ohne ABS.

Re: Re: so

Zitat:

Original geschrieben von ubc


Bei Audi war in den 80er Jahren das ABS deshalb abschaltbar, inzwischen gibt es das aber mW nicht mehr.

Soweit ich weiß, hatte das auch den Grund, dass die ersten ABS recht langsam regelten und damit auch auf trockener Straße Bremsweg verschenkten. Mit immer höherer Rechenleistung wurde das Problem aber beseitigt.

MfG, HeRo

P.S: Wenn der Fahrer nur halbherzig bremst, ist es egal, wie gut die Reifen sind. Egal ob mit oder ohne ABS. Ohne Bremsassistent bringen bessere Reifen auch nichts, wenn der Fahrer nicht fester zutritt.

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