Kupplung defekt - was macht Sinn?
Hallo Leute,
einmal mehr brauche ich eure Einschätzung: Am Wochenende war ich in Köln. Samstag dachte ich, ich hätte mir einen Stein in den Reifen gefahren, Sonntag morgen in der Stadt klang es eher wie eine schleifende Bremsscheibe. habe mir nichts weiter gedacht, denn das Auto stand eigentlich das ganze Wochenende nur auf einem Parkdeck. Gestern sollte es dann zurückgehen, aber das Heulen aus dem Getriebe klang so unnatürlich, dass ich den Wagen nach kaum drei Kilometern dem ADAC übergeben habe und dieser ihn in eine Werkstatt gebracht hat. Verdacht lautet Ausrücklager mit den entsprechend verheerenden Folgekosten die da mit drin stecken. 500 Euro für den Getriebeausbau, Kupplung, ZMS etc. Gesamtkosten knappe 2100 Euro. Das Auto steht nun in Köln, ich bin ich Fulda, daher kann ich eigentlich nicht viel mehr tun, als ja oder nein zu sagen. Sehr ärgerlich. Meine Hauswerkstatt prüft nochmal den KVA, aber eine Überführung wäre so teuer, dass die im Kern auch nicht wirklich helfen können. Ich kenne mich damit nun nicht wirklich aus, und wollte bei ein paar Fragen mal eure Meinung einholen:
Ich fahre einen 2004er V70 II mit dem 140PS Basisbenziner, inzwischen 270k km auf der Uhr. Die Kosten entsprechen ja fast schon dem Restwert des Wagens, aber selbst wenn ich den defekten Volvo für 2000 Euro verkauft bekäme, bekomme ich wohl für das Geld kein gleichwertiges Fahrzeug. D.h. eine Reparatur ist hier noch sinnvoll. Zumindest unter der Annahme, dass ich dann das Auto versuche noch mindestens weitere 100k km zu fahren und hoffentlich nicht nochmal 2000 Euro 'reinstecken muss? Wie würdet ihr hier rechnen? Es täte mir schon weh das Auto zu verkaufen oder sogar dem Verwerter zu übergeben, weil es selbst mit dem Schaden eigentlich noch problemlos gefahren ist. Neuer Auspuff ist auch dran, alles andere völlig unauffällig bisher und somit wohl auch kein Wartungsstau.
Laut Werkstatt ist das ZMS nicht zwangsläufig mit hinüber. Das sehen sie natürlich erst, wenn das Getriebe ab ist. sie würden dann schauen, ob man es mit Wechseln muss. Sollte man es bei der Laufleistung aber nicht direkt mit tauschen? Also, pro Forma? Ich bin mir echt unschlüssig. Zum Einen wäre es mehr als Blöde, wenn ich in ein paar Monaten wieder für 500 Euro das Getriebe runter nehmen muss, andererseits spare ich mir potentiell 1000 Euro (sollte es noch ok sein).
Ich würde – wenn ich das Geld investiere – gerne möglichst viel mit machen lassen, dass das Getriebe selbst mich nicht als nächstes verlässt und der Plan, noch weitere 3-4 Jahre den Volvo zu fahren aufgeht. Viel geht natürlich nicht ohne das Getriebe auch auseinander zu nehmen und Teile zu ersetzen, aber frisches Öl ist doch sicher nicht verkehrt und von überschaubarem Aufwand, wenn es eh draußen ist? Das man gleich alle Gummis und Dichtung machen lassen würde, versteht sich von Werkstattseite aus hoffentlich von selbst?
Vielleicht könnt ihr mit ein paar Tipps geben. Ich bin echt ein wenig ratlos, wie ich hier weitermachen soll und habe gleichzeitig den Stress, dass mich der Mietwagen natürlich jeden Tag Geld kostet, den ich mich nicht für eine Lösung entscheide…
39 Antworten
ja Schaltgetriebe. Aber da ist ja gerade vorige Woche ein neues eingebaut worden. Ok, das war nicht "neu" sondern hatte schon 80k km, aber das ding ist von Ulrich Brass von volvogebrauchtteile.de, nicht von irgendeinem Schrotter. Der hat das Getriebe (angeblich) getestet, meine Werkstatt hat es vor dem Einbau (angeblich) getestet und dann (angeblich) sogar noch eien Probefahrt gemacht - ob es so passiert ist, kann ich natürlich nicht überprüfen. Das kann ja unmöglich schon wieder 'nen Schlag haben? Oder klappern das Getriebe ausgekuppelt echt so massiv? Meine panische Vermutung ging jetzt - aufgrund der schon beschriebenen Probefahrt des Autohauses mit verdammt wenig Öl im Motor - eher Richtung Pleullagerschaden. Das wäre ja der negative Sechser im Lotto. Aber hey, mein Blutdruck geht morgens schon hoch, wenn ich in der Garage den Zündschlüssel drehe, ich wünsche mir die Zeit im Mai zurück, wo ich zu meiner Freundin noch vollmundig meinte "Ach, wenn wir in ein paar Jahren mal Kids haben, ist der Volvo doch super für so Kinderwagen und Co. Der hält sicher noch fünf, sechs Jahre!"
So, heute morgen wieder zur Werkstatt gefahren. Im kalten Zustand war fast nichts zu hören, Klopfgeräusch sehr leise aber unabhängig von getretener Kupplung. Scheint wohl temperaturabhängig zu sein. Also dem Meister mal das Video gezeigt, leicht gelangweiltes Schulterzucken "kann ein Lagerschaden sein, muss aber nicht..." Auto kommt heute Abend zumindest in die Garage und bleibt dort bis kommende Woche stehen. Dann geht es zur Inspektion mit Verweis auf dieses Klopfen, danach weiß ich hoffentlich mehr. Sollte es ein Lagerschaden sein, ist der Wagen endgültig tot und ich habe mit dem Getriebetausch nur viel Lehrgeld gezahlt. Habe bisher viel Hoffnung in frisches Öl und 'ne Motorspülung gesteckt, aber das wird sich ja nicht mit nem Ölwechsel lösen lassen...
Der Entschluss das Auto zu verkaufen ist aber definitiv gefallen, werde mich wohl nach einem anderen, kleineren Fahrzeug umsehen müssen. Wirklich Geld ist nach der Tauschaktion ja keines mehr da. Beim Elch ist jetzt nur die Frage offen, ob man den nach dem Werkstattaufenthalt noch als "fahrend" an Privat verkaufen kann ohne schlechtes Gewissen zu haben, für ein paar hundert Euro in Zahlung gibt oder ihn direkt zu Schrotter bringt. Sehr ärgerlich, dass natürlich gerade jetzt auch die Inspektion und der Zahnriemen fällig ist. Das ist potentiell natürlich nun eine weitere Reparatur für die Tonne.
Einen Schaden an den Lagerschalen wird die Werkstatt nur feststellen können, wenn die Ölwanne runter kommt und nicht im Rahmen einer einfachen Inspektion. Und so wie ich das hier verfolge, denke ich mal willst Du das Geld dafür eben eigentlich nicht mehr ausgeben.
Also entweder verkaufst Du die Kiste mit ordentlichem Verlust an den Teppichhändler, (von privat würde ich aufgrund der Vorgeschichte eher abraten) oder Du schüttelst die Paranoia ab und fährst damit weiter, bis tatsächlich konkret was kaputt geht.
Das Video hab ich mir jetzt 3x angeschaut / gehört, klingt für mich wie nen 5 Zylinder Diesel... Nicht mehr und nicht weniger...aber ich lasse mich natürlich gern korrigieren.
Zitat:
@Craddoc schrieb am 28. Juni 2018 um 21:57:25 Uhr:
ja Schaltgetriebe. Aber da ist ja gerade vorige Woche ein neues eingebaut worden. Ok, das war nicht "neu" sondern hatte schon 80k km, aber das ding ist von Ulrich Brass von volvogebrauchtteile.de, nicht von irgendeinem Schrotter. Der hat das Getriebe (angeblich) getestet,...
Also meine Erfahrung mit Ulrich Brass ist, das er selber Getriebe von irgendeinem Schrotter kauft, die KM halbiert und den Preis verdreifacht. Dann kommen 80 TKM und knapp 1000€ raus.
Klar, man hat ein Widerrufsrecht und kann den Kaufvertrag anfechten. Aber das interessiert ihn nicht. Anwaltsschreiben, gerichtliche Mahnbescheide und vollstreckbare Titel offenbar auch nicht.
Mal sehen, ob es ihn interessiert, wenn sich die Staatsanwaltschaft meldet.
Mein Beileid.
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Zitat:
@t-eddie schrieb am 30. Juni 2018 um 09:22:50 Uhr:
Also entweder verkaufst Du die Kiste mit ordentlichem Verlust an den Teppichhändler, (von privat würde ich aufgrund der Vorgeschichte eher abraten) oder Du schüttelst die Paranoia ab und fährst damit weiter, bis tatsächlich konkret was kaputt geht.Das Video hab ich mir jetzt 3x angeschaut / gehört, klingt für mich wie nen 5 Zylinder Diesel... Nicht mehr und nicht weniger...aber ich lasse mich natürlich gern korrigieren.
Tja, leider ist meiner ein Benziner! 😉 aber - in der Tat - eine gewisse Paranoia ist nicht von der Hand zu weisen.
So, mal wieder eine Rückmeldung von mir. Habe mir nach dem ganzen Ärger jetzt erstmal eine Auszeit und einen Kurzurlaub gegönnt. Nun bin ich wieder da und der Wagen aus der Inspektion. Zuerst die gute Nachricht: Der Verdacht des Pleullagerschadens scheint sich nicht zu bewahrheiten. Leider auch nicht der der rasselnden Hydros. Nach einigem Suchen und einer weiteren Probefahrt, sogar unter dem Einsatz so eines Rollenprüfstandes für die Leistungsmessung von Tuningautos (einer der Mitarbeiter ist in so einem Club hier im Ort) verordnen sich die Geräusche recht eindeutig wieder auf das Getriebe bzw. Irgendwo zwischen Motor und Antriebsachse. Ein rasselndes Klappern, Schleifen, Drehzahlabhängig und das schlagende Geräusch im Stand. Der Meister vermutet (da auch im Lehrlauf vernehmbar bei getreten er Kupplung) ein Problem mit den motorseitigen Kupplungsbauteilen, der Tuning-Typ vermutet einen Getriebeschaden (!!!) im Anmarsch. Ich sitze da nun zwischen allen Stühlen: die hiesige Werkstatt bietet an, für gut 900€ nochmal alles Auseinander zu nehmen. Die Werkstatt die den Einbau gemacht hat, erklärt, es sei alles korrekt montiert worden, die Teile wären ja von mir. Und ob ich dem Getriebehändler ohne Ausbau beweisen kann, dass sein Tauschgetriebe eventuell Probleme macht...? Es musste halt schnell gehen, der war der einzige, der entsprechende Getriebe hatte, da habe ich mich vielleicht auch von der entsprechenden Homepage blenden lassen. Ich hatte aber auch die Hoffnung, dass die ein bauende Werkstatt sich die Teile genauer anschaut und nicht einfach nur alles ins Auto prügelt.
Dazu bin ich nun auch knapp 1000km mit dem Auto gefahren - abgesehen von den Geräuschen ist alles normal. Kuppelt wieder sehr sauber, rutscht nicht durch die Gänge, nimmt sauber ohne Einbrüche gas an und fährt sich an sich komplett unauffällig. Wäre da nur nicht diese Geräuschkulisse. Nun ja, da der Wagen auch für den TÜV komplett neue Bremsen braucht, wird er (leider mit der mir zugrunde liegenden Paranoia) wohl noch vier Wochen gefahren und dann für eine Spottpreis an wirkaufendeinauto oder ähnlich Kollegen verkauft. Er steht zwar aktuell auch bei eBay Kleinanzeigen und mobile drin, aber in der Tat habe ich selbst auch Bauchschmerzen damit, einem Privatmann dieses Auto zu verkaufen. Leider alles in allem für mich sehr teures Lehrgeld, mein nächste Auto wird sicher bedeutend kleiner und weniger Premium werden.
Man, da hast du ja richtig in die " Sche... " gegriffen, mein Mitgefühl und Beileid für die Lehrgeldzahlung. Hätte ja auch besser laufen können, aber das weis man ja vorher nie!
Es ist natürlich schwer für andere, dir jetzt noch Ratschläge zu geben, zudem du ja selbst nichts machen kannst ( mangels Fachkenntnis, was ja keine Schande ist ) und immer auf ne Werkstatt angewiesen bist.
Da du ja jetzt noch eine andere Werkstatt hast, Lass mal das Getriebeöl auf Späne kontrollieren, mal Öl ablassen, Menge und Zustandskontrolle sozusagen, um Rückschlüsse auf das Getriebe zu nehmen. Da du ja schon gut 1000 Km gefahren bist, könnte man vielleicht was erkennen. Das kostet nicht gleich 900€ und du bist vielleicht dann etwas schlauer in Bezug zum Getriebe.
Es soll allerdings auch schon vorgekommen sein, das auch "Fachwerkstätten" mal ne Kupplung nicht richtig montiert haben. Habe ich auch selbst erlebt, selbst bei dem vergleichen der Teile: Alt gegen Neu haben einige gewisse unterschiede nicht erkannt. Ist halt heutzutage auch schon fast ein Glücksspiel, noch an erfahren KFZ Mechaniker zu geraten.
In der Tat ist man als Fachfremder hier echt ziemlich verloren. Die hiesige Werkstatt ist durchaus bemüht, aber chaotisch. Die Werkstatt, in der das Auto war weniger gut als gedacht und die Kölner, wo das Auto ursprünglich landete, ziemlich unwissend. Meine Kollegin hat mit ihrem Seat ähnliche Probleme gehabt (da wurde der halbe Motor demontiert), zusammen haben wir hier auf dem Dorf schon acht (!) Werkstätten durch - keine war wirklich gut. Das ist wirklich erstaunlich.
Ich will aber auch nicht zu sehr weinen, die letzten zwei Jahre hat der Wagen ja problemlos über 80k km in meiner Hand abgespult, weitgehend ohne Murren. 260k km sind ein Haufen Holz, ware es ein Opel Astra gewesen wäre der Schulterzuckend auf den Schrottplatz gerollt worden. Dass der Rest (Navi, Schiebedach, Servolenkung, Fahrwerk) noch tadellos läuft, darf man jetzt auch nicht vergessen. Ich werde jetzt noch zu meinem letzten Trumpf greifen und habe eine weitere Arbeitskollegin um die Nummer ihres Schraubers gebeten. Einen kleinen Hinterhofschrauber, der mehr so unter der Hand fünf Jahre ihren V70 II am Leben gehalten hat. Vielleicht kann der noch eine Lösung anbieten, die abseits der Massenabfertigung ist. Täte mir schon weh das Auto einfach wegzukloppen...
Mach das ruhig mal! So mancher Hinterhofschrauber hat durchaus was zu bieten, die geben sich schon eher mal Mühe und sind nicht nur mit "AW´Schruppen" beschäftigt! Wenn du weißt, was ich meine!
Solange der Wagen fährt würde ich des Geräusches wegen kein Geld investieren...
Erst recht, wenn keiner weißt was Sache ist - womöglich ist ja auch nichts...
Und im schlimmsten Fall, wenn du liegen bleibst, ist dann eindeutig, was Kaputt ist...
Klar habe ich das Auto nicht gesehen und kann auf Entfernung schlecht beurteilen, aber du bist schon 1.000 km gefahren - so what?!?!?
Kopf hoch, der wird dir nicht so schnell aiseinsnder gehen... 😉