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Könnte theoretisch die Rekuperation eines E-Motors die Hinterradbremse gänzlich ersetzen?

Heute habe ich einen Artikel gelesen dass der ID3 eine Trommelbremse einbaut weil die bauartbedingt korrosionsgeschützter sind, und da Rekuperation die meisten alltäglichen Bremsvorgänge ersetzt, reicht die Leistung aus.

Da habe ich mal weitergedacht - könnte man es soweit treiben dass man die Bremse gänzlich ersetzt? Ich weiß zurzeit hängt viel vom Akku ab, ob da überhaupt noch Strom rein passt und wieviel auf einmal etc. Aber klammern wir mal alle diese Variablen aus und nehmen einen federleichten 2-Sitzer Sportwagen an mit sagen wir so 1000 kg Gewicht und hauen den Motor von einem Model S P100D auf die Hinterachse, oder gleich 2, einen pro Rad (in dieser Fiktiven Situation nehmen wir mal an dass das reinpasst und sinnvoll ist 😁).

Könnte die Bremskraft der Rekuperation reichen um bei einer Vollbremsung genauso viel Bremsmoment zusammenzubringen wie ein Auto mit Trommel- oder Scheibenbremsen hinten?

Im Internet findet man leider nicht viele Werte bezüglich Bremskräften an der Hinterachse.

Beste Antwort im Thema

Ein weiteres Problem ist folgendes: Wenn es nur einen Motor gibt, der zum Bremsen verwendet wird, ist dieser über ein Differential mit den Rädern verbunden. Verliert eines der Räder den Grip, bremst auch das andere nicht mehr.

Bei mir in der Automatisierungstechnik bei Hebezeugen werden die Antriebe immer bis zum Stillstand elektrisch abgebremst und auch gehalten. Trotzdem gibt es immer noch eine mechanische Scheibenbremse als Haltebremse und Notbremse bei Netzausfall oder Elektronikfehlern.

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Zitat:

@Brunolp12 schrieb am 14. Februar 2020 um 17:15:07 Uhr:


Eine Bremswirkung, die auf Rekuperation/Induktion basiert, funktioniert Prinzip- bedingt nicht bis zum Stillstand (jedenfalls nicht mit konstanter, hinreichender Bremsleistung).
Man braucht entweder noch eine mechanische Bremse oder man müsste elektrisch, mit dem Antriebsmotor auf der Achse gegen wirken (da habe ich Zweifel an der Sinnhaftigkeit).

Komplett zum Stillstand würde ja die vorne noch immer verbauten Scheibenbremsen führen. Die Frage ist, könnten E-Motoren in der Lage sein die benötigte Peakleistung der weniger beanspruchten Hinterradbremsen zu liefern?

Am Motorrad z.B wäre das kein Problem weil die Hinterradbremse fast nichts zu einer Vollbremsung beiträgt. Sie ist eher dafür da für Stabilität zu sorgen. Das könnte ein E-Motor bei Schrittgeschwindigkeit z.B nicht.

Hintergrund ist, zumindest hinten, die ungefederten Massen zu reduzieren und Kosten zu sparen.

Wobei die letzten m/s ja die Bremse auf den Vorderrädern übernehmen könnte - die Peakleistung dürfte das Hauptproblem sein.

Das nächste Problem ist das ESP, das geht mit einer einzelnen E-Maschine und Differential auf der Hinterachse nicht.

Zitat:

@Brunolp12 schrieb am 14. Februar 2020 um 17:15:07 Uhr:


Eine Bremswirkung, die auf Rekuperation/Induktion basiert, funktioniert Prinzip- bedingt nicht bis zum Stillstand

Pauschal gesagt ist das falsch. Ob das geht oder nicht hängt von der Bauart des Elektromotors ab. Es gibt diverse Bauformen die auch Abbremsung bis Stillstand und selbst Festhalten im Stillstand können - andere können das nicht.

Zitat:

@FWebe schrieb am 13. Februar 2020 um 21:14:54 Uhr:


Dass das nicht reicht, dürfte doch wohl klar sein.
Wer dazu etwas mehr lesen möchte:
Klick mich!

Eine Betriebsbremse muss mindestens 5 m/ s² mittlere Verzögerung schaffen, sprich ein Fahrzeug muss aus 25 m/ s nach 5 Sekunden stehen....

jauh. viele schauen sich gerne die 0-100 km/h-Werte an, evtl. noch den Bremsweg von 100-0.

Und gerade damit hätte man, umgerechnet, schon aufgezeigt bekommen:
Was an PS für ersteres interessant macht, hat man für zweiteres womöglich gar in 4-facher Leistung !

Bei den ID.3- Threads wird das auch heißt diskutiert.

Irgendwo hat doch mal jemand vorgerechnet was bei einer mittleren Rekuperationsbremsung in den Akku rein gepumpt wird, so viel geht da gar nicht (Akkuseits) da ist die Hinterachse meist vollkommen ausreichend.
Mit Supercaps wär‘s was anderes.

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