Kaufberatung Volvo V50, 260.000 km
Hallo zusammen,
ich bin neu hier und habe gleich mal eine Frage.
Mir wurde ein Volvo 50, Diesel, Schaltung, 1,6l, Baujahr 2005 angeboten. Es handelt sich um ein klassiches Vertreterauto und hätte beim Kaufdatum schon rund 260.000 km runter. Der optische Zustand ist fast neuwertig, Scheckheftgepflegt und die Ausstattung topp. Zahnriemen wird bei rund 240.000 noch mal gewechselt und die übliche Wartung natürlich auch noch durchgeführt. Aber 260.000 km ist natürlich auch schon eine Stolze Leistung, dafür ist der Preis entsprechend günstig. Wie ist eure Einschätzug dazu? Kann man so was kaufen? Oder sollte man lieber davon abraten?
Vielen Dank schon mal.
Schöne Grüße
MF
10 Antworten
Es kann natürlich niemand sagen ob das Auto nicht bei 266000km den Geist aufgibt, doch ich bin der Meinung wenn ein Auto gut gewartet wurde das es seine 350000km halten sollte.
Mein Vater hat auf der Arbeit Autos mit über 300000km und die laufen trotz hartem Einsatz im Wald immer noch tadellos. Gerade letztens haben die noch einen T4 mit über 270000km für über 7500€ verkauft. Also eigentlich hält das ein Auto aus, Vorraussetzung ist natürlich die regelmäßige Wartung.
Wenn ich wüsste wer das Auto gefahren hat und das es gut gepflegt wurde würde ich mir auch ein Auto mit über 250000km kaufen.
V50 mit vielen KM sind nicht ungewöhnlich, habe selbst ein Ex-Firmenfahrzeug gehabt, das ich mit 175tkm ge- und mit 240tkm verkauft habe. Wenn Du eine nicht km-basierte Gebrauchtwagengarantie bekommst, wäre es besser, um gegen eventuelle Schäden abgedeckt zu sein. Der Händler ist nach 6 Monaten aus der Gewährleistung raus, dann bist Du in der Beweispflicht. Hier auch die Frage, ob Du selbständig/gewerblich arbeitest? Wenn ja, achte drauf, daß der Händler nicht an Dich als Gewerbetreibenden verkauft, dann wäre es aus der Gewährleistung raus.
Laß Dir die gesamte Fahrzeughistorie zeigen, am besten auch alle Rechnung in Kopie mitgeben. Aus der Historie kannst Du einiges über den Umgang mit dem V50 ablesen: Wie oft neue Bremsen, Kupplung? Wann wurden welche Motoranbauteile gewechselt? Turbo schon neu? Reifenverschleiß auch durch Rechnungen belegbar? Mein V50 hat einen sehr niedrigen Verschleiß an Reifen gehabt, hochgerechnet aus Profiltiefe bei Übernahme und Abgabe sind 60tkm mit einem Satz locker drin.
Die AGR-Ventile halten ca. 80 bis 120tkm bei Mischbetrieb, bei reiner Langstrecke etwas länger, sind aber dennoch irgendwann durch. Am Fahrzeug selbst: Sind die Radlager noch ok? Sind die Reifen gleichmäßig abgefahren? Hat der schon einen DPF? Mein 2.0D hatte keinen und war auch MY05. Fahrwerksgeräusche? Turborasseln oder ähnliche Geräusche? Funktionieren alle elektrisch-mechanischen Teile wie Heckwischer, Schiebedach wenn vorhanden usw.?
Wenn die mechanische Seite gut ist, Du einen realistischen Eindruck von dem Auto hast und er NICHT mehr als 4000* Euro kostet, kannst Du ihn kaufen. Wenn Du, so wie ich, von Autos nicht so viel verstehst, dann nimm Dir einen Mechaniker mit oder laß ihn von der Dekra oder vom ADAC durchchecken.
Beste Grüße,
Sascha
*vom Händler mit Garantie, sofern möglich, und guter Ausstattung: RTI, High Performance Radio, BC, Dala. Von privat würde ich nicht mehr als 3200 zahlen.
Danke schon mal für die ersten Antworten.
Scheckheft hab ich mir schon kopiert, Rechnungen, auch der Reifen, kann ich mir auch einfach nehmen, liegt ja alles vor. Ich glabue der Turbo wurde bereeits gemacht. Der Preis läge in etwa bei deiner Max grenze, direkt vom Autohaus. Allerdings weis ich nicht, ob ich Garantie bekommen würde, ich schätze eher nicht, muss ich noch abklären. Grundsätzlich war das Auto in den letzten Jahren nicht sehr Reperaturintensiv, also kein "Montagsauto". Gefahren wurde das Fahrzeug von einem Kollegen der auch ordentlich damit umgegangen ist. Als Käufer währe ich Privatperson.
Ich werde mit dem Auto vorab in jeden Fall in meine Werksatt fahren und ihn prüfen lassen.
Mich würde aber mal interessieren wie lange überhaupt so ein Auto hält, ob man damit noch mal 100.000 km Fahren kann, oder ob das eher unwirtschaftlich wird.
LG
Mario
Naja, Wirtschaftlichkeit ist so eine Frage. Ich fand (und finde) den V50 immer(noch) genial. Schön, modern, viel Platz für die Größe. Der Verbrauch ist niedrig, die sonstigen Betriebskosten eigentlich auch, siehe jedoch unten:
Habe nun, wo ich grad mit der Einkommensteuererklärung hadere, gesehen, daß ich innerhalb weniger Monate über 1000 Euro in den V50 investiert habe - zusätzlich zu den Inspektionen á 380 Euro - für u.a. Klimakondensator und 2x Klimaservice, 1 Radlager beim 🙂 für 360 Euro, 2 im freien Handel für ca. 260 Euro, Zahnriemen usw. Wären alle anfallenden Reparaturen beim Volvomann gemacht worden, wären es über 2000 Euro gewesen für "Verschleiß-Kleinkram". Vaters Mechanikerfähigkeiten und eine Leihwerkstatt haben die Kosten immens gedämpft. Wenn Du solche Kanäle auch anzapfen kannst, mach es; der Grundeindruck des V50 ist ja positiv. Wenn Du für jeden Furz zm Händler mußt, dann überleg es Dir nochmals. Aber das Problem hättest Du bei jedem Auto auch. Kleiner Tip am Rande: setz Dir ein persönliches Limit für Reparaturen und wenn etwas Dickeres kommt, inserierst Du den bei Mobile und übergibst ihn 24 Stunden später an zwei Exporteure aus dem Morgenland. Der V50 mag noch so gut da stehen, finanziell bewegst Du Dich immer am Rande des wirtschaftlichen Totalschadens.
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Ganz allgemein, das ist aus den bisherigen Posts ja auch schon rausgekommen: Der V50 1.6D hat keine bekannten Schwachstellen, die *definitiv* irgendwann ausfallen werden. Insofern kannst du beruhigt zugreifen.
Du trägst bei einem Auto mit der Laufleistung natürlich immer das Risiko, dass Defekte auftauchen - aber nicht mehr oder weniger als bei jedem anderen Auto auch. Wer ein jüngeres oder neues Auto kauft, kauft sich eine gewisse Sicherheit - zum Preis eines hohen Wertverlustes.
Was du wissen solltest: Die Vertragswerkstätten von Volvo sind meist gut, aber teuer. Bei diesem Auto solltest du dir also eine günstige & gute freie Werkstatt suchen. Der Motor im 1.6D ist keine exotische Volvo-Spezialität, sondern ein Allerwelts-Diesel von Peugot: Praktisch, sparsam, und - wichtig! - für eine freie Werkstatt nichts Ungewöhnliches.
Ich würde die Sache sogar umdrehen: Wenn der V50 bislang ohne große Reparaturen die 260 tkm geschafft hat, spricht das für einen sinnvollen Umgang des Fahrers mit dem Fahrzeug. Du bekommst auf jeden Fall ein tolles und nach wie vor sehr aktuelles Auto für sehr wenig Geld.
Nochwas: Hat er RPF? Die 1.6D von 2005 hatten den noch nicht serienmäßig. Ohne, also mit gelber Plakette, ist auch kein Problem, sofern du nicht gerade in Hannover oder Berlin wohnst.
Viellicht noch etwas zur Zielsetzug. Ich fahre rund 20.000 km p.A. Der Volvo soll rund 5 Jahre genutzt werden. Dann währe er schon bei 360.000 km....
Zitat:
Original geschrieben von MF 1979
Ich denke schon das er einen RPF hat, da er eine grüne Plakette hat.
Zitat:
Scheckheft hab ich mir schon kopiert, Rechnungen, auch der Reifen, kann ich mir auch einfach nehmen, liegt ja alles vor.
Steht irgendwo auf die Rechnungen "EOLYS" ?
Jeder 60.000 km wird die Eolys Flussigkeit aufgefüllt. (+/- 100 euro)
Jeder 120.000 km wird der DPF getauscht.
Teuer ! Bei 360.000 km vll. höher wie der Restwert.
Wartung (jeder 20.000 km) bei Volvo ist teuer.
Ich würde auf den regelmässigen Wechsel des DPF ausserhalb der Garantiezeit glaube ich verzichten. Wenn du immer längere Strecken fährst, kann es durchaus sein, dass Dieser weitaus länger hält. Ich weiss nicht, wie es bei dem Bj ist...ob man vorgewahrnt wird. Ein Wechsel des DPF kostet bei meinem 2,0D incl. Wartung rund 1200 €.
Zitat:
Original geschrieben von teddy1x
Ich würde auf den regelmässigen Wechsel des DPF ausserhalb der Garantiezeit glaube ich verzichten. Wenn du immer längere Strecken fährst, kann es durchaus sein, dass Dieser weitaus länger hält.
Ja gut, das erprobe ich momentan auch 😉
(121.000 km and counting.)
Aber der RPF wird kein 260.000 km hälten 😉