Kaufberatung gebrauchter Kombi bis 3.000,- €

Hallo zusammen,

ich benötige ein neues Auto. Da ich mich in sachen Gebrauchtwagen nicht sonderlich gut auskenne, hoffe ich auf Beratung und Erfahrungen von euch.

Bisher bin ich mit meinen Autos gute 15.000-20.000 km/Jahr und mehr gefahren. Daher überlege ich mir ggf. die Anschaffung eines Diesels. Lohnt sich das ab dieser Fahrleistung?

Ich habe mich nicht auf einen Gewissen Hersteller fixiert. Für mich muss das Auto einfach zuverlässig laufen.
Meine Kriterien:
- max. 3.000 € und ein Kombi sollte es sein.

Bei meiner Suche im Netz bin ich hauptsächlich auf Madza 6 (~ BJ 2004 / Diesel und Benziner); Opel Signum 2.2 (~ BJ 2004 / Benziner); Ford Focus 2.0 Turnier (BJ 2003) gestoßen.
Einen Volvo V40 1.8 (BJ 09/2001 / 122PS) habe ich auch noch gefunden.

Taugen denn die Madza 6 als 2.0 Diesel mit 136 PS etwas? Auf was müsste ggf. geachtet werden. Habt ihr evtl. noch eine "Kombi-Idee" in diesem Preissegment.

Vielen Dank schon mal im Voraus!

Viele Grüße

Matt_jr

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Bei meiner Suche im Netz bin ich hauptsächlich auf Madza 6 (~ BJ 2004 / Diesel und Benziner); Opel Signum 2.2 (~ BJ 2004 / Benziner); Ford Focus 2.0 Turnier (BJ 2003) gestoßen. Einen Volvo V40 1.8 (BJ 09/2001 / 122PS) habe ich auch noch gefunden.

Die sind allesamt nicht schlecht. Ich würde noch den Mondeo Mk3 als Turnier ergänzen - ist für 3.000 Euronen auch drin. Einen Signum für 3.000 Euro findet man wie auch den Vectra C Caravan nicht unbedingt in einem wirklich guten Zustand; da würde ich auf spätere Modelle des Vectra B Caravan aus den Jahren 2001 bis 2003 zurückgreifen (die sind auch nicht schlecht und meist sehr gut ausgestattet; "Selection Free" oder "Selection Comfort" heißen die Zauberworte).

Der Volvo V40 ist sicher eine gute Option, auch der Focus ist ein zuverlässiger Gebrauchter und ein prima Kombi für relativ wenig Geld. Der Ford sticht wegen seinem hervorragenden Fahrwerk hervor, leistet sich aber kleine Verarbeitungs- und Kantenrostprobleme. Dennoch sicher eine Empfehlung und meist sehr gut ausgestattet!

Zitat:

Taugen denn die Madza 6 als 2.0 Diesel mit 136 PS etwas? Auf was müsste ggf. geachtet werden.

Mazdas sind potenzielle Schnellroster und haben teure Ersatzteile, wenn etwas kaputt geht. Es geht auch billiger, aber dafür braucht man Insiderwissen. Einen Mazda 6 bis 3.000 Euronen würde ich nicht wirklich empfehlen, weil bei solch einem Wagen grundsätzlich Rostprobleme vorprogrammiert sind.

Generell würde ich mich bei 15.000 Kilometern und einem Budget von 3.000 Euro auch fragen, ob es ein Diesel sein muss. Bei dieser Laufleistung würde sich ein Diesel meiner Ansicht nach nicht lohnen. Zudem haben Dieselfahrzeuge in diesem Preissegment in der Regel die gelbe oder gar die rote Plakette - hohe Steuern kommen erschwerend hinzu. Auch sind viele Diesel schlechter gepflegt worden und weisen deutlich mehr Kilometer auf als gleichpreisige Benziner. Ich würde mir das ganz genau überlegen!

Zitat:

Habt ihr evtl. noch eine "Kombi-Idee" in diesem Preissegment.

Jetzt werde ich zur Sicherheit und zur allgemeinen Informationsvertiefung einmal alle möglichen Marken beleuchten, an die man bei einem preiswerten Kombi denken könnte und die man im Auge haben soll (auch weise ich auf Marken und Modelle hin, die ich nicht empfehle).

Bei Opel gibt es die Auswahl: Du kannst beispielsweise einen gepflegten Vectra B Caravan kaufen, aus den Jahren 2001/2002 gibt es noch einige Angebote. Die sind meist gut ausgestattet; ich würde die damaligen Sondermodelle "Selection Free" und "Selection Comfort" beachten, die zum Ende der Bauzeit hauptsächlich verkauft wurden: Klimaautomatik, CD-Radio CDR500 von VDO oder DelcoElectronics, elektrische Fensterheber vierfach, Aluräder, Metalliclackierung und teilweise auch Xenonlicht ergänzten die ohnehin gediegene Grundausstattung des Vectra B, zudem wurden viele Extras vergünstigt angeboten und daher gern gewählt. Ideal motorisiert ist der Vectra B mit dem 1.6-16V mit 100 PS, der einen guten Kompromiss aus Sparsamkeit und ausreichender Kraft darstellt. Wer hier den Zahnriemen regelmäßig wechselt, hat kaum Probleme damit. Die größeren Benziner bieten kaum mehr "Power" bei teils deutlichem Mehrverbrauch und sind nur dann empfehlenswert, will man ein Automatikgetriebe (die sind beim Vectra B sehr robust und empfehlenswert) haben. Der 1.8-16V mit 115 PS ist kaum schneller, verbraucht aber mehr; der 2.0-16V mit 136 PS ist eher selten, der V6 ein anfälliges Triebwerk und ein Benzinfresser! Diesel scheiden aus: Laut, lahm und alte Gelbplaketten-Stinker. Gut erhaltene Caravan aus erster/zweiter Hand mit Scheckheft muss man suchen, aber es gibt sie; bis 3.000 Euro findet man sie. Die späten Baujahre 2001/2002 sind empfehlenswert, weil die bis 1999 aufgetretenen Macken hier nicht mehr stattfinden. Elektro-Probleme der ersten Jahre gehören der Vergangenheit an.

Wenn dir der Vectra nicht ausreicht, kannst du alternativ auf spätere Baujahre (ab 1998) des großen Opel Omega B Caravan zurückgreifen. Inzwischen ein echter Klassiker der Oberklasse-Kombis, kann man auch ihn für 4.000 Euro bekommen: Platz hat er satt, ist bestens verarbeitet, sehr gut ausgestattet schon im (seltenen) "Club"-Basismodell, komfortabel und sehr zuverlässig. Natürlich ist der Unterhalt etwas teurer als beim Vectra, vor allem, weil hier unter 136 PS nichts geht. Mindestens ein 2.0-16V (Baujahre 1998/1999 sind empfehlenswert - vorher bitte nicht zugreifen!) oder ein 2.2-16V (ab 1999) mit 144 PS muss es sein. Diese sind gute Motoren, zuverlässig und solide: Zahnriemenwechsel sind bei Opel immer ein Thema, ansonsten ist wenig zu befürchten. Die letzten Omegas sind sehr solide. Für 3.000 Euro kriegt man durchaus erstklassige Fahrzeuge, wobei die Limousinen überwiegen - einen guten Caravan muss man, wie beim Vectra, suchen.

Fazit Opel: Für den Familienalltag und nur gelegentlichen Autobahn- und Langstreckeneinsatz würde ich den kleineren und sparsameren Vectra bevorzugen, mehr Platz hat jedoch naturgemäß der fast fünf Meter lange Omega. Am besten, du vergleichst die laufenden Kosten, fährst Probe und entscheidest dann. Es wäre sinnvoll!

Ford wirft den Mondeo Mk3 Turnier ins Rennen, der fast die Größe des Opel Omega B erreicht, aber ungleich preiswerter im Unterhalt ist. Die Baujahre um 2002/2003 sind für 3.000 Euro zu finden; Mitte 2003 gab es ein Facelifting. Interessant wäre vor allem der 1.8-Liter-Duratec-HE-Motor, ein Vierzylinder mit Steuerkette, in der gehobenen Version mit 125 PS und Handschaltung. Die größeren Maschinen sind witzlos, da kaum schneller, aber teurer im Unterhalt. Als Ausstattung empfehle ich die "Trend"-Linie, die alles Nötige und sogar noch etwas mehr beinhaltet; wer mehr Luxus wünscht, der kann einen Mondeo Ghia kaufen; preislich nehmen die sich als Gebrauchtwagen nicht viel. Er ist sehr geräumig; Freunde von mir fahren die Limousinen, vier Erwachsene reisen darin sehr kommod. Der Mk3 hat eine leichte Neigung zu Kantenrost an den Türen - nicht TÜV-relevant und auch meist von der zwölfjährigen Lack-/Rostgarantie gedeckt, aber ich will's erwähnen. Die Unterhaltungskosten entsprechen etwa dem Vectra B. Gegenüber dem gleich alten Mittelklasse-Opel-Kombi würde ich den Ford bevorzugen: Er ist konzeptionell deutlich moderner, hat mehr Platz und Komfort und die selbe Zuverlässigkeit, ohne dass er als Gebrauchtwagen mehr kostet. Einen guten Mondeo Mk3 Turnier zu finden, ist leichter, als einen Vectra Caravan.

Der Peugeot 406 ist ebenfalls ein gutes und solides Auto; als Break im Rahmen und für 3.000 Euro ein gutes Fahrzeug. Ich würde die bereits als Basismodell sehr komplette, sogar Holzeinlagen, Klimaanlage und Audiosystem umfassende "Esplanade"-Ausstattung empfehlen, dazu einen Benziner mit 115 oder 135 PS - ausreichend kräftig, und noch einigermaßen sparsam. Die späten Baujahre sind sehr ausgereift; Qualitätsprobleme jedweder Art sind dem gemütlichen Franzosen-Kombi nahezu unbekannt. Auch einen Automatikwagen kann man kaufen, die Getriebe stammen von ZF und sind haltbar. Das ist ein gutes Auto; ein Geheimtipp, den nicht jeder auf der Rechnung hat.

Citroen wirft den Xantia als Break in die Schale, dessen Können und Größe weitestgehend - wie auch das Preisniveau - weitestgehend dem Konzernbruder Peugeot 406 entspricht. Teilweise wird der Citroen auch etwas günstiger angeboten; er wurde zwischen 1993 und 2001 produziert, der Break folgte 1994/95. Ich empfehle einen der Benziner mit Schaltgetriebe, wobei die ZF-Automatik auch hier nicht ganz aus dem Rennen sein sollte: Kann man auch kaufen. Interessant sind Sondermodelle wie "Millesime" (2000), denn da wurde die gute Ausstattung zusätzlich erweitert. Wenn ihr mehr möchtet, ist gewiss auch der C5, der im Sommer 2001 den Xantia sowie den Oberklasse-XM ersetzte, ein Tipp. Der elegante und geräumige C5 Break ist ein erstklassiger Kombi; die Qualität ist nochmals besser als im Xantia. Der C5 wird aufgrund seiner hohen Sicherheit besonders interessant!

Der Mazda 6 Sportkombi (ab Sommer 2002) ist für 3.000 Euro zwar problemlos und häufig zu finden, würde aber für mich trotz seiner unbedingten Zuverlässigkeit leider sofort ausfallen, weil er leider ein echtes Rostproblem hat, das auch gepflegte Autos betrifft: Zwar kriegt man auch hier gute Exemplare, empfehlen würde ich es dennoch nicht, zumal bei Mazda auch die Ersatzteile teuer sind. Außerdem gibt es geräumigere Kombis für dieses Geld.

Sicher wird man auch mit Renault rechnen, aber bei einem Renault Laguna II Grandtour wäre ich in erster Linie eines: Sehr vorsichtig. Denn bei Renault muss und möchte ich eines nicht unterschlagen; zwischen Anfang 2001 und Mitte/Ende 2003 hatte die Marke mit den Typen Laguna II (Marktstart Dezember 2000) und Mégane II (Marktstart November 2002) erhebliche Qualitätsprobleme. Im Zentrum dieser stehen weniger Dinge wie Verarbeitungsqualität oder sonstige elementare Grundlagen. Mechanisch sind die Autos bei jährlicher Wartung nach Serviceplan nämlich sehr robust. Problematisch sind schlicht und einfach wieder einmal alle Themen, die mit "Elektro" in Verbindung stehen. Renault hatte damals diverse Schwierigkeiten bei der Einführung von Keyless-Go im Laguna einerseits, andererseits kann man gar keine einzelnen Probleme benennen: Schlicht alles, was in irgendeiner Weise mit der Bordelektrik zu tun hat oder auch die elektronischen Bauteile betrifft, ist bei Laguna II und Mégane II ein trauriges Kapitel. Ich habe mich beruflich um die Marke gekümmert und kann mich noch gut an etwa einen Kunden erinnern, der einen der ersten Laguna II fuhr und diesen wegen einem Garantiefall bei uns stehen hatte – und der Laguna II, den er dann von uns als Leihwagen bekommen hatte, wurde wegen genau dem selben Problem außer Gefecht gesetzt. Derartige Probleme stellten die Kunden auf eine harte Probe, und nachdem die 90er-Jahre bei Renault wirklich standhaft solide Autos gebracht hatten, kehrten die Beschwerden über mangelhafte Qualität unrühmlich zurück. Den angesprochenen Renault Laguna kann man also erst ab Erstzulassungen Juni/Juli 2004 empfehlen - vorher lässt man lieber die Finger davon oder wählt zumindest komplett bei Renault scheckheftgepflegte Exemplare aus erster Hand. Warum? Ganz einfach: Man sollte darauf achten, dass die Autos ausschließlich bei Renault-Vertragswerkstätten scheckheftgepflegt wurden, denn dann kann man davon ausgehen, dass auch diverse Serienfehler von damals abgestellt worden sind - teilweise wurde da auch vieles nachgebessert, wovon die Kunden wenig erfuhren, und das natürlich nicht in der freien Hinterhof-Stube. Dennoch: Es gab eine breite Serienstreuung, und manche Autos waren gut, manche indes schlecht. Was schlecht war, wurde entweder nachgebessert oder ist heute gar nicht mehr im Umlauf. Von daher kann man eigentlich auch einen Mégane II oder Laguna II aus den Baujahren 2001 bis 2003 durchaus empfehlen, wenn die Vorgeschichte stimmt: Man sollte darauf achten, dass die Autos ausschließlich bei Renault-Vertragswerkstätten scheckheftgepflegt wurden, denn dann kann man davon ausgehen, dass auch diverse Serienfehler von damals abgestellt worden sind – teilweise wurde da auch vieles nachgebessert, wovon die Kunden wenig erfuhren, und das natürlich nicht in der freien Hinterhof-Stube. Von daher lautet mein Fazit: Auch frühere, vor 2004 gebaute Exemplare können durchaus mit besonderem Augenmerk noch gekauft werden, aber nur dann, liegt eine komplette Servicehistorie vor, und diese Renaults sollten auch dann noch besonders stark geprüft werden. Ist alles okay, spricht nichts gegen einen Kauf - man erhält viel Auto für wenig Geld und eine grundsätzlich sehr robuste Technik, vor allem bei einem der sparsamen und pflegeleichten Benziner. Erste Hand, weil man davon ausgehen kann, dass ein schlechtes Auto nicht zehn Jahre bei einem Halter bleibt. Ich würde dennoch sagen: Wer sich absolut nicht auskennt und aufgrund der niedrigen Preise an Renault denkt, sollte die Finger vom Laguna II lassen. Empfehlen kann ich eher Opel Vectra oder Ford Mondeo sowie Peugeot 406 (aber bloß keinen 407; der ist schlimmer als jeder Laguna II von 2001-2003/04!!), denn da können auch Uneingeweihte wenig Fehler machen.

Volvo läge grundsätzlich im Budget, etwa als 850 oder älterer V70 - und so etwas kann man sich kaufen. Gut, da zuverlässig, gediegen verarbeitet und geräumig sowie praktisch sind sie, aber der Unterhalt kommt definitiv teurer als bei Opel, Ford oder einem Franzosen. Ansonsten immer eine Option; ich würde aber eher zum gleichwertig großen Omega oder Mondeo tendieren, wenn die Auswahlmöglichkeiten bestehen.

BMW-Kombis: Da würde mir der E39 touring (1997-2004) als 520i mit 150 PS einfallen. Besser ein Baujahr vor Herbst 2000 wählen; diese Autos sind erheblich preiswerter als die danach gebauten Modelle - gut verarbeitet, zuverlässig und solide, kann man sich einen solchen touring durchaus kaufen. Das Aluminiumfahrwerk macht viel Freude! Das Platzangebot ist für die obere Mittelklasse zwar "in Ordnung"; man kann im 5er E39 verreisen - aber es gibt geräumigere Autos. Für 3.000 Euro sollte man fündig werden; die Ersatzteile sind bei BMW preiswerter, als man denken würde.

Mercedes: Da denke ich an ein T-Modell der Baureihen S202 und S210 (C-Klasse und E-Klasse); beide sind mechanisch enorm solide und kaum zerstörbar. Bei der C-Klasse würde ich den C180T mit 122 PS empfehlen, bei der E-Klasse den E200T mit 136 PS/163 PS (Kompressor). Alles darüber wäre sinnlos - man kann sich bei Mercedes übrigens auch gern einen Automatikwagen kaufen. Die Classic-Ausstattung bietet alles Wesentliche, beim 202er würde ich, wenn man schon 3.000 Euro ausgeben kann, die Modelle "Classic Selection" oder "Esprit Selection" aus den Baujahren 1999 und 2000 ins Auge fassen, da diese etwas mehr bieten und im Gebrauchtwagenpreis sich nicht von den anderen Modellen unterscheiden. Rost ist ein Thema, aber meistens unbedrohlich und eher kosmetisch. Die Ersatzteile sind preiswert, gute Exemplare sind für 3.000 Euro verfügbar, und das problemlos. Mercedes ist empfehlenswert!

Nissan würde für mich als Kombi-Anbieter ausscheiden: Der erste Primera, der von 1990 bis 2002 in verschiedensten Faceliftings angeboten wurde, ist zwar technisch zuverlässig, aber er ist ein Roster, unkomfortabel, stirbt langsam aus und war zum Schluss hoffnungslos veraltet. Zudem sind die Ersatzteile teuer. Der Nachfolger ist unzuverlässig, gewöhnungsbedürftig zu fahren und recht eng; zudem gibt es ähnliche Elektroprobleme wie beim technisch verwandten Renault Laguna II in jenen Jahren. Selten ist der Primera der letzten Baureihe ebenfalls - Nissan ist für Kombifahrer keine Option mehr!

Toyota hingegen kann durchaus angedacht werden: Der Avensis Combi der ersten Baureihe (1998-2004) fällt in unser Preissegment und ist ein Mittelklässler der standfesten Sorte: Zuverlässig, geräumig, schnörkellos, gediegen, komfortabel und preislich fair, ist er ein Wagen, den man ernstnehmen muss. Ich empfehle hier einen Zweiliter-Benziner; es gibt einen Motor mit 114 PS und einen mit 128 PS. Die Ausstattung des Japaners ist immer schon gut gewesen. Rostprobleme gibt es nicht, die Zuverlässigkeit der Technik entspricht der eines Opel, Ford, Peugeot, Citroen oder Mercedes. Kann man sich kaufen; für 3.000 Euro sollte man fündig werden, wenn das Angebot auch nicht üppig sein wird.

Sicher trifft man auch auf den eleganten Mitsubishi Galant Kombi, der zwischen 1997 und 2004 gebaut wurde. Ein preiswerter, gediegen ausgestatteter Reisekombi der gehobenen Mittelklasse mit zuverlässigen Motoren und gutem Komfort wird geboten, aber leider hat dieser Galant ein nennenswertes Rostproblem, das bisweilen auch an die Substanz des Japaners gehen kann. Außerdem sind Ersatzteile recht teuer und selten; die Ersatzteilversorgung findet ausschließlich über die (in Deutschland seltenen) Mitsubishi-Vertragshändler statt. Teilweise gibt es pro Landkreis nur ein MMC-Autohaus. Für einen Alltags-Kombi wären mir lange Fahrten zu einer qualifizierten Werkstätte und so teure Ersatzteile die Mühe nicht wert, außerdem kann es gut sein, dass auch relativ harmlose Dinge, die etwa beim Opel Vectra schnell und günstig repariert werden, beim Galant am Restwert kratzen!

Soviel von meiner Seite - ich hoffe, ich konnte helfen!

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Das mit der Gasanlage ist berechtigt. Keiner hat etwas zu verschenken, und im Low-Budget-Segment wäre ich erst recht vorsichtig. Wer baut einen teuren Gasumbau ein, um den Wagen dann zum Preis zu verscherbeln, der unter dem Rechnungsbeitrag des Gas-Einbaubetriebs liegt? Eben! Da gibt es immer irgendeinen Haken! Speziell die LPG-Umbauten haben dort alle mehr oder minder einen Bastelbuden-Charme und schummrige Details, die nicht auf die beste Vorgeschichte schließen lassen. Bei diesem Bora sind es etwa der fehlende TÜV-Hinweis so wie auch die Baumarkt-Radkappen, ein nachgerüstetes Radio sowie die allgemein dürftig/schwammig wirkende Beschreibung. Kann sein, dass vor Ort alles anders (besser) aussieht, aber meine Erfahrung lässt mich da stets hellhörig werden.

Davon würde ich tunlichst Abstand nehmen, und der sollte immer größer werden, umso kleiner das Budget wird.

Heißt generell wohl besser Abstand von den LPG-Gasumbauten? Gibt ja ziemlich viele mit solch einem Umbau..

Was ist dann von einem Chevrolet Nubira 1.8 Kobi CDX zuhalten? Die haben die Anlage schon ab Werk verbaut
Chevrolet Nubira 1.8 Kombi CDX, Autogas LPG

Danke im Voraus!

Grüße

Matt

Das Auto ist in jeder Hinsicht allenfalls mittelmäßig und sollte nicht weiter interessant sein. Zumal es Chevrolet in Deutschland bald nicht mehr gibt - Ersatzteilprobleme sind eigentlich zu befürchten.

Die Wagen sind zuverlässig, aber qualitativ deutlich schlechter als ein Mondeo oder Vectra bzw. Ford Focus etc., fühlen sich alles in allem selbst als 2007er Baujahr an wie ein Auto, das deutlich älter ist.

Das nächste traurige Kapitel ist der schlechte Wiederverkauf. Das Auto ist jetzt schon sehr günstig zu haben und wird immer, immer, immer billiger. In ein paar Jahren muss man den Nubira fast verschenken, damit ihn überhaupt noch jemand nimmt. Mit so einem Geschäft verbrennst du zu viel Geld.

Zitat:

Original geschrieben von matt_jr


@meehster
Mir hat von diesen Fahrzeugen leider keines zugesagt. Außer evtl. der Volvo,

Das waren ja auch nur die bei der Umkreissuche bis 20 km, die eventuell vielleicht in Frage kommen könnten 😉

Klar: Bei größerem Umkreis gibt es mehr Auswahl.

Zitat:

Original geschrieben von matt_jr


wobei ich gerne allgemein bei den Fahrzeugen auf ein neueres Baujahr gehen würde. BJ >2004??

Gerade

daran

würde ich es nicht festmachen.

Zitat:

Original geschrieben von matt_jr


Ich suche meist den Umkreis von ca. 100 km ab oder ggf. sogar 200 km.

Ist sinnvoll. Nur kommt da bei den einschlägigen Autobörsen eine Flut zusammen...

Da kann man besser über sie Ausstattung selektieren.

Zitat:

Original geschrieben von matt_jr


Habe auf die Schnelle mal diese hier gefunden:

Opel Signium:
Opel Signium Turbo 2.0

Nun ja, das ist ein Turbo. Bei gebrauchten Turbos bin ich immer sehr sehr vorsichtig. Da der Wagen auch große Räder und etwas sportlich angehauchtes Exterieur hat, wäre ich dann noch vorsichtiger. Mit frischer HU wäre er viellecht seine 2500 bis 3000 € wert.

Aber: Die vielen Pferde wollen auch gefüttert werden, das Auto wird auch auf Dauer nicht gerade billig zu unterhalten sein. Ist etwas für Opel-Fans mit Budget, die sich ein Hobbyauto zulegen wollen. Für Dich wohl eher nichts.

Zitat:

Original geschrieben von matt_jr


Signium 155 PS; 2.2l

Klarer fall von Finger weg. Hier ist der Motor verbaut, den man nicht kaufen sollte.

Zitat:

Original geschrieben von matt_jr


Ford Mondeo leider fast nur Diesel (hoffe nicht zu viel Laufleistung??):
Ford Mondeo 2.0 TDCi Ambiente
Ford Mondeo 1.8 Turnier Ambiente* Klima * Sitzheizun*
Ford Mondeo 2.0 Turnier TDCi Viva mit sitz.heitzung

Der Benziner macht einen guten Eindruck. Der Mondeo ist grundsätzlich ein empfehlenswertes Auto. Einen näheren Blick wäre er auf alle Fälle wert. Auch hier gilt: HU vom Verkäufer machen lassen und das Auto genau angucken.

Für die Diesel hast Du eher ein unpassendes Nutzungsprofil.

Zitat:

Original geschrieben von matt_jr


Volkswagen Bora Variant Highline 1,8 T Benzin+LPG Autogas?? Hört sich gut an!
VW Bora mit LPG

Der Bora an sich ist ein Golf IV, was an sich schon nicht empfehlenswert ist, da damit oft Qualitätsprobleme einhergehen. Der 1,8T mit 110 kW gilt aber als langlebig und gasfest. Die Probleme sind idR Kleinigkeiten.

Bei Gebrauchten mit Gasanlage wäre ich skeptisch. Die verkauft man eigentlich nur, wenn entweder ein größerer Defekt im Anmarsch ist oder weil die HU nicht mehr bestanden werden kann oder weil sich das Nutzungs- und Anforderungsprofil massiv verändert hat. Bei dem gezeigten Exemplar würde ich vor allem wegen "scheckheftgepflegt" von Letzterem ausgehen. Einen Blick ist er daher wert. Auch wenn man man auf eine frische HU bestehen und ihn wenn er denn sonst OK ist dann nicht zu dem Preis nehmen sollte.

Daß der letzte Besitzer Wert auf Beschallung mittels eigenen Datenträgern (z.B. Hörbücher oder Hörspiele oder Musik) legt, würde ich jetzt nicht als Ausschlußkriterium sehen. Ebenso nicht die Radkappen, die offenbar bei einem Einkauf eifach mitgebracht wurden, weil vielleicht eine der originalen verlorengegangen ist.

Zitat:

Original geschrieben von matt_jr


Ford Focus Turnier 2.0 TDCi Trend
Ford Focus Turnier 2.0 TDCi Trend

Siehe Diesel oben.

Auch der Focus ist an sich ein empfehlenswertes Auto. Zwar nicht ohne Schwachstellen (darüber wissen andere mehr als ich) aber grundsolide.

Zitat:

Original geschrieben von italeri1947


Das Auto ist in jeder Hinsicht allenfalls mittelmäßig und sollte nicht weiter interessant sein.

Doch, deswegen ist es interessant.

Zitat:

Original geschrieben von italeri1947


Zumal es Chevrolet in Deutschland bald nicht mehr gibt - Ersatzteilprobleme sind eigentlich zu befürchten.

Die Teileversorgung ist gesichert. Sei es über General Motors selbst (z.B. Opel-Händler) oder wenn die Werksgarantie abgelaufen ist über freie Teilehändler und freie Werkstätten.

Woher Du immer Deine Falschvermutungen und Falschbehauptungen hinsichtlich Teileversorgung nimmst, erschließt sich mir nicht.

Zitat:

Original geschrieben von italeri1947


Die Wagen sind zuverlässig, aber qualitativ deutlich schlechter als ein Mondeo oder Vectra bzw. Ford Focus etc., fühlen sich alles in allem selbst als 2007er Baujahr an wie ein Auto, das deutlich älter ist.

Zusammenhang?

Die Qualität hängt direkt mit der Zuverlässigkeit zusammen und hat nichts damit zu tun, wie es sich anfühlt.

Zitat:

Original geschrieben von italeri1947


Das nächste traurige Kapitel ist der schlechte Wiederverkauf. Das Auto ist jetzt schon sehr günstig zu haben und wird immer, immer, immer billiger. In ein paar Jahren muss man den Nubira fast verschenken, damit ihn überhaupt noch jemand nimmt. Mit so einem Geschäft verbrennst du zu viel Geld.

1. fährt man ein Auto, das man in dieser Preisklasse kauft, fast immer bis zum Ende. Ob der Restwert dann 50 € oder 50 € ist, ist nicht so ein großer Unterschied.

2. verbrennt man mit fast jedem Autokauf Geld. Die wenigsten verkauft man für mehr als den Kaufpreis.

Beispiele: Der Vorbeitzer meines Volvo hat als er den Wagen neu beim Händler gekauft hat sicher mehr als 8.400 € ausgegeben und ich würde heute sicher keine 8.400 € mehr dafür bekommen. Der Renault Laguna meines Bruders dürfte 1999 als Neuwagen sicher mehr als 2.800 DM gekostet haben, die 1400 €, die er gegeben hat, bekommt er dafür sicher auch nicht mehr. Und unseren Daihatsu Cuore Baujahr 2011, den wir als Neuwagen gekauft haben, werden wir nicht wieder für 9.500 € los. Soll ich weitermachen?

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Ich denke, dass man sich den VW Bora gerade mal anschauen sollte. (ok, viel leicht nicht explizit den) Er stammt aus einer Ära, wo VW noch einiger maßen Qualität abgeliefert hat. Meine Mum hat einen Bj 2001 mit 144 tkm gekauft, hat jetzt 220 tkm runter und läuft und läuft. (fast nur Kurzstrecke) Qualitativ ist vor allem der Innenraum wesentlich besser als viele neuere Fahrzeuge und insgesamt einfach ein robustes KFZ.

mfg Sepp

Zitat:

Original geschrieben von mirabeau


Der Focus Futura ist mit 170TKM schon reichlich runtergefahren, wie ich finde. Benziner mit über 200 TKM sind praktisch wertlos, und davon ist der Focus nicht mehr weit weg. Der Astra mit dem zu hohen Preis gefällt mir da besser.

Ob der Preis gerechtfertigt ist kommt auf den Zustand drauf an, würde ich sagen.

Mit einer neuen HU kann man einen Focus noch für ~ 1.000 € loswerden. KM sind da egal, solange nicht schon eine Drei davor steht.

Zitat:

Die Qualität hängt direkt mit der Zuverlässigkeit zusammen und hat nichts damit zu tun, wie es sich anfühlt.

Ich meinte mit der "Qualität" eher das Finish des Ford Focus I, das nicht unbedingt den Qualitätsmaßstab der Kompaktklasse diktiert (Materialauswahl, Verarbeitung, Haptik). Das konnte Ford zum Beispiel im zeitgleichen Mondeo Mk3 deutlich besser.

Zitat:

Gerade daran würde ich es nicht festmachen.

Da stimme ich zu; Abgrenzungen nach Baujahren, die man explizit ohne klaren Grund ausschließt, oder Laufleistungen sind eigentlich mehr oder minder witzlos bis fragwürdig. Mir wäre ein gepflegtes, ehrliches 2001er Baujahr immer lieber als ein Auto, das zwar von 2005 stammt, aber nicht halb so gut wirkt und ist.

Zitat:

Bei Gebrauchten mit Gasanlage wäre ich skeptisch. Die verkauft man eigentlich nur, wenn entweder ein größerer Defekt im Anmarsch ist oder weil die HU nicht mehr bestanden werden kann oder weil sich das Nutzungs- und Anforderungsprofil massiv verändert hat.

Das mit der Gasanlage ist berechtigt. Keiner hat etwas zu verschenken, und im Low-Budget-Segment wäre ich erst recht vorsichtig. Wer baut einen teuren Gasumbau ein, um den Wagen dann zum Preis zu verscherbeln, der unter dem Rechnungsbeitrag des Gas-Einbaubetriebs liegt? Eben! Da gibt es immer irgendeinen Haken! Speziell die LPG-Umbauten haben gerne mehr oder minder einen gewissen "Bastelbuden-Charme" und diverse "schummrige Details", die nicht auf die beste Vorgeschichte schließen lassen.

Zitat:

Daß der letzte Besitzer Wert auf Beschallung mittels eigenen Datenträgern (z.B. Hörbücher oder Hörspiele oder Musik) legt, würde ich jetzt nicht als Ausschlußkriterium sehen. Ebenso nicht die Radkappen, die offenbar bei einem Einkauf eifach mitgebracht wurden, weil vielleicht eine der originalen verlorengegangen ist.

Kann natürlich alles so sein, aber aus meiner Erfahrung sei gesagt, dass man bei solchen Indizien als doch ein wenig aufpassen sollte. Beispiel BMW: Der E36 mit dem originalen Kassettenradio "Bavaria C III" und Werksradkappen ist oftmals seriöser als einer mit Kaufhaus-CD-Radio und Baumarkt-Radkappen oder preiswerten Alurädern - kann man aber auch auf andere Fahrzeugtypen beziehen; der E36 fiel mir jetzt nur spontan ein.

Zitat:

2. verbrennt man mit fast jedem Autokauf Geld. Die wenigsten verkauft man für mehr als den Kaufpreis. Beispiele: Der Vorbeitzer meines Volvo hat als er den Wagen neu beim Händler gekauft hat sicher mehr als 8.400 € ausgegeben und ich würde heute sicher keine 8.400 € mehr dafür bekommen. Der Renault Laguna meines Bruders dürfte 1999 als Neuwagen sicher mehr als 2.800 DM gekostet haben, die 1400 €, die er gegeben hat, bekommt er dafür sicher auch nicht mehr. Und unseren Daihatsu Cuore Baujahr 2011, den wir als Neuwagen gekauft haben, werden wir nicht wieder für 9.500 € los. Soll ich weitermachen?

Kein Problem - das stimmt alles! Autofahren ist wirtschaftlich niemals in irgendeiner Weise ertragreich, aber das ist Basiswissen. Das mit dem Wertverlust stimmt sicher auch, gar kein Ding, kann ich exakt so bestätigen. Aber: Bevor ich einen Chevrolet Nubira kaufe, den ich in vier Jahren für einen dreistelligen Gnadenpreis fast verschenken muss, weil ihn keiner mehr haben will, kaufe ich mir lieber einen Ford, der nach selber Haltedauer auch im nicht unbedingt gepflegten Zustand doch noch etwas mehr Geld einbringt als ein Auto, das keiner kennt. Selbst ein ungepflegter Mondeo/Focus Turnier erreicht das Preisniveau eines solide dastehenden Nubira aus dem selben Baujahr. Bei einem Wagen verbrennt man immer Geld, aber übertreiben, indem man irgendwelche unbekannten Exoten kauft, muss man es auch nicht damit.

Danke für eure Beiträge, ich komme bei meiner Fahrzeugsuche immer besser zurecht :-)

Nun Plane ich mal für Samstag diese Woche einige Autos anzuschauen und benötige nochmals euren Rat und eure Erfahrung.

Madza, Signum ect. tauchen in meiner Suche gar nicht mehr auf. Ford Mondeo und Focus habe ich nun vorübergehend auch mal zur Seite gelegt.

Folgende Fahrzeuge würden mir vom Desgin/Ausstattung gefallen, weiß allerdings nicht wie zuverlässig, robust ect. diese Fahrzeuge sind:

Volkswagen Passat:

Volkswagen Passat Variant 1.8 5V Turbo Trendline >Automatik<
Volkswagen Passat Variant 1.8 5V Turbo Highline

BMW Touring"'s" wie bereits von italeri erwähnt:

BMW 318i touring (Aber Hagelschaden)
BMW 525d touring AHK (nur gelbe Plakette? Hohe Steuern)
BMW 320d Touring Navi Comand Alu PDC (Abgesehen von den Kratzern)
BMW 318i touring + Euro 4 + Facelift

Gibt noch viele ähnliche :-) Aber alle relativ hohe Laufleistung.

Und ggf. noch dieser.. BJ 2006

Ford Focus Turnier 2.0 16V Einparkhilfe

Danke euch schon vielmals für eure Hilfe!🙂🙂

Zitat:

Original geschrieben von italeri1947



Zitat:

Die Qualität hängt direkt mit der Zuverlässigkeit zusammen und hat nichts damit zu tun, wie es sich anfühlt.

Ich meinte mit der "Qualität" eher das Finish des Ford Focus I, das nicht unbedingt den Qualitätsmaßstab der Kompaktklasse diktiert (Materialauswahl, Verarbeitung, Haptik). Das konnte Ford zum Beispiel im zeitgleichen Mondeo Mk3 deutlich besser.

Also heißt Qualität für Dich nur bessere vordergründige Effekte. Das verbuche ich unter "eigener Geschmack".

Für mich heißt Qualität eben Zuverlässigkeit und Haltbarkeit.

Zitat:

Original geschrieben von italeri1947



Zitat:

Bei Gebrauchten mit Gasanlage wäre ich skeptisch. Die verkauft man eigentlich nur, wenn entweder ein größerer Defekt im Anmarsch ist oder weil die HU nicht mehr bestanden werden kann oder weil sich das Nutzungs- und Anforderungsprofil massiv verändert hat.

Das mit der Gasanlage ist berechtigt. Keiner hat etwas zu verschenken, und im Low-Budget-Segment wäre ich erst recht vorsichtig.

Vorsichtig in dem Sinne, daß man genauer guckt. Auch wie lange die Anlage schon drin ist. Ohne die Originalrechnung vom Einbau würde ich z.B. nicht kaufen.

Zitat:

Original geschrieben von italeri1947


Wer baut einen teuren Gasumbau ein, um den Wagen dann zum Preis zu verscherbeln, der unter dem Rechnungsbeitrag des Gas-Einbaubetriebs liegt? Eben! Da gibt es immer irgendeinen Haken!

Jetzt noch einmal und bitte vorher nachdenken.

Es kann sehr gut sein und ist bei zwei Haltern und insgesamt knapp 180.000 km sogar sehr wahrscheinlich, daß die Gasanlage schon so lange drin ist, daß sie sich längst amortisiert hat. Hat sie sich bei meinem Volvo auch schon längst - bei auch zwei Halteeinträgen und nicht einmal 150.000 km insgesamt. Und meine Gasanlage war für einen Vierzylinder relativ teuer: Ich habe 3100 € gegeben, weil ich eine spezielle Anlage wollte und die auch noch für mein Auto angepaßt werden mußte.

Die Gasanlage für den Bora dürfte normalerweise damals zwischen 1500 und 2500 € gekostet haben, der anvisierte Verkaufspreis von 2950 € liegt nicht darunter.

Zitat:

Original geschrieben von italeri1947


Speziell die LPG-Umbauten haben gerne mehr oder minder einen gewissen "Bastelbuden-Charme" und diverse "schummrige Details", die nicht auf die beste Vorgeschichte schließen lassen.

"schummrige Details" wie "scheckheftgepflegt"? Oder daß er bisher zwei Halter hatte?

Zitat:

Original geschrieben von italeri1947



Zitat:

Daß der letzte Besitzer Wert auf Beschallung mittels eigenen Datenträgern (z.B. Hörbücher oder Hörspiele oder Musik) legt, würde ich jetzt nicht als Ausschlußkriterium sehen. Ebenso nicht die Radkappen, die offenbar bei einem Einkauf eifach mitgebracht wurden, weil vielleicht eine der originalen verlorengegangen ist.

Kann natürlich alles so sein, aber aus meiner Erfahrung sei gesagt, dass man bei solchen Indizien als doch ein wenig aufpassen sollte. Beispiel BMW: Der E36 mit dem originalen Kassettenradio "Bavaria C III" und Werksradkappen ist oftmals seriöser als einer mit Kaufhaus-CD-Radio und Baumarkt-Radkappen oder preiswerten Alurädern - kann man aber auch auf andere Fahrzeugtypen beziehen; der E36 fiel mir jetzt nur spontan ein.

Man sollte

immer

aufpassen. Punkt.

Ein Originalradio ist von Vorteil, wenn man sich im Bereich von Liebhaberautos befindet. Deswegen hat mein Mazda 323 noch das Originalradio von 1992 mit CD und Kassette.
Für ein Alltagsauto hat es keinerlei Belang. Ähnlich verhält es sich bei Radkappen. Nur bei Felgen kann es sein, daß man eine andere (teurere) Reifengröße braucht.

Wobei Du sicher auch nicht sehen kannst, ob ein Markenradio nun im Internet, im Kaufhaus oder beim Car-HiFi-Händler gekauft wurde.

Zitat:

Original geschrieben von italeri1947



Zitat:

2. verbrennt man mit fast jedem Autokauf Geld. Die wenigsten verkauft man für mehr als den Kaufpreis. Beispiele: Der Vorbeitzer meines Volvo hat als er den Wagen neu beim Händler gekauft hat sicher mehr als 8.400 € ausgegeben und ich würde heute sicher keine 8.400 € mehr dafür bekommen. Der Renault Laguna meines Bruders dürfte 1999 als Neuwagen sicher mehr als 2.800 DM gekostet haben, die 1400 €, die er gegeben hat, bekommt er dafür sicher auch nicht mehr. Und unseren Daihatsu Cuore Baujahr 2011, den wir als Neuwagen gekauft haben, werden wir nicht wieder für 9.500 € los. Soll ich weitermachen?

Kein Problem - das stimmt alles! Autofahren ist wirtschaftlich niemals in irgendeiner Weise ertragreich, aber das ist Basiswissen. Das mit dem Wertverlust stimmt sicher auch, gar kein Ding, kann ich exakt so bestätigen.

Sage ich ja. Man verbrennt so oder so Geld.

Zitat:

Original geschrieben von italeri1947


Aber: Bevor ich einen Chevrolet Nubira kaufe, den ich in vier Jahren für einen dreistelligen Gnadenpreis fast verschenken muss, weil ihn keiner mehr haben will, kaufe ich mir lieber einen Ford, der nach selber Haltedauer auch im nicht unbedingt gepflegten Zustand doch noch etwas mehr Geld einbringt als ein Auto, das keiner kennt. Selbst ein ungepflegter Mondeo/Focus Turnier erreicht das Preisniveau eines solide dastehenden Nubira aus dem selben Baujahr. Bei einem Wagen verbrennt man immer Geld, aber übertreiben, indem man irgendwelche unbekannten Exoten kauft, muss man es auch nicht damit.

Es ist völlig egal, ob man nun 50 oder 50 € für das verbrauchte Auto bekommt. Kaum jemand

muß

es verkaufen, bevor es auseinanderfällt und kaum jemand wird es tun. Besonders nicht, wenn man in der Preisklasse einkauft.

Warum sollte ein höherer Verkaufspreis in der Zeit in der man nicht verkauft wichtiger sein als günstigerer Einkaufpreis, besserer Zustand oder längere Zukunftsperspektive?

Das erinnert mich an die Diskussion, die ich vor einien jahren hier hatte, als ich mich ernsthaft für den Lada 2111 interessierte. Man wollte mir lieber einen VW Golf andrehen, weil der Golf deutlich weniger Wertverlust hat. Mal ganz abgesehen davon, daß sich der Lada bei tatsächlicher Inaugenscheinnahme als für mich nicht geeignet herausgestellt hatte (viel zu eng), konnte mir tatsächlich niemand belegen, daß ein 10 jahre alter VW Golf mit 400.000 km auf dem Zähler mal eben 16.000 € mehr einbringt als ein 10jähriger Lada mit 400.000 km. Ich dachte mir damals bei beiden, daß sie dann aufgebraucht sind und kaum mehr als Schrottwert haben dürften.
Das ist jetzt so lange her, daß damals noch Golf IV und Bora aktuell waren. Und wo wir den Bora hatten: Der war als Neuwagen nochmals teurer als der Golf, dieser ist 10 Jahre alt, hat weniger als 400.000 km gelaufen und kostet auch schon weniger als 16.000 € 😉

Im Grunde genommen ist Deine Rechnung auf ähnlichem Niveau.

Aber da sieht man mal wieder, daß man bei Gebrauchten eher bei Modellen gucken sollte, die weniger gefragt sind und schon über den Preis an den TE (hier: matt_jr) verkauft werden. Gerade deswegen sind Fahrzeuge wie der Chevrolet eigentlich eher empfehlenswert als BMW oder VW, die eher "zu" hoch gehandelt werden. Auch ein Volvo ist idR "zu" teuer. Viele Benz auch.
Ford bewegt sich dagegen im Mittelfeld, Opel ebenfalls.
Klar auch: Man kann immer mal das Glück haben, ein Schnäppchen zu schießen.

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