Kaufberatung Funktionswäsche
Hallo,
ich bin auf der Suche nach eine guten Funktionswäschekombination.
Sie sollte 2 teilig sein und eigentlich will ich sie nur bei schönstem Motorradwetter nutzen. Sprich: unter 10 Grad wird nicht gefahren. Ich trage einen Lederkombi 2 Teiler und schwitze allgemein sehr stark. Deswegen sollte sie diese schönen "Funktionen" haben, dass man nicht so riecht, leicht in und aus dem Lederkombi kommt, Feuchtigkeit absorbieren und im Grunde genommen "kühlen".
Habt ihr da zufällig einen Tipp für mich? Marke ist mir eigentlich egal. Da es drunter ist, ist es mir so ziemlich egal.
mfg
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Tyler46
Ich trage einen Lederkombi 2 Teiler und schwitze allgemein sehr stark. Deswegen sollte sie diese schönen "Funktionen" haben, dass man nicht so riecht, leicht in und aus dem Lederkombi kommt, Feuchtigkeit absorbieren und im Grunde genommen "kühlen".
Da ich nicht zur Leder-Fraktion gehöre, schreibe ich nicht über Gefühle (fühlt sich sooo toll an), sondern fachlich über Materialien (ich war Funktionsbekleidungshersteller) und ganz generell über deren Eigenschaften in Bezug auf Unterwäsche:
Seide:
Hervorragend geeignet für Tieftemperaturbereiche als erste Schicht, unterhalb der "Schwitzgrenze". Sobald Seide feucht wird, kann sie reissen, da nicht dehnbar. Sie trocknet schlecht und saugt wieder Teufel.
Baumwolle:
Das ist eine Pflanzenfaser, die keinerlei Feuchtigkeit "aufnehmen" kann. BW wird nass, bleibt aber dehnbar. Die Trockenzeit ist relativ lang.
Wolle:
Die ideale Unterbekleidung (technisch) da Wolle bereits Feuchtigkeit im Haar aufnehmen kann. Will heißen: Feuchtigkeit verschwindet zu einem gewissen Prozentsatz. Auch Wolle bleibt dehnbar. Nachteil für die Meisten: Wolle "kratzt"
Feine Wolle:
Eigenschaften wie oben, aber kratzt deutlich weniger. Socken aus Merino Extra- oder Superfein sind perfekt. Baumwolle käme mir nie in die Schuhe.
Cashmere:
Nochmals wesentlich bessere Eigenschaften als Wolle (kann bis zu 35% des Eigengewichts an Wasser aufnehmen, ohne sich feucht anzufühlen) und kratzt noch weniger bis gar nicht. Cashmere leidet aber extrem, wenn es unter einem anderen Material getragen wird. Nachteil: schweineteuer !
Kunstfasern:
Solche Fasern (Fäden) könnte man so herstellen, daß sie keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen, nur noch durchleiten. Dann könnte man sie aber nicht mehr waschen. Also beläßt man der Kunstfaser eine Aufnahmefähigkeit für Wasser von 10 bis 20 Prozent.
Jetzt kommt aber das Hauptproblem: Sämtliche aufgezählten Materialien können (!) in gewissem Maße Feuchtigkeit vom Körper wegtransportieren. Das Problem unter Leder ist nur: wohin ??? Du verstehst ?
Allsquare
17 Antworten
Ich nutze die Coolmax Vanucci Funktionsunterwäsche in lang und trage sie das ganze Jahr!
Sie dient hauptsächlich als Trennschicht, dass das Netztinnenfutter meiner Kombis nicht an mir klebt. Und durch das recht eng sitzende Gewebe wird die Durchblutung verbessert und die Vibrationen der Muskeln verringert.
Mit Funktionswäsche fühle ich mir eindeutig munterer als ohne.
Das Schwitzen verhindert sie definitiv nicht und je nachdem wie viel man schwitzt ist mein darübergetragenes T-Shirt/Langarmschirt an manchen stellen immer etwas feucht.
Aber das stört mich nicht so, die Kompression der Muskeln ist mir da viel wichtiger.
Funktionsunterwäsche heißt Funktionsunterwäsche, weil sie eine Funktion hat, die funktionieren soll. Eigenschaft dieser Funktion ist, so zu funktionieren, dass Wassermoleküle von der Haut weg nach außen transportiert werden. Diese Funktion funktioniert aufgrund des Temperaturgefälles von der warmen zu der kalten Seite der Funktionsunterwäsche. Die darüber angezogene Funktionsoberbekleidung hat nun wiederum die Funktion so zu funktionieren, dass sie die Wassermoleküle aus der Funktionsunterwäsche aufnimmt, diese durch eine Membrane hindurch – aber nicht wieder zurück lässt. Die weitere Funktion der Funktionsoberbekleidung soll so funktionieren, dass die Wassermoleküle über Lüftungsschlitze die Funktionsoberbekleidung verlassen können. Einen wesentlichen Einfluss auf diese Funktion hat die Bewegung des Trägers der Funktionskleidung, weil hierdurch eine Pumpwirkung entsteht, die die Funktion funktionieren lässt. Bei Outdoor-Aktivisten (klettern, Rad fahren, wandern) funktioniert das auch, bei Motorradfahrern muss der Fahrtwind die Pumpwirkung ersetzen, damit die Funktion funktioniert. Bei Motorradstiefeln funktioniert die Funktion meistens nicht, weil die Pumpwirkung durch Laufen fehlt.
Bei warmen Sommertagen, bei direkter Sonneneinstrahlung funktioniert die Funktion auch – doch leider in die umgekehrte Richtung. Da die Wassermoleküle von der warmen zur kalten Seite wandern, funktioniert die Wanderung nun Richtung Haut. Falsch ist die Überlegung, von einer Körpertemperatur von 36 Grad auszugehen. Das ist die Körperkerntemperatur, die allenfalls im Po gemessen werden kann. Die Hauttemperatur an den Händen beträgt oft nur 18 bis 20 Grad Celsius. Deshalb kann schon Aprilwetter die Funktion nicht mehr funktionieren lassen.
Gruß k2
Müsste, sollte, könnte, theoretisch... Funktion hier oder da....
Bei mir funktioniert's auch unter Leder. Und das nicht nur vielleicht oder warscheinlich, sondern tatsächlich. 😉