Injektoren präventiv wechseln?
Hallo!
Mein Auto ist ein W210 320CDI, Bj. 2000, ca. 187.000 km (mit 120.000 km gekauft, seitdem fast ausschließlich Langstrecken gefahren mit mäßigem Tempo - also > 400 km am Stück). Der Motor läuft perfekt und ist ein echtes Sahnestück 🙂
Man liest oft von defekten Injektoren 🙁 und dass sie heftige Probleme verursachen können (bis zum totalen Motorschaden 😰). Also meine Überlegung: empfiehlt es sich, alle Injektoren präventiv zu tauschen? 😕 Oder ist der Aufwand heftig? Kostenpunkt? Ist der totale Motorschaden die Ausnahme oder hängt es wie ein Damoklesschwert über jedem CDI? Wann soll man die Injektoren ggfs. wechseln?
Danke für eure Antworten.
Grüße
Beste Antwort im Thema
Du musst auch Probleme im und um den Injektor unterscheiden:
Abdichtungsprobleme (der Kupferring zum Zylinderkopf) betreffen nicht den Injektor selber. Diese Problem tritt ziemlich wahrscheinlich bei jedem CDI mit höherer Laufleistung auf. Vorsorglicher Ausbau, Ersatz von Dichtung und Befestigungsmaterial hat bei mir beim 🙂 keine 200 Euro gekostet. Die Injektoren können ganz schön festsitzen, da ist auch ein Demontagerisiko dabei.
Injektoren können innerlich verschlissen sein, wodurch die Leckölmenge steigt. Das bringt wieder Startprobleme, weil die Hochdruckpumpe bei den geringen Startdrehzahlen zuwenig Druck aufbaut. Die Leckölmenge wird mit kleinen Messgläsern am Rücklaufschlauchanschluss jedes einzelnen Injektors gemessen.
Injektoren können verschlissene Düsenkanäle haben, was zu einer schlechten Zerstäubung des Kraftstoffs führt. Das kann wieder starke Rußbildung (evtl. dadurch auch Verkokung am Injektor und Beschleunigung der Folgeschadensentwicklung) und im Extremfall lokale Überhitzung im Brennraum mit Kolbenschäden zur Folge haben. Das ist aber nur am Prüfstand klar zu erkennen.
Die Leerlaufkorrekturwerte zeigen einen "undifferenzierten Verschleißwert" an, der aber im Detail nicht sehr aussagekräftig ist, durchaus existente Probleme "verschweigen" kann.
Der Verschleiß schlägt laut meinem 🙂 ab 200.000 km bei jedem CDI zu, aber nicht bei allen Injektoren gleich: Es gibt deutliche Ausreißer nach oben und unten ("100.000-300.000 km"😉. Damit haben Vierzylinder bessere Chancen auf vier unauffällige Injektoren als Fünf- oder Sechszylinder-Motoren!
Professionell überholte Injektoren gibt es ab 100 Euro in der Bucht. Inwiefern die wieder "neuwertig" sind,weiß ich nicht. Ich nehme an, dass das Innenleben erneuert ist und die Düse selbst nur kontrolliert.
Nachdem der Ein-/Ausbau der Injektoren nicht allzu teuer ist würde ich nur im Bedarfsfall die Injektoren tauschen bzw. ab einer Laufleistung von knapp 300.000 km und geplanter noch längerer Nutzungsdauer.
Gegen eine vorbeugende Neuabdichtung (Kupferringe, Spannpratzen, Dehnschrauben) spricht aber nur wenig und kann viel ekelige Arbeit sparen!
Übrigens: Genausogut könnte man ja das AT-Getriebe ab 300.000 km vorbeugend überholen lassen ... 😉
Mit 200.000 km sind auch die Abgasrückführung meist "Sanierungsfälle" (AGR-Mischgehäuse total verkokt) und der Luftmassenmesser fällig. Das kann man auch sinnvoller Weise vorbeugend machen (lassen).
18 Antworten
Als Nichtcamper muß man das erstmal wissen... 😁
Ich denke, Du wirst eine gewisse Verbesserung in der Zugkraft bemerken.
Vielleicht klingt Dein Motor dann auch gar nicht so gequält wenn es mal bergauf geht.
Wäre nett, wenn Du dann mal darüber berichtest.
Da ich ohne Anhänger fahre, stellt sich für mich der Nebeneffekt so dar, daß ich in einem Geschwindigkeitsbereich zwischen 140 und 180 km/h den Motor gar nicht höre.
Das ist der Drehzahlzahlbereich, den er am liebsten mag...
Da sind nur Wind- und Reifengeräusche wahrnehmbar.
Für einen Diesel finde ich das phänomenal...
Dann kannst Du sorglos fahren wie der Teufel und alles negative was Du je über CDI-Motoren gehört hast, vergessen. Du wirst Deinen Motor nicht wiedererkennen und nur noch fahren wollen...
Aber lasse Dich nicht beirren, denn dort gibt es auch viele Unbelehrbare, die sich mit ihrer destruktiven Kritik profilieren wollen weil sie die Logik nicht kapieren...Guten Morgen,
so Leute wollte mal berichten, ich fahre nun ca 5 Tankfüllungen mit 2 Takt Teilsynthetischem Oel, in einem Verhältniss von 1/100 oder so ähnlich. Beim ersten befüllen mit ca 0,8 l Oel ist mir schon die Düse gegen, ob die mich nicht verar... haben. Und erst das fahren war einer Katastrophe. Der Wagen qualmte und zog nicht mehr. Habe denn meinem Schrauber angerufen und Ihm nur vom starken qualmen erzählt, der meinte ja da wird wohl wieder ein Injektor in de Fritten sein. Ich solle mal AB fahren aber sachte bis er warm ist und dann mal ausfahren. Habe also meinen Bruder angerufen Ihm gesagt dass es möglich ist, dass er mich gleich abschleppen kommen muss. Bin also auf die Bahn und schön artig meine 30 km max bis 120 kmh gefahren. Dann habe ich den Pin ohne Kick Down bis zum Anschlag betättig. Der Wagen zog gar nicht nur mit bitten beschleunigtet er. Dann nach ca 60 km miteinem mal gab es eine Rußwolke und der Wagen beschleunigte auf einmal wieder. Bin dann auf den nächsten Rastplatz habe dort einen zufäligen ADAC Mensch angescprochen was da denn kaput sein kann. Habe Ihm alles erzählt, der fing an zu lachen und meinte nur, das ist die positive folge des Oels. Bin dann wieder nach Hause und habe den Wagen mal 10 Minuten im Stand laufen lassn.
Leute fst keine Drehzahl schwankungen mehr, ruhigerer Motorlauf, vieleicht auch geringerer Verbrauch.
Was mich jetzt noch interesieren würde, wie sieht es mit dem Abgsverhalten aus? Oel verbrennt, mehr qualm oder wie verhält sich das?
Grruß Dexal
Wie Du nun siehst, hat Dich keiner vergackeiert... 😁
Ist ja logisch, daß es einige km dauert, bis sich alte Verkokungen gelöst haben.
Und nun immer schön weiterölen, der Motor wird dann immer noch einen Tick besser und ruhiger laufen.
Keine Sorge wegen Rauch. Dieser stammt nur von der Reinigungswirkung. Also von abgebrannten Verkokungen.
Das Zweitaktöl selbst raucht nicht, es verbrennt sogar besser als der Dieselkraftstoff selbst.
Voraussetzung ist natürlich, daß es sich um teilsynthetisches Öl handelt. Das vollsynthetische besitzt viele Additive, die wir nicht brauchen und die lediglich eine Menge unerwünschter Verbrennungsrückstände (Asche) erzeugen.
Daß ein Zweitaktmotor wie beim Rasenmäher, Mofa oder Trabbi qualmt und stinkt liegt nicht am Öl selbst, sondern an der Konstruktion des Motors.
Bauartbedingt gelangt immer ein Teil von unverbranntem Gemisch in den Auspuff (Stichwort Spülverluste) und führt dort zu unvollständiger, stinkender Verbrennung.
In unseren Dieselmotoren verbrennt es aber restlos und sauber.
Also, keine Panik !
Dein Mischungsverhältnis von 1:100 ist für den Anfang ganz ok, aber Du kannst nach und nach auf 1:200 reduzieren. Reicht vollkommen aus.
Auch bei der nächsten Abgasuntersuchung wirst Du angenehm überrascht sein. Deutlich weniger Ruß aber keine negativen Begleiterscheinungen durch das Öl.