Ingenieurstellen mit mehr Praxisbezug als nur im Büro?

Hallo,

ich weiß nicht obs das richtige Forum ist, falls nicht bitte verschieben.

Zu mir: Ich heiße Thomas, bin 26 Jahre alt und habe mit 25 Jahren mein Maschinenbau- bzw. Fahrzeugtechnikstudium erfolgreich abgeschlossen. Arbeite jetzt seit einem Jahr als Prüfingenieur bei der GTÜ.

Ich bin dort eingestiegen weil ich auf die schnelle keine Stelle gefunden habe wo man nicht den ganzen Tag auf dem Bürostuhl verweilt. Mittlerweile bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass ich mir das Studium hätte sparen können in diesem Beruf. Für einen KFZ-Meister wäre dieser Job sicher mehr angebracht.

Der Job ist an sich nicht schlecht wenn man mit Kunden umgehen kann und man mit etwas Sachverstand an die Sache ran geht, aber man muss teils Überstunden schieben weil die Autos fertig werden müssen. Sprich, die Autos sind noch in Reparatur und man schaut dann später nochmals bei der Werkstatt vorbei. Der Gehalt könnte besser sein, man ist jetzt aber nicht Unterbezahlt.

In die Konstruktion möchte ich nicht da ich dort mein Praktikum gemacht habe und es mir überhaupt nicht gefallen hat den ganzen Tag vor dem PC zu sitzen. Meine Frage ist also, in welchen Bereich man als Maschinenbauingenieur gehen kann mit mehr Praxisbezug? Sicher wird man immer etwas Bürokram zu erledigen haben, aber nicht den ganzen Tag. Es muss nicht zwingend die Automobilbranche sein, zumal diese sich zurzeit sowieso in einer kleinen Krise befindet.

Und gibt es Stellen als Ingenieur, wo man eine geregelte Arbeitszeit hat mit 35-40 Stunden die Woche? Arbeitsbeginn um ca. 6:30 Uhr und Ende zwischen 15 und 16 Uhr?

Vielleicht können mir diejenigen Rat geben, welche schon länger als Ingenieur arbeiten. Ich übe diesen Job als Prüfingenieur vielleicht so 2-3 Jahre aus. Möchte dann schon gerne in die Industrie.

Schonmal Danke!

Beste Antwort im Thema

70.000 € Job? Als Einstieg? Ich würde mich zuallererst jetzt mal nicht von den Spezialisten hier verunsichern und doof anmchen lassen.

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Vielleicht in dieser Richtung ?

https://www.allianzdeutschland.de/.../index

Die suchen öfter KFZ Ingenieure. Dort gibt es auch ein Sachverständigenteam für Fahrdynamische Unfallrekonstruktion.

Zitat:

@tommy223 schrieb am 10. August 2017 um 18:53:35 Uhr:


Und gibt es Stellen als Ingenieur, wo man eine geregelte Arbeitszeit hat mit 35-40 Stunden die Woche? Arbeitsbeginn um ca. 6:30 Uhr und Ende zwischen 15 und 16 Uhr?

Im öffentlichen Dienst vielleicht... Da wäre aber ein Studium als Bauingenieur erfolgversprechender gewesen.

Zitat:

Vielleicht können mir diejenigen Rat geben, welche schon länger als Ingenieur arbeiten. Ich übe diesen Job als Prüfingenieur vielleicht so 2-3 Jahre aus. Möchte dann schon gerne in die Industrie.

Vertriebsingenieur, Sachverständiger (gibt es auch außerhalb des KFZ-Bereichs), Lieferantenentwicklung, Auditierung etc. Alles Stellen, die einen ordentlichen Außendienstanteil beinhalten.

Allerdings würde ich nicht allzu lange warten, wenn Du sowieso schon weist dass Du wechseln willst. Nach zu langer Zeit in einer gewissen Richtung bist Du für andere Branchen häufig "verbrannt"...

35h-Woche als Ingenieur? 😁

Hat in meinem Kollegenkreis aus Studienzeiten keiner, auch nicht in der Industrie.

Vielleicht solltest du dir erstmal Gedanken machen was du gerne arbeiten würdest, wenn man einen Job gerne macht sind auch Überstunden kein so großes Übel. Als Prüfingenieur könnte man die Sachverständigenausbildung nachschieben.

Wenn du aus der Schiene in die Industrie willst würde ich das nicht ewig aufschieben. Egal welche Branche, je länger man irgendwo tätig ist desto erschwerter wird ein Wechsel in einen anderen Sektor. Du fängst woanders ja "mit ohne" Berufserfahrung an, da werden aber meist lieber die jungen Absolventen genommen als ein "alter Sack" aus einer anderen Branche. Unmöglich ist das natürlich nicht auch nach 10 Jahren PI noch zu wechseln, einfach aber auch nicht.

Kommt halt immer drauf an was du machen willst. ich habe in Aachen mehrere Jahre lang Prototypen im Fahrversuch (Dauerhaltbarkeit) betreut.
Ich hatte Fahrer, die für mich quer durch das Aachener Umland bzw. weltweit in China und USA gefahren sind. Da ist natürlich immer wieder was kaputt gegangen, was man unter Umständen schnell selbst repariert hatte. Dazu gehörte natürlich auch die ganze Datenaufarbeitung + Analyse und Reporting.
Das war sehr interessant und lehrreich.

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Meiner Meinung nach beißt sich das:

Kurze, sehr planbare Arbeitszeiten und (viel) Praxisanteil.

Ich kenne genug Leute mit 35 h Woche, als Interner in der Industrie doch normal, bei gleichzeitig gegenüber dem Externen (ANÜ) mit 40 h Woche um > 20 % höherem Gehalt. Verhungern muss natürlich auch der "ausgeliehene" nicht.

Als Prüfer bei der GTÜ bist du wenigstens nur in einem Landkreis unterwegs? Ist doch toll, auch wenn die Werkstatt mal wieder nicht fertig wird.

Überall sonst bist du eben teils weltweit unterwegs...

Ich bin eigentlich Schreibtischtäter, aber das Projektteam sitzt in meinem Fall in einer anderen Niederlassung (Inlandsflug, einmal monatlich) und wenn´s jetzt zum Lieferanten geht, dann auch mal ins EU-Ausland.

Und wenn der Kunde was will, dann muss ich eben auch nach 16:00 Uhr noch eine TelKo annehmen.

Durch die Gleitzeit bin ich einerseits flexibel, andererseits ist´s eben aber auch kein Amt. Die Bezahlung für Ingenieure, Bachelorabschluss im öffentlichen Dienst... finde ich jetzt nicht ansprechend.

Zitat:

@einsdreivier schrieb am 11. August 2017 um 10:18:38 Uhr:


Meiner Meinung nach beißt sich das:

Kurze, sehr planbare Arbeitszeiten und (viel) Praxisanteil.

So isses. In meinem vorherigen Berufsleben, wo ich in einem Werkstofftechnik-Ingenieur auch Schadensfälle geklärt und dafür (häufig kurzfristige) Lösungen finden musste, gab es oft genug auch mal 70-Stunden-Wochen. Danach gab es dann wieder Phasen, in denen nichts dramatisches passiert ist und ich meine Tage mit Routineüberprüfungen, Schweißüberwachung und Lehrlingsausbildung füllen musste.... Gähn!

Jetzt im Vertrieb fragt auch kein Mensch nach Arbeitszeiten. Wenn beim Kunden ein Produktionsversuch morgens um 6 oder erst abends um 21 Uhr stattfinden kann, kann ich vermutlich genau 1x sagen "geht nicht, um 5 ist Feierabend. Dafür habe ich Abwechslung, eine deutlich bessere Bezahlung als früher und sehe viel von der Welt. Hauptsächlich Flughäfen, Hotels und Industriegebiete. Und das nicht unbedingt in touristisch anziehenden Gegenden...

Zitat:

@tommy223 schrieb am 10. August 2017 um 18:53:35 Uhr:


Ich übe diesen Job als Prüfingenieur vielleicht so 2-3 Jahre aus. Möchte dann schon gerne in die Industrie.

Nach 2-3 Jahren solltest du dich aber schnellstmöglich um einen besseren Job bemühen. Bei Prüforganisationen landen üblicherweise nur Studienversager und solche, die nichts besseres gefunden haben.
Leider wissen das auch die Firmen, bei denen man sich auf der Suche nach einem Job bewirbt.

Hi,

danke für eure Antworten.

Zitat:

@oldie1962 schrieb am 12. August 2017 um 13:39:53 Uhr:



Leider wissen das auch die Firmen, bei denen man sich auf der Suche nach einem Job bewirbt.

Hast du da schon Erfahrungen machen dürfen? Haben Prüforganisationen einen so schlechten Ruf bei den Industriefirmen?

Das ist die Meinung der Bevölkerung.
KFZ Ingenieure die es zu nichts besserem geschafft haben gehen zu Prüforganisationen.
Genau wie Strassenbauingenieure die in der Wirtschaft nicht unterkommen, gehen in die Städteplanung.

Mag sogar manchmal stimmen, aber so ist die Meinung eben.

Als reiner Prüfingenieur werden die Kenntnisse eben nur zu einem geringen Teil genutzt und im Lebenslauf als *unterqualifizierter* Job angesehen.

Zitat:

@oldie1962 schrieb am 12. August 2017 um 13:39:53 Uhr:



Zitat:

@tommy223 schrieb am 10. August 2017 um 18:53:35 Uhr:


Ich übe diesen Job als Prüfingenieur vielleicht so 2-3 Jahre aus. Möchte dann schon gerne in die Industrie.

Nach 2-3 Jahren solltest du dich aber schnellstmöglich um einen besseren Job bemühen. Bei Prüforganisationen landen üblicherweise nur Studienversager und solche, die nichts besseres gefunden haben.
Leider wissen das auch die Firmen, bei denen man sich auf der Suche nach einem Job bewirbt.

Sorry aber das ist sowas von unfassbar falsch.

Ich rate dir einen Job mit entsprechendem Gehalt zu suchen (Einstieg 70t€ oder mehr) und keine Rücksicht auf macht kein Spaß, Überstunden, ganzen Tag vorm PC oder was auch immer zu nehmen. Das ist Arbeit, die muss kein Spaß machen. Der Vorteil ist, dass du privat dann gut versorgt bist, Geld für Freizeit hast und vielleicht früher aufhören kannst.

Wer so wankelmütig und ziehllos ist bekommt keine Job für 70 Kilo oder mehr.

B 19

Schau dich doch ganz allgemein mal auf den üblich bekannten Websiten nach anderen Jobs um und suche dir erstmal Inspiration, was du machen möchtest. Inspirationen sammeln geht zB auch ganz gut über Personaldienstleister, wie der Website von Ferchau, wenn ich dir das empfehlen darf. Da kannst du in deinem Fachbereich verschiedenste, oft sehr interessante Stellenangebote finden, die Firmen oft nicht selber ausschreiben. Ob man sich dann über einen Personalvermittler bewerben möchte, ist eine andere Sache - aber du kriegst einen Eindruck von den Jobs, die gesucht sind. Dann gehen auch Initiativbewerbungen an verschiedene Firmen im Umkreis, die in diesem Bereich tätig sind.

Deinen bisher 1 Jahr getätigten Job bei einer Prüforganisation kannst du super rechtfertigen, dafür würde ich mich auch nicht "schämen". Hast doch Gründe schon selber genannt: Praxiserfahrung sammeln, Umgang mit Kunden lernen, ... Solange du Begeisterung und Motivation für die ausgeschriebene Stelle mitbringst, geht da vieles. Ich würde mich trotzdem bald bewerben und nicht bis zu 3 Jahre als Prüfingenieur arbeiten.

Ein guter Freund von mir ist zB kurzzeitig Bauleiter bei der Bahn gewesen. Da ist er mit einem Elektrotechnik-Studium reingerutscht, weils sein Traumjob war - so richtig Bezug zum Studium hatte der Job nicht, das Studium war da eher die Eintrittskarte. Trotzdem hat der Job sehr gut gepasst. Und auch da war er sehr oft im Außeneinsatz, hat den Baufortschritt bei Projekten dokumentiert und überprüft... Das wäre zB ein Job, der vielleicht auch für dich passt. Nur die absolut geregelte Arbeitszeit wirst du dort nicht haben, weil doch immer etwas anfällt.

Ich würd mich auch nicht zu sehr auf eine Branche versteifen. Ich werde jetzt zufälligerweise auch in der automotiven Branche arbeiten - als Elektroingenieur habe ich mir aber immer gesagt, ob man jetzt Bluetooth-Module für ein Auto oder für einen Toaster entwickelt, nimmt sich gar nicht so viel 😉

Die Anforderungen : Eine Ingenierustelle die Spass macht, nicht eintönig ist und geregelte Arbeitszeit hat schliessen sich eigentlich schon aus.
Bei den Überwachungsstellen oder Behörden hast Du Kunden meist auch nur als Bittsteller und bei anderen Jobs ist geregelte Arbeitszeit ein Fremdwort.
Das einzige was mir spontan eingefallen ist, war eben mein erster Vorschlag ganz oben bei einem Technik Zentrum für Unfallanalyse. Keine Angst, die machen nicht nur Crashtests, sondern entwickeln auch Verbesserungsvorschläge und kostensenkende Massnahmen im Falle von Reparaturen.
Kundenkontakte finden meist aber nur in Form von Telefonkonferenzen statt.
Da sind deine Kunden dann Fahrzeughersteller und Versicherungen oder Gerichte.
Und Du hast natürlich beste Referenzen wenn Du später in einen anderen Bereich wechseln willst, da Du dort an einer Schnittstelle zwischen Praxis und Forschung gearbeitet hast.

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