Ich verdiene " leider zu viel" Geld, muss mir was leasen, brauche Tipps

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Hallo, bin erst seit 4 Jahren selbstständiger Ingenieur. Da ich die letzten Jahre gut verdient habe und trotz Corona immer noch gut verdiene (Gott sei dank), durfte ich trotzdem zu diesen Zeiten an das Finanzamt 5-stellig Geld überweisen. Zum einen ist das natürlich meine Pflicht Steuern zu zahlen, zum Anderen tut das natürlich ganz schön weh. Ich muss also tatsächlich Geld verbrennen und unnötig meine Betriebsausgaben erhöhen. Eigentlich brauche ich kein neues Auto, wir haben 3 tolle Autos im Haushalt bzw. ein Fahrzeug davon ist mein finanziertes Fahrzeug, welches zur Firma gehört.
Ich habe mir also schon etwas über Leasing Gedanken gemacht und mir ein paar Infos aus dem Netz geholt bezüglich Tücken und Fallen. Ich könnte mir so Leasingraten in Höhe 600-700€ gut vorstellen.
Es ist etwas allgemein von mir aber vielleicht könnt ihr mir ganz wichtige Tipps geben.
Zu den Fahrzeugen die in Frage kommen können, bin ich außer VAG für alles offen, entweder eine richtige Knallbüchse oder ein ordentlich motorisierter Kombi. Selbst ein 4-Sitzer-Cabrio wäre ok. Aber ein SUV eher nicht.
Danke schonmal im voraus.

Beste Antwort im Thema

@StephanRE bist Du betrunken oder ist Deine Tastatur kaputt?

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Zitat:

@Bibo245 schrieb am 19. April 2020 um 21:41:00 Uhr:


Ja, ich bin schon ein toller Macker. Was soll der Spruch? Natürlich will ich mich nicht übernehmen, das ist mir schon klar. Anfang des nächsten Jahres läuft mein Anlagenleasing aus, d.h. es bleibt noch mehr Geld übrig. Ich habe drei Autos, ein Fahrzeug gehört zur Firma und ist Anfang des Jahres ebenso abgeschrieben. Ich muss also langsam mal planen. Welches Fahrzeug es werden soll, ist mir eigentlich egal. Mir geht es nur darum, welche Vertragsfallen ihr kennt!

1.) Und mit welchen Anlagen arbeitest Du nächstes Jahr, wenn Dein Anlagen-Leasing ausläuft? Dann mußt Du doch die Anlagen (eventuell günstiger) weiterleasen, oder neue Anlagen leasen, oder neue Anlagen anschaffen.

2.) Das Fahrzeug das zur Firma gehört ist Anfang nächsten Jahres abgeschrieben. Wenn Du dieses Fahrzeug verkaufst, um den Nachfolger zu leasen, mußt Du die Differenz zwischen dem Verkaufspreis und dem Buchwert von 1 € als Einkommen versteuern.

3.) Selbst bei 42% Spitzensteuersatz + Soli + Kirchensteuer liegt die Steuerlast bei rund 47%. Das heißt, von jedem Euro, den zu zusätzlich ausgibst, sparst Du 47 Cent Steuern und 53 Cent fehlen Dir beim verbleibenden netto. Wenn das Fahrzeug auch privat genutzt wird, und diese Privatnutzung ordnungsgemäß versteuert wird, hält sich der Steuervorteil relativ engen Grenzen.

Auch wenn man selbst von der aktuellen Krise nicht betroffen ist, sollte man, wenn man mit offenen Augen durchs Leben geht, daraus den Schluß ziehen, dass man gut beraten ist, seine Fixkosten möglichst niedrig zu halten. Wenn man so agiert, ist eine Krise, die jede Branche mal treffen kann, zwar unangenehm, aber eben nicht existenzgefährdend.

Ich befinde mich in der letzten Phase meines Arbeitslebens und kann Dir aus meiner Lebenserfahrung sagen, dass die Dinge, die ich primär gemacht hatte, um Steuern zu sparen, nicht zu den klügsten Entscheidungen meines Lebens gehört haben.

Um es mit dem alten Ford zu sagen: Reich wird man nicht durch das Geld, das man verdient, sondern durch das Geld, das man nicht ausgiebt 😉

Wenn man dann genug hat, kann man sich auch ein Hobby in die Garage stellen.

XF-Coupe

@StephanRE bist Du betrunken oder ist Deine Tastatur kaputt?

@Bibo245
Recht hast Du.
Deine Erfahrung mit "Produkten und Anlagen, welche zum Steuersparen angeboten werden" teilst du mit Ärzten und vielen Freischaffenden, alles Menschen, im Regelfall gebildet und nicht unintelligent, aber bei dem Wort Steuerminderung setzt bei diesen Schnappatmung ein und der Verstand aus. Einige arbeiten nur noch für die "Nachschußpflicht" und/oder die Tilgung Ihrer Steuersparanlagen bzw. für die Steuernachforderung aus geplatzen todsicheren Steuerminderungsprojekten.
Seinen Betrieb effektiv und kostenbewusst führen, sich und seinen Geschäftspartner in eine WinWin Situation bringen und die Steuern zahlen, welche mit einem guten Steuerberater bezahlt werden müssen bringt die besten und langfristigsten Gewinne, so dass genug Geld für Konsum bleibt, den man sich leisten will weil es Spaß und Freude macht.
Volkswirtschaftliche Wertschöpfung schaffen mit seinem eigenen Gewerbe macht Sinn. Wertschöpfung aus Steuerminderung gibt es nicht!

Ich sagte ja bereits zu Beginn, dass ich erst seit wenigen Jahren selbstständiger Freiberufler bin. Ich bin gerne offen und dankbar für alle möglichen Ratschläge. Mir ist auch klar, dass zu solchen Zeiten wo sehr viele Selbstständige und andere Unternehmen in Krisen driften, sich über zuviel Geld zu beklagen, Fehl am Platz ist und blöd rüber kommt. Ich muss dennoch planen und kalkulieren, denn ich möchte mich natürlich nicht übernehmen und aber auch mal was von dem verdienten Geld haben. Mein 1. Steuerberater war 'ne Schnarchnase, der Jetzige ist schon deutlich besser. Mit dem habe ich nicht über ein Fahrzeugleasing gesprochen. Wie gesagt, Autos habe ich genug.

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Wenn du schon drei Autos hast, kannst du vielleicht was anderes leasen? Ich habe das mit technischen Geräten gemacht, die ich beruflich nutzen kann.

Diese technischen Geräte bringen aber auch Geld ein, zumindest ihre Ausgaben sind schon wieder drin. Ein weiteres Auto kann man Kunden selten in Rechnung stellen.

Ich kann das mit den Steuern sparen verstehen. Meine Frau verdient gut und kann im Zweifel alle monatlichen Kosten alleine tragen. Ich als Freiberufler verdiene dann das Geld für Urlaub, die neuen Sessel, den Fernseher usw.

Gegen Ende des Jahres schaut man auch, ob es noch Sinn macht, Geld auszugeben, um seine Gewinne zu minimieren. Aber eigentlich ist dieses Jonglieren nicht wirklich gut. Ich habe von Anfang an nie wirklich schlecht verdient und muss auf wenig verzichten, das würde aber schnell anders aussehen, wenn meine Frau plötzlich nicht mehr zur Sicherheit beitragen kann. Dank Corona ist mir bisher bis in den August alles abgesagt worden und jetzt bin ich froh, dass ich am Ende letzten Jahres nicht alles rausgehauen habe. Dadurch kann ich Corona erstmal recht entspannt aussitzen. Ich zahle auch fünfstellig Steuern, das ist noch nichts, worauf man sich ausruhen kann oder wie die ganz großen Unternehmen auf gezielten Verlust wirtschaften kann.

Ich würde nur Ausgaben tätigen, wenn sie für dich geschäftlich einen Mehrwert haben. Völlig egal, ob Leasing oder nicht. Wenn du durch das vierte Auto einen Vorteil hast, dann mach das. Ein Kollege hat sich zu einem A6 für die Langstrecke und einem Polo für die Stadt noch einen TTRS geholt, eine Belohnung. Tolles Auto, hat er dann nach 15 Monaten wieder verkauft. Es hat ihm viel Spaß gemacht, aber das Auto hat nur Geld verbrannt. Sobald A6 und Polo weg sind, schaut er, wie er sich in Sachen Autos anders aufstellt. Es muss halt Sinn ergeben und er will einen für die Vernunft und einen, der mehr Spaß macht und den er dann auch privat fährt.

Schau einfach, was für dich Sinn ergibt. Und wenn du weißt, ob es ein neues Auto wird und welche Art, dann wird dir hier jeder gerne bei einer Entscheidung helfen und das auch nicht in Frage stellen 🙂

Du könntest Dir nach Deinen Aussagen ein Leasing für 600 - 700 € im Monat vorstellen und würdest durch dieses Leasing Deine Steuer vom 5-stelligen in den 4-stelligen Bereich drücken.

Das heißt im Umkehrschluß, dass Du (sofern Du nicht nach Splitting-Tabelle versteuerst), dass Dein Bruttoeinkommen irgendwo zwischen 45 und 50 k€ liegt.

Damit bleiben Dir nach Altersvorsorge, Krankenversicherung usw. keine 3.000 € netto.

Das ist durchaus ein respekables Einkommen aber sicher Keines mit dem man Hilferufe starten muss, dass man zu viel verdient und unbedingt Geld verbrennen muss.

Vor allem befindest Du Dich mit diesem Einkommen noch nicht mal im Spitzensteuersatz, sondern bei einem Grenzsteuersatz von 38% + Soli + ggf. Kirchensteuer. Das heißt, dass Du wohl 57 - 60 Cent jeder Ausgabe aus der eigenen Tasche bezahlst.

Dinge zum Steuersparen zu machen, macht wenn überhaupt, erst dann Sinn, wenn sich der gesamte Bereich der Steuersparmaßnahme im Bereich des Spitzensteuersatzes befindet.

Ich würde mir in der Situation eher Gedanken machen, mit welcher Investition man Umsatz und Ertrag weiter steigern kann und dann frühestens, wenn sich das zu versteuernde Einkommen stabil über 60 - 70 k€ bewegt, über Geldverbrennen mit Autos nachdenken.

Und hier läßt sich mit einem Plug-In-Hybrid durch die halbe Versteuerung der Privatnutzung zusätzlich Geld sparen.

Je nach Branche kann Dir der fette Powerkombi oder sonstwas bei Deinen Kunden zum Nachteil gereichen. Deutschland ist ein Land der Neider und das Auto ist Neidobjekt Nr. 1.

XF-Coupe

ich versuche es auf den Punkt bringen, nach all den Beiträgen, welche jetzt sogar das alte und völlig unsinnige Neidvorurteil aufgreifen.
Wie strukturiert muss man sein, wenn man die Aussage trifft, dass man zuviel Geld verdiene weil man steuerplichtig im 5 stelligen Bereich sei.
Zumindest äußerst bescheiden, denn eine Steuerpflicht im Grenzbereich zur 4 stelligen Steuerpflicht bedingt ein Einkommen, welches im unteren Durchschnittseinkommensbereich angesiedelt ist.
ich wünsche Dir ein Einkommen mit dem deine Steuerpflicht mindestens sechsstellig ist. Dann wäre Dein Hilferuf zumindestens für die "Steuersparsportler" verständlich.

Ich verdiene leider zu wenig, ich würde gerne Steuern im 7 stelligen Bereich zahlen. Denn dann könnte ich es mit dem mir verbleibenden Netto ohne schlechtes Gewissen richtig krachen lassen.

Zitat:

@quadrigarius schrieb am 20. April 2020 um 09:39:16 Uhr:


ich versuche es auf den Punkt bringen, nach all den Beiträgen, welche jetzt sogar das alte und völlig unsinnige Neidvorurteil aufgreifen.

Es ist zwar alt, aber mE weder unsinnig noch ein Vorurteil. Ich habe es selbst schon erlebt, als ich mal mit der popeligen B-Klasse ins Außenbüro gefahren bin. Gleich der erste Kunde kam pöbelnd rein mit den Worten "na, jetzt ham ses geschafft. Von unserm Geld nen Stern unnerm Arsch". Dabei war mein eigentlicher Dienstwagen aus jap. Produktion durchaus teurer als der doofe B ...

Ansonsten kann ich @XF-Coupe nur zustimmen. Sparen Sie 30% und kaufen Sie sich unseren Tinnef den Sie nicht brauchen und legen Sie die 70% aus ihrem Geld auf den Tisch ... da ist nix gespart.

Und bei dem Geschäftsauto aufpassen - da kann man je nach Modell auch schon dazu befragt werden, ob das nicht persönliche Liebhaberei sein könnte die widerrechtlich über die Firma abgesetzt werden soll ... so von wegen Spassauto über die Firma ist nicht immer gegeben.

Wie sagte mal jemand zu mir: "Ich zahle gern Steuern. Ich würde gern so viele Steuern zahlen, dass von meiner Kirchensteuer ein Kardinal finanziert wird"

@CivicTourer
Stimme dir in soweit zu, dass es solche Sprüche gibt wie von Deinem Kunden, aber ich habe etwas dagegen, dass jedem, der gegen Subventionen, partielle Steuererleichterungen und Steuerbetrug (cum ex) ist ( z. Bsp. verminderter Steuersatz für Hotelbetreiber vor Corona) mit dem Totschlagargument des Neiders eine Diskussion verweigert wird.

Ansonsten sind wir uns einig, dass derjenige der eine höhere Steuerpflicht hat, auch mehr Einkommen hat.
Nur die Kardinäle will ich nicht finanzieren, das sollen die Kirchen mit einem Vereinsbeitrag tun und nicht mit Hilfe der staatlichen Steuerbehörde.

Zum Thema Neid:

Ein selbständiger Ingeneur wie der TE kann andererseits nicht mit einem 20 Jahre alten Nisssn bei einem Kunden vorfahren. Was macht das denn für einen Eindruck?

Viele würden sagen: Der scheint ja nix zu taugen wenn der sich von seiner Arbeit kein anständiges Auto leisten kann?
Andere sagen: der legt keinen sonderlich Wert auf ein anständiges Auto ob er das bei seiner Arbeit auch tut?
Aber ganz wenige sagen: der ist aber sparsam ( geizig).

Bei einem teuren Mercedes kann es genau umgekehrt sein.

Man sieht: es kommt immer auf die Umstände an.

Kommt mal wieder runter Leute, das Einzige, was ich geschrieben hatte war

Zitat:

Je nach Branche kann Dir der fette Powerkombi oder sonstwas bei Deinen Kunden zum Nachteil gereichen. Deutschland ist ein Land der Neider und das Auto ist Neidobjekt Nr. 1.

Ob das so ist, hängt von der Gegend ab (im ländlichen Bereich ausgeprägter als in der Stadt) und von anderen Faktoren, wie z.B. auch das Alter usw..

Da der TE ja über einen gebrauchten C63 Kombi nachdenkt, ist das durchaus ein Neidobjekt.

Ich hatte schon in jungen Jahren relativ teure Autos gefahren und doch die eine oder andere Erfahrung gemacht.

Heute habe ich keine "Kunden" mehr, sondern nur noch Mieter.

Aber selbst Geschäftspartner bei denen ich Kunde bin (Handwerker usw.) können sich mitunter einen schwachen Kommentar zu meinem Fuhrpark nicht verkneifen.

XF-Coupe

@Bibo245 :

AMG E63S T-Modell MoPf (Facelift)!

Wenn es kein Kombi sein muss evtl. BMW M850i.

Kannst auch immer mal wieder z. B. mal hier rein schaun:
https://www.mydealz.de/gruppe/gewerbe-leasing

Hmm, ich frage mich als verbeamteter Ingenieur im öD mit freiberuflicher Nebentätigkeit und Steuerlast im mittleren 5-stelligen Bereich, ob mein BMW nicht mindestens zwei Nummern zu klein ist, wenn ich mit so etwas bei Kunden vorfahre... Vom Opel Astra ganz zu schweigen... Wie gut, dass mich meine Kunden nach meiner Qualifikation und erbrachten Leistung und nicht dem Fuhrpark beurteilen.

Zitat:

@CivicTourer schrieb am 20. April 2020 um 10:54:28 Uhr:


Wie sagte mal jemand zu mir: "Ich zahle gern Steuern. Ich würde gern so viele Steuern zahlen, dass von meiner Kirchensteuer ein Kardinal finanziert wird"

Kleiner Fakt am Rande: Kirchenpersonal wird vom Staat bezahlt - nicht aus der Kirchensteuer. Das zahlen wir alle mit.

Ansonsten verstehe ich den TE nicht. Fünfstellige Abgaben hat man ziemlich schnell beisammen, ohne, dass man besonders gut verdient.

Super, der Thread ist ja voller Unternehmensberater hier.

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