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Händler Verkauft KFZ nur bei Abschluss einer Gebrauchtwagen Garantie

Themenstarteram 10. August 2022 um 23:21

Hallo zusammen,

Ich war mir heute ein Auto anschauen. Der Zustand ist gut, alles passt.

Jedoch meinte der Händler, ich muss eine Garantie im Wert von 400€ abschließen, sonst würde er das Auto nicht verkaufen.

Ist dies eurer Meinung nach Rechtens?

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105 Antworten

Zitat:

@CivicTourer schrieb am 15. August 2022 um 10:39:24 Uhr:

Das ist ein Extrem. Aber es kann eben niemand auf 1 Jahr und unbestimmte Nutzung bei einem 10 Jahre alten Auto irgendwas sicher prognostizieren. Da besteht eben immer das Risiko, dass der Motor der Turbo oder das Getriebe platt sind, das Panodach in Monat 11 undicht wird oder Armaturen Pixelfehler haben - wie soll das Risiko bei einem 10-jährigen eingepreist werden? Das funktioniert schlicht nicht. Fazit: das Angebot gibts nicht mehr vom seriösen Händler, man wird jetzt erst Recht über den Tisch gezogen wenn man sich in der unteren Preisklasse aufhalten will oder muss. So sieht es doch aus.

Das hat für mich nichts mit "über den Tisch ziehen zu tun", sondern das ist halt normaler Verschleiß der Fahrzeuge.

Und damit persönliches Risiko des Käufers und Besitzers.

Wenn er es privat kauft (die Preise sind auch nicht viel niedriger) muss er es auch schlucken.

Zitat:

@CivicTourer schrieb am 15. August 2022 um 10:39:24 Uhr:

Das ist ein Extrem. Aber es kann eben niemand auf 1 Jahr und unbestimmte Nutzung bei einem 10 Jahre alten Auto irgendwas sicher prognostizieren. Da besteht eben immer das Risiko, dass der Motor der Turbo oder das Getriebe platt sind, das Panodach in Monat 11 undicht wird oder Armaturen Pixelfehler haben - wie soll das Risiko bei einem 10-jährigen eingepreist werden? Das funktioniert schlicht nicht. Fazit: das Angebot gibts nicht mehr vom seriösen Händler, man wird jetzt erst Recht über den Tisch gezogen wenn man sich in der unteren Preisklasse aufhalten will oder muss. So sieht es doch aus.

Ja, das stimmt sicher. Und deswegen war der EU-Vorstoß mit langen Gewährleistungsfristen auch ein Pyrrhussieg für die Verbraucher.

Andererseits kennt jeder Gebrauchtwagenhändler das Risiko, und er muss seine Neuzugänge eben besser untersuchen (oder untersuchen lassen, wenn er es nicht selber kann). Dieses Schnell-mal-unbesehen-durchschieben von Fahrzeugen ist halt so leider nicht mehr ohne weiteres möglich.

Zitat:

@vwpassat99 schrieb am 15. August 2022 um 10:43:01 Uhr:

 

... persönliches Risiko des Käufers und Besitzers.

Wenn er es privat kauft (die Preise sind auch nicht viel niedriger) muss er es auch schlucken.

Bei Privatkauf kennt der Käufer das Risiko und seinen privaten Verkäufer. Sehr oft hat er sogar die entsprechenden Papiere (Rechnungen vergangener Jahre usw.) vorliegen. Wenn der ihn reingelegt hat oder bewusst etwas verschwiegen hat, führt das dazu, dass der Gewährleistungsausschluss unwirksam ist. Und das ist bei einem privaten Verkäufer viel leichter nachzuweisen als bei einem (Zwischen-) Händler, bei dem schon die Herkunft des Fahrzeugs oft im Dunkeln bleibt und dann in jedem Fall die Wissenszurechnung scheitert. Das ist ja genau das Geschäftsmodell der schwarzen Schafe.

Das größte Problem ist ja, dass selbst Kleinigkeiten schon ordentlich ins Geld gehen können. Das sind meist auch Dinge, die man vorher gar nicht prüfen kann.

 

Ein Beispiel aus dem Bekanntenkreis: Fahrzeug 4 Jahre alt. 4 Jahre lang kein einziger Defekt. Dann innerhalb eines Jahres: Abgassensor, nochmal ein Abgassensor und Schlauch vom Turbolader geplatzt. Hätte ein Händler dieses Fahrzeug, kurz vor Eintritt der Defekte, ohne Garantie verkauft, wäre das eine Nullnummer geworden. Es sei denn, er bekommt ordentlich Rabatt.

...und dann kann jeder beten, dass die Schäden bei diesen Schrammel-Garantien überhaupt abgedeckt sind.

Beim Turob zB hab ich meine Zweifel.

Zitat:

@CivicTourer schrieb am 15. August 2022 um 10:39:24 Uhr:

Das ist ein Extrem. Aber es kann eben niemand auf 1 Jahr und unbestimmte Nutzung bei einem 10 Jahre alten Auto irgendwas sicher prognostizieren. Da besteht eben immer das Risiko, dass der Motor der Turbo oder das Getriebe platt sind, das Panodach in Monat 11 undicht wird oder Armaturen Pixelfehler haben - wie soll das Risiko bei einem 10-jährigen eingepreist werden? Das funktioniert schlicht nicht.

Das sind die Ausreden derer die es entweder nicht können oder auch nicht wollen weil sie, wie hat es Blubber-AWD so treffend gesagt, nicht mehr die "Schnell-mal-unbesehen-durchschieben von Fahrzeugen"-Nummer durchziehen können. Man muss plötzlich Zeit und Fachwissen investieren oder einkaufen wenn man es nicht hat, um dieses Risiko zu minimieren.

Aber im Grund hat sich die Branche in den letzten Jahrzehnten selbst in diese Misere reingefahren. Im Grund müssten sie ob der Knappheit an Neuwagen und der daraus resultierenden Preissteigerungen froh über diese Situation sein. Jetzt kann jeder vernünftige Händler seine Kalkulation so aufstellen, dass er auch Gewährleistungsfälle auffangen kann. Es gibt Statistiken darüber was häufig kaputt geht. Üblicherweise sollte ein Gebrauchtwagenhändler die Modelle und deren Eigenschaften hinsichtlich Reparaturstatistiken kennen und einschätzen können. Das kann er alles einpreisen.

Letztlich müsste er dann nur noch Shit happens-Fälle tragen. In Anbetracht, dass nicht jeder verkaufte Wagen automatisch als Gewährleistungsfall wieder auftaucht, sollte aber das wiederum kein Problem sein.

Also wo ist da die Problematik so was zu kalkulieren. Gehört definitiv zum Schulstoff jeder Kaufmannslehre.

Zitat:

@audijazzer schrieb am 15. Aug. 2022 um 12:1:07 Uhr:

...und dann kann jeder beten, dass die Schäden bei diesen Schrammel-Garantien überhaupt abgedeckt sind.

Beim Turob zB hab ich meine Zweifel.

Die Versicherungen decken teilweise mehr ab, als die Gewährleistungspflicht der Händler.

Mann kann das schon als Win-Win Situation verkaufen, aber im Garantie- und Gewährleistungsfall kann es trotzdem eklig werden.......

 

Aber gibt es überhaupt Versicherungen ab 10 Jahre Fahrzeugalter? Das letzte mal als ich auf der Suche war , war genau das die harte Grenze.

Zitat:

@ktown schrieb am 15. August 2022 um 12:17:04 Uhr:

Zitat:

@CivicTourer schrieb am 15. August 2022 um 10:39:24 Uhr:

Das ist ein Extrem. Aber es kann eben niemand auf 1 Jahr und unbestimmte Nutzung bei einem 10 Jahre alten Auto irgendwas sicher prognostizieren. Da besteht eben immer das Risiko, dass der Motor der Turbo oder das Getriebe platt sind, das Panodach in Monat 11 undicht wird oder Armaturen Pixelfehler haben - wie soll das Risiko bei einem 10-jährigen eingepreist werden? Das funktioniert schlicht nicht.

Das sind die Ausreden derer die es entweder nicht können oder auch nicht wollen weil sie, wie hat es Blubber-AWD so treffend gesagt, nicht mehr die "Schnell-mal-unbesehen-durchschieben von Fahrzeugen"-Nummer durchziehen können. Man muss plötzlich Zeit und Fachwissen investieren oder einkaufen wenn man es nicht hat, um dieses Risiko zu minimieren.

Aber im Grund hat sich die Branche in den letzten Jahrzehnten selbst in diese Misere reingefahren. Im Grund müssten sie ob der Knappheit an Neuwagen und der daraus resultierenden Preissteigerungen froh über diese Situation sein. Jetzt kann jeder vernünftige Händler seine Kalkulation so aufstellen, dass er auch Gewährleistungsfälle auffangen kann. Es gibt Statistiken darüber was häufig kaputt geht. Üblicherweise sollte ein Gebrauchtwagenhändler die Modelle und deren Eigenschaften hinsichtlich Reparaturstatistiken kennen und einschätzen können. Das kann er alles einpreisen.

Letztlich müsste er dann nur noch Shit happens-Fälle tragen. In Anbetracht, dass nicht jeder verkaufte Wagen automatisch als Gewährleistungsfall wieder auftaucht, sollte aber das wiederum kein Problem sein.

Also wo ist da die Problematik so was zu kalkulieren. Gehört definitiv zum Schulstoff jeder Kaufmannslehre.

Und auf einmal wird es teurer für alle - und zwar um einen 4-stelligen Betrag. Ein Händler um die Ecke hat zum 2.1. alle Preisschilder pauschal um 1500 nach oben geändert.

Es möchte und braucht nicht jeder Vollkasko. Aber jetzt wird sie jedem aufgezwungen.

Zitat:

@CivicTourer schrieb am 15. Aug. 2022 um 12:23:27 Uhr:

Es möchte und braucht nicht jeder Vollkasko. Aber jetzt wird sie jedem aufgezwungen.

Wieso, darfst doch immer noch privat kaufen? Jeder der auf "Vollkasko" verzichtet will Geld sparen, das macht man nicht beim Händler.....

Die Geiz ist Geil Zeit der letzten Jahrzehnte ist nun mal vorbei und diese Zeit wird so schnell auch nicht mehr wiederkommen.

Diese Zeit hat viele, auch gute, Händler gekostet und wenn ich mir die Historie der Threads hier anschaue dann auch so einige Nerven und Geld von Käufern.

Um die schwarzen Schafe der Branche trauere ich nicht nach. Wem ich nachtrauere sind die alteingesessenen Händler mit angeschlossener Werkstatt die dieser Abwärtsspirale der Gebrauchtwagenpreise nicht entgegenstehen konnten.

Zitat:

@CivicTourer schrieb am 15. August 2022 um 12:23:27 Uhr:

Es möchte und braucht nicht jeder Vollkasko. Aber jetzt wird sie jedem aufgezwungen.

Es sollte aber doch Legetim sein, dass ein Händler das Wagnis mit einpreist.

Zitat:

@CivicTourer schrieb am 15. August 2022 um 12:23:27 Uhr:

Zitat:

@ktown schrieb am 15. August 2022 um 12:17:04 Uhr:

Das sind die Ausreden derer die es entweder nicht können oder auch nicht wollen

(...)

Also wo ist da die Problematik so was zu kalkulieren. Gehört definitiv zum Schulstoff jeder Kaufmannslehre.

Und auf einmal wird es teurer für alle - und zwar um einen 4-stelligen Betrag. Ein Händler um die Ecke hat zum 2.1. alle Preisschilder pauschal um 1500 nach oben geändert.

Es möchte und braucht nicht jeder Vollkasko. Aber jetzt wird sie jedem aufgezwungen.

Aber nicht doch. Ich sehe zwar durchaus eine generelle Preishebung (schade für den Verbraucher) - aber die dürfte vorübergehend sein. Denn ktwon hat doch völlig recht: So etwas kann man kalkulieren, und wenn man es nicht selber kann, dann muss man sich eben auf die Kennzahlen verlassen, die die BWLer und Branchenberater für diesen Geschäftszweig mehr oder minder genau ermittelt haben.

Erfreulich ist aus meiner Sicht, dass der Gebrauchtwagenhandel wieder in seriöseres Fahrwasser zurückkehren wird, weil nicht mehr jeder dahergelaufene Glücksritter gefahrlos einen Kiesplatzhandel eröffnen kann, ohne Ahnung von Fahrzeugtechnik, dafür mit viel Geschick im Überreden und erheblichen wirtschaftlichen Ambitionen.

Zitat:

@9891 schrieb am 15. August 2022 um 12:19:33 Uhr:

Zitat:

@audijazzer schrieb am 15. Aug. 2022 um 12:1:07 Uhr:

...und dann kann jeder beten, dass die Schäden bei diesen Schrammel-Garantien überhaupt abgedeckt sind.

Beim Turob zB hab ich meine Zweifel.

Die Versicherungen decken teilweise mehr ab, als die Gewährleistungspflicht der Händler.

Gebrauchtwagen oder Rep-Versicherung?

die Versicherung zeig mir mal :D

und wenn, dürfte die unbezahlbar sein.

Zitat:

@audijazzer schrieb am 15. Aug. 2022 um 13:33:33 Uhr:

Gebrauchtwagen oder Rep-Versicherung?

die Versicherung zeig mir mal ??

und wenn, dürfte die unbezahlbar sein.

Also diejenige die ich in 2016 abschließen müsste hatte den Turbo dabei, kosten 300EUR. Jetzt schau in die ADAC Liste wie oft ein Turbo bei 8 Jahre alten Fahrzeugen als Verschleiß gilt.

 

Vergleichbare Versicherungen finde ich schnell gegoogled für 38EUR im Monat.

Zitat:

@9891 schrieb am 15. August 2022 um 13:50:17 Uhr:

vergleichbare Versicherungen finde ich schnell gegoogled für 38EUR im Monat.

für 38 Euronen, die einen Turbo zahlt? Wo?

Zitat:

@audijazzer schrieb am 15. Aug. 2022 um 15:28:41 Uhr:

für 38 Euronen, die einen Turbo zahlt? Wo?

Rekoga, auf Platz 1 der Google Ergebnisse.

 

Wieso sollte der Turbo denn ausgeschlossen sein?

vor allem zahlen die (WENN), dann mal grad mal 50% bei 38 €.

Außerdem zicken die auch gerne mal rum und die Bewertungen sind durchwachsen.

 

 

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