Grau, schwarz, silber und weiß sind alle meine Kleider - liegts an gewerblichen Kunden?

Moin, dass gefühlt 90 Prozent aller Fahrzeuge heute grau, schwarz und silber sind (ok, silber scheint schon wieder als "gewagt" zu gelten), ist ja nichts Neues.

Ja ja, die Werthaltigkeit. Das Argument ist mir schon bekannt.

Trotzdem frage ich mich manchmal, ob die Leute, also die Endkunden, wirklich so auf silber, grau und schwarz stehen. Neufahrzeuge warden ja wahrscheinlich überwiegend von gewerblichen Einkäufern konfiguriert. Die breite Masse kauft dann die Gebrauchtwagen. Diese Einkäufer haben wahrscheinlich auch das stärkste Interesse an Werthaltigkeit.

Wie sieht es denn aus, wenn die Neufahrzeuge von Endkunden konfiguriert werden? Sind die Depressionsfarben da auch noch so beliebt? Schaut man sich "Special Cars" an, insbesondere Sportwagen, wird die Welt ja gleich viel farbenfroher. Habe das Gefühl, dass es daran liegen könnte, dass solche Autos von denen konfiguriert werden, die sie am Ende auch fahren.

Hat da jemand Erfahrung (z.B. aus nem Autohaus)?

25 Antworten

Wenn die Nachfrage eben eine andere, gegenteilige wäre, wären die grau-schwarz-weiß-silber-Töne aufpreispflichtig. Ansonsten entscheidet man mit den Füßen.

Nix gegen die Farb-Wahl deiner Eltern oder deinen persönlichen Geschmack. Was ich nur sagen möchte, ist, dass die Geschmäcker definitiv so vielfältig sind, wie das gesamte(!) Farbspektrum. Nur würde ich eine von jemand anderem womöglich gewollte und gewünschte Farbe/Farbkombi nicht kritisieren, v.a. nicht derart - das ist unhöflich und zu Teilen respektlos.

Und die meisten, die kritisieren, nennen selbst kaum Alternativen. In diesem Fall erst recht keine, die eine breite Masse ansprechen würden und somit für viele Kunden eine realistische Alternative wären. Somit orientiert sich der Markt an der grundlegenden Nachfrage. Oder erwartet man jetzt jeweils ein halbes Dutzend verschiedene Grün-, Gelb-, Rot-, Orange- oder Blautöne, denn auch nicht jeder dieser Töne gefällt jedem, der einen solchen Farbton möchte.

Hallo an euch,
das ist eine sehr interessante Diskussion, die hier gestartet wurde.

In der Tat fällt es mir auch auf, dass viele Fahrzeuge in den genannten Farben neu bestellt werden bzw., dass diese Außen-Farben auch den meisten Leuten gefällt. Natürlich sind auch manche Farben aufgrund des Pflegeaufwandes bevorzuter als andere. Letzteres gilt dann besonders für die Innenfarben.

Wie es hier bereits genannt wurde, passen natürlich gewisse Farben auf gewisse Fahrzeuge bzw. Fahrzeugkategorien besser und andere schlechter, wobei es da natürlich Ausnahmen gibt. Meines Erachtens kommt es auf die Innen-/Außen-Farbkombination drauf an bzw. mitunser auch auf die Ausstattung bzw. auf das Gesamtpaket.

Ich persönlich mag es gerne individuell abseits der genannten Farben. Aber ich sehe es in meinem Bekanntenkreis, dass es wohl einigen gefallen würde, aber die wenigsten sich trauen würden das selbst so zu kaufen.

Die Farbkombinationen meiner letzten Fahrzeuge waren ....

Golf 5

(langjähriges Hobbyfahrzeug)

  • Außen: Blau-Grau (Blue-Graphit Perleffekt LC5F)
  • Innen: Leder Braun (Amaretto Braun) Gab es so ab Werk nicht: Audi Sitze + individuelle Sattelarbeit / Dekorleisten: Klavierlack + Edelstahl
Audi A4 Avant

(8E / 1.9 TDI)

  • Außen: Blau-Grau (Delfingrau Metallic LX7Z)
  • Innen: Stoff Dunkel-Beige (Platin) / Dekorleisten: Birke Maser grau hochglänzend
BMW 5 Touring

(F11 / 30d)

  • Außen: Blau (Tiefseeblau Metallic WA76)
  • Innen: Leder Braun (Zimtbraun) / Dekorleisten: Schwarz Klavierlack
Mercedes CLS Shooting Brake

(X218 / 350d)

  • Außen: Rot (Designo Hyazinthrot Metallic 3996)
  • Innen: Leder Beige (Porzellan) / Dekorleisten: Esche schwarz hochglänzend
BMW 5 Touring

(G31 / 40i)

  • Außen: Blau (Mediterranblau Metallic WC10)
  • Innen: Leder Beige (Canberra-Beige + Keder in Braun-Grau) / Dekorleisten: Edelholz Fineline hochglänzend

Ich persönlich liebe diese Farbkombinationen und würde es jederzeit auch neu bestellen. Um Wieder-Verkauf mache ich mir keine sorgen - früher oder später kam immer jemand, der so etwas wollte.

Ich würde grundsätzlich auch ein graues, schwarzes, silbernes oder weißes Auto kaufen, wenn das Gesamtpaket stimmt. Ich habe es einige Male versucht ein BMW 6 Gran Coupe zu kaufen (leider scheiterte es jedes Mal aus diversen Gründen - dieses Auto scheint auch "komische" Händler anzuziehen)

Statt dem BMW 5 Touring war eigentlich ein BMW 650i Gran Coupe in Aussicht, das weiß (BMW Alpinweiß) war. Eigentlich bin ich ja nicht der größe Fan von weiß. Aber bei dem Auto hätte es gepasst. Mit M-Paket und dem Innenraum in BMW Individual Merino Leder in Cognac-Braun + Schwarz und Alcantara Dachhimmel in braun sowie weißem Holz, war die Außenfarbe extrem stimmig. Leider war der Händler ... schwierig.

So wurde es der BMW G31, wo selbst die Teppiche, der Kofferraum und die Fußmatten in Canberra-Beige gehalten sind. 😁

lg
Gerald

Erstmal: Grundsätzliche Zustimmung zum Geschriebenen!

WENN Farbe, dann meist die, mit der das betreffende Auto beworben wird, bzw. wurde - wie z.B. der Hyundai i10 meiner Frau: Ein freundliches Mundspülblau - mit schwarzem Dach...

Gleiches gilt für das von CivicTourer angeführte knallrot-metallic von Mazda. Dies wurde ja auch intensiv beworben. Deshalb galt es wohl eine Zeitlang als ziemlich cool. Ob die Mazda-Händler diese Farbe auch ohne zu murren verleast haben, kann ich allerdings nicht sagen.

Weiß? Wer hätte vor Jahren gedacht, dass weiß mal 'in' und aufpreispflichtig werden würde - als Uni-Farbe! Es gab Zeiten, da war (Kundendienst-) weiß die einzige aufpreisfreie Farbe - neben vielleicht noch beamtenblau. BTW: Seit wann und durch wen galt weiß eigentlich plötzlich als cool?

Und Schwarz? Manche Kisten - vor allem Kombis - sehen doch in schwarz aus wie Leichenwagen. Fehlen nur noch die Häkelgardinen hinten...

Dass dennoch die überwiegende Mehrheit der Autos heute schwarzmetallic, bzw. klassische Nicht-Farben trägt, hängt für mich unmittelbar mit Leasing, oder viel mehr dem Anteil an geleasten Autos zusammen. Dieser beträgt heute in einigen Segmenten DEUTLICH mehr als zwei drittel.

Und da der Händler schon beim verleasen an einen möglichst problemlosen Weiterverkauf nach vier Jahren denkt - und eine Knallfarbe nach Ablauf der Laufzeit eventuell schon out ist, lässt er im Zweifel lieber den Aufpreis für die Metalliclackierung unter den Tisch fallen, damit sich der Kunde (...sofern es ihn denn überhaupt interessiert) für eine 'mehrheitsfähige' Farbe entscheidet.

Leasing füttert schließlich den Gebrauchtwagenmarkt. Leasingrückläufer stellen heute in bestimmten Alterssegmenten die deutliche Mehrheit auf dem Gebrauchtwagenmarkt dar - denn welcher Privatmensch bestellt sich heute schon noch alle vier Jahre ein neues Auto in seiner Lieblingsfarbe (...ungeachtet des Wiederverkaufswertes!) und gibt das alte in Zahlung? Ein Vierjähriger mit um die 60tkm - meist in schwarz, weiß oder irgendwas dazwischen (...und mit einem gewissen Standard aus der Aufpreisliste) ist doch fast immer ein Leasingrückläufer.

Mich nervt an der Sache vor allem, dass die Hersteller für viele Lackierungen teils unerklärliche Aufpreise aufrufen. Metallic wird immer noch mit Aufpreis honoriert, ohne dass Konsumenten mit der Wimper zucken, obwohl das letztlich in der Produktion schon lange nichts mehr extra kostet.
Beim Toyotens, wo ich halt gerne einkaufe, ist meistens nur eine - dann todlangweilige - Farbe aufpreisfrei. Da ich die Dinger ansonsten aber ganz gerne fahre, und da ich mich nicht so sehr für die spätere Verwertung interessiere sondern für mein Wohlergehen, wurde der GT86 dann eben in Orange-Metallic bestellt, der Lexus IS in rot metallic und hellbeigem Leder und der aktuzelle RAV 4 eben in Blau-Metallic mit hellgrauem Leder. Und das Wohnmobil ist blau, nicht wie sonst meistens weiß. Irgendeinen Käufer werde ich später schon dafür finden.

Mit so einem leasingschwarzen oder staubsaugervertreteraußendienstweißen Karren als Dienstwagen fahren zu müssen, fände ich unbefriedigend.

Aber das ist halt nur MEINE Sichtweise. Völlig subjektiv.

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Trotzdem stellt man immer wieder fest, dass die Hersteller hier und da durchaus auch mal mutig sind. Gestern ist mir auf der Nebenspur an der Ampel ein noch ziemlich neuer Audi A4 Avant S-Line in diesem optisch außergewöhnlichen Distriktgrün Metallic aufgefallen. Das nenne ich mal mutig. Wirklich auffällig im Sinne von Schockfarbe ist das nicht, irgendwie schon noch dezent aber eben außergewöhnlich. Mir hat es gefallen und Daumen hoch, dass Audi überhaupt so eine Farbe im Programm hat...

Klick:

https://www.audi-zentrum-ingolstadt.de/gebrauchtwagen?...

Ich habe jetzt einen Wagen in rot metallic bestellt.

Frühe Siebziger, Mercedes bekam man in allen möglichen Pastellfarben, innen in beige, grün, braun oder schwarz. Sogar blau gab es in Stoff oder Leder, uni oder kariert. Oder Mazda mit seinem 929 aus den Neunzigern. Da war die Polsterfarbe mit dezentem Muster der jeweiligen Außenfarbe angepasst. Ich besaß ein 929 Coupe in braun mit beigem Velours, später eine 929 Limo in blau mit dunkelblauem Velours

Derzeit einen Kombi in schwarz und kompletter seidenbeiger Lederausstattung. Gibt es aber fast nur noch bei den deutschen Herstellern die ich aus Qualitätsgründen wahrscheinlich meiden werde. Geht man zu Renault, Citroen, Peugeot, Skoda, Mazda, Honda etc. bekommt man meist nur Schwarz im Innenraum. Dazu noch schwarzer Himmel und der rollende Sarg ist perfekt. Will keinem auf die Füße treten, ich finde es furchtbar.

Außen ein tiefes Weinrot metallic und innen hell beige. Bei Jaguar hieß das Westminster blue oder British racing green. Mann war das schick.

Wahrscheinlich bin ich zu alt!

Zitat:

@BlackDream01 schrieb am 8. Juli 2024 um 12:35:57 Uhr:


Frühe Siebziger, Mercedes bekam man in allen möglichen Pastellfarben, innen in beige, grün, braun oder schwarz. Sogar blau gab es in Stoff oder Leder, uni oder kariert.
...
Bei Jaguar hieß das Westminster blue oder British racing green. Mann war das schick.

Richtig. Ich hatte eine S-Klasse (W126) Bj. 1983, die war riedgrün und hatte eine grüne Innenausstattung. Das war ein richtig schönes Fahrzeug (zumal der W126 ohnehin der letzte "richtige" Mercedes war, einer, der eine gewisse lordliness hatte).

Danach hatte ich einen silberfarbenen Volvo 850 AWD, mit einer grauen Innenausstattung. Der wirkte zumindeswt niemals schmutzig.

Dann folgte ein Audi A6 V8 in dunkelperlmuttgrün (keine Ahnung, wie die Farbe vom Werk aus hieß) mit einer schwarzen Lederausstattung.

Diesem folgte wieder ein Audi A6 V8 in dunkelgrünmetallic mit sattelbrauner Lederausstattung.

Alles schöne Fahrzeuge - aber sie wirkten immer schnell schmutzig, beim leichtesten Regen.

Silber und Weiß dagegen wirken lange sauber. Schwarz, so beliebt es auch ist, ist immer schmutzig.

Erstmal zu meinen Autos:

Beim A4 konnte ich mich nur begrenzt entscheiden. Den hab ich bei Audi über das Mitarbeiter Gebrauchtwagen Center gekauft. War also ein ehemaliger Dienstwagen oder Mitarbeiter Leasing. Ausstattung war mir wichtiger als Farbe. Wurde dann Mondscheinblau. Ein sehr dunkles Blau, nachts geht das als schwarz durch.

Man findet dort aber auch farbige Autos. eher bis zum A3, aber auch darüber regelmäßig.
Hab dort zum Beispiel mal einen S5 in Misanorot gekauft. Sehr tolle Farbe.

Beim Mustang hätte ich gerne eine richtige Farbe gehabt. Ich hab aber keinen Händler gefunden der meine Wunschfarben zur Ansicht da hatte, Ford USA hat andere Farben als Ford Deutschland. Fand das Eruption Green toll, inzwischen hab ich es auch öfter gesehen und würde es nehmen. War mir damals als ich ihn bestellt hab aber zu riskant.
Die Farben die ich mir ansehen konnte waren alle langweilig und unschön.
Daher wurde er doch grau, selbst die Farbe hab ich das erste Mal bei Auslieferung gesehen. Hat aber zum Glück schöne golden schimmernde Falles und ist sehr dunkel. Deswegen bin ich trotzdem zufrieden.

Problem ist dass sich farbige gebrauchte, gerade im höheren Segment, einfach schlecht verkaufen. Deswegen werden die beim Leasing oft ausgeschlossen.
Es bestimmt daher schon der Kunde was angeboten wird.
Sonst würden die farbigen Autos ja auch am gebraucht Markt sehr schnell weg gehen und vielleicht sogar einen Aufpreis rechtfertigen. Es ist aber tatsächlich das Gegenteil der Fall.

Grüße
Alexander

Mein Kollege fährt eine aktuelle E Klasse in Rot Metallic, sieht echt sehr schick aus und nicht so langweilige wie tausende andere .

Rote Kleinwagen gehen dagegen wiederum gar nicht 😉

Bei silber hat es zu einer richtigen Farbe nicht gereicht, deswegen Blech mit Klarlack. Eigentlich hatte ich eine schöne mercedesblaue C-Klasse gewollt, aber die durften an Jahreswagen nicht frei gewählt werden, ebenso rot oder grün. Die Strategen ließen nur silber, schwarz und weiß zu. So wurde es ein weißer mit innen schwarz. Da der Preis stimmte, war es mir letztlich egal.

Es gibt bei den Autoherstellern in den Jahreswagen und Leasingflotten Farbkontingente. Innerhalb derer kann bestellt werden.

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