Gemischanfettung unter Volllast

Meines Wissens kann man bei CNG praktisch keinen Temperaturrückgang durch Gemischanfettung bei Volllast erreichen. Weiß jemand wie sich das bei LPG verhält und ob das bei LPG Umrüstungen berücksichtigt wird?.
Ich habe immer so ein Gefühl, daß die Umrüster sich mit solchen Details so gut wie nicht auskennen. Es wird einfach auf das vorhandene Benzin Kennfeld eine Korrektur aufgebracht, die aber spezifische Eigenheiten bei der Gasverbrennung nicht berücksichtigt. Deshalb fühle ich mich mit meinen OEM CNG Fiats im Moment noch wohler.

Gruß
M-Pilot

13 Antworten

Ohne Deien Frage beantworten zu können.

Bei FIAT gab es eine Menge Probleme mit den Zylinderköpfen.
Auf OEM würde ich mich also nicht blind verlassen.

Da geht´s im Moment auch um die Gemischanfettung : http://www.motor-talk.de/t865655/f258/s/thread.html

Als der Gas Wahn noch nicht so ausgebrochen war haben viele von längeren Dauervollgasorgien abgeraten .

ich weiß von einem fiat händler, dass die cng fahrzeuge öfters in der werkstatt sind wegen den zylinderköpfen, müssen getauscht werden.

lpg und cng sind beide nicht für dauervolllast geeignet, mal kurz zum überholen oder vollgas fahren ok, eben nicht auf dauer.

Mahlzeit,

@isidorhh: Woher hast du die Info? Quelle? Oder nur vom Hören-Sagen?

G
simmu

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das hat mir der werkstattleiter bei einem fiat händler gesagt.
ich glaube er sagte nach ca. 40.000km gibt es probleme, die werden aber immer auf garantie und kulanz getauscht, also keine kosten für den kunden.
ähnliches habe ich auch schon von opel und volvo mitbekommen.
cng muss sehr viel feiner eingestellt werden, sonst kommt es zum ruckeln oder es gibt keine endgeschwindigkeit. cng ist sehr empfindlich bei der einstellung.

ich weiß von einem volvo cng der von werk aus, der war ständig in der werkstatt, da hat der händler dem mal den gleichen als lpg umrüstung mitgegeben und der typ hat den direkt gekauft.
lpg autos verkaufen sich auch deutlich besser als cng autos

Naja, eigentlich wollte ich jetzt keine Diskussion um die Qualität irgendwelcher autos entfachen. Ich weiß, daß manche schon Probleme mit Fiat hatten. Die hatte ich auch schon, aber die Funktion der Gasanlage scheint mir hier doch sehr ausgereift zu sein. Ich fahre die Autos ja auch schon ein paar Jährchen und die völlige abwesenheit irgendwelcher Unregelmäßigkeiten bzgl gasantrieb scheint bei umgerüsteten Autos doch eher die Ausnahme zu sein.
Es ging mir schon konkret um die kennfelder von LPG autos. Sind das Kompromisse oder sind die seriös? ich höre von Bekannten immer wieder, daß der Verbrauch nach Umrüstung nicht steigt und die leistung auch die gleiche ist ....
Eigentlich kann das nicht so ohne weiteres sein. Wird da mit dem Zündzeitpunkt etwas lax umgegangen und höheres Risiko gefahren als in der Serie?

Gruß
M-Pilot

so weit ich weis besitzt LPG keine kühlende Wirkung bei fetterem Gemisch sowie Benzin das hat und bei Aufladungen gerne angewandt wird.

Zitat:

Original geschrieben von Leventis


so weit ich weis besitzt LPG keine kühlende Wirkung bei fetterem Gemisch sowie Benzin das hat und bei Aufladungen gerne angewandt wird.

Gehört hat man so was schon, aber irgendwie findet sich keine Quelle, die dies bestätigt.

Gabs da nicht mal so physikalische Eigenschaften der Stoffe wie den Wärmeleitkoeffizienten. mW war das ein Wert, wieviel Energie (in KJ) nötig ist um ein kg des entsprechenden Stoffes um 1K zu erwärmen.

Wenn man die Werte von Benzin und LPG vergleichen würde, könnte man eine Aussage treffen.

G
simmu

Zitat:

Original geschrieben von simmu


Gehört hat man so was schon, aber irgendwie findet sich keine Quelle, die dies bestätigt.

Gabs da nicht mal so physikalische Eigenschaften der Stoffe wie den Wärmeleitkoeffizienten. mW war das ein Wert, wieviel Energie (in KJ) nötig ist um ein kg des entsprechenden Stoffes um 1K zu erwärmen.

Wenn man die Werte von Benzin und LPG vergleichen würde, könnte man eine Aussage treffen.

G
simmu

stimmt net ganz. die kühlende wirkung beruht hauptsächlich daher dass benzin ein flüssiger kraftstoff ist und ne menge wärme zum verdampfen braucht (spezifische verdampungswärme 419 kj/kg, spezifische wärmekapazität 2.02 kj/kg * K).

bei flugmotoren z.b. ist das ein recht störender faktor, weil da wegen fehlender vorwärmung vergaservereisung (oder saugrohrvereisung) auftreten kann. und das bei temperaturen von einigen grad minus bis plus 20°!!! aber das trit eben schon im vergaser (oder saugrohr) auf, wo das benzin verdampft, obwohl es praktisch die gleiche temperatur hat wie im tank, somit keine wärme aufnehmen muss um sich zu erhitzen.

bei gas entfällt eben dieser effekt, weil der brennstoff ja schon gasförmig vorliegt. und in der zeit vom einspritzen (oder wie nennt man das bei gas?) bis zum ansaugen / verbrennen nimmt das gas (übrigens, die meisten gase haben auch geringere spez. wärmekapazitäten als benzin, mit ausnahme wasserstoff weil er sehr leicht ist) wohl kaum nennenswert wärmeenergie auf.

gruß robin

Hauptziel der Gemischanfettung ist die höhere Brenngeschwindigkeit bei leicht fettem Gemisch (max~0,85), wodurch eine höhere Leistung erreichbar ist. Über Abgaswerte dabei reden wir besser nicht 😉 Der 3-Wege-Kat arbeitet ja nur bei lambda=1 optimal.

Gruß Meik

@egonmüller:

Vielen Dank für die Infos, endlich mal Fakten!

G
simmu

Die Wahrheit ist ja, daß LPG in Wirklichkeit gar nicht "heißer" verbrennt. Der Effekt kommt nur vom Verdampfen des Benzin s und der aufgenommenen Verdampfungwärme im Ansauftrakt und Zylinder vor dem Schließen des Einlaßventils.
Ergo: Müßte LPG bei Flüssigeinspritzung (LPI-Anlagen) wieder ähnliche Zylinderinnentemperaturen aufweisen - und genau das tritt ein. Die ohnehin geringen Unterschiede der spezifischen Verdampfungswärme sind somit zu vernachlässigen. Es handelt sich eben um einen anderen Prozeß. Mit fortschreitender Stabilität und größerer Angebotsvielfalt dürfte sich das Thema ohnehin bald erledigt haben. Ich schätze in zwei Jahren werden über 80% nur noch LPI verbaut, vielleicht schon die ersten direkteinspitzenden.

Hi.
Die kühlende Wirkung der Flüssiggaseinspritzung durch adiabatische Kompression wie bei Vialle ist einzig geringfügig leistungssteigernd, da kalte Luft eine höhere Dichte hat als warme. Die Verbrennungstemperatur von LPG ist um etwa 50°C geringer als die von Benzin, der Unterschied liegt in der höheren Abgastemperatur des Gasbetriebs. Gas-Gas-Gemische sind wesentlich homogener als Flüssigkeit-Gas-Gemische. Benzin läßt sich nicht so optimal einspritzen und damit verteilen wie Gas. Bei der Verbrennung selber fällt weniger Ruß an im Vergleich zum Benzinbetrieb, d.h., daß diese Partikel fehlen, um extreme Wärmespitzen in der Brennkammer aufzunehmen. Rußpartikel hätten eine kühlende Wirkung. Somit macht man bei Vollast im Gasbetrieb besonders den Auslaßventilen das Leben schwer, denn bei Drehzahlen um 6000 UPM und selbst geringfügiger Anfettung des Gemisches hat man Abgastemperaturen im Bereich der Rotglut.
Kommt dann noch magere Verbrennung hinzu, liegt es relativ nahe, Ventile bzw. auf Dauer den Zylinderkopf zu schrotten.
Andererseits ist die Verbrennung unter Gas weicher, Gas enthält keine Schwefelverbindungen und damit saure Rückstände.
Wer nicht laufend Vollast fährt, ob im Benzin- oder Gasbetrieb, schont auf jeden Fall seine Maschine.

Viele Grüße

Motomix

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