gabelsimmering wunderheilung?
hallo zusammen.
ich habe mir vor wenigen tagen eine MZ baghira gekauft. baujahr 2003, 17.500 km gelaufen für 2500 euro.
nun folgendes:
während der probefahrt bei der ersten besichtigung fiel mir auf, das ein gabelsimmering deutlich sichtbar, tropfend ölverlust angemeldet hat. ok dachte ich, ein punkt um den preis zu drücken. gesagt getan, der verkäufer ist auch auf den mangel eingegangen und hat meinen vorgeschlagenen preis akzeptiert, damit ich ohne gewissensbiss die ringe tauschen lassen kann, was ja mit ca 150 euro zu buche schlägt.
nun habe ich vorgestern einen termin beim örtlichen händler gemacht. heute bin ich dann mal wieder eine runde gefahren und kann keinen ölverlust mehr feststellen. ich habe die standrohre mehrfach ordentlich sauber gemacht, etliche male vorn voll durchgefedert und kann keinen ölverlust mehr feststellen.
die frage ist nun, ob simmeringe austrocken können, wenn der bock 1,5 jahre kaum bewegt wird. der vorbesitzer hat die maschine aus zeitmangel seit mitte 2009 bis zum verkauf maximal 100 km gefahren. lediglich zur inspektion, tüv und wieder nach hause.
meine vermutung wäre, das der evtl ausgetrocknet war und sich jetzt nach einigen kilometern wieder vollgesogen hat. oder das evtl ein wenig schmutz zwischen dem ring und dem standrohr war.
kann so etwas sein? was kann ich tun?
ich kann wie gesagt keinen ölverlust mehr feststellen. und das die gabel komplett leer ist, zumindest einseitig, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
bitte helft mir.
14 Antworten
Keine Wunderheilung. Da saugt sich nix voll.
Das Teil wird alt und porös oder durch Insekten/Macken beschädigt und dann siffts. Das hört auf, wenn die Gabel leer ist.
Schraub das Rad raus und zieh die Holme raus, neue Simmerringe rein (8 Euro) Gabel füllen, fertig. Ist in einer Stunde passiert.
Zitat: "die frage ist nun, ob simmeringe austrocken können, wenn der bock 1,5 jahre kaum bewegt wird."
Ja, meines Wissens können sie das. Vor allem, können sie aber auch festkleben, wenn die Gabel sehr lange nicht eingefedert wurde. Wenn man dann das Mopped nach Jahren wieder bewegt, reißen sich die pappenden Simmerringe wieder los, und sind dann undicht.
Von so einer scheinbaren "Wunderheilung" der Simmerringe, wie Du sie beschreibst, habe ich jetzt bisher noch nicht gehört, aber ist wohl auch nicht auszuschließen, dass sie wieder einigermaßen dichten können, sobald sie wieder mit Öl benetzt sind.
Bliebe für Dich nur die Frage zu klären, wieviel Gabelöl jetzt überhaupt noch drin ist, bzw. wieviel schon rausgelaufen war ... und dann würde ich aber vermuten, das Glück der wundersamen Gabelsimmerringe-Heilung wird nicht so lange halten und die Simmerringe werden wohl eventuell bald wieder undicht werden.
Gruß
PS: Oder ist evtl. bereits gar kein Gabelöl mehr drin ... dann würde natürlich auch nichts mehr rauslaufen können ... 😁😛
Der Sammler hat recht, bei Simmerringen gibt es keine Wunderheilung, entweder kaputt oder intakt. Das Federbein ist einfach leer.
Die intakte Seite dämpft jetzt noch, das ist alles. Da du das Bike ja rel. neu hast wirst du den Unterschied nicht sofort feststellen.
Erneuer einfach beide Simerrringe mit entsprechender Oelfüllung und gut is..
Zitat:
Original geschrieben von FUNKY-ONE
aber wenn kein öl drin ist, wäre die dämpfung doch auch bei null.. oder wie ist das?
Nö, die Dämpfung ist nicht bei Null...die Federn sind doch noch drin.😁
Aber jetzt im Ernst: wie soll sich denn ohne menschliches Zutun -sprich: Auswechseln der Simmerringe und Auffüllen des Gabelöls das Standrohr regenerieren?...
Gewiss, in der Natur gibt es das...aber in der Technik???😁
Zitat:
Original geschrieben von FUNKY-ONE
während der probefahrt bei der ersten besichtigung fiel mir auf, das ein gabelsimmering deutlich sichtbar, tropfend ölverlust angemeldet hat.
ich habe die standrohre mehrfach ordentlich sauber gemacht, etliche male vorn voll durchgefedert und kann keinen ölverlust mehr feststellen.oder das evtl ein wenig schmutz zwischen dem ring und dem standrohr war.
kann so etwas sein? was kann ich tun?
ich kann wie gesagt keinen ölverlust mehr feststellen.
Zuerst mal .
Wenn du die Gabel nun dicht hast sei froh ............
Wunderheilung ist das nicht , eher logisch und ein glücklicher Umstand.
Bei uns Geländefahrern hast du dies schon einmal öfters, das die Simmeringe da leicht undicht werden.
Wir Ferkeln ja permanent im Dreck herum .😁
Ein alter Trick ist es, mit einer dünnen Fühlerlehre ringsherum in die Dichtlippe zu gehen und den Dreck so " heraus zu holen und herauszufedern ".
Allerdings kreisend und nicht mit einer säge-ähnlichen Bewegung.
Das hat schon so oft geklappt das nun mittlerweile einige bei uns dies als erstes Probieren bevor die Gabel mitten in der Saison zerlegt werden muss.
Die oberen Staubringe kann man ja schneller wechseln und sollten regelmäßig gemacht werden.
Mach diese neu und gut ist es.
Dazu benötigst du auch kein Spezialwerkzeug .........................
Zitat:
Original geschrieben von Cruisersteve
Nö, die Dämpfung ist nicht bei Null...die Federn sind doch noch drin.😁Zitat:
Original geschrieben von FUNKY-ONE
aber wenn kein öl drin ist, wäre die dämpfung doch auch bei null.. oder wie ist das?
Aber jetzt im Ernst: wie soll sich denn ohne menschliches Zutun -sprich: Auswechseln der Simmerringe und Auffüllen des Gabelöls das Standrohr regenerieren?...
Gewiss, in der Natur gibt es das...aber in der Technik???😁
Hi Steve,
die Federn können gern noch drin sein, dämpfen tun die aber nicht, die federn nur. Dämpfen tut nur das Öl, wenn's denn noch drin ist, außerdem dämpft in geringem Maß alles das, was Reibung erzeugt (die erwähnten Dichtringe, die Dämpferkolben in den Standrohren, die Buchse im Tauchrohr bzw. die auf dem Standrohr, und sogar die (absolut vernachlässigbare) innere Reibung der Feder.
Bzgl. der Regenerierung hast Du recht, das ist etwa wie eine jungfräuliche Geburt, also eher unwahrscheinlich😁. Da fehlt m.E., wie hier bereits geschrieben wurde, wohl ganz einfach ausreichend viel Öl im betroffenen Federbein, so daß nichts mehr austritt. Auseinander nehmen, Ringe ersetzen, neues Öl rein (bei dem Alter u. der "Standleistung" m.E. ohnehin erforderlich, genauso wie Wechsel der Bremsflüssigkeiten, ggfs. der Reifen usf.).
Grüße
Uli
Nun gut... wenn's denn dicht ist... Die Krümeltheorie vom husky kann ich nachvollziehen, wenn der Krümel aber nicht im Ring verklemmt ist soindern am Standrohr pappt, ist Schluß mit lustig.
Aber wenn die Gabel dicht ist, würde ich sie ohne weitere Not auch nicht auseinander nehmen. Ich würde dann aber oben die Kappen abschrauben und messen, ob der Gabelölstand stimmt. Das ist ja nun wirklich easy.
Zitat:
Original geschrieben von moppedsammler
Ich würde dann aber oben die Kappen abschrauben und messen, ob der Gabelölstand stimmt. Das ist ja nun wirklich easy.
Jepp sicher ist sicher und schnell gemacht.
Notfalls ein Schlückchen nachfüllen 🙂
Im Winter kann man dann das Gabelöl wechseln und dabei das System reinigen.
Wegen der Krümel schrieb ich ja erst mal die oberen Ringe erneuern. Das geht mit einem kleinen Schraubenzieher oder Haken ruckzuck.
Zitat:
Original geschrieben von huskycrosser
Wegen der Krümel schrieb ich ja erst mal die oberen Ringe erneuern. Das geht mit einem kleinen Schraubenzieher oder Haken ruckzuck.
Meinst du mit "obere Ringe" die Staubkappen? Wenn ja, dafür muss doch auch die Gabel raus, oder irre ich mich.
Ausbauen ja, aber nicht zerlegen. Letzteres ist eben eine Sauerei. Aber eigentlich ist es eine recht einfache Geschichte Beispiel einer Kawasaki GPZ 1100:
Mopped aufbocken, so dass das Vorderrad frei ist, ich habe eine elektr. Drahtseilwinde an der Garagendecke, sehr bequem, das.
Bremssättel abschrauben, Achse und Vorderrad ausbauen.
8er Inbus - Nuss auf Druckluft-Schlagschrauber stecken und Innensechskant unten rausdrehen. Wanne drunter, denn jetzt kommt die Plörre.
Kotflügel abschrauben
Gleitrohre mit einem Ruck nach unten abziehen
Neue Staubkappe auf das Standrohr schieben, Simmerring in der Gabel wechseln und das Gleitrohr vorsichtig wieder aufstecken.
Das ist ein wenig Fummelei, denn unten drin verbleiben ein paar Feder- und dichtscheiben, die wieder genau an ihrem Platz sein müssen. Daher ist es sicherer, die Standrohre ebenfalls zu ziehen und die Sache "auf dem Kopf" zusammenzubauen. Dann das jeweils fertige Gabelbein wieder reinstecken.
Je nachdem, wie man rankommt (bei voll verkleideten Bikes etwas schlechter) ist das schnell erledigt.
Ich mein ja nur, wenn er die Gabelholme doch schon raus hat, so sind doch schon 50% der Arbeit erledigt. OK, das Wechseln der Simmerringe ist dann etwas Sauerei, vielleicht auch nicht ganz so einfach aber dafür ist man auf der sicheren Seite und braucht den ganzen Kram nicht noch einmal auseinanderpflücken wenn die alten Simmerringe doch undicht sind.
Ich würde das so machen, weil ich mich doppelt ärgern würde alles nochmal zu machen. Aber das muss natürlich der TE entscheiden....
Zitat:
Original geschrieben von titus95
Meinst du mit "obere Ringe" die Staubkappen? Wenn ja, dafür muss doch auch die Gabel raus, oder irre ich mich.
Jepp ........
Die Gabel muss nicht raus , wenn nur jeweils ein ( das undichte ) Stand / Tauchrohr oder beide gleichzeitig komplett. 🙂
Bei einer 0815 Gabel fix gemacht .
Selbst hier kann man mit ein wenig Wissen und Geschick beide Simmeringe / Staubkappe ohne Zerlegen wechseln.
Bei einer USD sieht es allerdings anders aus, da kannst du dann gleich komplett zerlegen und wechseln.
danke für die hilfreichen kommentare!
ich werde die beiden ringe in der werkstatt austauschen lassen.
habe eine werke gefunden, die dafür knapp 100 euro verlangt. ich denke das ist ok und ich hab ruhe.
dann kommt auch gleich neues öl rein und alles ist gut 🙂