Funktionsweise Motorbremse
Hallo zusammen,
ich bin gerade auf der Suche nach Informationen über die Funktionsweise von Motorbremsen bei schweren Nutzfahrzeugen. Ich muss im Rahmen einer Studienarbeit ein Simulationsmodell bzw. eine Regelung für die Motorbremse eines Nutzfahrzeuges erstellen. Für die eigentliche Funktion habe ich mir das MAN-Verfahren über Abgasdrosselklappe und leicht geöffneten Auslassventilen ausgesucht. Bei der Realisierung der Regelung habe ich nun allerdings meine Schwierigkeiten und hoffe auf Hilfe von den hier anwesenden Profis!
Wenn im LKW die Motorbremse über Wählhebel aktiviert wird und diese im Gefälle aktiv wird, habe ich dann in Abhängigkeit der Wählstufe immer die gleiche Verzögerung oder das gleiche Bremsmoment?
Ich denke mir, dass eine gleiche Verzögerung definitiv wesentlich angenehmer wäre im Hinblick darauf, dass ich manchmal mit leerem Anhänger unterwegs bin und ein anderes Mal vollbeladen. Wenn also immer mit der gleichen Bremsleistung gebremst würde, würde ich mit leerem Anhänger viel zu stark bremsen und bei vollem Anhänger viel zu schwach. Ich habe zu diesem Thema leider keine Informationen gefunden.
Vielen, vielen Dank für Eure Antworten!
23 Antworten
@rosi03677😁ie Konstantdrossel kam in mit den SK, meines Wissens Anfang 1990.
1992 bekamen wir einen neune 2435 K der hatte sie als Sonderausstattung. Mit Schalter, also 2 Stufig. Erste Stufe war Konstantdrossel, die zweite nahm die Klappen dazu.
Der 1935 AK war auch ein 1992 nur ein halbes Jahr jünger, der hatte den Schalter nicht mehr.
Und 1994 bekamen wir den 2644 K und da war es schon Serie...
Bei den alten ABS gab es einen Ausgang um die Motorbremse weg zu schalten, da wurde ein Relais angesteuert. Nicht jeder hat das eingebaut, funktioniert natürlich nur zeitverzögert da auch das Lösen der Motorbremse eine gewisse Zeit braucht, aber möglich war es. Seit der EBS ist das aber problemlos möglich da eh alles über CAN-BUS miteinander verbunden ist. Bei SZM wurde die Dauerbremseinbindung der Motorbremse in verbindung mit der Fußbremse gerne ausprogramiert, da die Motorbremse viel zu giftig reagiert und die Kiste schneller Quer steht als das EBS die Bremse lösen kann. Heute wird ja selbst das maximal übertragbare Bremsmoment des Retarters gesteuert, selbst wenn man den Hebel voll betätigt wird der automatisch zurückgeregelt. Die Technik ist vorhanden um das alles zu regeln, nur jeder Hersteller setzt das auf seine art und weise um.
Sry, ich Fahre nun fast 1 Jahr den MAN, und muss sagen die Elektronik ist echt schlecht aufeiander abgestimmt. Dadurch kommen solche fehler echt zum vorschein. Habe die Probleme auch recht häufig, da wir im Auslieferungsverkehr tätig sind und ich oft den Mitnahmestapler am Auflieger hab. Rutschen ist eigentlich auf der Tagesordnung bei mir.
Ich Benutze beim MAN wenn ich Leer bin nur Stufe 1-4 (retarder) Stufe 5-6 Retarder +Motorbremse nicht da sofort die Räder blockieren.
Die Regelung der MB über das ABS funktioniert (e) im eigentlichen rasch, ausreichend rasch. Problem war nur das sofortige wieder zu schalten wenn ABS die Bremsung wieder "freigab". Durch das wegschalten wurde Fahrzeug schneller, die Drehzahl stieg und dann kam die erneute Bremsung der MB weil der Fuss noch am Knopf stand oder der Hebel noch gezogen war. Die erneute Bremsung war somit noch stärker und in dieser Situation noch schlechter...
Abhilfe gab es indem man beim ersten Regelfall sofort die Motorbremse deaktivierte und die Fußbremse leicht beibremsen ließ. Hier bremsten dann auch alle Räder.
In der Kombination Fuß und Motorbremse mit geringer Motordrehzahl war es ohnedies am besten.
Somit war die Motorbremse (bei LKW mit ABS) ein "kleiner Glatteiswarner"...
Als die Retarder dazukamen war die Regelung feinfühliger, vom Prinzip aber die gleiche Problematik.
Ähnliche Themen
Hallo, vielen Dank für Eure Antworten! Die ganzen Beiträge haben mir sehr geholfen mich für eine Regelung in der Studienarbeit zu entscheiden. Es wird jetzt übrigens eine Verzögerungsregelung. Nach allen Aussagen ist dies zwar nirgendwo implementiert, aber vielleicht kann man in der Arbeit ja zeigen, dass sich so etwas lohnen würde.
Gruß
Na das Problem ist, wo wird eig die Geschwindigkeit abgegriffen?
Keine Ahnung. Aber wenn das irgendwo an der Hinterachse oder Kurbelwelle ist, denn bringt das ganze ja nix, da sobald die Räder blockieren 0km/h gemeldet werden würde...
Und diese Regelung bringt spätestens dann nix mehr, wenn der Gang nicht passt. Müsstest dann auch darüber ein Feedback ausgeben lassen.
Du bist wahrscheinlich weiter im Studium als ich sonst würd ich mal keinen AT Ordner hervor kramen
Die Geschwindigkeit wird am Getriebeausgang der Kardanwelle abgenommen.
Die ABS Sensoren sitzen in den Radnaben.
Die Motordrehzahl kommt von der Lichtmaschine...
Das ganze Arbeitet zusammen, blockieren die Räder mangels Haftung, öffnet die MB, wie auch wenn die Drehzahl unter 1000 u/min fällt...
Mein neuer Volvo FH Euro 6 hat nur die Volvo Engine Brake Plus Motorbremse. Keinen Retarder.
Ist sehr gewöhnungsbedürftig.
Jedenfalls schaltet die Motorbremse sofort ab, wenn die Elektronik merkt, dass der Untergrund rutschig ist.
Im Display erscheint dann eine Meldung "rutschiger Untergrund"
Beim TGA gab es einen Schalter, um (vor allem im Winter) das Automatische Mitbremsen der Motorbremse bei betätigen der normalen Betriebsbremse zu deaktivieren.
Zitat:
Original geschrieben von 18.430
Beim TGA gab es einen Schalter, um (vor allem im Winter) das Automatische Mitbremsen der Motorbremse bei betätigen der normalen Betriebsbremse zu deaktivieren.
Das ist bei TGS EEV BJ.2013 immer noch so. Da ist dann die Intelligenz des Fahrers gefragt, um die EVB bei wechselhaften, winterlichen Bedingungen zu deaktivieren.