Freiheit?

Wenn man irgendwo etwas über die Lust am Motorrad liest oder hört kommt stets der Begriff Freiheit.

Man fühlt sich auf dem Motorrad so frei...

Ist das nicht ein ständig nachgeplapperter Unsinn? Was ist am Motorrad frei? Oder besser: Am Fahren? Auf dem Motorrad unterliegt man noch mehr Sachzwängen als im Auto, Stichwot Helm & Co.. Einfach zum Spaß irgendwohin zu fahren geht mit dem Auto auch nicht schlechter. Mit dem richtigen Auto macht es nicht einmal weniger Spaß, eher im Gegenteil:

Wegen des Wetters bin ich mit meiner Frau und den Hunden spontan zwei Tage an die niederländische Nordseeküste gefahren. Das war im Cabrio richtig schön, mit dem Motorrad wäre das auch ohne Hunde angesichts von deutlich über 30°C eine Tortour gewesen.

Jedes Fahrzeug hat objektive Vor- und Nachteile, jedes kann auf spezifische Art Spaß machen. Für mich ist das Motorrad eine Leidenschaft, die einfach in mir steckt. Den größeren Teil meines Lebens fahre ich schon Motorrad und ich werde das tun, solange ich noch auf ein Moped klettern kann.

Aber Freiheit? Die kann ich nicht erkennen. Ich habe den Verdacht, das ist nur so ein Image, ein Spruch der einfach dazugehört. Nur gibt es gar keine Freiheit auf dem Motorrad. Was sollte diese Freiheit auch sein? Daß ich fahren kann, wann und wohin ich will? Kann ich auch mit dem Auto.

Gruß Michael

Beste Antwort im Thema

Ja, das ist der gleiche Schwachsinn, den Du auch immer verwendest, wenn Du sagst, dass ein bestimmter Motor - meist sind es Zweizylinder - "Charakter" hat. Was für ein Scheiß! Ist das jetzt ein guter Charakter, ein schlechter Charakter oder ist es einfach nur unqualifiziertes Gesabbel, weil einem nix Besseres einfällt. Da lobe ich mir die Freiheit.

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Das war und ist doch meine Hauptaussage: Der Begriff ist Unsinn. Sachlich kann man den nicht erklären. Macht aber nichts, denn wir wissen alle, warum wir gerne Moped fahren. Was natürlich immer andere Gründe hat, denn das ist halt eine sehr persönliche Sache.

Gruß Michael

Zitat:

@cng-lpg schrieb am 29. August 2016 um 13:53:41 Uhr:


Das war und ist doch meine Hauptaussage: Der Begriff ist Unsinn. Sachlich kann man den nicht erklären.

Unsinn würde ich nicht sagen, er ist nur unscharf. Genauso wie auch Fairness nicht Unsinn ist sondern trotz aller Unschärfe wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, selbst dann wenn er keine objektive Wahrheit abbildet, sondern immer nur konstruktiv im politischen Prozess immer wieder neu erstritten und definiert wird.

Gut beim Motorradfahren muss man den Begriff nicht erklären oder eine gemeinsame Definition finden, weil es letztlich persönliche Überzeugung bleibt. Aber warum sollte man gleich das Wort ganz aufgeben?

@MarkSawyer: Insofern war mein Beitrag auch gar nicht so negativ gemeint wie er vielleicht rübergekommen ist.

Dass Freiheit und Fairness Unsinn sind, kann man natürlich so nicht stehen lassen.
Danke für's richtig stellen.

Natürlich sind Freiheit und Fairness kein Unsinn, das habe ich auch nie gesagt oder geschrieben. Der Begriff Freiheit ist auf das Hobby Motorrad bezogen Unsinn im Sinne von ohne Sinn, weil es für ihn keine starre, feste Definition gibt und jeder Motorradfahrer diese ominöse Freiheit auf dem Zweirad anders definiert.

Freiheit und Fairness gehören zu den wichtigsten Vorteilen einer Demokratie und sind somit elementar. Was mir Sencer da sicher ohne böse Absicht unterschieben wollte muß ich also ganz weit von mir weisen!

Allerdings bestätigt sein Missverstehen meiner Aussage, daß die Freiheit etwas sehr individuelles ist.

Gruß Michael

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Freiheit bedeutet, tun und lassen können, was man will. Das ist eigentlich ganz einfach.

Solange man alleine ist, ist das möglich. Treffe ich auf andere, so muss ich zwangsläufig einen Kompromiss eingehen. Da man auf einer Strasse naturgemäss auf viele andere trifft, ist da garantiert keine Freiheit zu finden.

Und selbst wenn ich auf Tempolimits, Vorfahrt, Überholverbote, Helmpflicht und Promillegrenze pfeiffe, die reine Anwesendheit anderer zwingt mich zum bremsen oder ausweichen obwohl ich lieber Gas geben möchte, sonst werde ich mich schlicht plattfahren. Meine Fahrt wird also auch immer zu einem Teil fremdbestimmt sein, ob ich das will oder nicht.

Das ist der Grund, warum ich gerne auf abgeschiedenen Nebenstrecken fahre. Interessanterweise hilft mir mein Navi sehr gut dabei. Einen Teil meiner Selbstbestimmung gebe ich dabei an ein Stück Technik ab, andererseits verzichte ich gerne darauf, wenn ich dadurch die Fahrt mehr geniessen kann.

Freiheit ist das alles nicht, aber Spass macht das Moppedfahren trotzdem. Man darf nur nicht Spass mit Freiheit gleichsetzen.

Oh, das Spiel kann ich auch spielen, wie wärs mit:

Freiheit bedeutet sich nicht den Gesetzen der Logik und der Physik zu unterwerfen!
Ergo kann niemand jemals frei sein (auch wenn sich manche hier Mühe geben).

So sieht es aus.

Aber wie schrieb schon Douglas Adams? "Fliegen ist die Kunst sich auf den Boden zu werfen, diesen aber zu verfehlen."

Zitat:

@Vulkanistor schrieb am 29. August 2016 um 15:58:07 Uhr:


Freiheit bedeutet, tun und lassen können, was man will. Das ist eigentlich ganz einfach.

Solange man alleine ist, ist das möglich. Treffe ich auf andere, so muss ich zwangsläufig einen Kompromiss eingehen. Da man auf einer Strasse naturgemäss auf viele andere trifft, ist da garantiert keine Freiheit zu finden.

...

Sry für das Teilzitat.

Also dieser Definition kann man zustimmen.
Beispiel Wohnort in Kanada in einer Holzhütte an einem Fluss, die Fische beißen von selbst, der nächste Nachbar 600 km entfernt. Und wo ein Finanzamt oder ein anderer Beamter ist weiß man gar nicht.

Wenn diese von dir genannte Definition stimmt, gilt das aber auch in gewissen Weise für's Mopedfahren, wenn auch sehr stark eingeschränkt
Da ist man zwar nicht alleine, aber 'alleiner'. Ein paar Autos im Weg ... egal, hat man schnell überholt.
Also deutlich weniger Kompromisse als im Pkw, ergo etwas mehr Freiheit. Und eben das spürt man/frau.
Ich zumindest fühle mich "freier", ungebundener, weniger Zwängen unterworden (nicht hinsichtlich STVO, sondern anderer VT). Je nach Beruf ist das dem einen vielleicht sogar noch wichtiger als dem anderen.

Richtige Freiheit hat man auf dem Moped hier in der totreglementierten Bunten Republik natürlich nicht, aber man ist freier als in der Dose.

.

Außerdem quatscht mir endlich mal niemand ins Ohr. Meine Gedanken sind unterm Helm freier. 😉
Sollte ich öfter mal aufsetzen. Morgen in einer Besprechung...

Wie war das?
Man sollte sich für den Job kleiden, den man möchte, nicht für den, den man hat. Sitze jetzt hier im Batman-Kostüm im Vorstandsmeeting... 🙂

WzBw @XX-Ghost 😁 ... also her mit'm Foto.

Freiheit bedeutet im Grunde das du alles machen kannst was du möchtest und das zu jeder Zeit.

Das erfordert aber ein gewisses Finanzielles Polster in Multimillionenhöhe... Da sollte man sich nix vormachen...

Zitat:

@Vulkanistor schrieb am 29. August 2016 um 15:58:07 Uhr:


Freiheit bedeutet, tun und lassen können, was man will. Das ist eigentlich ganz einfach.

Solange man alleine ist, ist das möglich. Treffe ich auf andere, so muss ich zwangsläufig einen Kompromiss eingehen. Da man auf einer Strasse naturgemäss auf viele andere trifft, ist da garantiert keine Freiheit zu finden.

Und selbst wenn ich auf Tempolimits, Vorfahrt, Überholverbote, Helmpflicht und Promillegrenze pfeiffe, die reine Anwesendheit anderer zwingt mich zum bremsen oder ausweichen obwohl ich lieber Gas geben möchte, sonst werde ich mich schlicht plattfahren. Meine Fahrt wird also auch immer zu einem Teil fremdbestimmt sein, ob ich das will oder nicht.

Das ist der Grund, warum ich gerne auf abgeschiedenen Nebenstrecken fahre. Interessanterweise hilft mir mein Navi sehr gut dabei. Einen Teil meiner Selbstbestimmung gebe ich dabei an ein Stück Technik ab, andererseits verzichte ich gerne darauf, wenn ich dadurch die Fahrt mehr geniessen kann.

Freiheit ist das alles nicht, aber Spass macht das Moppedfahren trotzdem. Man darf nur nicht Spass mit Freiheit gleichsetzen.

Das trifft es sehr gut! Dafür einen Daumen.

Jetzt fehlt bloß nach das Rosa-Luxemburg-Zitat, dann ist der Fred perfekt.

Tu Dir keinen Zwang an... Nimm Dir die Freiheit und dokumentiere dein Andersdenken mit dem Zitat...

;-)

Meinst du das:

Die Revolution ist großartig, alles andere ist Quark! 😁 😁

Oder das?
"Man muss alles im gesellschaftlichen Geschehen wie im Privatleben nehmen: ruhig, großzügig und mit einem milden Lächeln."

Würde grundsätzlich zum BT passen.

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