Frage zu Vermessungs-Protokoll

Mercedes CLK 208 Coupé

Hallo,

ich habe mir heute Federn bei einem Reifen- und KFZ-Service einbauen lassen. Nach 4 Stunden hatten sie es dort endlich auf die Reihe gebracht Federn (rundum), Gummis (vorne) und neue Bremsbeläge (vorne) einzubauen. Kommt mir zwar etwas lang vor, aber ist jetzt erstmal zweitrangig.

Nachdem mir der freundliche Herr dort meinen Wagenschlüßel und die Rechnung übergeben hat wollte ich noch das Vermessungsprotokoll da wir vereinbart hatten, dass der CLK vermessen und ggf. die Spur eingestellt wird. Er hatte jedoch kein Protokoll. Sein Meister hat es wohl vergessen auszudrucken (wers glaubt.....). Das Auto wurde daher nochmals vermessen und mir das angehängte Protokoll (hab ich selbst kurz geschrieben da ich keinen Scanner habe, sieht aber im Original fast gleich aus) ausgehändigt.

Mir kommt das Ganze jedoch jetzt spanisch vor. Ich glaub die hatten das Auto gar nicht vermessen und so auch nicht die Spur eingestellt.

Könnt ihr euch bitte das Protokoll anschauen und sagen ob das so passen könnte? Muss jetzt noch zum Tüv und möchte da keine bösen Überraschungen erleben.

Wäre euch sehr dankbar.

Gruß
Marc

P.S. Nein ich war nicht bei Auto Teile Un*er.

9 Antworten

also ich würde mal sagen der sturz auf der hinteren achse passt mal garnet...kann mir net vorstellen das da so große toleranzen sind...
ansonsten würd ich sagen das der rest passt...aber kenn mich da ja au net so aus 😉

Ok, im einzelnen:
Das Fzg. Niveau wurde nicht berücksichtigt und somit mit den Standardwerten gearbeitet wurde, aber ok.
Ich nehme an es wurden Tieferlegungsfedern verbaut.

Spur vorne dürfte passen, 0°10`auf 0°08`, gesamt 0°18`ist ein plausibler Wert.

Sturz vorne sieht natürlich nicht so gut aus, der ist um ca 1° zu weit im negativen, der lässt sich nicht so einfach einstellen, es gibt Sturzkorrektursätze, mit denen kommt man um ca 0°30´wieder in Richtung positiv. Dazu müssen die Querlenkerschrauben raus, es kann passieren dass diese nicht aus den Lagern wollen, im Extremfall muss man die aufschneiden dann können wenns dumm läuft neue Querlenker fällig werden.
Währe hier mit Niveaueingabe gearbeitet worden würden sich die Sollwerte in Richtung negativ verändern, somit wären die Sturzwerte nicht gar soweit aus der Toleranz, da das Programm dann die Fahrzeughöhe mit in die Berechnungen einbezieht. Mit einer gewissen Abweichung beim Sturz muss man beim einbau von Tieferlegungsfedern rechnen.

Die hintere Spur ist auch nix, HR ist im negativen, die Gesamtspur ist auch ausserhalb der Toleranz, der Fahrachswinkel ist ebenfalls sehr extrem.

Der hintere Sturz ist laut Protokoll ebenfalls leicht draussen, ist aber nicht zu ändern, den kann man nicht einstellen. Unter Berücksichtigung vom Fahrzeugniveau würde er evtl. eh noch durchgehen.

Huhu,

wow - vielen Dank für den ausführlichen Kommentar! Damit kann ich schon viel anfangen.

Es wurden, wie du schon angenommen hast, neue Federn (H&R 40mm) verbaut.

Werde den "Meister" dort morgen nochmals aufsuchen und ihn auf den Sturz ansprechen. Hier wurde bestimmt nichts eingestellt. Was es mit der negativen Spur (hinten rechts) auf sich hat werde ich dann auch nochmals fragen.

Da die Herren bei mir dort, bei Abholung meiner "Kleinen", einen unfähigen Eindruck hinterlassen haben wollte ich nochmals eine zweite Meinung einholen. Ohne diesen Eindruck hätte ich angenommen es wäre alles in bester Ordnung.

Recht herzlichen Dank!

Gruß
Marc

Die Spur hinten kann man einstellen, es ist jedoch möglich dass die Schraube in der Lagerbuchse festgegammelt ist, dann lässt sich der Excenter nicht drehen und man kann nicht mehr einstellen.

Die Sturzeinstellung vorne ist wirklich Mist, das mit den Korrekturschrauben wissen viele freie Werkstätten ganz einfach nicht. Ich muss zugeben dass ich ihn bei mir auch nicht eingestellt habe weil die Schrauben nicht aus dem Lager gingen, ich liege ebenfalls in einem Sturzbereich von -2°. Das wollte ich mal im Winter erledigen, ich kann bei mir jedoch im Bereich der Reifeninnenschulter nur eine geringfügig erhöte Abnutzung gegenüber der restlichen Lauffläche feststellen, deshalb hab ichs gelassen.

Noch eine Anerkung zur Niveaueingabe: Manche Werkstäätten haben nicht die Ausrüstung um das Niveau zu messen, viele wissen aber auch einfach nix damit anzufangen und lassen es deshalb einfach weg, (ausser Mercedes arbeitet kein Hersteller mit Fzg. Niveau).

Zitat:

Original geschrieben von farmer1


 und lassen es deshalb einfach weg, (ausser Mercedes arbeitet kein Hersteller mit Fzg. Niveau).

falsch:

VW arbeitet beim transporter mit Fahrzeughöhe, Renault muß auch ausgemessen werden. Hier und da geht es nur darum, korrekte Sturz und Nachlauf-Sollwerte zu emitteln, in manchen Fällen ändert sich mit der Berücksichtigung der Fahrzeughöhe aber auch die Vorspur/Nachspur der Vorderachse. Gibt da noch den ein oder anderen, dessen Niveau auch ausgemessen weden muß, sind dann aber meist Exoten, die ich nicht alle im Kopf habe.

Bei de Niveaueingabe nach Tieferlegung erachte ich die maximale Eingabe als Hilfsmittel, denn selbst das niedrigste von Mercedes berücksichtigte Niveau dürfte noch höher sein als eine 40mm Tieferlegung, die bei HR vielleicht in den ersten 48 Stunden 40mm beträgt, dann aber jährlich um ca 10 mm zunimmt :-)

Leichti

Das Vermessungs-Protokoll kann man vergessen.

Der Beweis ist wenn man das Auto fährt.

War mal bei mehreren Werkstätten wegen Vermessung.
Die Werten stimmten alle und trotzdem zog das Auto mal nach links,mal nach rechts.Reifen waren ok,alle Stangen auch ok.Lenkrad aber schief.
Musste 160 Euro bei Mercedes hinblättern damit das Auto geradeaus fährt.

Fazit:
Vertraue niemals ein Protokoll.Der Beweis ist immer die Autobahn.

Zitat:

Original geschrieben von Leichtmetall



Zitat:

Original geschrieben von farmer1


 und lassen es deshalb einfach weg, (ausser Mercedes arbeitet kein Hersteller mit Fzg. Niveau).
falsch:
VW arbeitet beim transporter mit Fahrzeughöhe, Renault muß auch ausgemessen werden. Hier und da geht es nur darum, korrekte Sturz und Nachlauf-Sollwerte zu emitteln, in manchen Fällen ändert sich mit der Berücksichtigung der Fahrzeughöhe aber auch die Vorspur/Nachspur der Vorderachse. Gibt da noch den ein oder anderen, dessen Niveau auch ausgemessen weden muß, sind dann aber meist Exoten, die ich nicht alle im Kopf habe.
Bei de Niveaueingabe nach Tieferlegung erachte ich die maximale Eingabe als Hilfsmittel, denn selbst das niedrigste von Mercedes berücksichtigte Niveau dürfte noch höher sein als eine 40mm Tieferlegung, die bei HR vielleicht in den ersten 48 Stunden 40mm beträgt, dann aber jährlich um ca 10 mm zunimmt :-)
Leichti

Ja, bei Transportern muss dass Niveau gemessen werden, da hat das auch großen Einfluß auf die Spur, z.B. beim Sprinter, die kann da von Nach- bis zur Vorspur variieren. Beim PKW ist das nicht so, das Niveau hat kaum Einfluß auf die Spur. Auch wird das Niveau bei MB PKW nicht über irgendwelche Höhen gemessen sondern muss laut MB mit einem Rhomess Messgerät gemessen werden, beim CLK wird das vorne beim Querlenker und hinten bei der Antriebswelle durchgeführt. Von MB freigegebene Vermesstationen akzeptieren den Rhomess Wert. Fakt ist dass die meisten freien Werkstätten und Reifendienste ohne Niveau vermessen, ich war schon mehrfach dabei, viele wussten gar nicht "was denn bei MB immer dieses Niveau bedeutet".

Und du hast auch recht dass das Niveau bei 40mm Tieferlegung unter der Toleranz sein wird, unser Gerät arbeitet dann mit dem unteren Grenzwert weiter.

Zitat:

Original geschrieben von farmer1



Zitat:

Original geschrieben von Leichtmetall


falsch:
VW arbeitet beim transporter mit Fahrzeughöhe, Renault muß auch ausgemessen werden. Hier und da geht es nur darum, korrekte Sturz und Nachlauf-Sollwerte zu emitteln, in manchen Fällen ändert sich mit der Berücksichtigung der Fahrzeughöhe aber auch die Vorspur/Nachspur der Vorderachse. Gibt da noch den ein oder anderen, dessen Niveau auch ausgemessen weden muß, sind dann aber meist Exoten, die ich nicht alle im Kopf habe.
Bei de Niveaueingabe nach Tieferlegung erachte ich die maximale Eingabe als Hilfsmittel, denn selbst das niedrigste von Mercedes berücksichtigte Niveau dürfte noch höher sein als eine 40mm Tieferlegung, die bei HR vielleicht in den ersten 48 Stunden 40mm beträgt, dann aber jährlich um ca 10 mm zunimmt :-)
Leichti

............sondern muss laut MB mit einem Rhomess Messgerät gemessen werden, beim CLK wird das vorne beim Querlenker und hinten bei der Antriebswelle durchgeführt. Von MB freigegebene Vermesstationen akzeptieren den Rhomess Wert. Fakt ist dass die meisten freien Werkstätten und Reifendienste ohne Niveau vermessen, ich war schon mehrfach dabei, viele wussten gar nicht "was denn bei MB immer dieses Niveau bedeutet".
Und du hast auch recht dass das Niveau bei 40mm Tieferlegung unter der Toleranz sein wird, unser Gerät arbeitet dann mit dem unteren Grenzwert weiter.

Ist mir alles bekannt.

Romess... hatte ich das erste mal vor ca 15 Jahren in der Hand an einem FMC Visual-Liner.......... Vergessen hast du nur die Magnetadapterplatte, die an den Querlenker in bestimmter Position angesetzt wird bevor der Winkelmesser angesetzt wird.

Und es stimmt, die wenigsten Werkstätten haben das Teil. (ATU beispielsweise haben alle eines), was am Preis von ca 2500 bis 4000 Euro (Je nach Hersteller) liegt. (Lohnt sich für kleine Werkstätten nicht)

Und wie ich sagte, Renault muß auch ausgemessen werden, allerdings wie geschrieben nicht über Winkel, sondern über die Höhe diverser Fixpunkte am Fahrwerk die dann gegeneinander gerechnet werden müssen.

(Wollte hier nicht klugscheissen, nur mal andeuten, das ich in der Fahrwerksgeometrie sehr wohl gut bewandert bin..... zu meinen Hobby-Schrauber-Zeiten habe ich Hinterachsen für den BMW E30 so geändert, das man Sturz und Spur einstellen konnte 😁)

Leichti

Keine Sorge, ich weiß mittlerweile dass du dich auskennst, einen Renault habe ich noch nicht vermessen, dass man bei dem auch dass Niveau messen werden muss wußte ich nicht. Unsere Anlage zeigt das zum Glück an wenn man das Niveau benötigt, sie zeigt auch wo und mit was man das Niveau messen muss.

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