Fortschritt?
Servus Gemeinde,
wie vllt. dem ein oder anderen bekannt - schließlich erwähne ich es ja dauernd 😉 - fahre ich eine kleine Honda CB 500 S. Nachdem ich ein paar Tausend km Erfahrung gesammelt habe, denke ich so bei mir, Mensch Jens, so richtig viel Wumms hat die CB ja auch nicht, und was mit ABS wäre doch auch fein. Man ist ja grundsätzlich neugierig, und die neue Yamsel XJ6 sieht schon richtig nett aus. Also ab zum Händler, und mal probefahren.
Tja, was soll ich sagen. ABS funktioniert astrein, regelt wie ich finde recht feinfühlig und präzise, ohne dass ich hinterher gedacht hätte, ohne Automat hätte ich nen kürzeren Bremsweg hingelegt. Aber sonst? Ja, ist insgesamt ganz nett gemacht. Sehr bequem, Motor zieht von ganz unten sauber durch, gleichmäßige Kraftentfaltung. Hat schon Spaß gemacht. Dafür fand ich das Fahrwerk ordentlich unterdämpft, die Sitzposition gerade noch akzeptabel (183 cm, nicht die kürzesten Beine). Das Getriebe kann man glatt vergessen, runterschalten ist eine einzige Hakelei.
Anschließend bin ich wieder auf meien CB gestiegen. Okay, Fahrwerk (hinten Hagon Road, vorne Wilbers Gabelfedern) spricht auf schlechter Straße härter an, Motor ist schwächer und aufgrund von zwei Zylindern spürbar rauher. Die Positivliste: Dank der "hochwertigen" (ich hab keine 300 € für den Kram bezahlt) Fahrwerkskoponenten ist die Kleine nicht aus der Ruhe zu bringen, dank der schmaleren Bereifung agiler, ohne kippelig zu sein. Die Bremsen sind zwar ABS- los, brauchen auch nicht unbedingt weniger Kraft, haben aber dank Stahlflex einen echten Druckpunkt und packen deutlich transparenter zu als das Gewabbel der Yamsel. Vor allem hinten. Das Getriebe lässt sich bei meiner CB derart knackig und präzise schalten, dass es eine wahre Freude ist.
Und dann erst die Kosten! 160er Reifen auf der Yamsel, au weia. Meine CB ist mit nicht einmal 200 € komplett neu besohlt. Räder werden selbst ausgebaut, Reifenwechsel findet dann beim Fachmann statt. Der Yamaha- Händler hat mir 275 € Kosten nur für die Reifen an sich in Aussicht gestellt. So richtig sparsam ist die XJ anscheinend auch nicht, 5 bis 6 Liter wurden mir genannt. Tschuldigung, wer im öffentlichen Verkehrsraum aus einem ER-6 - Tank mehr als 5 Liter / 100 km abzieht, sollte entweder mal mehr als zwei Gänge benutzen oder sich mal wenigstens ansatzweise an die StVo halten. Gut, 10er Inspektionsintervall, wenigstens ein Lichtblick.
So ganz unbemerkt bleibt der Fortschritt nicht, ABS ist schon eine feine Sache. Wobei man darüber ja schon wieder trefflich streiten kann 😉 Aber alle anderen Bereiche sind unter aller Sau. Ich bekomme mit Teilen, für die ich als Endverbraucher nicht einmal 500 € hingelegt habe, ein 10 Jahre altes Mopped, das vor über 15 Jahren konstruiert wurde, mit gescheiten Bremsleitungen und einem gescheiten Fahrwerk ausgerüstet. Der Rahmen der "modernen" Maschine fühlt sich auch nicht steifer an als der der "alten", über Ergonomie für unterschiedlich große Fahrer scheint sich auch nur eine Marke Gedanken gemacht zu haben (CBF 600 mit verstellbarem Sitz, allerdings noch nicht ausprobiert). Ein alter Vergasermotor ist selbst bei hohem Drehzahlniveau sparsamer als ein moderner Einwichser. Gut, Zweizylinder gegen Vierzylinder, ist auch nochmal ein Unterschied. Trotzdem erwarte ich von einem modernen Mittelklassebike einen Verbrauch von nicht mehr als 5 Litern.
Das Thema Reifen bekommt nochmal eine Extrawürdigung: Warum bitteschön braucht eine aktuelle Maschine einen 160er Hinterreifen? Kann mir das jemand erklären? Ich versteh's nicht...
Mein Fazit: Nachdem ich jetzt mal eine nagelneue Maschine richtig probegefahren bin, muss ich feststellen, dass sich echter Fortschritt für mich nur in einem einzigen Punkt manifestiert - dem ABS. Ansonsten hat mich nichts an dem Teil davon überzeugt, in absehbarer Zeit auf ein aktuelles Modell umzusteigen, insgesamt funktionieren Moppeds aus den 90ern, nicht nur meine CB 500, ganz hervorragend.
Beste Antwort im Thema
Servus Gemeinde,
wie vllt. dem ein oder anderen bekannt - schließlich erwähne ich es ja dauernd 😉 - fahre ich eine kleine Honda CB 500 S. Nachdem ich ein paar Tausend km Erfahrung gesammelt habe, denke ich so bei mir, Mensch Jens, so richtig viel Wumms hat die CB ja auch nicht, und was mit ABS wäre doch auch fein. Man ist ja grundsätzlich neugierig, und die neue Yamsel XJ6 sieht schon richtig nett aus. Also ab zum Händler, und mal probefahren.
Tja, was soll ich sagen. ABS funktioniert astrein, regelt wie ich finde recht feinfühlig und präzise, ohne dass ich hinterher gedacht hätte, ohne Automat hätte ich nen kürzeren Bremsweg hingelegt. Aber sonst? Ja, ist insgesamt ganz nett gemacht. Sehr bequem, Motor zieht von ganz unten sauber durch, gleichmäßige Kraftentfaltung. Hat schon Spaß gemacht. Dafür fand ich das Fahrwerk ordentlich unterdämpft, die Sitzposition gerade noch akzeptabel (183 cm, nicht die kürzesten Beine). Das Getriebe kann man glatt vergessen, runterschalten ist eine einzige Hakelei.
Anschließend bin ich wieder auf meien CB gestiegen. Okay, Fahrwerk (hinten Hagon Road, vorne Wilbers Gabelfedern) spricht auf schlechter Straße härter an, Motor ist schwächer und aufgrund von zwei Zylindern spürbar rauher. Die Positivliste: Dank der "hochwertigen" (ich hab keine 300 € für den Kram bezahlt) Fahrwerkskoponenten ist die Kleine nicht aus der Ruhe zu bringen, dank der schmaleren Bereifung agiler, ohne kippelig zu sein. Die Bremsen sind zwar ABS- los, brauchen auch nicht unbedingt weniger Kraft, haben aber dank Stahlflex einen echten Druckpunkt und packen deutlich transparenter zu als das Gewabbel der Yamsel. Vor allem hinten. Das Getriebe lässt sich bei meiner CB derart knackig und präzise schalten, dass es eine wahre Freude ist.
Und dann erst die Kosten! 160er Reifen auf der Yamsel, au weia. Meine CB ist mit nicht einmal 200 € komplett neu besohlt. Räder werden selbst ausgebaut, Reifenwechsel findet dann beim Fachmann statt. Der Yamaha- Händler hat mir 275 € Kosten nur für die Reifen an sich in Aussicht gestellt. So richtig sparsam ist die XJ anscheinend auch nicht, 5 bis 6 Liter wurden mir genannt. Tschuldigung, wer im öffentlichen Verkehrsraum aus einem ER-6 - Tank mehr als 5 Liter / 100 km abzieht, sollte entweder mal mehr als zwei Gänge benutzen oder sich mal wenigstens ansatzweise an die StVo halten. Gut, 10er Inspektionsintervall, wenigstens ein Lichtblick.
So ganz unbemerkt bleibt der Fortschritt nicht, ABS ist schon eine feine Sache. Wobei man darüber ja schon wieder trefflich streiten kann 😉 Aber alle anderen Bereiche sind unter aller Sau. Ich bekomme mit Teilen, für die ich als Endverbraucher nicht einmal 500 € hingelegt habe, ein 10 Jahre altes Mopped, das vor über 15 Jahren konstruiert wurde, mit gescheiten Bremsleitungen und einem gescheiten Fahrwerk ausgerüstet. Der Rahmen der "modernen" Maschine fühlt sich auch nicht steifer an als der der "alten", über Ergonomie für unterschiedlich große Fahrer scheint sich auch nur eine Marke Gedanken gemacht zu haben (CBF 600 mit verstellbarem Sitz, allerdings noch nicht ausprobiert). Ein alter Vergasermotor ist selbst bei hohem Drehzahlniveau sparsamer als ein moderner Einwichser. Gut, Zweizylinder gegen Vierzylinder, ist auch nochmal ein Unterschied. Trotzdem erwarte ich von einem modernen Mittelklassebike einen Verbrauch von nicht mehr als 5 Litern.
Das Thema Reifen bekommt nochmal eine Extrawürdigung: Warum bitteschön braucht eine aktuelle Maschine einen 160er Hinterreifen? Kann mir das jemand erklären? Ich versteh's nicht...
Mein Fazit: Nachdem ich jetzt mal eine nagelneue Maschine richtig probegefahren bin, muss ich feststellen, dass sich echter Fortschritt für mich nur in einem einzigen Punkt manifestiert - dem ABS. Ansonsten hat mich nichts an dem Teil davon überzeugt, in absehbarer Zeit auf ein aktuelles Modell umzusteigen, insgesamt funktionieren Moppeds aus den 90ern, nicht nur meine CB 500, ganz hervorragend.
24 Antworten
.. und daher ist das hauptargument des durchschnittlichen käufers modernen geraffels die optik. 😉
bin auch der meinung, dass die PS-orgien der näheren vergangenheit eher als entschuldigung für innovationsträgheit zu verstehen sind.
spricht auch dafür, dass ne cbr nicht mehr wirklich von ner r1 zu unterscheiden ist..
yahaha megapearls 😁 das trifft es!
wenn nix neues kommt, setzen die "macher" auf convenience.
PS:
ich höre auch aus der ecke der "neu-fahrerschaft" hinsichtlich meines alteisens ausschliesslich "argumente" wie:
"waas, nur 97ps?!"
"die sieht ja so..... ähm... alt aus"
Kat und ABS (gibts noch was neues jenseits modisch gebogenen blechs und plastik?) kamen irgendwie in der argumentationskette noch nicht vor und die 5,5L/100km glaubt mir auch keiner 😉
Kann mich meinen "älteren" Vorrednern nur anschliessen.....wirklich getan hat sich in den letzten 30 Jahren nicht wirklich was und selbst ne modifizierte RD aus den frühen 70ern lässt sich so fahren, dass die modernen SSP-Jünger ein echtes Problem haben (logischerweise nicht auf der Geraden).
Ich selbst besitze durchgängig "Alteisen" (neuste Maschine ist BJ 91), hatte aber bei Probefahrten mit modernen Maschinen noch nie das Gefühl, dass ich die jetzt unbedingt haben muss, um mein Hobby besser geniesen zu können.
In diesem Sinne...mich bekommen die Marketing-Experten nicht. 😉
Gruß
Frank
Möglicherweise kommt ein Missverständnis in der Geschichte daher, dass der eine rein technisch betrachtet denkt, der andere an den Effekt bzw. Mehrwert und die Kosten dafür?
Klar kann man z.B. bei Motoren von Fortschritt reden - exotische Metalle werden in Serie verbaut (neu ist dabei nur in Serie..), kleiner, leichter mehr Drehzahlen, kunstvolle Ventiltriebe und Konstruktionen, Computer und Einspritzungen, tausend Sensoren etc. usw. usf.... aber ist der Effekt fürs Biken denn in Relation wirklich ein Quantensprung, eine Evolution - oder doch nur die 10% (welche früher eben extra gekostet haben..) und das halt in Serie?
Irgendwie ja auch bei Fahrwerken - denn Präzionslager gabs früher auch schon, Upsidedown ebenfalls (dahingestellt was es bringt) und Titannitritbeschichtungen sind doch auch nur ein Minigimmick ohne großartigen Aha-Effekt. Heute muss das eben jede Ladengurgel schon mitbringen... aber hat das im Fahralltag wirklich einen Effekt? Reifen ja, aber das betrachte ich losgelöst.
Gewicht, ja mei... ich trag das Ding ja nicht rum und von was reden wir bei welchem Aufwand? Von meinem Wohlstandserker? Eben..
Haltbarkeit? Och, bei artgerechter Behandlung hält auch ein Z Motor eine Ewigkeit und von manch neuer Konstruktion kann man hier doch wahrlich lustige Sachen lesen? Ferner... den Luftdrucksensor, Kat oder Drosselklappenstellmotor etc. der an einer Z650 kaputt geht... den möcht ich sehen 😉
Unterhalt? Beziehen wir doch da auch mal einfach die ehemals durchschnitlichen 7 Kilomark vs. heute 13 Kiloeuro Neupreis mit ein. Teilekosten (..ne ECU hab ich nicht mal..) und nicht zu vergessen: Großartig selbst was machen ist vorbei, freie Werke auch schon fast.
Fahrleistungen? Hehe.. naja... auf einer Geraden von 150 oder 200 weg schon etwas und bei magischen 220/240 war eben früher idR Schluss - wayne? Für wen ist das schon relevant und wie oft... und wie sieht da der weitere Fortschritt aus? Geht dann die R6 350kmh und die Fazer 299? Aha... okäää..
Bremsen - wie gesagt, gibts schon lange giftige Eisen, mehr als max. Verzögerung oder Salto geht halt nicht. Heute sind die Dinger so scharf, dass man sie schon wieder (mit ABS) entschärfen muss? Nachdem viele Tester sich auch ein sofortiges Reinbeissen fixiert haben... hat man die Beläge eben konstruktiv näher an den Scheiben liegen lassen (geht schon immer..) - und jetzt schnalzt es eben schon, wenn einer mal im Reflex nur 1cm schnell anzieht. Tolle Wurst?
..... usw. usf.
Die Lust auf Retro usw. spiegelt imho auch leicht eine "Noch mehr" Verdossenheit vieler Biker wider? Für mich zeigen interessanterweise auch erst die Zweitverwendungen der downgegradeten Hightechtriebwerke sowas wie Laufkultur und Alltagstauglichkeit, da wird erst ansatzweise sowas wie ein gscheiter Straßenmotor draus. Hornet und Konsorten lassen grüßen...
Btw Megaperls - z.B. die Erfindung der Waschmaschine selbst war ein Fortschritt, ihre weitere Entwicklung bis zu einem gewissen Punkt waren dann größere und kleinere Fortschritte mit Nutzen - aber dann war auch da Ende mit echtem Fortschritt.
Ob heute mit oder ohne Fuzzylogik und Duftnebler, bisserl mehr oder weniger Wasser, mit oder ohne Timer - das Ergebnis ist saubere Wäsche, nicht eingelaufen Dank richtiger Temperatur und nicht zerschleudert Dank passender Schleuderdrehzahl zum Wäschestück. Aus die Maus... was willste da noch an Fortschritt bieten? Und trotzdem... kommen dauernd ganz neue Modelle auf den Markt... irgendwann ist die Klamotte vermutlich durchsichtig 😁
Ok, würde alles da drin gleich gebügelt und zusammengelegt - DAS wär dann schon wieder ein Fortschritt, aber... nedwahr 😉
Als Vertreter der alten Garde kann ich zumindest in der Entwicklung der letzten 30 Jahre einen nennenswerten Fortschritt im Hinblick auf die Fahrwekstechnik bestätigen - lebensgefährliche Fahrwerke sind seit etwa 15 Jahren durchweg ausgemerzt.
Richtig ist, das viele alte Fahrwerke sich noch mit aufwändigen und teueren Komponenten fahrbar machen ließen. Was die Motorleistungenbetrifft hatten Motorräder schon vor gut 15 Jahren so hohe Leistungen, das kaum noch Wünsche an Sprint- und Höchstgeschwindigkeiten offen blieben (siehe RC45 oder Vmax).
Was die meisten hier sicher nicht mehr kennen, aber vllt. der eine oder andere noch ist die Tatsache, was man mit alten Zweitaktern (so ala RD250/350) in kurvigen Strecken anstellen konnte.
In Relation zu heutigen SSP kaum unterlegen, allenfalls natürlich wenn es denn geradeaus geht.
Den Fortschritt, den ich heute erkennen kann ist eigentlich keiner - er drückt sich eher in Nuancen aus, die heute keiner mehr nutzen kann. Sei es wegen allgemeiner Beschränkungen durch Verkehrsvorschriften oder durch Überforderung der Fahrer durch das Überangebot der Maschinen an Leistung und Sicherheit.
Ich selbst hatte 2006 während einer Reparaturphase meiner Vmax (unfallbedingt) die Möglichkeit und auch den Willen mir bei Gefallen eine "Neue" zuzulegen. Gefahren habe ich Suzuki Bandit 1200, Suzuki B-King, BMW K1200R, Aprilia RSV Mille, Ducati Monster SV 1000, sowie Yamaha FZ 1.
Und ehrlich, ich bin von allen abgestiegen und wusste definitiv wieder froh zu sein auf meiner Vmax zu sitzen.
Keine der gefahrenen Maschinen bot mir den Eindruck deutlich besser oder begehrenswerter zu sein.
Aus heutiger Sicht werde ich mich sicher nicht dazu hinreissen lassen auf eine moderne Maschine umzusteigen, weil es nichts bringt immer mehr Leistung zu verkaufen ohne die Möglichkeit zu haben diese auch zu nutzen.
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Zitat:
lebensgefährliche Fahrwerke sind seit etwa 15 Jahren durchweg ausgemerzt.
15?? 20 bis 25 würd ich sagen - z.B. kaum ein Fahrwerk dürfte kompromissloser ab Werk "gut" sein, als von der ZXR/H bzw. RR.. und das ist schon ne laaange Weile her. Späte 80er/frühe 90er Jahre war der Käse (und die anderen..) imho einfach gegessen - in jeder Hinsicht. Und bei den teuren (geh weida..) Nachrüstungen darf man einfach nicht vergessen, dass man das heute auch bezahlt... die Kisten kosten ja ein ganzes Vermögen mehr (selbst relativ betrachtet).
Warum die Nipponesier allerdings eine Leidenschaft für schlaffe Gabelfedern haben... k.A. 😛
Irgendwie ist das auch ein bisserl wie bei Pferden - ein Jahrmarktgaul reizt mich nicht, das kann jeder, das ist fad. Will sagen... eine Möhre die alles ganz leicht macht, die keinen Charakter mehr hat, keine Eigenheiten, keine Zicken... die sich fährt wie ein Radl... eine wie die andere... naaaa... Dankschön, nacha fahr i glei mit´m Bus 😉
(ich finds ja auch erfrischend, dass sich die Jamminesen bei der neuen Wiemäx alle Mühe gegeben haben, ein nach wie vor praktisch unfahrbares Bike zu bauen... ist es ihnen eigentlich gelungen??)
Ohje, das Altersheim hat wieder was zum tratschen... 😁 *duck und flücht*
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Nun tja, kommt wohl bei der Sichtweise drauf an was für eine alte Schüssel man bekommt. Ich geb zu meine DR Big hatte ihre Reize und der Sound vom dicken Single war eh geil. Aber dann... das Fahrwerk war ausgelutscht, der Stator verabschiedete sich mit einem lauten Knall der letzten Zündung die Zahnräder bröckelten der Vergaser brauchte ne Überholung und am Ende, nach etwas über 30.000 km, gab das Kurbelwellenlager den Geist auf...
Mein Nachbar hat eine ole 600er Yamaha Drehorgel aus den 90ern, die tut an sich gut ihren Dienst... Auch wenn sie dieses Jahr wohl jetzt nur auf 3 Zylindern läuft und eine größere Wartung fällig wird...
Klar, bei der überschaubaren Technik der alten Motorräder kann man oft selbst schrauben. Nervig wirds aber einfach wenn man immer wieder schrauben MUSS weil wieder ein Teil den Geist aufgibt. Wenn man Zweit- und Drittmotorräder hat um sich damit dann die Zeit zu vertreiben mag das ganz witzig sein mal rumzubasteln und sich drüber zu freuen das man nicht in die Werkstatt muss aber ich hab nunmal nur EIN Motorrad und das soll laufen. Und das nicht nur für 2000 km pro Jahr.
Dann gibts da noch die Motorräder die ewig halten mögen aber wenigstens ein bissl gefallen muss es einem ja dann doch auch noch. 😁
Dann gibts da noch die Spezialisten die alles neumodisch eh verteufeln. Motor muss man ja sehen links und rechts und Ketten sind eh scheiße weil die halten ja blos 5000 km... Da weis man schon etwa in welchem Zeitalter die bei der Technik stehengeblieben sind...
Jedenfalls gibt es durchaus Fortschritt aber eben nicht überall quer durch die Bank. Hier mal der Rotstift, dort dann wohl überforderte Ingenieure die einfach keine vernünftige Einstellung für ihren Einzspritzer hinbekommen (An der Stelle winke ich mal zu Benelli 😁 😁 ), jaaaa, das mit dem Fortschritt ist nicht so einfach bei so begrenztem Raum. Im Auto kann man ja zur Not alles irgendwo verstauen. Bei meiner SM gibts dann z.B. eh gleich gar kein ABS weil "gängige Systeme in diesem Rahmen keinen Platz haben". Ajo, ist das ABS wohl noch nicht fortschrittlich genug...
180er Reifen.... hehe... Musste auch schmunzeln als ich die dicken Schlappen auf meiner SM sah. Aber was solls. Ob ich jetzt 100 zahl für Teerschneider oder 120 für 180er. Das macht das Kraut nun auch nicht fett auf 5000 km. Da dann doch schon eher der Verbrauch wobei ich meine 6 Liter für die gebotene Leistung von 115 PS jetzt nicht sooo schlimm finde. Mit meiner 750er Big mit 50 PS brauchte ich gerade mal nen halben Liter weniger im Schnitt und von der Leistungsentfaltung sind da doch Welten dazwischen. Ein gewisser Fortschritt ist also nicht zu verleugnen auch wenn er nicht DER überknaller ist. Bei den Motorrädern gibts derzeit halt etwas die Spezialisten. Wer ein Bike zum Sprit sparen sucht schaut sich halt bei BMW um. 3,5 - 4 Liter, da wird so manche alte 125er neidisch. Federn... Tja, schlaffe Gabelfedern kenn ich auch schon von der Suzi. Bei KTM bin ich da gleich beim anderen extrem so wie ich mit der Standardeinstellung über Bodenwellen springe. Da fragt man sich für was man 200 mm Federweg hat wenn der Bock so hart eingestellt ist das man sich bei unseren Straßen sorgen um die Felgen macht. Aber wie man so schön sagt: Alles Einstellungssache. Muss ich auch noch etwas optimieren.
Aber das ist für mich halt der Unterschied zu meinem alten Bock. Ich optimier jetzt damits perfekt ist... meinen alten Bock musste ich mindestens 1x im Jahr reparieren damit er überhaupt fährt... Für mich also ein riesen Fortschritt. Und das Grinsen geht inzwischen von einem Ohr zum Anderen und ich hör nicht schon dauernd nervös auf irgendwelche Geräusche und frag mich was es denn diesmal sein könnte... 😁
... Bei Fortschritt muss sich das Alterheim melden – und da darf ich nicht fehlen.
Früher war sowieso alles besser, wenn man bedenkt, dass die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 50 km/h innerhalb geschlossener Ortschaften erst 1957 eingeführt wurde ...
1975 hatte ich die RD 250 von Yamaha, die sich dadurch auszeichnete, dass alle 2000 km der Kolbenboden durchgebrannt war ... ansonsten war das Ding absolut giftig und für damalige Zeit irre schnell im Anzug.
Danach kam dann was kultiviertes: Eine CB 750 four in gold. Für gut restaurierte Teile will der Eigentümer heute um die 7.000 Euro haben. Da haben sich die Werte mehr als verdreifacht. Mit der Honda war man damals der King – nur die Z1 von Kawa war noch besser. Gefeiert wurde damals die erste Scheibenbremse vorn. Das war Fortschritt.
Vergleicht man das mit heutigen Fahrzeugen, ist in den 30 Jahren schon ein Fortschritt festzustellen ... - ein Fortschritt insbesondere auch in den Ansprüchen der Fahrer.
Am Besten sind Motorräder, die im Renntempo um die Kurven zu jagen sind, bei einer Sitzposition wie easy Rider, und einer absoluten Geländetauglichkeit.
... und heraus kommt so was wie die eierlegende Wollmilchsau wie die BMW GS ... wer so etwas will: bitteschön.
Ich freue mich immer noch über meine persönliche Weiterentwicklung – auch beim Motorradfahren – und kaufe mir ein meiner jeweiligen Lebenssituation angemessenes Motorrad, das mir am meisten Spaß verspricht. Und da war in der Vergangenheit sowohl eine XT 500 als auch eine K 75 S, als auch eine R 1150 GS oder eine TDM dabei.
- Für mich und meine jeweiligen persönlichen Interessen jeweils ein Fortschritt.
Meine aktuelle FZS 1000 (Bj. 2005) wurde 2006 durch die FZ 1 abgelöst. Ja, der Hinterreifen wurde von 180 auf 190 vergrößert, sie hat ABS, Einspritzung und Kat ... und 150 statt 143 PS ... juckt mich nicht wirklich, – also für mich wohl kein Fortschritt.
Aber das nächste Motorrad kommt bestimmt. ... vielleicht sogar wieder eine Nummer kleiner, vielleicht eine aus der BMW 800 –Serie, oder sogar eine TDM, wenn die neu aufgelegt wird, oder doch eine FZ 1 ? – nein vielleicht doch FJR – nein veraltet – oder mal wieder Honda, nein zu hausbacken. Ich hab 10 Mille – und mir gefällt kein Motorrad ... grausam, grausam ... kein Fortschritt.
Gruß k2
Zitat:
Original geschrieben von tec-doc
.........................Zitat:
lebensgefährliche Fahrwerke sind seit etwa 15 Jahren durchweg ausgemerzt.
(ich finds ja auch erfrischend, dass sich die Jamminesen bei der neuen Wiemäx alle Mühe gegeben haben, ein nach wie vor praktisch unfahrbares Bike zu bauen... ist es ihnen eigentlich gelungen??)
Ja, denn ich hatte bisher nur 1x auf der Intermot und 1x bei einem Händler das Vergnügen darauf sitzen zu dürfen.😁
Unfahrbar war sie schon deshalb, weil keiner sie Probefahren durfte.😁
Und jetzt mal ehrlich, die haben da so einen Hammer gebaut, den kann gar keiner beherrschen. Wuchtige 300 plus X Kilo Gewicht gepaart mir 200 PS - wo soll bitte schön wer damit diese Leistung auskosten können? - keine Ahnung.
Mit einer althergebrachten, altersgerechten RD 250/350 würde mir die Nordschleife deutlich mehr Spaß machen, da bin ich mir sicher.
Den Herstellern scheint offensichtlich nichts anderes einzufallen als eine agressive Frontoptik und Mehrleistung zu offerieren. Einfach langweilig und teuer dazu.
Würde mir heute nochmal in den Sinn kommen mich maßlos übermotorisieren zu wollen wäre die B-King die beste Alternative.
Bin mir aber sicher, das Ende der Fahnenstange ist schon lange erreicht.
PS: Wer war das mit dem Altersheim, darüber wird in Passau zu reden sein😉
Zitat:
Original geschrieben von Marodeur
Klar, bei der überschaubaren Technik der alten Motorräder kann man oft selbst schrauben. Nervig wirds aber einfach wenn man immer wieder schrauben MUSS weil wieder ein Teil den Geist aufgibt. Wenn man Zweit- und Drittmotorräder hat um sich damit dann die Zeit zu vertreiben mag das ganz witzig sein mal rumzubasteln und sich drüber zu freuen das man nicht in die Werkstatt muss aber ich hab nunmal nur EIN Motorrad und das soll laufen. Und das nicht nur für 2000 km pro Jahr.
Ganz ohne Frage. Aber das liegt meines Erachtens nicht daran, wie modern die Maschine ist, sondern wie alt und welche Laufleistung sie hat. Ich bin mir ziemlich sicher, dass mein nächstes Motorrad eine deutlich modernere Maschine wird: ABS (ist mir eigentlich ganz wichtig), Einspritzung und möglichst Vierzylindermotor. Aber ein Motorrad wie die neue Yamsel macht es mir nicht schwer, noch eine ganze Weile mit meinem ollen Dekafuffi zu leben. Du verstehst was ich meine?
Um mal kurz eins klarzustellen: Ich bin kein Gegner von neuer Technik. Ich halte die Computerunterstützung bestimmter Komponenten durchaus für extrem sinnvoll und angenehm. Aber z.B. eine Bremse besteht halt nicht nur aus dem famosen ABS. Über 99% der Bremsarbeit verrichtet man mit dem konventinellen Teil. Warum muss man heute noch Gummibremsleitungen verbauen? Stahlflex ist erwiesenermaßen besser (Druckpunkt, Haltbarkeit) und - wenn überhaupt - kaum teurer. Und dass ein Getriebe beim Schalten hakt ohne Ende ist auch alles andere als Stand der Technik. Das sind die Sachen, die ich bemängele, da sehe ich keinen Fortschritt. Und das wird halt auch nicht von einem tollen Einspritzsystem wettgemacht.
@ kandidatnr2
Wenn bei Deiner RD250 alle 2000 km ein Loch im Kolben war, dann stimmte wohl was nicht.
Oder gehörtest Du auch zu den Spezis, die da mit anderen Zylindern und Kolben ne 350er draus machten, ohne sich um solche Sachen wie Vergaserbedüsung zu kümmern?
So gings mir 1977. Im Club war auch ein Hubraumaufstocker, der beim Händler nen Dauerauftrag für Kolben hatte.
Als ich dann mit meiner neuen RD250 auftauchte, wurde mir auch ein ähnliches Schicksal prophezeit.
Trat aber nicht ein. Verkauft mit 17000km, ohne irgendwelche Schäden, ausser Streusalzkorrosion.