Folgen eines Gebrauchtwagenverkaufes

Opel Speedster A

Hallo,
ich brauche heute mal Eure moralische bzw. rechtlich Meinung zu den Folgen eines privaten Gebrauchtwagenverkaufs - natürlich handelt es sich hier passend um einen Calibra.

Hintergrund: Es handelt sich hierbei um den Calibra meiner Eltern, die den Cali im April 91 gekauft haben und ihn bis zum letzten November fuhren. Der Wagen stand die letzten Jahre mehr in der Garage als dass er gefahren wurde - da gibts noch zwei andere Wagen, die im Alltag gefahren werden.
Den Tüv im Sommer 06 bestand der Wagen ohne Mängel, doch im Jahre 08 wurde der Tüv verschlafen, der Wagen stand ja mehr in der Garage und sprang wegen einer völlig tief entladenen Batterie auch nicht mehr an. Meine Eltern der alten Schule beschlossen den Wagen anzuschleppen. Dabei passierte ein Missgeschick, der abgeschleppte Calibra fuhr dem schleppenden Wagen (der natürlich auch meinen Eltern gehört) hinten drauf – bei einer geringen Geschwindigkeit von ca. 15 km/h. Als Folge davon, hat die Motorhaube eine ganz leichte Wölbung erhalten, das Scheinwerferglas ist zerbrochen, de Schürze hat einen kleinen Riss und die das Blech darunter wurde etwas eingedrückt.
Meine Eltern genervt von einem schlecht anspringenden Wagen, der kein Tüv mehr hat und jetzt dazu auch noch einen leichten Frontschaden beschlossen den Wagen nicht weiter in ihrem Besitz haben zu wollen.
So bekam ich den Wagen mit der Bitte diesen zu verkaufen. Ich habe mich intensiv um die Probleme des Wagen gekümmert und dabei etwa 800€ investiert sowie nicht zu zählende Arbeitsstunden. Die Motorhaube wurde zurecht gebogen und der Wagen erhielt neue Scheinwerfer. Äußerlich waren jetzt nur noch ein etwa 6cm langer Riss in der Schürze zu sehen, der nur bei genauer Betrachtung auffällt.
Beim eigentlichen Problem des Wagens – das Nichtanspringenwollen – hatte ich länger zu kämpfen, schließlich stellte es sich nur heraus, dass die Batterie komplett am Ende war und sich nicht mehr aufladen lies (kaum Ruhestrom (ca 0,020A), Ladungsspannung bei laufendem Motor 14,07V) Der Wagen stand schlicht und einfach zu oft. Eine neue Batterie beseitigte das Problem.
Der nächste Gang führte mich zum TÜV. Die AU bestand er sofort, die HU nicht, die Bremsscheiben waren abgenutzt. Dies korrigiert überstand er die Nachprüfung ohne Mängel und (man staune) sogar mit deutlichem Lob vom Prüfer über den guten Zustand des Wagens – immerhin fast 18 Jahre alt.
Nun galt es den Wert des Wagens festzustellen (auch mit Hilfe dieses Forums). Leider wie so oft werden Liebhaberwagen vom Markt nicht bezahlt und stand der Wagen dann mit 1.500€ im Internet.
Die ganze Zeit bin ich noch wunderbar mit Wagen gefahren und hätte ihn auch behalten sofern ich nicht meinen Cali V6 hätte.

Einen schönes Morgens, es ist gerade saukalt und Blitzeisgefahr, meldet sich ein Interessent aus einer etwa 200km weit entfernten Stadt. Ich weise ihn darauf hin, dass der Wagen Sommerreifen habe und es eine sehr weite Entfernung für einen Gebrauchtwagenkauf sei.

Davon nicht abgeschreckt steht der Käufer abends in Begleitung am Auto.

Als etwas erfahrener Cali-Fahrer erkläre ich dem Käufer die Schwachstellen des Wagentypes (Rost usw..). Ich zeige ihm die mir bekannten technischen und optischen Mängel an meinem Wagen: zwei kleine Roststelle, stumpfen Lack, dringender Ölwechsel, Hinweis auf Zahnriemenwechseln in 20TKM, Folgen des kleinen Auffahrunfalles, Verunreinigung des Teppichs.

Auf eine Probefahrt verzichtet der Käufer und lässt seinen Begleiter diese machen, allerdings nur eine sehr kurze Strecke, mein Drängen nach einer Autobahnfahrt wird abgelehnt.

Zudem weise ich den Käufer darauf hin, dass bei solch alten Wagen ständig Reperaturen auftreten und man mit min. 1000€ im Jahr rechnen sollte – ohne Versicherung/Steuern.

Die Formalitäten wurden dann erledigt (Kaufpreis 1.450€). Der Kaufvertrag stammt vom ADAC und natürlich habe ich den kleinen Unfallschaden vertraglich mitaufgenommen.

Nun kommt es wie es kommen muss, eine Woche später erhalte ich einen Anruf von dem ich nur die Hälfte (Geräusche/Dialekt) verstehe und heute passend dazu ein Einschreiben, indem ich des Betruges bezeichnet und aufgefordert werde, das Auto zurückzunehmen oder mich an nötigen Reperaturen zu beteiligen.

Defekt sei das Servo/Lenkgetriebe, eine Reperatur würde um die 1000€ kosten.
Dieser Defekt war mir nicht bekannt, der Wagen fuhr einwandfrei, meinen Eltern war dieser Defekt nicht bekannt, die Werkstatt hat es beim Bremsenwechsel nicht gesehen und ebenso der TÜV-Prüfer hat dazu nichts gesagt oder bemerkt.
Der Defekt ist erst beim Besuch des Käufers in einer Werkstatt (Sturzeinstellung wegen Tieferlegung) bekannt geworden, auf der langen Heimreise ist anscheinend? nichts aufgefallen.

Welche Verhaltensweise würdet Ihr empfehlen? Zum einen tut es mir ja sehr leid und hätte ich es gewusst, hätte ich es behoben oder gleich in meine Beschreibung geschrieben.

Was kostet ein solcher Defekt?

Danke für alle Antworten 🙂

16 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von Daemenoth


du biste rechtlich auf der sicheren seite und hast dir nichts vorzuwerfen...

du sprichst schon von dialekt etc.pp...ich denke mir da mal meinen teil...😉...solchen würde ich generell NICHTS verkaufen...nichtma n appel!

ignorier ihn weiter...oder schick ne nette antwort in der du ihn auf den kaufvertrag hinweist, wo du alle dir bekannten mängel aufgezählt hast und da er oder seine kumpel ne probefahrt gemacht haben weitere mängel hätten auffallen könne,sollen,müssen. außerdem "verkauft wie gesehen" es liegt keine arglistige täuschung vor.

meldet er sich dann nochmal würd ich mal bei der rechtsschutz anfragen wie es mitm anwalt aussieht...

meine vermutung: der junge herr hat keine kohle für tiefer,breiter, lauter...hätte dies aber gerne und vrsucht das mit deinem geld...

Absolute Zustimmung!

Gruß

weiter ignorieren, sollte dann irgendwann ein Brief im Briefkasten stecken, in dem steht.........und ich überweise ihnen zusätzlich 200 Euro würde ich es annehmen :-)
Nein im Ernst, mach dir keinen Kopf, auch wenn der Anwalt eingeschaltet wird, was nicht passiert aber man weiss ja nie bei solchen Typen, einfach sagen AUTO ist verkauft, Privat ohne Sachmängelhaftung........ ausserdem muss er dir beweisen, dass der Fehler schon vor seiner " 1wöchigen Spritztour " vorhanden war, da hast du dein TÜV Nachweis ( Lenkung ganz grosses Thema beim TÜV und da nichts bemängelt wurde - legt dich wieder ganz bequem zurück und lass ihn ruhig Panik machen ;-))

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