FI Schutzschalter, welchen nehmen ?

Hallo zusammen,

ich will in meinem QEK Junior einen FI Schutzschalter einbauen und bin mir nicht sicher welche Stärke dieser haben soll.

Plan ist folgender:
Von der Einspeisedose zum FI und von dort zur Verteilerdose..die Erdung dann von der Verteilerdose an den Rahmen.

Habe gelesen das CP´s unterschiedlich mit 10 A und 16 A abgesichert sind, welche Stärke ist sinnvoll bei dem FI ?
Welche Auslösung sollte der haben 10 oder 30 mA....ich bin mehr für 10 mA, da man bei 30mA schon ordentlich einen gewischt bekommen kann.

Ein befreundeter User aus einem anderen Forum meint 16A 10mA, mein Camping Dealer meint 10A 30mA ????? Und schon stehe ich doof da ;-)

Es gibt auch FI LS Schalter, was ist da besser...Sinnvoll ?

Werden Leitungen und anhängende Geräte damit mitgesichert ?

Sicherungen sind sonst im QEK nicht mehr vorhanden.....sollten hier welche eingebaut werden ?

Viele Grüße
John

19 Antworten

Hallo John,
der FI sollte auf jeden Fall mehr oder mindestens die gleiche zulässige Stromstärke haben, wie die Sicherung. Auch wenn die zulässige Stromstärke erheblich höher sein sollte, schadet das nicht. (ist aber teurer und eventuell größer)

Eine eigene Absicherung solltest du schon haben.

16A für einen einzigen WoWa sind m.E. auf Campingplätzen eher selten. Es gibt durchaus auch Plätze, wo der einzelne Anschluß nur mit 4A abgesichert ist.

Auf CP's sind übrigens, neben der LS-Sicherung, grundsätzlich auch FI-Schalter mit maximal 30mA-Auslösestrom vorgeschrieben. Von daher brauchst du sowas normalerweise nicht selbst. Wenn du mal in die Pampa fahren solltest, kann das eventuell aber trotzdem sinnvoll sein.

Die Angabe 30mA bedeutet, dass die maximale Stromdifferenz zwischen Leiter und Null 30mA betragen darf. In der Praxis löst so ein FI aber sowieso etwas früher aus.
Ein 10mA-FI kann manchmal schon zu empfindlich sein. Die lösen eventuell schon bei Geräten mit kleinem Leckstrom aus. Das ist dann sehr ärgerlich.

FI/LS-Schalter sind eben die Kombination aus Sicherung (aber nur eine Sicherung!) und FI-Schalter. Leider sind sie meistens teuerer, als wenn du dir die Komponenten einzeln kaufst.

Ich würde beide Leitungen (Null und Leiter) jeweils für sich mit 10A absichern.
Im Sportbootbereich (da ist das alles genauso, wie beim Campen) gibt es auch doppelte Sicherungen, so daß immer Leiter und Null vom Netz getrennt sind, wenn auch nur eine Sicherung auslöst.

Es ist nämlich, trotz CEE-Anschlüssen, in der Praxis nicht immer eindeutig, auf welcher Leitung sich der Leiter (Phase) befindet.
10A (also 2300W Anschlussleistung) reicht normalerweise aus. Bei 16A solltest du unbedingt auch eine 2,5mm² Anschlußleitung verwenden, die 25m Länge nicht überschreitet. (sonst reicht die übliche 1,5mm²-Anschlussleitung, die ca 90% aller Camper sowieso nur verwenden, aus).
Den FI würde ich mit 30mA nehmen.

Von daher schließe ich mich deinem Camping-Dealer an (bis auf die zweite Sicherung).

Gruß
navec

Hallo Navec,

vielen Dank für die ausführliche Erklärung.

Dann werde ich einen FI LS Schalter mit 10 A und 30mA mir besorgen (gibt es zwischen 10mA und 30mA noch was? ) finde 30mA schon recht viel..habe irgendwo gelesen das man "krampfmässig" nicht
mehr loslassen kann wenn man einen gewischt gekommt ?

Im Innenraum will ich 1,5 Kabel verwenden, reicht das aus bei 10 A ?

Sollte ich zwischen den Kabeln....von der Einspeisedose zum FI und vom Verteiler (Feuchtraumverteiler IP 65) zu den Schuko Dosen noch jeweils eine Sicherung setzen (Glasssicherung mit 10 A) oder gibt es eine elegantere Lösung ?
Wo würde dann die Glassicherung gesetzt..am Plusleiter ?

Bin Strommässig ein ziemlicher DAU ;-(

Grüße an die Küste
Stefan

Hallo Stefan,
ich glaube die max 30mA sind mal gewählt worden, da ab ca 50mA Herzkammerflimmern auftreten kann.

Das man, bei unter 30mA, die durch den Körper fließen, nicht mehr loslassen kann, habe ich noch nicht gehört.
30mA sind aber auch für alle "Steckdosen im Laienbereich" (Änderung seit 2007) und alle "Endstromkreise im Außenbereich" vorgeschrieben, da wird man sich schon was dabei gedacht haben.

Beim Berühren der Phase löst der 30mA-FI eigentlich immer sofort aus (habe ich schon 2 mal unfreiwillig getestet), so dass innerhalb von höchstens 0,2sec keine zu hohe Berührungsspannung mehr existiert.

Mit Glasröhrchensicherungen und so einem Spielkram würde ich mich gar nicht erst befassen. Die gehören maximal in elektrische Geräte, aber nicht in die E-Installation.

Kauf dir im Baumarkt einen ganz kleinen Aufputz-Feuchtraum-Sicherungskasten (hat ungefähr die Größe einer Keksdose und manchmal eine Plexiglas-Frontklappe). Die gibt es schon mit einer Kapazität von 4 genormten Sicherungsbreiten (es würden da also maximal 4 normale Haushalts-Sicherungen nebeneinander hineinpassen).

In diesen Kasten kommt mindestens alles hinein, was auf den Namen FI oder Sicherung hört. Da passen ein 2-poliger FI plus 2 LS-Schalter hinein und mehr brauchst du nun wirklich nicht. Der Kasten hat intern eine kleine Montageschiene, auf der du den FI und die 2 Sicherungen nur einrasten lassen musst.

In diesen Kasten führt die Leitung des Einspeisesteckers (CEE) hinein und es führt mindestens eine Leitung zu den Verbrauchern (Licht, Steckdosen, ev. Verteilerdose(n)) heraus.

An keiner anderen Stelle deiner Installation braucht/sollte noch eine Extrasicherung (und Glasröhrchensicherungen schon gar nicht) sein.

Als Leitung innerhalb des WW kannst du z.B. 3-adrige H05-RNF-Leitung mit 1,5mm²-Querschnitt nehmen (die gibt es oftmals günstig als Verlängerungskabel für Rasenmäher im Baumarkt)

Für a l l e Verbindungen (Litze) mit dieser Leitung m u s s t du Aderendhülsen verwenden.

Wenn du noch einen Extra-Verteiler brauchen solltest (vielleicht reicht der Sicherungskasten ja auch schon. Bei uns auf dem Boot führen aus dem besagten Sicherungskasten z.B. 3 Leitungen direkt zu den Verbrauchern), dann solltest du unbedingt darauf achten, dass dies nicht die 1,20Euro-Feuchtraumausführung in Wabbelplastik ist, sondern die ungefähr 4-5mal so teure Aufputz-Ausführung aus hartem Kunststoff mit verschraubtem Deckel.
Die ist erstens wesentlich stabiler und zweitens darf man die, im Gegensatz zu den meisten Wabbeldingern, weil sie relativ brandgeschützt ist, auch auf brennbaren Materialien befestigen.

Ich würde dir aber dringend raten, jemanden (mit E-Kenntnissen) aus deiner Nähe dazu zu holen, der deine Installation mindestens hinterher überprüft. Wenn irgendwas falsch angeschlossen sein sollte, nützt dir auch ein FI eventuell nichts.
Normalerweise darf ein Laie so eine Geschichte nicht selbst installieren.

Gruß
navec

Hallo Navec,

darf ich Dich um einen großen Gefallen bitten ???

Wäre super nett wenn Du mir links (vielleicht Ebay) für das senden könntest was ich brauche...ich habe ??? über den Kopf kreisen.
Den Anschluß würde ich hinbekommen, nur was brauche ich alles was eine gute Qualität hat und zu 150% Sicherheit bietet.

Ausser außen Einspeisedose habe ich noch nichts gekauft.

Wäre sehr nett wenn Du mir da helfen könntest.....nur wenn Du lust und zeit hast.

Viele Grüße
Stefan

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Das wird mir, ehrlich gesagt, zu aufwendig.
Die ganze Internetrecherche dauert ja länger, als ein Besuch (inkl. Kauf der Komponeten) beim Baumarkt. Alle benötigen Teile sind dort in der Regel sofort verfügbar.

Es wäre daher, nicht nur wegen des Kaufs der richtigen Komponenten, sehr ratsam, wenn du dich bei dir vor Ort mit jemanden zusammentust, der fachkundig ist.

Nach meiner Erfahrung, muss man die Dinge (z.B. Sicherungskasten oder Verteilerdosen), wenn man sie nicht schon genau kennt, auch vorher mal direkt angesehen haben, damit man weiß, was auf einen zu kommt.

Eine Prinzipskizze und/oder auch Schaltplan über PN wäre natürlich kein Problem.

gruß
navec

Na klar verstehe ich.

Wenn Du mir eine Skizze zukommen lassen könntest wäre es toll.

Im Baumarkt war ich heute morgen schon und stand vor den FI Schaltern.....gefragt habe ich auch aber mehr als ablesen was auf dem Karton steht konnte der "Fachberater" dort auch nicht ;-(

Vielen Dank und Gruß
Stefan

Hallo,
wenn du keine Ahnung hast lass lieber die Finger von der E-Installation und such dir einen Fachmann. Die bisherigen Antworten kannst du getrost vergessen..

Zitat:

Original geschrieben von tigercat42


Hallo,
wenn du keine Ahnung hast lass lieber die Finger von der E-Installation und such dir einen Fachmann. Die bisherigen Antworten kannst du getrost vergessen..

Das sollte unterstrichen werden.

Zur Information:
es gibt von ABB sogar einen speziellen FI/LS-Schalter für Campingfahrzeuge. Er berücksichtigt, daß innerhalb der Fahrzeuge die Funktion des L-Leiters und des N-Leiters nicht festgelegt ist, wenn herkömmliche Schukostecker bei der Einspeisung beteiligt sind.

Hallo,

ein FI einzubauen hat nur Sinn wenn auch das richtige Zuleitungskabel verwendet wird. Fakten: nur CEE-Stecker, max. 25 m, 3 mal 2,5 qmm und Typ H07.....Auch sollte der WW von einer Fachkraft generell überprüft werden.

Der FI-Schalter sollte immer von einer Elektrofachkraft montiert werden. Er dient der Sicherheit und muss auch "sicher" eingebaut werden.

Wenn ich auf den Campingplätzen so die Zuleitungskabel immer so sehe wird mir ganz komisch...... möglichst 50 m davon noch 40 m auf der Kabeltrommel, mehrmals mit Verbindungskupplungen und dann 3 mal 0,75 qmm zwischendurch noch mal eine Länge Kabel mit 2 mal 0,75.........schwitz....

Laut DIN muß bei einem CEE-Anschluss am Platz auch ein FI montiert sein dann aber für alle CEE-Steckdosen am Anschlusskasten.

Aber ein ordentliches Kabel sollte immer vorhanden sein. Erlaubt ist auch die orangefarbene Kunststoffschlauchleitung (aber immer 3 mal 2,5 qmm). Komme im Moment nicht auf die techn. Bezeichnung. Die beiden Kabeltypen sind leider sehr sehr teuer.

urmel331

Zitat:

Original geschrieben von urmel331


Hallo,

Der FI-Schalter sollte immer von einer Elektrofachkraft montiert werden. Er dient der Sicherheit und muss auch "sicher" eingebaut werden.

Aber ein ordentliches Kabel sollte immer vorhanden sein. Erlaubt ist auch die orangefarbene Kunststoffschlauchleitung (aber immer 3 mal 2,5 qmm). Komme im Moment nicht auf die techn. Bezeichnung. Die beiden Kabeltypen sind leider sehr sehr teuer.

urmel331

Ich würde schwere Gummischlauchleitung verwenden, H07RN-F 3x2,5² ca. 1,20€ pro m.

Ich würde, aus Kostengründen, auch die H07... verwenden. Es gibt aber auch spezielle Kunststoffleitungen, die ebenfalls für dauerhaften Einsatz im Außenbereich geeignet sind. Meistens sind die aber teurer.

Für kurzfristigen Außeneinsatz (also nicht unbedingt für Dauercamper)und wenn da nicht gerade öfters Autos drüberfahren, reicht aber auch eine H05-RNF (die oftmals als Rasenmäherverlängerung gehandelt wird).

@urmel331:
"ein FI einzubauen hat nur Sinn wenn auch das richtige Zuleitungskabel verwendet wird. Fakten: nur CEE-Stecker, max. 25 m, 3 mal 2,5 qmm und Typ H07.....Auch sollte der WW von einer Fachkraft generell überprüft werden."

Ein FI würde sogar bei unzulässig geringen Kabelquerschnitten Sinn machen, da es bei der Funktion des FI nicht so sehr auf Spannungsabfälle ankommt.
Die max. 30mA "Auslösestrom" des FI brauchen keine 2,5mm² Kabelquerschnitt.

Die großen Kabelquerschnitte (oder alternativ: kürzere Leitungen) sind hauptsächlich wichtig, damit die LS (Sicherungen) sicher auslösen und damit der Spannungsabfall für bestimmte Verbraucher nicht zu groß wird.

@urmel331:
"Der FI-Schalter sollte immer von einer Elektrofachkraft montiert werden. Er dient der Sicherheit und muss auch "sicher" eingebaut werden"

Nicht nur der FI!
Die gesamte Elektroinstallation (Sicherungen, Kabel, Verteilerdosen usw.) dient letzendlich auch der Sicherheit und darf deshalb nur Fachkräften installiert werden.

ich habe vor einem jahr einen eriba nova 500 mc ( baujahr irgendwas um 1980 ) geschenkt bekommen und auch als allererstes mal die alte elektrik rasugerissen und alles neu verkabelt.

habe auch erst überlegt, was die eleganteste und sicherste variante ist ( ich war 2 jahre auf der berufsfachschule für elektrotechnik ), habe mich dann wie folgt entschlossen:

neue zuführungssteckdose CEE => aufputzsicherungskasten mit durchsichtigen deckel in direkter nähe zur einspeisung => doppelsicherungsautomat 16A => doppelter FI 30mA => danach kommen alle steckdosen und lampen ( parallel dazu steckdose im bad und aussensteckdose separat mit 10A abgesichert, aber das kann man sich eventuell auch sparen )

kabel alles 2,5q aber kein starres installationskabel, wie im hausbau, da das irgendwann durch vibrationen bei der fahrt brechen kann, sondern feinadriges kabel jeweils mit aderendhülsen.

lampen alles entweder leuchtstoffröhren oder led-technik, da ich im meinem wowa keine wärmequellen ausser der heizung und dem herd dulde.

Bei 16A-Absicherung dürftest du viele Camping-Platz-Anschlüsse schon überfordern.
Da löst wohl oftmals nur die Campingplatzsicherung aus.

Mit einer 10A-Absicherung könntest du sogar einen 2KW-Heizlüfter betreiben. Das sollte eigentlich reichen.

Außerdem ist bei einer 10A-Sicherung die Wahrscheinlichkeit erheblich größer, dass die bei schlechten Bedingungen auch schneller auslöst, als eine 16A-Sicherung.

Du hast zwar dein 2,5mm²-Kabel, aber bis zur Anschlussbox des Campingplatzes liegt ja auch noch Kabel und manchmal muss man sich bei schlechter ausgerüsteten CP's auch an dubiose Adapter (Übergangswiderstände) anschließen, wenn man auf Strom nicht verzichten will.

Da ist dann "kleinst-mögliche" Sicherung immer die Beste.

Noch eine Frage:
Was ist (und was soll) ein doppelter FI?

gruß
navec

Zur Auslösung:

Bei 2 in Reihe geschalteten Sicherungen sollte die darauffolgende zumindest 2 Norm-Werte unterhalb der vorhergehenden sein um zu garantieren, daß die Auslösung bei der nachgeschalteten Sicherung erfolgt.

Normreihe: 16 - 10 - 6

Beispiel:
Campingplatzanschluss ist mit 16A abgesichert -> dann sollte um die 2 Norm-Werte zu erfüllen die Absicherung im Wohnwagen 6A betragen
Das heisst in der Praxis wird es nicht möglich sein, dies zu garantieren denn was ist wenn der Campingplatzanschluss nur mit 6A abgesichert ist.

Zu den Fehlerstromschaltern:

bei einem angegebenen Auslösestrom von 10mA hat der FI zwischen 50 und 100% dieses Wertes auszulösen, sprich zwischen 5 und 10mA.
Der zulässige Leckstrom eines Elektrolytkondensators 16µF/350V liegt schon bei 2,8mA, sprich der Fi könnte bereits auslösen obwohl keines der angeschlossenen Geräte und keine der Leitungen defekt sind.
Dies bei der Wahl des FI bedenken.

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