Fehlersuche bei LPG Prins VSI 2007 im E200 Bauj. 99
Hall Fans,
fahre u.a. E 200, bisher bestens zufrieden mit Prins VSI rund 200 TD km, ca. 45 TD km pro Jahr im AD. Ausser Filtern nichts getauscht. Fahrweise normal, manchmal zügig, selten geheizt.
Bitte Euch um konstruktive Vorschläge, - bitte keine schlauen Sprüche - für folgenden Fehler:
Vorab: Beide Filter wurden getauscht. Zündkerzen werden jetzt erneuert.
Beim Beschleunigen treten verstärkt Aussetzer unter Last ein zwischen 3 und 4500 U/ min, sehr unangenehm beim Überholen. Habe unterwegs verschiedene Umrüster angefragt, was zu machen sei. Vollkommen unterschiedliche Aussagen, die mich an der Qualifikation der Umrüster zweifeln lässt. z.B. Tausch der Injektoren, Spülen der Injektoren, Wäretauscher erneuern usw. danach kann ich die Anlage fast erneuern.
Klar strukturiertes Vorgehen, was empfehlt Ihr?:
z.B..
- Injektoren spülen , Überhaupt notwendig?
- Zündkerzen tauschen usw.
Bitte qualifizierten Rat und danke Euch vorab herzlich.
Grüsse von Auerhahn
Beste Antwort im Thema
Nach 200 tkm LPG-Betrieb können grundsätzlich folgende Fehler auftreten:
1. Injektoren sind verschmutzt (hauptsächlich Paraffin-Verklebungen) --> Leistungsverlust und Ruckeln hauptsächlich direkt nach Einschaltung in der Warmlaufphase (nach längerer Fahrt verschwindet der Effekt): hier hilft Reinigen mit handelüblichem Bremsenreiniger (Abbauen, Reiniger rein, einwirken lassen und gut schütteln, Reiniger raus, mehrfach wiederholen; die Injektoren sollten dabei so heiß wie möglich sein, damit das Paraffin möglichst flüssig ist).
Rohe Schraubernaturen fahren den Motor richtig warm, lassen nach Abstellen die Stauhitze in die Injektoren "fließen", öffnen die Gaszulaufschläuche und spritzen viel Bremsenreiniger aus der Spraydose rein, schließen die Schläuche wieder, lassen den Motor an, geben richtig Gas zwecks höherer Drehzahl, damit nach Einschalten der Gasanlage der Reiniger das flüssige Paraffin aus den Injektoren "rausreißt". Mit ebenfalls mehrfacher Wiederholung recht effektiv.
2. Dichtungen der Injektoren sind kaputt --> generell etwas unsauberer Motorlauf, ansteigend häufiges Notumschalten der Anlage auf Benzinbetrieb: entweder Erneuern der Dichtungen oder der Injektoren selbst (nicht jeder Injektor lässt sich zerstörungsfrei zerlegen)
3. Im Verdampfer sitzen nicht nur GASPHASENfilter, sondern auch FLÜSSIGPHASENfilter. Die werden sehr gerne übersehen (es gibt aber auch Verdampfer ohne Flüssigphasenfilter). Wenn die einigermaßen verstopft sind, entsteht v.a. im Lastbereich eine Unterversorgung --> Leistungsverlust, Ruckeln.
4. Der Verdampfer selbst geht höchstselten kaputt (habe ich selber noch nie gesehen). Bei einigen Verdampfermodellen reißen schon mal die Drucksteuermembranen, was zu massiven Laufproblemen führt, ggf. auch zu massiven Gasaustritten, die sogar von außen sicht- und hörbar sind. Es gibt aber Ersatzmembranen, die einfach einzubauen sind.
Was kann sonst noch zu Beschleunigungsruckeln führen ??
5. Lambdasonden sind durch die permanent höhere Abgastemperatur kaputt. L-Sonden sollen ja nach Herstellervorschrift bei LPG-Betrieb alle 60 tkm erneuert werden. Das ist zwar etwas eng gesehen, deutet aber auf grundsätzlich darauf hin, dass die Sonden recht hoch belastet werden. Bei insgesamt 200 tkm LPG-Betrieb ist es mehr als nur Theorie, dass die Sonden bestenfalls nur noch Phantasiewerte liefern. Das Dumme dabei ist: die Motronik erkennt nur Sonden als kaputt an, die KEINE Werte liefern. Sie erkennt NICHT, wenn die Sonden FALSCHE Werte liefern. Deshalb sind PC-Tester-gläubige Werkstätten gerne auf dem Holzweg ... 🙂🙂
Bevor man nun anfängt, "auf Verdacht" teure Neusonden einzubauen:
Das Ruckeln beginnt ziemlich konstant ja nach Außentemperatur zwischen 15-30 Sekunden nach Kaltstart. Denn hier schließt sich der Regelkreislauf, und die Motronik beginnt die L-Werte zu verarbeiten. Zieht man nun die Sondenstecker einfach ab, geht die Motronik in eine Art "Notlauf" und "steuert" den Motor, womit ganz wundersam plötzlich das Ruckeln völlig verschwindet !!!!
6. Das zweite thermisch hochbelastete Bauteil sind die Zündkerzen --> ansteigende Anzahl Brennaussetzer, die sich durch Fehlermeldungen der Motronik um Notumschalten auf Benzin bemerkbar machen, v.a. im Teillastbetrieb und in Nähe des Leerlauf.
Sie sollen alle 60-90 tkm erneuert werde, was auch empfehlenswert ist, damit die "adaptische Motorregelung" nicht allzu weit vom Sollkennfeld abdriftet. Sofern die vom Hersteller vorgegebenen Zündkerzen verwendet werden, stehen hier aber keine spezifischen Schwierigkeiten an.
7. Ein ausgesprochen "blöder" weil schwer zu lokalisierender Fehler sind die Zündspulen. Deren Zündleistung nimmt mit zunehmender Laufleistung steig ab. Da bei Gasbetrieb die Zündleistung höher ist als bei Benzin, sind Unterleistungen zuerst bei Gas zu vernehmen, v.a. im Teillastbetrieb und in Leerlaufnähe (da ist der Leistungsbedarf am größten).
Fazit: um also das Ruckeln zu lokalisieren und abzustellen, empfiehlt es sich, diese potentiellen Ursachen von 1-7 in genau dieser Reihenfolge abzuarbeiten, was kostenmäßig von "ganz günstig" bis "ganz teuer" ansteigt.
Das ist angesicht 200 tkm Gasbetrieb nicht weiter schlimm, weil es die ersten aufgetretenen Schwierigkeiten sind.
19 Antworten
Sevus Auerhahn,
ist Ihr Problem noch vorhanden?
Bei mir war nähmlich das selbe. Mein Fahrzeug E200 Kombi, BJ 1997 mit Prins Gasanlage, Laufleistung 240000km ( 70000km ) mit Gas.
Der Fehler trat genau beim Wechsel auf neue Zündkerzen auf. Ich habe zwangsläufig die neuen Kerzen gegen die alten ausgetauscht und das Fahrzeug genauso wie gewohnt.
Gruß kawa-hotte
Zitat:
Original geschrieben von Steve analog
Ob man alte Autos noch umgerüstet bekommt, liegt auch an der Werstätte. Wollte damals meinen GE280 umrüsten lassen - hat die Werkstatt abgelehnt. Begründung Kabelbäume zu alt, da können zuviele ungeplante Folgen kommen.Wichtig ist aber auch der Motor und ob der überhaupt die Gastemp. verträgt. was bei meinem Ammi nicht der Fall wohl nicht der Fall ist.......
Hi Steve analog,
das mit den Amis ist natürlich der größte Quatsch. Davon sind einige problemlos umrüstbar, andere nicht - genau so wie bei europäischen Motoren auch. Ich würde sogar sagen, daß die Ami-Motoren oft sehr gut geeignet sind, denn sie sind hubraumstark, haben wenig Leistung für die Motorgröße, und sind zumeist technisch eher simpel gehalten. Besser gehts gar nicht für LPG. Mein 4.0 fährt mit fast allem, was brennt. ;-) Naja, zumindest mit Benzin, Ethanol und LPG. Mehr probiere ich mal lieber nicht - wobei, Holzgas würde mich reizen.
Zum Thema "alte Autos umrüsten" kann ich nur sagen, daß viele da allerbeste Erfahrungen mit gemacht haben - ich selber auch. Wir haben einen Nissan Micra von 1997 bei 165.000km im Alter von 9 Jahren umrüsten lassen, und obwohl der als absolut nicht gasfest gilt, und mit 1 Liter Hubraum nicht viel verbraucht, hat der locker die Gewinnzone erreicht. Als wir ihn umrüsteten wollten sich auch einige krank lachen. Tja, wer zuletzt lacht, lacht am besten. Der Nissan dürfte inzwischen bei seinem nächsten Besitzer schon über 300.000km angekommen sein und immer noch auf Gas fahren. Da spricht nichts dagegen. Wir haben ihn im Alter von 13 Jahren mit 265.000km verkauft. Billiger und zuverlässiger bin ich nie gefahren als mit dem "alten" Auto.
Grüße Dirk
E 200 Bauj, 1999
Servus Kawa -Hotte,
zwischenzeitlich habe ich mit der Prins 220 000 km gefahren ohne wesentliche Störungen.
Ein Wechsel des Kabelbaumes wie einmal von forum angeregt, wäre die letzte Lösung.
Ich gehe das pragmatisch ohne grosse Diskussionen - wie hier gerne geführt - an.
Zündkerzen: spezielle Gaszündkerzen : Nein!. Bringt m.E. nicht mehr, ausser Kosten.
1. Hatte Standardzündkerzen gegen andere mit höheren möglichen Temperarturen, die ja beim Gasbetrieb entstehen, getauscht. Bei längeren Fahrzyklen im niedriegeren Drehzahlbereich verrusten diese, also wieder alte Stadardkerzen rein. Diese aber nicht erst nach 30 -40.000 km tauschen sondern nach ca. 20.000 km. Besseres Ergebnis durch kürzeren Kerzenwechsel.
2. Filter im Verdampfer ca. alle 30.000 km wechseln, bei schlechter Gasqualität ca. 25.000 km. Filter war total verschmiert bzw. opt. zu.
Filter vor Injektoren max. bei 40.000 km.
Mein Freundlicher hat mir den Gesamtwechsel für € 70 erledigt.
3. Injektoren reinigen lassen, bringt was richtung Gängigkeit. max. 1 h Arbeitszeit, ca. € 65,00 - 70
4. Magnetventil am Verdampfer demontieren und reinigen, obwohl das nur etwas bringt. Ventil sagt ja nur: ja oder Nein. d.h. schalten oder nicht. Wenn Pos. 1 - 3 nichts gebracht hat, würde ich versuchen, das Magnetventil kurz zu tauschen. Wenn keine Besserung ist Magentventil ja i.O.
Weitere Pos. wären noch: Pumpendruck prüfen, Injektoren durchmessen.
Bei mir haben Pos. 1 -4 wesentliche Besserungen gebracht. Trotzdem habe ich beim kurzen beschleunigen von z.B. 160 auf 190 km/h immer noch gelegentlich ein Loch. d.h weitere Massnahmen sind notwendig. Es kommt nicht genug Gas in den Verbrennungsraum. Ist dies aufwendig, lasse ich das nicht machen, weil das robuste Fahrzeug sonst gut läuft.
Servus Auerhahn,
kurz nach dem Kerzenwechsel trat das Problem ( ruckeln im Gasbetrieb ) wieder auf.
Nächste Aktion.: Fehlerspeicher auslesen lassen und defekte Lambdasonde wechseln lassen, hällt beim Benz ca. 160.000km war aber schon gut 80.000km drüber.
Fahrzeug ruckelte immer noch. So widmete ich mich mehr der Gasanlage. Gut 70.000km im reinen Gasbetrieb, sollte doch mal ein neuer Filter rein. Filter gewechselt und seitdem hatte ich keine Probleme mehr.
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Danke für die vielen Beiträge,
Kerzenwechsel, neue Lambdasonde, Gasfilter und mittlerweile den neuen Luftmassenmesser hätte ich mir wo möglich sparen können.
Wieso mein Fahrzeug beim Beschleunigen immer ruckte war einfach die versiffte Drosselklappe. Ich habe keine Erklärung wieso!!! Die Schmiere habe ich grob entfernt und alle beweglichen Teile mit Bremsenreiniger gereinigt.
Mein Benz, ich liebe ihn schon wieder. Seit Wochen kann ich wieder voll aufdrehen und das ohne probleme.
Original geschrieben von kawa-hotte
Servus Auerhahn,
kurz nach dem Kerzenwechsel trat das Problem ( ruckeln im Gasbetrieb ) wieder auf.
Nächste Aktion.: Fehlerspeicher auslesen lassen und defekte Lambdasonde wechseln lassen, hällt beim Benz ca. 160.000km war aber schon gut 80.000km drüber.
Fahrzeug ruckelte immer noch. So widmete ich mich mehr der Gasanlage. Gut 70.000km im reinen Gasbetrieb, sollte doch mal ein neuer Filter rein. Filter gewechselt und seitdem hatte ich keine Probleme mehr.