Fast Forward

Ich wollte mal ein Erlebnis aus dem 6. MTBTFT ausklammern und einen eigenen Thread draus machen.

Und zwar haben der allseits bekannte Wraithrider und ich in der Mittagspause mal die Motorräder getauscht und sind dann mal eine 6km lange, eher ruppelige Kurvenstrecke hin und her gefahren. Er wollte mal wissen, wie ein 20 Jahre altes Mopped fährt und ich, na ja, DSG & 174 PS im Mopped war schon in der Vorstellung reizvoll.

Außerdem standen ja seine seltsamen Aussagen über Drehzahlniveau und Gangwahl noch im Raum.

Nun denn, kurze Einweisung in die Schaltwippen und dann gings los. Vorsichtig wie ich bin, natürlich auf D. Die Vorstellung war, dann in hohen Gängen um die Kurven zu surfen und das Drehmoment eines 1200er V4 auszunutzen.

Ja, Scheiße. Ich bin noch niemals ein Motorrad gefahren, das mir mit solchem Nachdruck seinen Widerwillen demonstriert hat, untertourig bewegt zu werden. Es brummt, vibriert und schüttelt sich ob der 2500 Touren, mit der es um die Ecke fahren soll, dass einem Angst und Bange wird. Nicht dass sie es nicht könnte. Sie WILL es nicht.

Nun gut. Soll sie ihren Willen haben. DSG von D auf S geschaltet.

Halleluljah. 😰

Was dann folgt, habe ich so noch nie erlebt. Dagegen waren die 130PS meiner K12RS Kindergeburtstag.

Nix mehr mit vibriere und gebrummel. Ein beherzter Dreh am Gasgriff und der Tacho fügt der Km/h-Anzeige in der Kurve auf der 300m-Geraden (ich habs mit Google nachgemessen) mal kurz ne 1 voran. Mit der Telefonzelle wäre ich an dem Bremspunkt quasi schon tot, aber die VFR bremst mit dem IntegralABS (ohne zu regeln), dass man um den eh schon schlechten Asphalt fürchten muss.

Mein hier häufig breitgetretenes Geblubber, man kann auf kurvigen Strecken hundertirgendwasPS sowieso nicht nutzen, verseht es mit einem Sternchen. *gilt nicht für VFR1200 mit DSG.

Die 174 Pferde sind vollzählig versammelt, sobald man sie abruft. Abrufen tut man sie einfach durch beherztes Drehen am Hahn. Das Fahren zwischen den Kurven wirkt, als würde man mit dem Gasgriff die Schnellvorlauftaste des Zeitstroms betätigen. Das DSG schaltet eher hör- als fühlbar in einem Wimpernschlag rauf und runter, je nach PS-Wunsch. Ohne fühlbaren Schaltruck.

Kein Geschalte, kein Gekuppel. Unbeleckt von solch niederen Tätigkeiten konzentriert man sich lediglich auf den Punkt, wo man den Anker wirft und die 100km/h Überschuss in gefühlten 2 Fahrzeuglängen mit zwei Fingern wieder auf mimimi-Kurventempo zurechtstutzt.

Und das alles quasi ohne jegliche Eingewöhnung. Wie ich damit unterwegs wäre, nachdem wir uns mal richtig zusammengerauft hätten, möchte ich mir eigentlich nicht vorstellen. Ich bin froh, mir keine leisten zu können, da ich nicht weiß, ob ich andernfalls vernünftig genug wäre, mir keine zu holen.

Wenn ich mit der VFR hinter mit und der RT herfahren müsste, würde ich mich wahrscheinlich zu Tode langweilen. Wraithrider ist, na ja, bis auf die Kurven gut mitgekommen. 😉

Aber ich muss ihm Abbitte leisten:

- Ja, fahren im 4. oder gar 5. Gang mit der VFR auf kurvigen Landstrassen ist grob gesagt Mist. Die Sau will Drehzahl und sonst nix. Gibst du ihr keine, wird sie ungemütlich. Im wahrsten Sinne des Wortes.
- Für 160 auf der Landstrasse reicht eine Gerade von knapp 300 Metern. Das kann sie und das will sie. Und das mal eben so. Wahrscheinlich könnte sie auch noch schneller. Gas auf Anschlag hab ich mich nicht getraut.
- das sie bei 250 abgeriegelt ist, war jetzt auf der kurvigen Landstrasse nicht entscheidend. Aber grundsätzlich ein Verbrechen gegen den Maschinenwillen.

Wer mal die Gelegenheit hat, eine zu fahren, macht das. Das ist Motorradfahren 2.0! Mindestens.
Hat allerdings daher auch nur wenig mit dem normalen Motorradfahren zu tun.

Und mit der Strassenverkehrsordnung schon überhaupt nix...

ps: Sein Kommentar zur Telefonzelle: "Wie kannst du damit so schnell fahren?"

Beste Antwort im Thema

Ich wollte mal ein Erlebnis aus dem 6. MTBTFT ausklammern und einen eigenen Thread draus machen.

Und zwar haben der allseits bekannte Wraithrider und ich in der Mittagspause mal die Motorräder getauscht und sind dann mal eine 6km lange, eher ruppelige Kurvenstrecke hin und her gefahren. Er wollte mal wissen, wie ein 20 Jahre altes Mopped fährt und ich, na ja, DSG & 174 PS im Mopped war schon in der Vorstellung reizvoll.

Außerdem standen ja seine seltsamen Aussagen über Drehzahlniveau und Gangwahl noch im Raum.

Nun denn, kurze Einweisung in die Schaltwippen und dann gings los. Vorsichtig wie ich bin, natürlich auf D. Die Vorstellung war, dann in hohen Gängen um die Kurven zu surfen und das Drehmoment eines 1200er V4 auszunutzen.

Ja, Scheiße. Ich bin noch niemals ein Motorrad gefahren, das mir mit solchem Nachdruck seinen Widerwillen demonstriert hat, untertourig bewegt zu werden. Es brummt, vibriert und schüttelt sich ob der 2500 Touren, mit der es um die Ecke fahren soll, dass einem Angst und Bange wird. Nicht dass sie es nicht könnte. Sie WILL es nicht.

Nun gut. Soll sie ihren Willen haben. DSG von D auf S geschaltet.

Halleluljah. 😰

Was dann folgt, habe ich so noch nie erlebt. Dagegen waren die 130PS meiner K12RS Kindergeburtstag.

Nix mehr mit vibriere und gebrummel. Ein beherzter Dreh am Gasgriff und der Tacho fügt der Km/h-Anzeige in der Kurve auf der 300m-Geraden (ich habs mit Google nachgemessen) mal kurz ne 1 voran. Mit der Telefonzelle wäre ich an dem Bremspunkt quasi schon tot, aber die VFR bremst mit dem IntegralABS (ohne zu regeln), dass man um den eh schon schlechten Asphalt fürchten muss.

Mein hier häufig breitgetretenes Geblubber, man kann auf kurvigen Strecken hundertirgendwasPS sowieso nicht nutzen, verseht es mit einem Sternchen. *gilt nicht für VFR1200 mit DSG.

Die 174 Pferde sind vollzählig versammelt, sobald man sie abruft. Abrufen tut man sie einfach durch beherztes Drehen am Hahn. Das Fahren zwischen den Kurven wirkt, als würde man mit dem Gasgriff die Schnellvorlauftaste des Zeitstroms betätigen. Das DSG schaltet eher hör- als fühlbar in einem Wimpernschlag rauf und runter, je nach PS-Wunsch. Ohne fühlbaren Schaltruck.

Kein Geschalte, kein Gekuppel. Unbeleckt von solch niederen Tätigkeiten konzentriert man sich lediglich auf den Punkt, wo man den Anker wirft und die 100km/h Überschuss in gefühlten 2 Fahrzeuglängen mit zwei Fingern wieder auf mimimi-Kurventempo zurechtstutzt.

Und das alles quasi ohne jegliche Eingewöhnung. Wie ich damit unterwegs wäre, nachdem wir uns mal richtig zusammengerauft hätten, möchte ich mir eigentlich nicht vorstellen. Ich bin froh, mir keine leisten zu können, da ich nicht weiß, ob ich andernfalls vernünftig genug wäre, mir keine zu holen.

Wenn ich mit der VFR hinter mit und der RT herfahren müsste, würde ich mich wahrscheinlich zu Tode langweilen. Wraithrider ist, na ja, bis auf die Kurven gut mitgekommen. 😉

Aber ich muss ihm Abbitte leisten:

- Ja, fahren im 4. oder gar 5. Gang mit der VFR auf kurvigen Landstrassen ist grob gesagt Mist. Die Sau will Drehzahl und sonst nix. Gibst du ihr keine, wird sie ungemütlich. Im wahrsten Sinne des Wortes.
- Für 160 auf der Landstrasse reicht eine Gerade von knapp 300 Metern. Das kann sie und das will sie. Und das mal eben so. Wahrscheinlich könnte sie auch noch schneller. Gas auf Anschlag hab ich mich nicht getraut.
- das sie bei 250 abgeriegelt ist, war jetzt auf der kurvigen Landstrasse nicht entscheidend. Aber grundsätzlich ein Verbrechen gegen den Maschinenwillen.

Wer mal die Gelegenheit hat, eine zu fahren, macht das. Das ist Motorradfahren 2.0! Mindestens.
Hat allerdings daher auch nur wenig mit dem normalen Motorradfahren zu tun.

Und mit der Strassenverkehrsordnung schon überhaupt nix...

ps: Sein Kommentar zur Telefonzelle: "Wie kannst du damit so schnell fahren?"

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Nicht per Fußhebel, sondern über zwo Knöpfe am linken Lenkerende (Daumen runter, Zeigefinger hoch), aber ansonsten gneau wie die Tiptronic im Auto, ja. Man kann im manuellen Modus auch in den Begrenzer fahren und da bleiben, einzig bei zu niedriger Drehzahl (~1.100) schaltet sie von selbst runter um nicht aus zu gehen und unterhalb von ~1.500 kann man nicht hoch schalten. Die restliche Gangwahl bleibt einem im manuellen Modus völlig selbst überlassen.
Im ersten Gang kuppelt sie dann selbständig und weich aus, wenn man zu langsam wird. Wie gesagt, man kann mit Hilfe der Bremse auch die Drehzahl bei schleifender Kupplung etwas erhöhen, wie man das handgekuppelt auch machen würde. War allerdings nicht nötig, als uns Lewellyn in ner langgezogenen Bergablinkskurve an eine Baustelle und somit das Straßenende geführt hatte.

Ob man mir und etlichen anderen privaten wie professionellen Testern nun zustimmt, dass die Elektronik das vorbildlich macht und grade im Stadtverkehr und in Staus eine erhebliche Erleichterung bietet, kann man nur rausfinden, indem man sich offen und vorurteilsfrei (!) selber mal drauf setzt und es ausprobiert. Dabei darf man sich dann auch nicht davon "abschrecken" lassen, wenn die Bedienung anders, ungewohnt ist und darf "anders" nicht mit "schlechter" gleichsetzen.

Die einzigen Kritikpunkte, die ich diesbezüglich finden kann: Wenn man sie startet und sofort los fährt, kann es beim ersten Anfahren einen leichten Ruck geben, leicht zu umgehen, indem man sie ein paar Sekunden laufen lässt oder wieder leicht die Bremse antippt beim Anfahren. Und wenn man als erster an der Ampel rechts abbiegt, dann sollte man nicht mitten im Abbiegevorgang Gas wegnehmen, weil sie da grade voll eingekuppelt hat und es eventuell ruckt - wenn man gewohnt ist, die Kupplung dabei noch schleifen zu lassen bis man abgebogen ist, ist das ne Umgewöhnung. Aber auch das löst sie im D-Modus souverän, indem sie genau in dem Moment ruckfrei in den zwoten Gang hoch schaltet. (So hab ich das übrigens auch in der PKW-Fahrschule gelernt, beim Ampelrechtsabbiegen beim durch die Kurve rollen schon in den zwoten Gang hoch schalten.)

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