Erster Wohnwagenkauf? Was gibt es alles zu beachten?

Hallo liebe Gemeinde,

nachdem mir "Bommel" (hoffe es ist der richtige Name) einen super Campingplatz in Nordspanien empfohlen hatte, haben meine Frau und ich unseren ersten Campingurlaub mit Wohnwagen verbracht. Was soll ich sagen? Wir haben 1000% Blut geleckt. Des Weiteren war es auch sehr sinnvoll einen Leih-Wohnwagen (Bürstner 485TK, Basisausstattung) zu haben, da wir jetzt zumindest wissen, was wir gerne an wichtigen Extras (z.B. eine sehr gute Matratze, da ich einen inkompletten Querschnitt habe oder einen großen Kühlschrank oder vielleicht auch ein Autarkpaket) haben wollen

Leider waren wir direkt zum Caravan-Salon noch in Spanien. Aus diesem Grund, möchten wir im November nach Leipzig zur "Caravan-Messe." Könnt Ihr noch andere Messen in der nächsten Zeit empfehlen?

Wir möchten uns jedenfalls gerne bis spätestens Frühjahr nächsten Jahres, einen Wohnwagen kaufen. Es soll das typische Familienmodell, mit Festbett (Eltern), Etagenbett und Sitzecke, werden. Da bei uns momentan viele Fragen auftauchen, würde ich gerne wissen, ob es vielleicht ein Buch gibt, dass umfassend über den Wohnwagenkauf informiert? Oder habt Ihr gute Tipps für uns?

Was die Marke angeht, sind wir für alles offen. Allerdings sollte es keine "Billigmarke" sein und der Wohnwagen sollte auch von März-November nutzbar sein. Gesamtgewicht bis ca. 1700 - 1800 kg. Wäre z.B. Fußbodenheizung sinnvoll, oder ist das ein schöner "Gag", der nicht unbedingt erforderlich ist? Wir wollen alle 2 Jahre eine weitere Reise (1500 - 2000 km) unternehmen und ansonsten viel in Deutschland (Küste) und Dänemark, BeNeLux und Polen unterwegs sein. Auch regelmäßige längere Wochenenden (kommen etwa 1-2 Mal in Monat vor) wollen wir intensiv nutzen. Wir haben zwar noch keine Kinder, aber die sind zumindest in den kommenden 1-2 Jahren fest eingeplant. Aus diesem Grund auch das Etagenbett. Unter dem Gesichtspunkt wäre ich auch für eine größere Zuladungsmöglichkeit sehr dankbar.

Auch in der Hinsicht, ob es ein Wagen vom Händler oder von Privat ist, schwanken wir sehr! Was würdet Ihr denn empfehlen? Bei privat, wäre für mich Bedingung, dass der Wagen der Dekra zur Begutachtung vorgestellt wird. Das Geld zahle ich gerne, bevor wir einen Fehlkauf machen.
Ebenfalls schwanken wir, ob es ein Neu- oder Gebrauchtwagen sein soll. Wenn er gebraucht sein würde, sollte er nicht älter, als 5 Jahre sein.

Oftmals liest man auch von Modellen, die einen leichten Hagelschaden haben. Wie relevant ist das denn bei einem Wohnwagen? Kann man die Fahrzeuge trotzdem kaufen, oder sollte man lieber einen großen Bogen darum machen? Wie kann man sich denn vor einem Hagelschaden schützen? Gibt es irgendeine Möglichkeit?

Was darf der Spaß kosten? Eigentlich ist der Punkt bei uns völlig offen. Aber die ungefähre Summe sollte etwa 15 - 17.000 € betragen. Aus diesem Grund überlegen wir z.B. ob wir nicht ein Vorjahresmodell suchen (welches nicht verkauft wurde) oder ob wir nicht lieber einen gut ausgestatten gebrauchten Wohnwagen uns suchen sollten? Bei "mobile.de" habe ich schon mehrfach von Fehlkäufen oder WW gelesen, die auf Grund einer Aufgabe des Hobbys verkauft werden. Manche haben dann auch schon ein Vorzelt mit dabei.

Ich wäre Euch echt dankbar, wenn Ihr mir bzw. uns ein paar Tipps geben könntet.

Liebe Grüße

Heiko

4 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von Garou78


nachdem mir "Bommel" (hoffe es ist der richtige Name) einen super Campingplatz in Nordspanien empfohlen hatte, haben meine Frau und ich unseren ersten Campingurlaub mit Wohnwagen verbracht. Was soll ich sagen? Wir haben 1000% Blut geleckt. Des Weiteren war es auch sehr sinnvoll einen Leih-Wohnwagen (Bürstner 485TK, Basisausstattung) zu haben, da wir jetzt zumindest wissen, was wir gerne an wichtigen Extras (z.B. eine sehr gute Matratze, da ich einen inkompletten Querschnitt habe oder einen großen Kühlschrank oder vielleicht auch ein Autarkpaket) haben wollen

Hallo Heiko,

also wir haben ziemlich genau das selbe gemacht und ein Jahr Vorsprung. D.h., wir haben letztes Jahr einen WW zum Test für 20 Tage geliehen (Hobby 545KmF) und uns für dieses Jahr einen gekauft (Hobby 540KmF).

Ich habe letztes Jahr im Herbst nach gebrauchten gesucht und nichts brauchbares gefunden, und wenn, dann völlig überteuert. Familienwägen gibt es sowieso zu wenige. Und momentan ist die Nachfrage einfach groß. Selbst mit dem Neuwagen war es nicht so einfach. Wir haben Ende September bestellt und Mitte April geliefert bekommen.

Im Januar war ich auf der CMT, habe mir soweit alle Familienwägen angeschaut und bin der Meinung, dass sich die Modelle der einzelnen Hersteller nicht wirklich großartig unterscheiden.

Eine Entscheidung, die du treffen musst, ist 2,30 m oder 2,50 m breit. Ich wollte gerne 2,30m, nachdem der Leihwagen 2,50m hatte. Der breitere geht zwar auch zu fahren, die 20cm machen aber besonders in manchen ausländischen Autobahnbaustellen doch einiges aus.

Der Händler war eigentlich sehr fair und hat praktisch von allen Extras abgeraten. Außer der Auflastung. Unser Wagen hat ca. 1350 kg leer und 1750 kg max, also ungefähr das, was du willst.

1750 kg magst du ganz sicher nicht mit der Hand schieben. Ein Mover ist Pflicht. Ich hab mir den 2012er Truma SR2 gekauft. Habe ihn im Internet bestellt, auf das Truma-Elektrik-Paket verzichtet, dafür eine etwas größere Top-Batterie genommen, ihn hier vor Ort in einer Fachwerkstatt montieren lassen und damit etwa 600 EUR zum Angebot des Händlers gespart.

Ob du ein Autark-Paket brauchst, solltest du genau abwägen. Ich habe vier kleine Kinder (1-6 Jahre). Kleine Kinder brauchen Bewegung. Da will man nicht in der Pampa, auf Parkplätzen oder auf Autobahnraststätten übernachten. Wir waren dieses Jahr ausnahmsweise trotzdem eine Nacht autark an der Tour-de-France-Strecke. Dort habe ich einfach die Mover-Batterie manuell an den 12V-Eingang anklemmt. Materialaufwand für die zwei Kabel inklusive passenden Kabelschuhen ca. 5 EUR. Jetzt habe ich mir noch eine komfortable Schaltung gebaut mit zwei Relais und einem Spannungswächter für insgesamt etwa 20 EUR.

Zu den anderen Fragen kann ich nicht viel sagen. Wintercamping wäre nicht so mein Ding. Wir hatten letztes Jahr im Juli in den Alpen mal Temperaturen von deutlich unter 10 Grad. Da reicht die normale Heizung aber noch locker aus.

igs

Zum Thema Hagelschaden kann ich Dir etwas sagen:
Unser Bürstner hat als Neuwagen auf dem Platz des Händlers einen heftigen Hagelschaden erlitten (Dach, Front und rechte Seite). Das war im Sommer 2004. Da der Schaden mit der Versicherung des Händlers abgerechnet war, war der Wowa ein echtes Schnäppchen. Er wurde mir als Neuwagen mit vollständiger Dichtigkeitsgarantie übergeben - zu recht, denn die Dichtigkeitsprüfung hat noch nie Probleme entdeckt.
Da ich im Bezug auf den Wohnwagen kein Ästhet bin und zugegebenermaßen in den 8 Jahren auch schon hier und da eine Beule daran verursacht habe, kann ich den Hagelschaden durchaus als Tip vertreten - zumal der Preis stimmt 😉

Viele Grüße
Baumi

Zitat:

Original geschrieben von baumi70


Zum Thema Hagelschaden kann ich Dir etwas sagen:
Unser Bürstner hat als Neuwagen auf dem Platz des Händlers einen heftigen Hagelschaden erlitten (Dach, Front und rechte Seite). Das war im Sommer 2004. Da der Schaden mit der Versicherung des Händlers abgerechnet war, war der Wowa ein echtes Schnäppchen. Er wurde mir als Neuwagen mit vollständiger Dichtigkeitsgarantie übergeben - zu recht, denn die Dichtigkeitsprüfung hat noch nie Probleme entdeckt.
Da ich im Bezug auf den Wohnwagen kein Ästhet bin und zugegebenermaßen in den 8 Jahren auch schon hier und da eine Beule daran verursacht habe, kann ich den Hagelschaden durchaus als Tip vertreten - zumal der Preis stimmt 😉

Viele Grüße
Baumi

Da siehste mal wie unterschiedlich die Menschheit is. Ich hat zwar in ner ganz anderen Preisklasse gesucht ( bis 2000€), aber ein Hagelschaden kam für mich überhaupt nicht in Frage. Zumal man in der Preisklasse kaum mehr einen Preisunterschied spürt, ob der Wowa nen Hagelschaden hat oder nicht.

Technisch hat ein Hagelschaden in der Regel keine Einschränkungen. Sieht halt nicht schön aus...

Gruß Chris

Hallo Heiko,
schön dass es euch gefallen hat und ihr wieder gut daheim angekommen seit.

Zur Frage: Ich versuche es mal ohne viel Text als Checkliste

Wohnwagenbreite: im Sommer eher unwichtig, im Winter zählt jeder cm. (Habe schon 2,60er Wohnwagen gesehen. Tolle teile, aber im Süden fahren wollte ich die nicht ;-) ) Ich denke 2,30 ist ein guter Kompromiss

Wohnwagenlänge. Nachdem ihr auch in den Süden wollt, solltet ihr euch GEsamtlängen über 7m gut überlegen. Nicht umsonst buchen wir unseren Stellplatz in Spanien zwei Jahre im Voraus. Denn die B Parzellen auf Aquarius sind für unsere größe meist tabu. Dabei ist ein 530 Aufbau ja nicht so riesig.

Wohnwagengewicht / Zuladung: Komfortabel dürfte alles sein, was merh als 350 KG echte Zuladung hat. Wir tebndieren beim nächsten Kauf zu einem kleinen Wohnwagen mit einer 1500 oder 1600 KG Achse. Denn die 1300 KG Familienwohnwagen sind deutlich zu knapp bemessen. Meine Frau schwärm derzeit von Fendt Bianco Sportivo 390 mit 1.500 KG

Festbetten. Wären auch bei meinem nächsten Wohnwagen ein Muss (Fendt und einige andere Hersteller haben sogar eine Möglichkeit, zwei Einzelbetten durch ein Rollo dazwischen nebst Matzratzekeil zu einer richtigen Liegewiese umzubauen.

Kinderbetten: Hier ist die Frage ob längs oder quer. Wir haben die längs drin mit einer Sitzgruppe. Durch die Trennwand hat man ein richtiges Kinderzimmer. Wenn die Kids aber größer sind, ist der Raum kaum vernünftig nutzbar.

Mover: Wie schon geschrieben heute Pflicht. Die Camper sind nihct merh ganz so hilfsbereit wie früher noch - Mover sei "dank"...

Klimaanlage: Aufm Dach verlagert sich der Schwerpunkt. Es gibt aber auch Anlagen, die im Bettkasten verbaut sind. Ich habe sie aber noch nicht vermisst

Winterausrüstung: Wir sind jahrelang im Winter campen gewesen. Entweder musste den Wohnwagen dann selbst nochmal anpacken, weil z.B. meist zuwenig Luftausströmer verbaut sind.
Im Winter ist es nach meiner Erfahrung etwas puristischer. Kaum jemand kam auf die Idee, sich den innenliegenden Abwassertank zu ordern. Vielmehr war wichtiger, vor Abfahrt das gefälle des Abwasserrohres zu steigern und dafür steht dann ein Eimer am Auslauf. Denn der Eisblock lässt sich dann wunderbar lösen. Separates Wintervorzelt wäre da wichtiger.
Fußbodenheizung findets Du bei Alde Wohnwagen - für mich ist das aber eher Schnick Schnack..

Multimedia: Mir reicht mein 10 Zoll Tablett und ein Sat Mast. Festeinbau ist sicher komfortabel, macht aber auch Abhängig. (Wohnwagenausrichtung wird durch Sat Empfang festgelegt)

Gebrauchtwohnwagen: Warum nicht, es gibt immer mal wieder Schnäppchen wegen Hobbyaufgabe (genauso wie Abzocker / Betrüger)

Sanitärausstattung: Kalt / Warmwasser ist heute wohl Standard. Dusche für mich verzichtbar-könnte aber für dich interessant sein. Aber: Wasser das aus dem Hahn kommt muss auch erstmal zum Wohnwagen gebracht werden...

Bei Fendt habe ich z.B. den Fendt 515 gefunden, der zu Dir passen könnte.

Komfortumbauten? ich will dir nicht zu nahe treten, könnte mir aber als nicht gehandicapter vorstellen, dass es die ein oder andere Erleichterung auch beim Wohnwagen geben könnte. Ich denke da z.B. an verreiterte Türen / Durchgänge / Rampe o.ä..
Ein Dauergast auf Aquarius sind auch die Betreiber von caravania.de Die bauen nach Kundenwunsch um und setzen auch Unfallwagen wieder instand...

Jetzt solls aber erstmal genug sein - von nem Hagelschaden würde ich mich aber auf keinen Fall abschrecken lassen (solange er nur auf dem Dach ist)
Gruß
Bommel

Lässt sich ja ewig fortführen hier z.B. Markise/Zelt - Alu / GFK Haut - ...

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