Ersatzrad oder Pannenspray

Ich muss demnächst einem Anhänger (1,3 t gebremst, 100 Km/h) nach Osteuropa ziehen und stelle mir die Frage, ob ich ein Ersatzrad mitführen muss oder sollte. Alternativ gibt es ja auch diese Pannensprays.
Wie seht ihr das? Ersatzrad Pflicht oder Pannenspray ausreichend?

30 Antworten

Der ADAC hat die Pannensets getestet und im Ergebnis festgestellt, dass die Pannensprays nur bei sehr kleinen Löchern funktionieren. Da kein Kompressor dabei ist, wird der Reifendruck nur auf ca. 0,8 Bar aufgefüllt. Damit ist wirklich nur langsames Weiterfahren bis zur nächstgelegenen Werkstatt möglich.
Besser haben da schon die Pannensets abgeschnitten. Die arbeiten mit einem Dichtmittel, welches in den Reifen eingefüllt wird, und einem Kompressor. Das Dichtmittel ist entweder auf Latexbasis oder Faserstoffbasis. Letztere kann auch größere Löcher abdecken.
Bei manchen Mitteln gibt der Hersteller auch den präventiven Einsatz frei, um dem Plattfuß zuvor zu kommen - auch wenn der ADAC davon ab rät, finde ich das eine interessante Lösung. Eine sehr regelmäßige Prüfung der Reifen vorausgesetzt.

Eine Reparatur des Reifens ist nach der Anwendung nicht mehr möglich und von den Herstellern nicht freigegeben. Dabei könnte sich das bei Dichtmitteln auf Faserstoffbasis noch ändern - so der ADAC.
Eine Entfernung der Suppe von der (Alu)Felge sollte kein Problem sein.

@Bommel:
"- Reifen zerlegt sich im Radkasten des Wowa
- Trümmer des Reifens reißen Lächer in den Kunsstoff und die Isolierung des Radhauses"
Na dann braucht man über eine Reparatur ja eh nicht mehr zu reden. Ich besorge mir ein Ersatzrad! Und stelle im Dom eine Kerze auf, damit nix passiert. Das wird zwar nicht helfen, aber zumindest schadet es nicht...

Allen eine gute Fahrt
Thomas

Danke, Citronista! 🙂 Dann könnte ich ja mal nach einem Pannenset gucken. So nen kleinen Kompressor hab ich schon und viel Platz braucht der auch nicht.

auch Danke für das Thema...
nach Durchsehen des ADAC Tests hab ich mich für ein günstiges aber wirksames Produkt entschieden

für meinen C70 - für den ich bereits eine Minimallösung suchte - um (noch) mehr Kofferraum zu haben.

Aber Ersatzrad für meine Anhänger.

Hallo,

anstatt Pannenspray nehme ich, wie schon geschrieben, einen Reifenreparatursatz (hier ein Filmchen bei YouTube) "ARB Speedy Seal".
Der kostet ca. 40 EUR plus Luftpumpe.
Damit versaut man sich nicht den Reifen und bei mir hat das immer absolut dicht gehalten.
Ist aber vielleicht nichts für Leute mit zwei linken Händen.

Liebe Grüße
Herbert

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Zitat:

Original geschrieben von Snack-Attack


Danke, Citronista! 🙂 Dann könnte ich ja mal nach einem Pannenset gucken. So nen kleinen Kompressor hab ich schon und viel Platz braucht der auch nicht.

Ne ne, bei den richtigen Pannensets ist der Kompressor schon dabei. Das gut getestete Set von Continental gibt es für unter 90 €. Den Test findest du hier

http://www.adac.de/.../default.aspx

Für den Anhänger wird es aber ein richtiges Reserverad, denn wenn sich der Reifen bei der Panne regelmäßig auflöst, dann nützt mir auch kein Pannenset etwas. Für den PKW aber sicher eine gute Lösung um Gewicht zu sparen. Mein Auto meldet mir, wenn der Reifendruck in einem Reifen zu gering ist. So bemerkt man dann auch einen schleichenden Plattfuß ohne sich zu kümmern. (ja, ist eine junge Zitrone)
Beim Anhänger werde ich sicher bei jedem Tankstopp auch die Reifen prüfen - die Brummifahrer machen das ja mit einem kleinen Knüppel. In jedem Fall ist der schleichende Plattfuß die häufigste Ursache für Reifenplatzer. Zu wenig Druck und dann walkt der Reifen mehr als er soll. Dann heizt er sich ordentlich auf und irgendwann löst er sich dann, mehr oder weniger plötzlich, in seine Bestandteile auf...

Drückt mir ruhig die Daumen, damit ich ohne Vorfälle ans Ziel komme und nicht die Klamotten, Kinderfahrräder und Medikamente über die Autobahn verteile...

Grüße
Thomas

Da bei mir eine Autogasanlage verbaut ist, sitzt der Autogastank in der Reserveradmulde. Das Ersatzrad musste somit raus. Zur Autogasanlage gab es auch ein Pannenset bestehend aus Dichtmittel und Kunststoffkompressor (ziemlich primitives Teil) dazu. Auf dem Dichtmittel steht, dass der Reifen nur bis zur nächsten Werkstatt mit max. 50km/h gefahren werden darf. Anschließend muss der Reifen entsorgt werden, darf also nicht instandgesetzt werden.

Leider hatte ich mir mal an einem ziemlich neuwertigen Reifen einen langen Nagel eingefahren als ich am Nürburgring war. Von der Benutzung des Pannensets hatte ich abgesehen zumal auch noch starker Regen + Gewitter einsetzte.

Zum Glück hatte ich es noch bis zu einem örtlichen Rennwagenvermieter geschafft (Mitarbeiter an der Tankstelle getroffen), der dann eine Reifenreparatur mittels Dichtungspilz (so etwas Ähnliches wie im von @Oetteken verlinkten Video gezeigt wird) vorgenommen hat. Diese Reparaturmethode funktioniert übrigens nur bis zu einer bestimmten Größe des eingefahrenen Nagels und auch nur wenn sich die Beschädigung relativ mittig befindet. Dafür kann bei dieser Reparaturmethode der Reifen ohne Einschränkungen weiter gefahren werden.

Ich würde es somit vermeiden das Pannenset zum Einsatz zu bringen und sofern möglich immer versuchen den Reifen mit o. g. Methode instandsetzen zu lassen.

Ja diese Reparatur wird von jedem seriösen Reifenhändler durchgeführt und der Reifen wird so dauerhaft repariert. Im Gegensatz zu der schnellen Methode mit der Gummiwurst, die Mittels Nadel in das Loch gedrückt wird, kann der "Pilz" dauerhaft im Reifen verbleiben, da er vulkanisiert und so endgültig mit dem Reifen verbunden wird.

In Bulgarien bin ich mit einem Platten Reifen in die Werkstatt gefahren. Der Nagel steckte recht weit außen in der Lauffläche. In Deutschland wäre der Reifen in den Müll gewandert, aber in Bulgarien wird er von Innen mit einem Flicken versehen - fast wie beim Fahrrad. Das war mir dann doch zu heiß und so bin ich mit dem Reifen nur noch ein paar Tage rumgeschlichen, bis der passende neue Ersatz vor Ort war.

Der bulgarische Reifenhändler konnte das nicht verstehen, warum ich einen "intakten" Reifen wegwerfen wollte. In den Ländern des Südens herrscht einfach ein anderes Risikobewusstsein...

Aber zurück zum Thema. In der Bucht gibt es neue und gebrauchte Kompletträder für kleines Geld - da wäre ich schlecht beraten, wenn ich es darauf ankommen lassen würde. Denn ich habe mich quer durch das Netz gelesen und die meisten Berichte von Reifenschäden beim Anhänger beschreiben einen zerfetzten Reifen und eine zerstörte Felge... also nix mit Pannenspray.

Grüße
Thomas

Ich persöhnlich würde mich fürs Ersatzrad entscheiden.
Warum?
Am Anhänger welcher ja meist weniger Bewegt wird als das Zugfahrzeug siht man fast keinen Verschleiss der Reifen durch Abnutzung aber die Alterung ist halt auch noch da.
Und wenn die Dinger sterben dann weil die Karkassen seitlich aufreisen und da hilft halt kein Pannenspray mehr.Habe selbst eine KFZ Werkstatt und die meisten die mit Reifendefekten hier stranden sind einfach porrös und seitlich aufgeplatzt.
Zur Haltbarkeit von Pannensprays:
Man kann es ewig drinnenlassen und nicht nur bis BAB Ende. In meiner Kundschaft viele Jäger und die fahren sich schon mal einen Dor seitlich in den Reifen welcher eigendlich dann Schrott ist , Schlauch im Tubeless Reifen auch unzulässig aber mit Pannenspray absolut perfecto.

also ich wundere mich ja immer noch ein wenig über die sich völlig selbst zerstörenden Anhängerreifen...

ich frag nochmal nach und behaupte hier keineswegs es besser zu wissen!

- ein Anhängerreifen der max. 6 Jahre alt ist (älter geht sowieso wg. 100km/h Regelung nicht)
- keine Vorschäden hat (Dornen, Nägel, Pannenspray, bordsteinverletzte Flanke, Flicken, wasweißichdenn 😛)
- der unter seiner amax. ngegebenen Gewichtsbelastung belastet wird
- und im angegebenen Geschwindigkeitsbereich
- und mit korrektem Luftdruck(!!!) hat (bei mir sind 4,5 bar...)

warum soll der sich bitte ohne Vorwarnung auf der Autobahn in Luft auflösen und dabei noch den Radkasten des WoWas schwer beschädigen 😕

Ich behaupte jetzt nicht dass das NIE passiert... aber vermutlich ziemlich selten, oder?

Viele fahren Motorrad... stellt Euch doch mal vor da würde ein Reifen platzen bei "läppischen" 150 😰
(ok... ein Motorrad hat auch keine 750KG Gewicht auf dem Reifen)

Und zuletzt noch: Reifen haben wahnsinns Fortschritte gemacht... zumindest im Motorradsektor sind heute Dinge möglich (Schräglagensicherheit, Nasshaftung, Verschleiss) die vor 10 Jahren noch undenkbar schienen.

Aber wie gesagt... ich bin da nicht im Thema sondern wundere mich lediglich.

Hallo,

Reifen, ganz egal ob an PKW oder Anhänger, können durch äußere Einflüsse beschädigt werden und in Folge platzen.
Es kann viele verschiedene Ursachen dafür geben.
Ob das nun Eigenverschulden ist oder eine unabwendbare äußere Ursache hat, ist zunächst nicht wichtig.
Tatsache ist, daß Reifen platzen können.
Beim PKW geht das in der Regel recht harmlos vonstatten, sofern der Fahrer keinen groben Fahrfehler macht.
Beim Wohnwagen bemerkt man den Schaden in der Regel erst wenn es zu spät ist, d. h. der Reifen ist meistens schon durch die Felge zerstört.
Bei einem leichten Anhänger kann das natürlich anders aussehen.

Ein Motorradreifen ist völlig anders konstruiert.
Der hat steifere Flanken, so daß man u. U. noch mit einem platten Reifen innerhalb gewisser Grenzen fahren kann.

Liebe Grüße
Herbert

ok - Danke Dir!

Zitat:

Original geschrieben von Elchatori


also ich wundere mich ja immer noch ein wenig über die sich völlig selbst zerstörenden Anhängerreifen...
...
warum soll der sich bitte ohne Vorwarnung auf der Autobahn in Luft auflösen und dabei noch den Radkasten des WoWas schwer beschädigen 😕

Auch Neureifen ab Werk sorgen bei den Belastungen teilweise nicht für 100%ige Sicherheit. Falsche / ungleichmäßige Beladung / Luftdruck / Schrottreifen sind nur einige der Problemchen, die zum Gau führen. Eine richtige Serie gabe es bei den Campern mit den

Matadorreifen (z.T. OEM!)

Die Schäden in den Radkästen der Wohnwagen bei geplatztem Reifen, die ich betrachten durften waren schon heftig. Aber meist nur der Inneradkasten aus Kunststoff betroffen )also auch mit etwas erweiterten Bordmitteln reparabel...

Ja ja, bei korrektem Luftdruck... Die meisten Beschädigungen haben aber eher einen schleichenden Plattfuß zur Folge, den man erst gar nicht bemerkt. Nach ein paar hundert Kilometern ist der Reifen ist der Reifen dann so platt, dass er hieß läuft und sich dann irgendwann auflöst - das sieht dann aus wie beim Versagen im Schnelllauftest (schaut mal bei Youtube).

Bei Motorradreifen ist die Sache noch viel heikler! Mir ist bei ca. 120 das Hinterrad kaputtgegangen und die Luft war schlagartig raus (war wohl ein Nagel drin und der ist dann auf der AB abgeflogen). Dann folgte ein echter Eiertanz in Richtung Standsteifen. Die Fuhre war nahezu unkontrollierbar und das Heck schwänzelte hin und her wie auf einer Sandbahn. Erst wollte ich noch einen Arm heben, um den nachfolgenden Verkehr zu warnen, aber das habe ich dann doch lieber gelassen :-) Zum Glück ging es geradeaus, den in einer Kurve ist ein Sturz sonst unvermeidlich - würde ich sagen

Ich würde mich im Ostblock auch lieber für einen Ersatzreifen entscheiden.
Den Anhänger aufs Letzte ausladen, jeden kilo nutzen, ist verständlich, aber dann muß der Reifen auch passen, dazu gehört dann unterm Anhänger evtl. ein Transporterreifen und der für die Last vorgeschrieben Luftdruck, den der Fachhändler mitteilen sollte. Zu wenig Luft läßt die Reifen zu warm werden, das wissen wir alle, auch zuviel Luft birgt Gefahren. Natürlich sollten die Reifen aber auch dem Geschwindigkeitsbedarf entsprechen, auch hier kann eine Überlast entstehen, wenn zu schnell gefahren werden kann, ansonsten gute Reise
Joe

.....nur mit Ersatzrad !

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