Erfahrung Wohnmobilmarkt bis ~15.000€

Hallo allerseits,

wir (meine Freundin und ich, 25 und 30 Jahre alt) wollen uns unser erstes Fahrzeug zulegen und dieses soll ein Wohnmobil sein. Der Plan ist, ab nächstem Jahr (04/2022) Vollzeit darin zu leben und eine Europatour zu machen sowie am Laptop Remote zu arbeiten.

Unser Budget für alles liegt bei circa 30.000€ und ich weiß nicht, ob und wie gut meine Arbeit als Freelancer anlaufen wird, weswegen ich mal mindestens 12.000€ für unterwegs zur Seite legen möchte. Mit allem anderen bleiben dann noch max. 15.000€ Anschaffungskosten für das Wohnmobil.

Bei der Hülle und Fülle an Angebot kann man erstmal schnell die Übersicht verlieren, aber das wird schon. Uns ist wichtig, dass wir trocken von A nach B kommen. Kleine Reperaturen und Umbauten können wir gerne auch selbst in die Hand nehmen. Ich bin Mechatronik-Ingenieur und bilde mir ein, mit ein wenig Zeit viele (kleinere) Probleme selbst lösen zu können. Mit Verbrennungsmotoren und KFZ-Technik selbst habe ich allerdings noch garnichts zu tun gehabt (eher in die Richtung Robotik) und ich interessiere mich auch nicht allzu sehr für Autos.

Bei Kleinanzeigen und Mobile schauen wir regelmäßig und waren auch schon bei Händlern in Bayern, um einen ersten Eindruck zu erhalten. Ein integrierter Fiat Frankia von Freunden BJ 1991 Km 180.000 für 12.000€ hat uns grundsätzlich sehr zugesprochen. Er sah auch auf den ersten Blick sehr gut gepflegt aus (trocken, kaum Rost, wichtigste Wartungen gemacht, frisch TÜV), hatte jedoch kaum Rechnungen von Werkstätten und bereits 6 Vorbesitzer. Und ohne Erfahrungsschatz kaufen wir auch erstmal nichts.

Deswegen würde ich gerne die Meinung der Community zu Rate ziehen. Wir haben ja noch circa 1 Jahr Zeit. Lohnt es sich zu warten, bis die Saison um ist? Kann man darauf hoffen, dass die Preise im Herbst / Winter fallen?

Und was ist eure Einschätzung von z.B. solchen Angeboten:

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/.../1757522382-220-1686

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/.../1752138051-220-9353

Diese WoMos passen eigentlich super zu uns. Wir brauchen auch garnicht mehr Komfort (Klima, Optik, ...). Mir macht allerdings das Alter ein wenig Sorgen (allgemeiner Verschleiß der Technik, Dichtungen, Ersatzteile, Rost) sowie der Wiederverkaufswert in ~3-5 Jahren. Ich habe ein wenig bammel, dass uns da je nachdem eine Endlos-Baustelle erwartet. Wie ist da die grundsätzliche Meinung zu Wohnmobilen im Preissegment bis 15.000€?

Lohnt es sich, sich auf ein bestimmtes Modell zu fokussieren? Den Frankia z.B. habe ich sonst noch kaum gefunden, dafür etliche Hymer für ein wenig mehr Geld.

Alkoven Modelle findet man mit Glück auch etwas neuere, bis circa 1997. Sollten wir eher nach solchen Modellen ausschau halten?

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/.../1756993017-220-7528

Hoffentlich war mein Hauptanliegen verständlich 😁 Wenn nicht, einfach nachfragen.

Vielen Dank schonmal!

44 Antworten

@Taxler222 Was wären denn Eckdaten für ein Schnäppchen?

Mein Bauchgefühl sagt, wenn ich ein WoMo BJ 1998, km < 200.000 für 12.000€ erhalten kann, das einen guten Eindruck macht (trocken, Rost, Wartungen, ...), dann stehe ich eigentlich ganz gut dar. Was meint ihr davon? Also natürlich ganz pauschal betrachtet.

Bei den Wohnwägen habe ich jetzt mal ein bisschen rumgeschaut und da bekommt man wirklich weitaus mehr für sein Geld. Ich denke, den Gedanken müssen wir mal wirken lassen.

@Badland genau das war mein Bauchgefühl. Erst mal jetzt ein paar Monate informieren und schauen und im Herbst / Winter (hoffentlich) einen fairen Deal bekommen und zufrieden sein 😁

Ich bin auf einen Kastenwagen umgestiegen, weil ich im Urlaub eigentlich nur unterwegs bin. Ein Wohnwagen hat zwar einen unschlagbaren Wohnwert, ist aber für meine Zwecke ist er eher ungeeignet .

Meine Tagesetappen können je nach Ziel schon 500 - 600km lang sein, wenn man die mit nem 12m Gespann fährt dann weiß man Abends was man getan hat 😁

@sandrocampt
naja was für euch ein Schnäppchen ist, müsst ihr wissen. Frag dich mal, ob du ein über 20 Jahre altes normales Auto mit 200.000 km kaufen würdest?

Denk auch an die Unterhaltskosten und dass Ersatzteile schwierig und teuer werden könnten. Ein weiterer Punkt, Keiner weiß wie sich die CO2 Sache weiter entwickelt, ein BJ 1998 hat ziemlich sicher keine 4er Plakette und kostet Heute schon allein viel Steuer.

Wohnwagen kostet je nach Größe irgendwas um die 100 Euro Steuern und Versicherung im Jahr das wars. Zusätzliche Versicherungen kann, muss man aber nicht. Auch Wartung gibts im Prinzip nicht, er muss dicht sein, Bremsen und Beleuchtung müssen funktionieren, Ende. Ach ja, Gasprüfung sollte er vielleicht noch haben, schon zur eigenen Sicherheit.

Der WW kann auch von alten, oder modernen Autos gezogen werden, je nachdem wie sich die Umweltgeschichte noch auswirkt, kann man ein Zugfahrzeug schneller wechseln als ein komplettes WoMo

Jedenfalls stehen die Chancen ganz gut, dass du für die 12.000 Euro auch ein komplettes Gespann also Zugwagen samt Wohnwagen bekommst das insgesamt trotzdem noch „moderner” ist

Ein 1400kg Wohnwagen kostet ca. 60 Euro Steuer pro Jahr und die Grundhaftpflicht vielleicht 20 Euro pro Monat.

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Zitat:

@Badland schrieb am 7. Mai 2021 um 11:36:11 Uhr:


Ein 1400kg Wohnwagen kostet ca. 60 Euro Steuer pro Jahr und die Grundhaftpflicht vielleicht 20 Euro pro Monat.

Also 20 Euro Versicherung pro Monat zahle ich mit rundum Vollkasko

Grundhaftpflicht sind je nach Größe ein paar Euronen, schon weil der WW wenn er angekoppelt ist übers Auto automatisch haftpflichtversichert ist.

Die Grundhaftpflicht zahlt auch nur dann, wenn man den WW z.B. per Hand schiebt und irgendwas bei Anderen beschädigt, hängt er am Auto zahlt die Autohaftpflicht

Teurer wirds nur, wenn man Voll- oder Teilkasko noch nimmt, bei älteren WW aber nicht sinnvoll

Stimmt jetzt wo du es sagst, ich habe für den letzten WoWa 230 Euro im Jahr Teilkasko bezahlt.

Leute, wenn man jung ist hat man Lust auf Abenteuer und zu einer langen Reise gehören auch Pannen um später Geschichten erzählen zu können.
Kauft euch das beste was ihr für eure Geld bekommt und zieht los.
Der Weg ist das Ziel.

@nickkick das ist zwar grundsätzlich o.k., doch zu blauäugig sollte man eine so lange Reise auch nicht angehen.
Pannen jeglicher Art sind zwar niemals ganz vermeidbar, aber man kann die Risiken schon etwas minimieren.

Mit einem Wohnmobil, oder auch Auto das schon über 20 Jahre und 200.000 km auf dem Buckel hat, sind Pannen sehr viel wahrscheinlicher als mit einem jüngeren Fahrzeug.

Doch Pannen an sich wären ja gar nicht das Schlimmste, können sogar bei einem Neuwagen auftreten, doch wenn es keine Ersatzteile mehr gibt, oder die schwierig zu besorgen sind, ist das noch eine ganz andere Nummer.

Dabei sind Teile wie Anlasser, Lima, bis hin zu ganzen Motoren, Achsen und Getrieben zumindest bei verbreiteten Marken wie Ducato, Sprinter, usw auch nicht das Problem, die bekommt man zumindest gebraucht nahezu weltweit, ärgerlich sind eher die „Kleinigkeiten” an die man erst gar nicht denkt. Schon ein kaputter Scheinwerfer, Rücklicht, Fenster, Blechteile, diverse Elektrik usw kann zu einem erheblichen Problem werden.

Abenteuerlust ist eine Sache, Tollkühnheit eine Andere, gerade auf sehr langen Reisen und das liebe Geld, Budget spielt ja auch noch eine nicht unwesentliche Rolle bei Pannen.
Also es muss kein „Vollkaskourlaub” sein, aber ein Bisschen sollte man schon auf „einschätzbare Gefahren” achten.

Mein Gott. "Tollkühnheit" im Jahr 2021 weil man mit einem alten Karren durch die Gegend fährt???

Mal über einen Wohnwagen nachdenken.

@orginalholgi
Das Problem beim WoWA ist, dass es dort serienmäßig kein geschlossenes Abwassersystem gibt.
Je nachdem wo Du unterwegs bist, kann das ziemlich unangenehm werden.
Abwasser beim freien Stehen in die "Pampa" zu entlassen ist nicht o.k. und kann ziemlich teuer werden.
Und viele Womostellplätze mit Entsorgungseinrichtungen sind für Gespanne gesperrt.

Darüber hinaus möchte der Themenstarter gerne Dusche und WC haben. WC Kassette läßt sich recht gut handhaben.
Mit der Dusche gehts dann schon los.
Welche Wohnwagen haben noch eine gasbetriebene WW-Therme? Die neueren nur gegen Aufpreis
Und mit serienmäßigem 45 Liter Wassertank kommst Du auch nicht weit.

Ich habe zwei Wohnwagen diesbezüglich umgerüstet (WW-Bereiter, größerer Wasser- und festinstallierter Abwassertank) Geht jedoch nur, wenn dazu die Nutzlast ausreicht. Vom Kostenaufwand mal abgesehen.

Ein ordentliches Mobil hat zumindest rd. 100 Liter Wasser/Abwasser an Bord und eine Therme.

Wowa ist o.k. wenn man den Komfortabschlag im Vergleich zum Mobil in Kauf nimmt. Ansonsten bleibt das ein Gerät für den Campingplatz.

Gruss
Jazzer2004

@jazzer2004 ja mit der Dusche hast du recht, bei Wohnwagen eher unüblich und schon allein wegen dem nötigen großen Wassertank eher schwierig.

Nur nachdem Wildcampen sowieso zunehmend schwieriger, verbotener und ungeliebter wird, hilft das dann im WoMo auch nichts mehr und ich denke beim Reisen gehts auch mal 2 - 3 Tage ohne Dusche für eine Wäsche reichts ja doch.

Zum Auffangen vom Grauwasser reicht ein sogenanntes „Wassertaxi” und das normale Grauwasser kann man in jedem Gulli entsorgen.

Irgendwo habe ich auch mal gesehen und gelesen, mann kann sich ein Abwasserrohr unter den WW bauen und damit das Grauwasser auffangen und es dann per Ablasshahn bei passender Gelegenheit entsorgen, wie beim WoMo.

Alles möglich, auch mit WoWa. Ganz im Ernst, wer ein Abwassertaxi unterm Wohnwagen hat, entsorgt sein Grauwasser meist auch ordentlich, das gleich gilt für Schwarzwasser. Dann stellt man halt den Kanister unter. Bei mir haben Frischwasser und Abwasser je 20L (ginge ja auch mehr), da weiss ich: wenn Wasser leer, dann Abwasser voll (und ich mach mich mit 2 Kanistern auf der Sackkarre oder im Kofferraum auf den Weg, um das "Problem" zu lösen).

Die größten Schweine sind da eher die WoMo-Fahrer, die einfach beide Tanks bei der Abfahrt leicht öffnen! (Sind nicht alle, aber leider einige).

Ein WoWa ist nicht nur auf dem Campingplatz mit Vorzelt nutzbar. Man kann sich dementsprechend umrüsten und ist dann im Prinzip, was den Wohnraum also solches betrifft, sogar unabhängiger. Denn: mein WoWa kann irgendwo stehen, sich selbst mit Strom versorgen, das Auto kann ich nutzen um den WoWa zu "beliefern", während man das WoMo selbst überall zur Be- und Entsorgung hinkarren muss.
Man muss halt nicht alles glauben, was im Prospekt steht. Aber das glaube ich bei unserem Themenersteller auch nicht.

@Bamako was heißt denn „ordentlich” entsorgen? Das normale „Grauwasser” ist das Gleiche das in jedem Haushalt das Spülbecken Richtung Kanal verlässt, in den selben Kanal fließt in der Regel auch das Wasser das in Gullis auf der Straße läuft, sprich man kann das Grauwasser aus dem Wassertaxi durchaus ordentlich in einem Gulli entsorgen.

In diese Gullis läuft noch ganz anderes Zeug von der Straße, wie Ölreste, Reifenabrieb, Tausalz, Staub, Dreck, Müll der achtlos weggeworfen wird, Kippen, usw........ Dagegen ist das anfallende Grauwasser regelrecht „steril”

Zitat:

@Taxler222 schrieb am 08. Mai 2021 um 12:11:43 Uhr:


was heißt denn „ordentlich” entsorgen? Das normale „Grauwasser” ist das Gleiche das in jedem Haushalt das Spülbecken Richtung Kanal verlässt, in den selben Kanal fließt in der Regel auch das Wasser das in Gullis auf der Straße läuft, sprich man kann das Grauwasser aus dem Wassertaxi durchaus ordentlich in einem Gulli entsorgen.

Jeder Kanalanschluss ist mit dem Klärwerk verbunden, aber nicht jeder Straßenablauf ist mit dem Klärwerk verbunden.
Das ist aber für den "Anwender" nicht erkennbar, was im Klärwerk landet und was nicht. Daher ist es verboten.

Zitat:

@Taxler222 schrieb am 08. Mai 2021 um 12:11:43 Uhr:


In diese Gullis läuft noch ganz anderes Zeug von der Straße, wie Ölreste, Reifenabrieb, Tausalz, Staub, Dreck, Müll der achtlos weggeworfen wird, Kippen, usw........ Dagegen ist das anfallende Grauwasser regelrecht „steril”

Damit hast du absolut Recht und es ist daher auch teils unlogisch, dass es verboten ist. Ist es aber dennoch und zwar ganz pauschal.

P.S.: auf Pipikaka-Spuren von Wohnmobilfahrern hab ich aber weder auf dem Campingplatz, noch auf der Straße, Lust.

@Bamako
es ist definitiv unlogisch. Dreck ist überall im Kanal, wurscht wohin der geht, es geht immer in eine Kläranlage, sogar die Fäkalien.

Dass es auf CP`s spezielle Fäkalienentsorgung gibt, liegt nur daran, dass Chemie in den Klos ist, denn die auf deutsch Scheiße landet normal immer im Kanal und in der Kläranlage.

Das sogenannte „Grauwasser” ist Wasser, Seife, Zahnpasta, Spülmittel, evtl Schampo und Küchenkram wie Essig, Öl, kleine Speisereste. Das wird nirgends besonders gefiltert, auch nicht auf dem CP, es ist Abwasser, wurscht ob das im Gulli, oder sonstwo landet, am Ende kommt es zur Kläranlage.

Selbst wenn Gullis seperat wären, was sie selten sind, ist da mehr Gift drin als in jedem „Grauwasser” überhaupt sein könnte.

Bei uns läuft ALLES, egal ob aus der Küche, oder aus dem Klo in den gleichen Kanal, seit einer „Ewigkeit” unser Haus ist Baujahr 1932

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