Entscheidungshilfe V50 D5

Volvo C70 2 (M)

Hallo,

ich stehe vor der Wahl den V50 D5 als Handschalter oder Automat zu kaufen. Eigentlich hätte ich gerne eine Automatik, aber 50 NM mehr Drehmoment beim Handschalter sind auch nicht zu verübeln. Leider kann ich beide Fahrzeuge nirgendwo Probe fahren, da die eine Variante noch nicht ausgeliefert ist und da der Automat nirgendwo vorrätig ist. Also „musste“ ich einen V70 D5 MY 07 mit 6-Gang-Geartronic und 400 NM zur Probe fahren, was vermutlich nicht ganz repräsentativ sein dürfte.

Deshalb meine Fragen an die D5-Experten:

1. Gibt es hinsichtlich Schaltkomfort und -geschwindigkeit bei den beiden Geartronics nennenswerte Unterschiede? Der V70 schaltete beim Kickdown schnell und ruckarm, für mein Gefühl erwischte er aber vielfach einen zu niedrigen Gang, was dann auch gleich mit Einstiegsdrehzahlen um die 4.000 "belohnt" wurde.

2. Der V50 soll beim Kickdown angeblich 2-3 Sekunden Pause machen, bis sich leistungstechnisch nennenswert etwas tut. Stimmt das wirklich? Beim V70 konnte ich so etwas nämlich nicht feststellen.

3. Der (eingefahrene) V70 ging ab knapp 195 km/h extrem zäh. Bei 215 nach Tacho war Ende. Ist das beim V50 D5 auch so zäh, oder zieht er locker durch bis 225?

4. Falls jemand den direkten Vergleich zwischen V70 und V50 hat, würde mich mal der subjektive Eindruck hinsichtlich der Spritzigkeit in allen Lebenslagen interessieren. Etwas weniger Gewicht des V50 müsste immerhin einen fehlenden Gang, 50 NM und 5 PS ausgleichen. Tut es das?

Vielen Dank für Eure Hilfe im Voraus !
Gruss
gpost

Beste Antwort im Thema

So, ich habe jetzt auch endlich mal einen D5 erwischt und muss sagen, dass irgendwie alle Recht haben. Also sowohl die Kritiker, als auch die Befürworter.

Es fehlt zunächst ganz klar ein sechster Gang, aber was der D5 stattdessen ab ca. 160 km/h „hinwandelt“, muss man einfach erlebt haben. Ein ganz komisches und vor allem ungewohntes Gefühl, das man schwer beschreiben kann. Mir gefällt’s.

Er kann brüllend laut werden, aber auch recht leise sein. Hängt letztendlich vom Gasfuß ab. Wenn er aber brüllt, dann mit einem einzigartigen Klang, der eher an einen dicken Amischlitten, als an einen Diesel erinnert. An der Ampel hingegen, nagelt er wieder recht auffallend vor sich hin.

Er ist zwar kein Sportwagen, aber gibt die Leistung so souverän und ohne nennenswertes Schaltruckeln ab, dass man gar nicht bemerkt, wie schnell man 100 und mehr auf dem Tacho hat. Es fällt verdammt schwer die Geschwindigkeitslimits einzuhalten. Beim Kickdown erschrecken andere Autofahrer regelrecht, wenn der D5 nach einer Denksekunde plötzlich durchstartet. Man spürt regelrecht die ungläubigen Blicke. Das alte Volvo-Image scheint noch immer tief zu sitzen.

Das er sich nicht wie ein Sportwagen fährt, liegt für Umsteiger vom handgeschalteten Turbodieseln aber weniger an den Fahrleistungen, als am fehlenden „Bumms“, der einen für ein kurzes Glückgefühl in den Sitz presst. Der D5 presst nicht, er zieht gleichmäßig sowie kraftvoll vorwärts und erinnert diesbezüglich eher an einen Benziner. Die 50 NM zum Handschalter werden nicht wirklich vermisst, da auch so ausreichend Power vorhanden ist. Auch die halbe Sekunde länger auf 100 kann man sicherlich verschmerzen. Der Handschalter D5 wird seinem Fahrer zudem viel Geschick abverlangen, um die halbe Sekunde in der Praxis überhaupt raus zu fahren.

Die Geartronic von Hand zu schalten kann man vergessen, wenn man schnell voran kommen will. Die Gangwechsel dauern dann einfach viel zu lange und erinnern an die schreckliche Smart-Automatik. Benötigt wird die manuelle Gangwahl aber trotzdem, da im „D“-Betrieb mehr oder weniger keine Motorbremse vorhanden ist.

An der Tankstelle kommt dann das böse Erwachen. Dieser Diesel ist kein Sparmodell. Ich bin ein zügiges Drittelmix gefahren und hatte 9,2 Liter auf dem Computer. Mein Vorgänger hatte es sogar auf 10,2 gebracht. Der Tank ist mit 60 Litern somit viel zu klein. Da leuchten nach 550 Km vermutlich schon alle Warnlampen. Hier schmeißt Volvo leider einen wesentlichen Dieselvorteil weg, nämlich die Reichweite.

Mein persönliches Fazit:

Ich fahre jetzt seit Jahren handgeschaltete Turbodiesel diverser Marken. Alle haben die typische TDI-Charakteristik, die ich mal mit Gas-Bumm-schalten umschreiben will. Das kurze Freiwerden des Drehmoments bringt bei Bedarf problemlos die Reifen zum durchdrehen. Das Ausfahren der Gänge macht jedoch weder Spaß, noch bringt es was. Die häufigen Schaltvorgänge müssen schnell erfolgen, um optimalen Vortrieb zu erhalten. Egal wie groß diese Wagen sind, man hat irgendwie nie das Gefühl in einer Limousine zu sitzen, weil sie einfach zu hektisch ihre Leistung abgeben.

Beim D5-Geartronic hingegen steigt man aus und will gar nicht glauben, dass es keine große Limousine war, mit der man grade unterwegs war. Zügig und ohne Leistungsloch rennt er der 200er-Marke entgegen und wird dabei von einem Motorsound mit hohem Wiedererkennungswert begleitet. Wenn man mal raus hat, wann und wie das Getriebe reagiert, kommt man damit gut klar und denkt eigentlich nicht mehr an die vielen (eventuell) besseren Getriebe anderer Hersteller.

Hätte ich das Geld in Bar dabeigehabt, der Vorführwagen wäre in einem Anfall der Begeisterung meiner gewesen.

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hallo

so bin heut nen C30 D5 gefahren ,also muss sagebn geht richtig geil auch bei kickdown nur leider hinten zuklein .
deswegen soll es ein V50 werden mit D5 motor .
die sitze sind trotz meiner 1,88m grösse sehr bequem . einziges manko finde ich sind die ablagen einfach zuwenig sind ,ansonsten schönes auto ,wird definitiv mein nächstes auto werden !!!!!!!!!!!!!

gruss jack

So, ich habe jetzt auch endlich mal einen D5 erwischt und muss sagen, dass irgendwie alle Recht haben. Also sowohl die Kritiker, als auch die Befürworter.

Es fehlt zunächst ganz klar ein sechster Gang, aber was der D5 stattdessen ab ca. 160 km/h „hinwandelt“, muss man einfach erlebt haben. Ein ganz komisches und vor allem ungewohntes Gefühl, das man schwer beschreiben kann. Mir gefällt’s.

Er kann brüllend laut werden, aber auch recht leise sein. Hängt letztendlich vom Gasfuß ab. Wenn er aber brüllt, dann mit einem einzigartigen Klang, der eher an einen dicken Amischlitten, als an einen Diesel erinnert. An der Ampel hingegen, nagelt er wieder recht auffallend vor sich hin.

Er ist zwar kein Sportwagen, aber gibt die Leistung so souverän und ohne nennenswertes Schaltruckeln ab, dass man gar nicht bemerkt, wie schnell man 100 und mehr auf dem Tacho hat. Es fällt verdammt schwer die Geschwindigkeitslimits einzuhalten. Beim Kickdown erschrecken andere Autofahrer regelrecht, wenn der D5 nach einer Denksekunde plötzlich durchstartet. Man spürt regelrecht die ungläubigen Blicke. Das alte Volvo-Image scheint noch immer tief zu sitzen.

Das er sich nicht wie ein Sportwagen fährt, liegt für Umsteiger vom handgeschalteten Turbodieseln aber weniger an den Fahrleistungen, als am fehlenden „Bumms“, der einen für ein kurzes Glückgefühl in den Sitz presst. Der D5 presst nicht, er zieht gleichmäßig sowie kraftvoll vorwärts und erinnert diesbezüglich eher an einen Benziner. Die 50 NM zum Handschalter werden nicht wirklich vermisst, da auch so ausreichend Power vorhanden ist. Auch die halbe Sekunde länger auf 100 kann man sicherlich verschmerzen. Der Handschalter D5 wird seinem Fahrer zudem viel Geschick abverlangen, um die halbe Sekunde in der Praxis überhaupt raus zu fahren.

Die Geartronic von Hand zu schalten kann man vergessen, wenn man schnell voran kommen will. Die Gangwechsel dauern dann einfach viel zu lange und erinnern an die schreckliche Smart-Automatik. Benötigt wird die manuelle Gangwahl aber trotzdem, da im „D“-Betrieb mehr oder weniger keine Motorbremse vorhanden ist.

An der Tankstelle kommt dann das böse Erwachen. Dieser Diesel ist kein Sparmodell. Ich bin ein zügiges Drittelmix gefahren und hatte 9,2 Liter auf dem Computer. Mein Vorgänger hatte es sogar auf 10,2 gebracht. Der Tank ist mit 60 Litern somit viel zu klein. Da leuchten nach 550 Km vermutlich schon alle Warnlampen. Hier schmeißt Volvo leider einen wesentlichen Dieselvorteil weg, nämlich die Reichweite.

Mein persönliches Fazit:

Ich fahre jetzt seit Jahren handgeschaltete Turbodiesel diverser Marken. Alle haben die typische TDI-Charakteristik, die ich mal mit Gas-Bumm-schalten umschreiben will. Das kurze Freiwerden des Drehmoments bringt bei Bedarf problemlos die Reifen zum durchdrehen. Das Ausfahren der Gänge macht jedoch weder Spaß, noch bringt es was. Die häufigen Schaltvorgänge müssen schnell erfolgen, um optimalen Vortrieb zu erhalten. Egal wie groß diese Wagen sind, man hat irgendwie nie das Gefühl in einer Limousine zu sitzen, weil sie einfach zu hektisch ihre Leistung abgeben.

Beim D5-Geartronic hingegen steigt man aus und will gar nicht glauben, dass es keine große Limousine war, mit der man grade unterwegs war. Zügig und ohne Leistungsloch rennt er der 200er-Marke entgegen und wird dabei von einem Motorsound mit hohem Wiedererkennungswert begleitet. Wenn man mal raus hat, wann und wie das Getriebe reagiert, kommt man damit gut klar und denkt eigentlich nicht mehr an die vielen (eventuell) besseren Getriebe anderer Hersteller.

Hätte ich das Geld in Bar dabeigehabt, der Vorführwagen wäre in einem Anfall der Begeisterung meiner gewesen.

Meine Worte :-)))

Welcher D5 war es denn - C30,S40, V50 oder C70 ?

C 30

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Schöne Beschreibung des D5 - hätte von mir kommen können :-))

Hast Du bestellt?

Beste Grüße
DJ55

Habe ihn noch nicht bestellt. Nachdem die Entscheidung für den Motor schnell gefallen ist, geht es nun an die Ausstattung.

Insbesondere das Fahrwerk macht mir noch Sorgen. Der C30 hatte ja serienmäßig das dynamische FW und fuhr sehr gut damit. Das muss aber nicht zwingend bedeuten, dass es auch beim V50 so ist. Den wiederum konnte ich bislang nur mit dem Sportfahrwerk fahren und das gefiel mir leider nur hinsichtlich der Optik. Das Serienfahrwerk wiederum soll relativ straff abgestimmt sein, so dass es eventuell sogar das Optimum darstellen könnte.

Das Blöde bei Volvo ist, dass die immer so wenige Vorführwagen haben.😠

Die Beschreibung des D5 triffts wirklich gut.

Zum Thema Fahrwerk: Man merkt, dass der V50 D5 mit dem schwereren Motor nicht so leichtfüssig um die Kurven geht wie die Vierzylinder. Ich hatte kürzlich als Werkstattersatzwagen einen V50 1.6D mit 195/65-15er Reifen. Der schob trotz der ungünstigeren Bereifung gefühlt weniger seitlich als meiner mit 205/55-16, und die Lenkung schien um die Mittellage auch etwas direkter zu sein (beide Modelljahr 07 und mit Conti-Sommerreifen). Offenbar setzt Volvo hier bei den unterschiedlichen Motoren auch verschiedene Abstimmungen ein. Mit dem Serienfahrwerk ist meiner vom Komfort angenehm und auch einer (empfindlichen) Ehefrau und kleinem Kind zumutbar. Dennoch würde ich heute als Alternative die dynamische Fahrwerksauslegung in Betracht ziehen, wobei ich diese auch nicht probefahren konnte.

Zitat:

Original geschrieben von gpost


Er kann brüllend laut werden, aber auch recht leise sein. Hängt letztendlich vom Gasfuß ab. Wenn er aber brüllt, dann mit einem einzigartigen Klang, der eher an einen dicken Amischlitten, als an einen Diesel erinnert.

Ähh - kurze Frage: Ich fahr' eigtl. 'nen V70 D5 (Mj. 05) mit 163 PS und hab' heute als Werkstattersatzwagen einen S40 D5 GT bekommen.

Nettes Auto, Leistung ist gut - sehr spritzig, aber ich dachte die ganze Zeit, das ist ein Vierzylinder, bis ich das Emblem am Heck gesehen habe 😰 !!

Ist das nicht derselbe Block, der auch in meinem V70 steckt?

Ich bin jetzt einfach den volvotypischen, kernigen Fünfzylinder-Dieselsound gewohnt, daher konnte ich nicht glauben, dass der D5 im S40 derart bescheiden klingt.

Hat jemand Ähnliches feststellen müssen...?

Didi

Also im C30 klang der D5 so gut, dass ich dass Fenster gar nicht mehr schließen wollte. Eine Fahrt im V50 war mir bislang ja leider noch nicht vergönnt. Der V70 185 PS gefiel mir klanglich nicht so gut und wäre von mir eher als der C30 in die Vierzylinderfraktion eingeordnet worden.

Ich gehe daher mal schwer davon aus, dass vor allem die Dämmung des Motorraums den Unterschied her macht.

Hallo zusammen,

habe gestern meinen V50 D5 bekommen. Ich hatte vorher vor den C30 D5 probefahren können und da war der Motor schon deutlich rauher als der 2.0D. Im V50 ist der D5 aber deutlich leiser, sogar leiser als der 2.0D. Allerdings bin ich auch noch nicht über 2.500 U/min gefahren (habe erst 100 km drauf).

Nach den Berichten hier im Forum hatte ich erst ein wenig bedenken wegen dem Motorgeräusch, bin aber froh den D5 gewählt zu haben....macht richtig Spaß damit zu fahren. Es ist schon eine andere Klasse als der 2.0D. Der T5 war mir im Unterhalt und Wertverlust zu hoch, obwohl mich die Maschine schon sehr gereitz hat.

Viele Grüße
Stefan

Wundert mich schon, dass die Geräuschkulisse in den verschiedenen Modellen offensichtlich recht unterschiedlich ausfällt.
Ist doch eigtl. das gleiche Auto (jedenfalls bis zur B-Säule)...?!
Wie auch immer - leistungsmäßig macht der D5 schon recht viel Spass! 🙂

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