Entscheidungshilfe: BRC oder KME?

Hallo,

ich würde gern meinen Vento umrüsten lassen. 1992er Baujahr, Motor 2.0 (MKB: 2E).
Die Anlage muss funktionieren, ich fahre 40 tkm p.a. seit Jahren, und ich stehe auf Perfektion, und Geschwindigkeit.
Wozu ratet ihr?

Ich hab ca. 130 km von mir entfernt einen Umrüster, dem ich sehr vertraue . Er hat auch meinen Zwölfzylinder mit der KME wieder zum richtig laufen gebracht, und war immer ehrlich. Wenn er nur ein Kabel durchgeschmort war, hat er mir eben nur das Kabel gemacht (er hätte mir ja auch einen vom Pferd erzählen können, die Anlage lief einfach nicht).

Er bietet mir eine BRC Anlage für 1.900 - 2.000 Euro an.
Alternativ eine Landi Renzo Venturi Anlage für 1.500. Ich hab aber Bedenken gegen Venturi, es scheint mir veraltete Technik zu sein, und einen Leistungsverlust würde ich nicht ertragen. 116 PS sind grenzwertig wenig, wenngleich mein Auto sehr, sehr gut am Gas hängt.

Ansonsten gibt es hier noch einen Umrüster, der nur 20 km von mir entfernt ist, seit 5 oder 6 Jahren Umrüstungen (und nichts anderes) macht, und KME verbaut. Kostenpunkt um die 1.600 Euro. Ein Bekannter von mir hat seinen Sechszylinder dort umrüsten lassen und fährt ihn zufrieden seit 30.000 km.

P.S.: So richtig überzeugt bin ich von KME übrigens nicht. Ich habe bereits eine KME Diego in meinem anderen Auto. Das scheint mir eine extreme Glückssache zu sein, ob der Umrüster wirklich fähig ist, die Anlage gut einzustellen. Die Injektoren von BRC scheinen eine ganze Menge wartungsärmer zu sein.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Meine Düsen wurden auf einer Mini-Drehbank mit hoher Drehzahl und wenig Vorschub gebort.

Mit einer anstandigen Ständerbormaschine und gutem Schraubstock wäre genauso gut gewesen.

Leider meinen einige, dass ein Bormaschinen-Ständer ausm Baumarkt reicht.

Das wird dann ungenau.

Nach einem solchen Aufwand währen anständige Düsen (Prins BRC) aber billiger!😁

Daher mein Tip, gleich was anständiges einbauen und ruhe ist!

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So Ihr Lieben,

ich habe mich heute für eine Gasanlage von Zavoli entschieden.

Gründe für die Gasanlage:
Der Umrüster ist einer der Pioniere, er rüstet seit 1982 auf Gasanlagen um. Seine Augen leuchten immer noch, wenn er über Gasanlagen spricht. Von Haus aus ist er Skoda Händler und hat seinen Sitz in Menden im Sauerland. Er hat außer der Zavoli auch Prins im Angebot. Andere und auch neue Anlagen probiert er immer wieder aus. Er ist nur 30 km von mir entfernt.

Trotz fehlender OBD2-Schnittstelle kommt er in die Motorsteuerung meines Vento rein über den Diagnosestecker an der Mittelkonsole. Er kann die Messwertblöcke auslesen und so auch vernünftig einstellen. Das sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, wird aber so nicht gehandhabt (hab ja noch andere Angebote eingeholt und genau über diesen Punkt auch gesprochen!). Manuell für ein Auto eine Gasanlage einzustellen halte ich für suboptimal, allemal, da die Leistung meines Autos täglich kompromisslos abgerufen wird.

Er hat die entscheidenden Punkte von sich aus angesprochen, Punkte, mit denen ich an anderer Stelle bereits Probleme hatte, z.B. ungleich lange Zuführungen zu den Rails, Leitungsquerschnitt der Leitung vom Tank.

Er hat einen Leistungsprüfstand, auf dem er unter Volllastbedingungen die Einstellungen vornehmen kann!

Außerdem hat er mir flugs eine Finanzierung vermittelt, so dass ich momentan kein Geld raustun muss und ab Ende nächster Woche monatlich unterm Strich deutlich günstiger unterwegs bin als momentan.

Zu den Gründen, meinen Vento instand zu halten und jetzt auch noch umzurüsten:

Auf die Investition für ein neueres Auto habe ich keine Lust. Ich war gestern noch beim Händler und hab mich beraten lassen, aber in mir schwingt NICHTS für ein neues Baujahr. Ich würde es einsehen, Geld für einen E55 AMG in die Hand zu nehmen, oder was vergleichbar Fantastisches, aber die kann ich im Unterhalt nicht bezahlen. Ich fahre 40.000 km im Jahr.

Mein Schatz ist Baujahr 1992, hat inzwischen 275 tkm gelaufen und ist in einem technisch sehr guten Zustand. Der Motor ist gut. Die Zylinder haben, wie ich vom letzten Zylinderkopfdichtungswechsel (anlässlich eines Auspuffkrümmerwechsels wegen einer festsitzenden Schraube) weiß, nur leichte Abnutzungsspuren oben, sie haben keine Laufspuren und keine Riefen (ich hab nochmal genau nachgefragt).

Der Vento hat 116 PS. Für sein Gewicht ist das genug. Die Beschleunigung ist gut. Er ist eingetragen mit 198 km/h und rollt den Berg runter laut Tacho auch schonmal 228 km/h. Er hängt im Vergleich zu anderen seiner Klasse auch exzellent am Gas, rein aufgrund des Wartungszustandes.

Klar muss man immer wieder reinbuttern. Aber hier muss man auch klar sehen: Für fast 4.000 km im Monat (!) gibt es keine Alternative. Da zehrt der Wertverlust an jedem neueren Auto, soviel kann man gar nicht verdienen. Und einen Kleinwagen oder ein niedrig motorisiertes neueres Auto werde ich niemals fahren.

Ich kann hier eine Liste machen von den Dingen, die ich hab erneuern lassen. Aber man muss folgendes berücksichtigen:
Ich hab ihn vor 13 Monaten mit 230 tkm ohne Wartungsstau gekauft. 45 tkm fahren andere in 4 Jahren.

Man darf nicht unerwähnt lassen: dieses Auto wird auch zügig gefahren. Er hat durchaus auch Strecken, wo er stundenlang mit kurzem Tankstopp einmal quer durch die Bundesrepublik im fünften Gang nah am Drehzahlbegrenzer getreten wird. Beim Beschleunigen kommt er den 6000 U/min oft nahe, vor 4.500 schalte ich bei freier Strecke beim Beschleunigen fast nie weil er da sein Leistungsmaximum hat.

Ich bin eine Perfektionistin. Einige der Reparaturen hätten andere gar nicht durchführen lassen, weil es ihnen nicht auf den Geist gegangen wäre.

Aber zur Liste:
- Fahrwerk saniert (4 neue Stoßdämpfer, die zugehörigen Domlager, Querlenker mit Traggelenken, 4x Radlager, war alles außer den Radlagern freiwillig, weil er eben nicht mehr "perfekt" war)
- Auspuffkrümmerdichtung
- Austauschgetriebe wegen grenzwertigem Differential (hätte man bestimmt noch 20 tkm oder mehr so fahren können)
- Kurbelwellenflansch
- beide Antriebswellen
- 2 Sätze Bremsscheiben und -klötze vorne, 1 Satz hinten, Bremssättel vorne
- Schweller geschweißt
- Leerlaufregler
- Zahnriemen turnusmäßig
- Keilriemen
- Hinterachslager
- Luftmassenmesser, Lambdasonde, Kühlmitteltemperatursensor (unnötige Arbeiten wegen Fehldiagnose)
- Achsschenkel vorne neu (unnötige Arbeiten, Ex-Werkstatt hat sie beim Radlagereinbau kaputt gemacht, Bremssattelträger saß deshalb uneben und Bremsen verschlissen sakrisch schnell)
- 4 Ölwechsel
- 4 x wunderschöne Dunlop SP Winter Response Winterreifen
- 4x wunderschöne Uniroyal Rainsport 2 Sommerreifen

Das Getriebe, eine der Antriebswellen und den Leerlaufregler habe ich vom Schrott, die Achsschenkel aus dem Forum ;-) Der Rest ist Bilstein und/oder VW Originalteile. Da hat aber auch schon der Vorbesitzer von 160 - 230 tkm immer schön in Originalteile und Bilstein investiert, ich hab ne Reparaturhistorie zum Fahrzeug.

Er ist jetzt durchsaniert. Was soll da noch kommen. Sollte der Motor tatsächlich irgendwann hops gehen gibts für 300 Euro nen anderen auf dem Schrott.

Hi,
vielen Dank für die ausführliche Antwort. Du bist echt schmerzfrei, finde ich aber prima. Nur leider doch keine Empfehlung für mich bzw. meinen Bruder.

Viel Glück und möglichst noch lange Spaß mit dem Vento.

Liebe Grüße aus der Eifel

Zitat:

Original geschrieben von Djinnious


 
Sollte der Motor tatsächlich irgendwann hops gehen gibts für 300 Euro nen anderen auf dem Schrott.

Das halte ich für rational und bei einem 4-Zylinder für verkraftbar.

Ich finde es gut, wie du mit dem Vento umgehst.

Meinen BMW habe ich auch bei 271.000 Kilometer umgerüstet. Vollgasfahrten meide ich aber mit LPG.

Finde ich gut die Einstellung, Motoren müssen rennen!

Mein kleiner 55kW läuft aufgrund der geringen Leistung entsprechend oft auf Volllast, nun seit über 50tkm mit Gas nochmehr, soll da mal ruhig der ein oder andere Liter durchgehen, kostet ja nicht viel, da latscht man ja noch zusätzlich mit rein.
Über die Sauerlandlinie und die Kassler Berge geht es natürlich auch immer Vollgas bis zum Begrenzer.

Hat jetzt erst 227tkm gelaufen und steht noch gut im Futter!

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P.S.: Die Zavoli kann ich übrigens in einen etwaigen Nachfolger (4 Zylinder, kein TFSI) mitnehmen. Dann kostets nur noch den Umbau, und das ist überschaubar.

Zu den Vollgasfahrten:

Mein Umrüster meint, dass es bei einer richtig gut eingestellten Anlage mit meinem Motor möglich ist, ihn auch unter Volllast zu bewegen. Das war ein entscheidendes Argument für mich für die teurere Variante, denn ich bin kein Rentner und ich will nicht fahren wie einer. Ich will es perfekt, und dann will ich schnell & glücklich sein.

So, jetzt ist es so weit - er läuft nun schon 1.400 km auf Gas, und das perfekt, selbst für mich Perfektionistin.

Einen Leistungsverlust habe ich nicht. Ich kann ihn mit 200 km/h die Bahn entlang treten, ich kann ihn sanft fahren, es ist alles so, wie es sein sollte. Und es ist ein Genuss an der Tankstelle.

In 2.600 km habe ich die erste Inspektion, die war im Preis noch inklusive.

Ich kann meinen Umrüster uneingeschränkt weiterempfehlen.
PN, wenn Interesse besteht ;-)

Hi,
erstmal Glückwunsch! Dann ein Danke für deinen gelungenen Beitrag insgesamt hier für alle die evtl. vor einer ähnlichen Entscheidung stehen.
Hoffe sehr, dass du noch viel Spaß mit dem Vento und der Zavoli hast!

Schade, dass du dich gegen KME enschieden hast. Ich habe gestern gerade die Umrüstung am Golf 3 Jubi GTI abgeschlossen. Der Golf hat den AGG verbaut. Quasi fast der gleiche wie der 2E. Ich glaube nur die Leerlaufregelung ist anders. Kann mich aber auch täuschen. Die alten VW und Audi Motoren laufen genial und ohne Probleme mit der KME. Habe bisher 3 ältere VW Motoren mit KME ausgestattet (4,2 2,6 und den 2,0) bisher gab es bei keinem dieser Motoren auch nur irgendwelche Probleme mit der KME.

Aber es kommt weniger auf die Anlage an, sondern um die Qualitäten des Umrüsters. Und da scheinst du einen guten gefunden zu haben.

Eine "reingeworfene" Prinsanlage wird niemals so gut laufen wie eine vernünftig eingebaute KME.

Viel Spass mit der Anlage und dem Vento. Der Motor wird keine Probleme mit dem Gas haben.

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