Elektrischer Zuheizer zur Ölvorwärmung?
Hallo,
hat sich schonmal jemand mit dem Gedanken einer Ölvorwärmung mittels elektrischer Zuheizer beschäftigt?
Ich überlege hin und wieder wie ich die Lebensbedingungen meines armen Kurzstreckenmotors (Diesel 2.5L Renault G9U) ein wenig verbessern kann.
DEFA & Co. gibt zum Thema Ölvorwärmer nicht viel her.
Kühlwasservorwämer gibts ja wie Sand am Meer, die interessieren mich aber weniger, mir gehts ums Öl und den Kaltstartverschleiss.
Die erste Idee, den Ölkreislauf vor dem Motorstart elektrisch mit Druck zu beaufschlagen erwies sich als nicht wirklich praktikabel/durchführbar.
Plan B wäre, mittels eines elektrischen Zuheizers, wie sie im Mercedes W210/211 oder im BMW 730d verbaut sind (Durchlauferhitzer), das Olio in der Ölwanne umzupumpen und zu erwärmen.
Wie schätzt ihr das ein, könnten die Kühlwasserzuheizer auch Öl verdauen?
Theoretisch spräche aus meiner Sicht nichts dagegen.
Oder übersehe ich was?
Viele Grüße
Beste Antwort im Thema
Die Lager der Pleuel werden entweder durch Verschlammung nicht geschmiert oder die Schalen fangen an sich in ihren Lagern zu verschieben. Dann sind die Bohrungen dicht und es wird nicht mehr geschmiert.
Carlo Abarth hat seinerzeit das Oel in Kochtöpfen erwärmt und reingekippt; das war aber nicht auf dem Weg zur Arbeit, sondern auf der Rennstrecke. Da würde es sich Imho eher lohnen, den Motor auf Trockensumpfschmierung umzubauen, dann zieht er wenigsten niemals Luft.
Oder du baust dir eine Dekompressionsvorrichtung an den Motor, dann kannst du morgens Orgeln bis der Oeldruck da ist, ohne dass gleich der Verbrennungsdruck auf die Lager geht. 😁
mfg
60 Antworten
Über das öl mache ich keine sorgen jedenfalls nicht in Deutschland. Aber Russland wo dauer Frost ist kann man da was machen, aber da fahren die Leute fast nur Benziner und die sind anders gebaut. Kalt Land Ausführung. Die werden sehr schnell warm.
Das Öl läuft ja durch den Ölkühler und wird durch das kalte Kühlwasser sofort wieder herunter gekühlt. Die Ölheizung macht allein schon aus diesem Grund keinen Sinn.
Nochmal: Hier wäre eine Standheizung zielführender.
@Rasanty , Darum meinte ich ja dass man beides machen sollte, den Öl- und WasserKühlkreislauf aufwärmen
Standheizungen sind ja auch nicht gerade günstig und sind normalerweise doch nur dazu da die Kabine zu heizen ?
Sie erwärmen aber auch das Kühlwasser und schlussendlich durch den Ölkühler auch das Motoröl.
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@Rasanty , auch nicht unbedingt, ich denke dass der Tauchsieder, der direkt in den Motor verbaut wird hauptsächlich den kleinen Kühlkreis aufgewärmt, also noch nicht das Öl. Weiß ich allerdings nicht zuverlässig, ist der Wärmetauscher im kleinen Kreislauf mit drin ?
Die Standheizung erwärmt logischerweise den kleinen Kühlkreislauf. Die Motorenteile sind dann logischerweise mit erwärmt. Das Öl ist erst einmal nicht betroffen, wird aber durch den Ölkühler unmittelbar nachdem Motorstart mit erwärmt.
Stell Dir mal etwas Öl mit einer Temperatur von 80 Grad vor. Es werden kleine Mengen durch kleine Ölführungen in Stohhalmdicke durchgeleitet. Die Strohhalme haben minus 10 Grad, die Lagerschalen, Zylinderkopf und Hydrostößel ebenfalls. Was glaubst Du wie lange das Öl seine Temperatur behält und die Motorenteile aufwärmt?
Die Wärmekapazität von Öl ist viiieeeel niedriger als die von Wasser. Die Ölerwärmung verpufft. Daher werden Standheizungen angeboten, Ölheizungen nur ergänzend für Länder mit arktischen Temperaturen oder für besonders experimentierfreudige Bastler.
Zitat:
@Rasanty schrieb am 28. Februar 2021 um 20:38:03 Uhr:
Die Die Strohhalme haben minus 10 Grad, die Lagerschalen, Zylinderkopf und Hydrostößel ebenfalls. Was glaubst Du wie lange das Öl seine Temperatur behält und die Motorenteile aufwärmt?Die Wärmekapazität von Öl ist viiieeeel niedriger als die von Wasser. Die Ölerwärmung verpufft
Also werden Lagerschalen, Zylinderkopf und Hydrostößel bei Erwärmung des Motors durch den kleinen Kreislauf nicht mit warm ? Die sind doch Teil des Motors oder liegen die außerhalb ? Die Kühlkanäle des Motors kühlen bzw wärmen diese Teile nicht mit auf ?
Das sind jetzt keine Suggestivfragen, ich weiß es nicht.
Du kriegst die Teile mit angewärmten Öl nicht gescheit warm. Das schaffst Du mit warmen Kühlwasser und natürlich mit dem Motorlauf. Eine Standheizung hat irgendwas um die 5 Kilowatt. Das Wasser speichert viel mehr Wärme. Das Motoröl kannst Du nicht lange mit dieser Leistung befeuern. Es nimmt also viel weniger Wärme auf.
Zitat:
@Rasanty schrieb am 28. Februar 2021 um 22:22:11 Uhr:
Du kriegst die Teile mit angewärmten Öl nicht gescheit warm. Das schaffst Du mit warmen Kühlwasser und natürlich mit dem Motorlauf. Eine Standheizung hat irgendwas um die 5 Kilowatt. Das Wasser speichert viel mehr Wärme. Das Motoröl kannst Du nicht lange mit dieser Leistung befeuern. Es nimmt also viel weniger Wärme auf.
Da scheinst du mich misszuverstehen , ich spreche ja davon das Kühlwasser (den kleinen Kreislauf der durch den Motor läuft)+das Öl anzuwärmen, beides!
Oder funktioniert das nicht weil ich irgendeinen Denkfehler mache ?
Das eine Standheizung mehr Watt hat ist klar, die schafft es, im Vergleich zum Tauchsieder, sicherlich in einem Bruchteil der Zeit das Kühlwasser aufzuwärmen, aber auch teuer.
Zitat:
@Rollicoco schrieb am 28. Februar 2021 um 23:41:52 Uhr:
Da scheinst du mich misszuverstehen ,
Ja, hab ich. Der TE wollte eine reine Ölheizung. Da ich nicht aufs Datum der Beiträge geschaut hatte bin ich weiter davon ausgegangen.
Mit dem Tauchsieder für das Wasser liegst Du richtig. Das erwärmt den Motor und damit auch das Öl.
Moin,
nicht ganz vollständig: Der TE wollte eine Ölheizung, da die Wassererwärmung schon vorhanden ist und die Problematik 'Kaltstart' sich primär auf die Ölversorgung bezieht.
Je weniger "honiglich" das ist, desto eher findet es seinen Weg von seiner Ruhestätte in der Ölwanne zu den Schmierstellen am anderen Ende der Maschine. 🙂
Natürlich kann man auch eine Kühlwasser-Standheizung einbauen, was die teuerste oder wahlweise aufwändigste Option darstellt.
Für unsere paar Wochen Frost im Jahr müssten die Teile etwas günstiger werden bis sich das lohnt.
Öl merkt davon aber auch recht wenig..
Rollicoco:
Das Öl sammelt sich in Ruhe unten, am tiefsten Punkt des Motors, in der Ölwanne.
Kühlwasserumspült sind jedoch lediglich die Laufbuchsen der Kolben und der Zylinderkopf - alles viel weiter oben. .
Da unten kommt die Wärme gar nicht hin weil das erwärmte Wasser zu weit weg ist und Wärme naturbedingt nach oben steigt.
Wen du im Winter mal versuchst, ne Flasche Motoröl auszukippen ist das zäh wie Sirup.
Dieser Sirup muss durch Strohhalmgrosse Kanäle und durch zahnstochergrosse Löcher an die Schmierstellen am anderen Ende des Motors. Bis das dort angekommen ist läuft die Schmierstelle quasi trocken bzw. nur mit anhaftendem (Rest-)Öl. (Die Strecke zum Turbo ist nochmal größer)
Die Ölpumpe kompensiert das mit mehr Druck. Allein weil die zähe Brühe träge ist.
Druck alleine ist aber nur die halbe Miete. Es braucht einen gewissen Volumenstrom.
Der kann durch viel Druck in gewissen Grenzen erzwungen werden, stellt sich aber alleine ein wenn das Öl warm genug ist. Darum sollst du u.a. den kalten Autowagen vorsichtig warm fahren.
Zitat:
@matze_berlin schrieb am 01. März 2021 um 12:29:24 Uhr:
Natürlich kann man auch eine Kühlwasser-Standheizung einbauen, was die teuerste oder wahlweise aufwändigste Option darstellt.
Für unsere paar Wochen Frost im Jahr müssten die Teile etwas günstiger werden bis sich das lohnt.
Öl merkt davon aber auch recht wenig..
Das hängt ganz konkret von der Ausführung ab, was da wie erhitzt wird. Zumal man eine Standheizung nicht nur bei Frost verwenden kann, sondern quasi bei allem unter Raumtemperatur, mitunter auch bis in den Sommer rein.
Man sollte sich dann nur von der Einstellung lösen, die Heizung ewig laufen zu lassen. Da reichen i.d.R. schon wenige Minuten, bis ein ausreichender Effekt eintritt.
Nur mal zum plastischen Verständnis:
Neben dem Motor ist das Kühlwasser der größte Wärmespeicher im Antrieb. Selbst wenn dein Öl bei Minustemperaturen liegt, wird der vorgewärmte Motor und das vorgewärmte Kühlwasser das Öl entsprechend reichlich schnell aufheizen.
Dazu halte man sich vor Augen, dass immer ein Temperaturausgleich angestrebt wird. Wie stark der beim jeweiligen Material ausfällt, hängt von der Wärmekapazität ab. Beispielhaft in Zahlen bedeutet das, dass 1 kg Wasser mit 1K Temperaturanpassung 1 kg Öl um 2,5 K erhitzen kann. 5 kg Wasser mit 20° C können entsprechend 5 kg Öl um 50 K erhitzen, bevor das Wasser den Tripelpunkt erreicht.
In dem Szenario könnte das Öl also bei -50° C starten und würde durch das Kühlwasser auf 0° C erhitzt, wenn man nur einen idealen Temperaturausgleich berücksichtigt.
Realistisch gesehen startet das Öl in Deutschland eher bei vielleicht -15° C im Winter. 5 kg Kühlwasser mit 20° C erhitzen dieses Öl nun auf 10° C.
Kurz:
So lange der Motor warm ist, wird auch das Öl sehr schnell warm. Eine Standheizung sorgt im Idealfall dafür, dass die beiden größten Wärmespeicher, nämlich der Motor und das Kühlwasser, vorgewärmt sind, weshalb ihre Nutzung auch über den Winter hinaus vorteilhaft ist, man sollte lediglich die Heizdauer mit zunehmender Außentemperatur reduzieren.
Das Öl 2,5 mal weniger Energie als Wasser benötigt um auf die gleiche Temperatur zu kommen leuchtet mathematisch ein, scheint aber in der Praxis ,beim Auto, nicht wirklich zu funktionieren.
Weiter oben berichtete ich ja vom Besuch bei meiner Mutter und dem anschließenden Öl fühlen.
Ich zitiere:
"Wobei das Öl selbst bei langer Strecke auch nicht wirklich heiß wird, wie ich gerade gemerkt habe.
Bin, zusammen mit meiner Hündin Coco, zu meiner betagten Mutter gefahren. Das sind ca 3km 50kmh, dann vielleicht 11km über Land und nochmal 4km langsam. Ca 2h geblieben und wieder zurück gefahren.
Dann habe ich, da ich keine Öl Temperatur Anzeige habe, den Ölstab rausgezogen und gefühlt.
Ich konnte es noch gut anfassen, also vielleicht 55° schätze ich.
Nächstes Mal nehme ich vielleicht den Umweg über die Autobahn und teste nochmal.. "
Bei der Rückfahrt nach Hause war das Kühlwasser, da ist ja schon vorher angewärmt war und Restwärme hatte, nach 5 km auf 90 °.
Das Öl hatte nicht mal Zuhause diese Temperatur, da hätte ich mir sonst die Flossen verbrannt.
Irgendwas wird also bei der Rechnung nicht berücksichtigt, sich wenn es so logisch klingt.
Klar, ich habe keine durchaus relevanten Sekundäreffekte berücksichtigt, wie eben die Abkühlung in der Wanne, sondern nur einen idealen Wärmeaustausch dargestellt.
Nur machst du mit deiner Handmessung einen anderen Fehler, weil du dir nur die Temperatur des Öls in der Wanne ansiehst und nicht jene im Motor. Zudem sorgt die geringere spezifische Wärmekapazität des Öls auch dafür, dass es eben sehr schnell abkühlt.
Das Kühlwasser braucht dagegen logischerweise deutlich länger, bis es abkühlt, eben weil es ja mehr Wärme gespeichert hat, umgekehrt heizt es sich auch deutlich langsamer auf.
Das Öl kommt z.B. auch kurz nach dem Kaltstart durchaus mit >100° C aus dem Motor raus, während dein Kühlmittel nicht innerhalb von Sekunden mal eben so umschlägt.
Die händisch gemessenen 55° C wären dabei übrigens völlig ausreichend für eine ausreichende Schmierung.
Mal so als Tipp:
Um Öl warm zu bekommen und zu halten hilft entweder nur eine aufwändige Dämmung der Ölwanne und eben der Betrieb des Fahrzeugs, weil nur so das Öl durch den warmen Motor gefördert und warm gehalten wird. Entscheidend ist, dass das Öl in ausreichender Menge und mit der richtigen Viskosität im Motor verteilt wird und speziell letzteren Part erreicht man dadurch, dass der Motor die richtige Temperatur hat. Wenn der Motor nämlich zu kalt ist, dann kühlt dieser das Öl ab. Alles an Vorwärmarbeit ist damit dann quasi hinfällig.
Aber das es so schnell in der Wanne abkühlt kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Ich habe ja direkt nach abstellen des Motors den Stab rausgezogen.
Kann mir eher vorstellen dass das Öl nicht auf Betriebstemperatur gekommen ist, warum auch immer.
Manche Autos können ja auch die Öltemperatur anzeigen, da müsste dann ja, je nach dem wo der Sensor sitzt, ein ganz unterschiedlicher Wert rauskommen.