Elektrik tot - kann Schlüssel nicht mehr abziehen - Laden d. Batterie im eingebauten Zustand?
Hallo Gemeinde,
mein nun knapp 5 Jahre alter C70 D3 hat mich heute morgen beim Öffnen der Garage mit einem pulsierenden Klackern "begrüßt" bevor ich einsteigen konnte und nachdem ich ihn gestern Abend noch ganz normal abgestellt hatte. Die Zentralverriegelung reagierte nicht mehr und ich konnte die Türen dann nur noch mit dem mechanischen Notschlüssel öffnen.
Als ich dann drin saß, hört ich ein lustiges, schnelles "Relaisklackern" irgendwo im Bereich der Beifahrertür oder etwa unterhalb des Handschuhfachs, das sich mit den unterschiedlichen Stellungen des Zündschlüssels etwas in der Frequenz erhöhte. Ansonsten schien die Bordelektronik total tot zu sein: Keine Innenraumbeleuchtung, keine Instrumentenbeleuchtung, nix mehr.
---> Filmchen im *.mov Format hier im Anhang anbei.
Ich weißt jetzt nicht, was zuerst da war: die Henne oder das Ei, will heißen: waren das die letzten Zuckungen, weil meine Batterie gestorben ist oder hat irgendein fehlgeleitetes Relais (eine nicht funktionierende Safe-lock Verriegelung der Türen?) über Nacht die Batterie leergesaugt?
Problem: mein Zündschlüssel läßt sich jetzt - da das elektrische Netz total tot ist - nicht mehr abziehen; er steckt in der Stellung "1" fest. Ich bekomme ihn nicht mehr auf "0".
Was mich zudem an der ganzen Sache verwirrt: Gestern habe ich noch ein defektes Standlichtbirnchen erneuert. Das lief aber problemlos ab: Sicherungssplint herausziehen, Scheinwerfereinheit herauskippen, Birnchen ersetzen und retour - keine 2 Minuten und alles in Ordnung. Ein dummer Zufall?
Ich habe mir heute ein gutes Batterielade- und Spannungserhaltungsgerät von CTEK ausgeliehen und würde gerne versuchen, die Batterie nochmal zum Leben zu erwecken.
Jetzt meine ernstgemeinte Anfängerfrage: kann ich dieses Ladegerät an die Batterie im eingebauten Zustand anschließen, d.h. obwohl auch die Stromklemmen des Volvo noch angeschlossen sind oder muss ich die Batterie zuerst vom Stromnetz des Autos abklemmen? Ich habe ein wenig Bammel, weil der Zündschlüssel ja noch auf Position "1" feststeckt und ich möchte auf keinen Fall das Stromnetz des Autos "grillen".
Danke für kompetente Hinweise
Grüße, Cesiebzig !
22 Antworten
Sorry, kenne mich mit Elektrik nicht so aus. Ich habe hier ein Protokoll auf dem steht „Ladestrom 72 Ampere“. Ich habe mir das so gemerkt, dass er mir zeigte „90“ an der Plusseite und ca. 20 am Massekabel - und die Differenz sei eben der Ladesstrom.
Vielleicht habe ich da aber auch was grundlegend nicht verstanden ..
Gruß, Cesiebzig
Mit Plus und Masse kannste nicht Ladestrom von Verbraucherstrom unterscheiden.
Man könnte zB (wenn man den drannkommt) den Abgang des Generators messen, das hat aber nur bedingt was mit dem eigentlichen Ladestrom zu tun.
Die LiMa kann, je nach Modell, bis zu 150A liefern, einen Ladestrom von 90A kann ich mir schon vorstellen, gemessen am möglichen Kaltstartstrom ist der Wert geradezu moderat.
Ich glaube allerdings nicht an die Messung, da zumindest bei meinem ein einziger Plusstrang zum Pol geht, da ist nix unterscheidbar.....
Edit sieht allerdings noch eine Frage unbeantwortet: Wird der Schlüssel wirklich in "1" verriegelt und läßt sich erst mit Spannung wieder auf "0" drehen?
Kann mir das immer noch nicht vorstellen oder erklären........
Hi nochmal, vielleicht kann sich ein Elektriker in die Diskussion einklinken, um geradezurücken, was ich laienhaft gesehen habe. Der Pannenhelfer hat - nachdem wir das Auto gestartet haben und es im Leerlauf war - ein weiteres Messgerät verwendet. Ich glaube, es nennt sich (Strom-)messzange. Dabei wird die Zangenöffnung um ein isoliertes Kabel berührungslos herumgelegt. In meinem Fall nacheinander um beide Kabel: der Wert zum Pluspol zeigte dabei knapp 90 Ampere an und der Wert beim Messen um das Kabel um den Minuspol knapp 20 Ampere.
So wie in diesem Youtubevideo zu sehen: https://youtu.be/qc1eZmqV1vE
Ich vermute, da wird einfach aus dem Induktionsfeld, das der fließende Strom erzeugt die Stromstärke geschlossen. Ich hab so ein Gerät auch zuvor noch nie gesehen; ich als Laie dachte immer, da müsste irgendeine Kontaktklammer an ein leitendes Metall angeschlossen werden, aber das ist wohl nicht der Fall.
@break: ja, der Schlüssel konnte stromlos nicht weiter zurück, als Stellung „1“ gedreht werden, da blockierte etwas mechanisch. Infolgedessen wurde der Plastikzapfen des Zünd“schlüssels“ auch nicht freigegeben, bzw. ich konnte ihn nicht herausziehen. Als wieder alles unter Strom war, ging alles wie gewohnt. Vielleicht eine Sicherheitsmaßnahme, damit nicht das Lenkradschloss während der Fahrt einrastet, sollte man plötzlich einen elektrischen Totalausfall haben?!
Gruß
Wer viel misst, misst viel Mist 😁
Selbst eine 150 A Lima erzeugt keine 90 A Ladestrom im Leerlauf !
20 A Ladestrom ist okay, aber keine 90 A
Wenn man zbs eine leere Batterie und eine volle Batterie mittels Starterkabel verbinden, laufen extrem hohe Ausgleichsströme, welche in der leeren Batterie massiv Schäden verursacht. Im Ernstfall explodiert die leere Batterie 😁 Der maximale Strom wird durch die geringen Verbindungsflächen der Zangen vermindert.
PS: Ich habe eine AC-DC Strommesszange 🙂
Eine normale Bleibatterie wird normal mit 1/10 ihrer Kapazität geladen, mit speziellen Ladesystemen auch mit mehr Strom. Aber, ist Temperatur, Ladezustand, allgemeiner Zustand der Batterie abhängig.
CAA, Kaltstartstrom, also der Strom, was eine Batterie abgeben kann, ist ja bereits in der Batterie chemisch gespeichert. Der kann nur für Sekunden abgegeben werden.
Das "Laden" muss langsamer erfolgen, da die chemische Umwandlung sonst zur Elektrolyse des Wasseranteils im Elektrolyten ( 37% H2SO4 und 63% H2O ) führt: Wasserstoff und Sauerstoff !
Fehlt dann nur noch ein Funke, und von der Batterie steht nur noch die Bodenplatte im Batteriekasten 😁
Ich habe im Focus eine 110 AH Batterie, mit fast 1000 A Kaltstart Abgabe. Aber selbst dieser Klotz wird selten mit mehr als 12 A geladen. Da muss Sie schon halb leer sein, was sehr selten passieren dürfte.
Wer sich tiefer in die Materie einlesen will, diese Seite beschreibt ganz gut:
http://www.elektronikinfo.de/strom/bleiakkus.htm#Blei_Laden
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Intressant, danke für die Beantwortung der "Schlüsselfrage".
Erklären kann ichs aber nicht, das Lenkradschloß kommt als Erklärung nicht nicht infrage, dies ist ein bistabiler Magnetheber, also durch gepolten Stromstoß rückt der Kern in die eine Endlage, verpolter Stromstoß bewirkt Bewegung in die Gegenrichtung. Stromlos geschlossen darf nicht sein, stromlos offen ist sinnfrei (Öffnet beim abklemmen der Batterie bzw ziehen der Sicherung....
Stromzange ist klar, diese erfaßt das durch den Stromfluß entstehende, in der Stärke zum Strom proportionale Magnetfeld um den Leiter. Alternativ könnte man den Spannungsabfall über einem bekannten, sehr kleinen (0,x Ohm) Widerstand, genannt Shunt, messen und daraus nach dem Ohmschen Gesetz den Strom berechnen.
Wenn ich wirklich direkt hinter den Polen (also vor den Abzweigungen) messe, dann ist der Pluspolstrom dem Massestrom gleich.
Dient der Pol, wie bei vielen Autos, gleichzeitig als Verteiler, dann ist da der LiMa-Strom überlagert, hat aber einen anderen Massebezug. Somit am Pluspol meßbar, an Masse nicht.
Wenn jetzt 20A Massestrom anliegen, aber 90A am Pluspol gemessen werden, dann interpretiere ich das (ohne den Aufbau gesehen zu haben, bzw dessen Verschaltung) mit 20A Ladestrom und 70A Betriebsstrom für das Fahrzeug.
Das Zenario wäre denkbar, da die Batterie ja leer war.
Aber, im Leerlauf bringt die Lima nicht mal die 14 Volt, sondern nur etwas über 12 Volt. Und damit keine 90 A. Stromabgabe.
Wahrscheinlich hat Er bei erhöhter Drehzahl gemessen, sagen wir, 2000 U/Min.
Dann passt alles zusammen.
Dass die Lenkradsperre stromlos einrastet, wäre reiner Selbstmord. Wenn da mal ein Relais spinnt, oder Batteriepol locker, knallt es ......