Einsteigeroldie gesucht

Adlerwerke MR MR

Guten Tag zusammen,

um kurz etwas über mich zu sagen: ich bin 21 und leidenschaftlicher Motorradfahrer (bisher leider nur das), allerdings fahre ich bisher nur eine "Sünde", eine Rennsemmel, ich gebe es zu. Ich plane aber schon seit ich dabei bin, mir einen Oldtimer anzuschaffen, so langsam steht mir der Sinn eher auch nach ruhigerem, gelassenen Fahren und vor allem möchte ich mich endlich wirklich als Motorradliebhaber, sprich auch Bastler bezeichnen können.

Da ich aber in den letzten drei Jahren immernoch relativ orientierungslos im Marken- und Modelldschungel umherirre, wollte ich einfach einmal rundheraus fragen, was ihr persönlich mir bei folgenden groben Kriterien als Anfängermodell ans Herz legen würdet:

- zum Aussehen: alles was mit Plastik, Verkleidung und Windkanal zu tun hat, hab ich jetzt schon zur Genüge gehabt, sprich, ich bin an einer ganz puristischen, unverzierten, rohen Maschine interessiert
(als Orientierung: da es keine Harley sein kann und am Anfang wohl auch nicht sein sollte, denke ich an etwas im Stil von Royal Enfield oder frühen Triumphs und Nortons... ich hoffe damit kann man etwas anfangen)

als spontan gegoogeltes Beispiel: http://www.lightfootknives.com/images/lifestyle/royal_enfield.jpg

- wie gesagt möchte ich vor allem lernen, ein altes Motorrad nach und nach selbst warten und pflegen zu können. Auch wenn das bei alten Maschinen wohl generell Fingerspritzengefühl verlangt, suche ich da natürlich etwas, das vergleichsweise einfach und unkompliziert aufgebaut ist und für das man auch Ersatzteile auftreiben kann

- bei allen Wünschen spielt in meinem Alter natürlich das Finanzielle eine nicht gerade geringe Rolle... leider, aber ich stelle das erstmal hinten an, solange es nur um Orientierung geht

Erstmal Danke an alle, die sich bis hierhin Zeit für mich genommen haben und ebenfalls Danke im Voraus für eure Ratschläge, ich hoffe, was ich da geschrieben habe geht irgendwie unter einen Hut

Mr.Blue

28 Antworten

Hol dir eine BMW aus der R Reihe aus den 70igern. Da kannst du eigentlich kaum was falsch machen. 🙂

Schwieriges Thema, welches keine einfache Antwort erlaubt, da hier etliche Faktoren mitspielen.

Motor

Zwei- oder Viertakter? Der Zweitakter ist grundsätzlich einfacher aufgebaut als der Viertakter, bietet aber (mit einigen Ausnahmen) nicht unbedingt das gesuchte "Cruiser-Gefühl".

Ersatzteile

Hier sieht´s bei allen Marken mehr oder weniger mau aus. Für alles was älter als 20 Jahre ist, bekommt man beim Händler entweder ein mitleidiges Achselzucken oder man darf die Teile in Gold aufwiegen. Sprich es geht kein Weg an Ebay, Oldie-Händlern, Teilemärkten und Interessengemeinschaften vorbei.

Kosten

Wie bereits geschrieben - die Teilesuchen kann ganz schön in´s Geld gehen. Besonders übel sieht es hier bei Chrom/Lackteilen und Kleinkram (Dichtungen, Gummipuffer etc.) aus. Für Antrieb und Motor liegen die Kosten nicht viel höher wie bei modernen Mopeds.

Fazit:

Ein richtiges Moped will mit bedacht ausgesucht sein. Wenn Du ein paar interessante Modelle gefunden hast, würde ich zuerst mal abchecken, ob und was für Clubs/IGs es dafür gibt und wie die Teileversorgung aussieht. Wenn dann alles passt, kann man zuschlagen.

Gruß
Frank

P.S. meine Dauerbaustelle ist eine Yamaha RD 350 von 1974, die weitgehend mit zeitgenössischen Teilen aufgebaut und getuned werden soll

Zitat:

Original geschrieben von NOMDMA



Ersatzteile

Hier sieht´s bei allen Marken mehr oder weniger mau aus. Für alles was älter als 20 Jahre ist, bekommt man beim Händler entweder ein mitleidiges Achselzucken oder man darf die Teile in Gold aufwiegen. Sprich es geht kein Weg an Ebay, Oldie-Händlern, Teilemärkten und Interessengemeinschaften vorbei.

Das stimmt so nicht! Für BMW`s ist die Ersatzteilversorgung überhaupt kein Problem. Ist halt nur nicht so das mann alles für ein paar Pfennige bekommt. Aber eine gut gewartete BMW ist eigentlich sehr sehr zuverlässig sprich alltagstauglich. Für manchen vielleicht zu langweilig.. 😉

@ flachmaster

Na dann fahr mal zum nächsten BMW-Händler und frag ihn nach einer neuen Kurbelwelle für ne R 25/3. 😉

Spaß beiseite - sicherlich bekommt man noch das eine oder andere Teil. Nur nutzt einem das wenig, wenn man dafür richtig Geld auf den Tisch legen muss. Unser Hobby sollte ja irgendwie auch noch bezahlbar sein (sonst gibt´s Ärger mit den Ehefrauen). Und da der Threadersteller erst 21 Jahre alt, wird er wohl erst recht noch mit jedem Cent rechnen müssen. Von daher würde ich von vorneherein schauen, dass es sich um ein Moped handelt, bei dem die Preise noch halbwegs im grünen Bereich sind.

Gruß
Frank

Erstmal Danke für euere Kommentare, das Thema ist für die meisten hier ja sicherlich nicht so prickelnd.

Es würde ja einleuchten, wenn man speziell hierzulande eher Teile für eine BMW als für Maschinen von ausländischen Herstellern bekommt, außer vielleicht für japanische. Allerdings scheints da ja auch nicht immer so rosig auszusehen: würdet ihr sagen das macht bei den Oldies einen immensen Unterschied oder sucht man sich bei älteren BMWs da auch (oder gerade auch) hier dumm und dusselig? (es wurde zwar schon etwas dazu gesagt, aber das war dann relativ gegensätzlich ^^)

Was meinen Geschmack angeht würde ich sagen: je älter ein Motorrad, desto eher sagt es mir zu.
Natürlich ist da auch etwas Verklärung dabei, aber wenn ich mir z.B. die BMW R-Modelle aus den 70ern anschaue (z.B. R 45) und dann welche aus den 50er-60ern (R 27), gefällt mir das frühe "Design", sprich kleinerer Tank, weniger glatte Metalloberflächen, offener Motor, "Fahrradsattel", Rahmenform, doch viel besser.
Ohne jemanden beleidigen zu wollen: mir erscheinen gerade die Modelle aus den 70ern zu klobig und "vom Band". Das mag täuschen, aber Geschmack ist Geschmack.

Das ist wieder sehr allgemein, aber: weshalb würdet ihr mir direkt davon abraten, ein Modell von vor 1960 zu nehmen? Der Preis wird sicher ein Punkt sein, aber sagen wir mal in Bezug auf Technik, Anfälligkeit, Sicherheit.

Nochmals Danke

Wenn das Geld keine Rolle spielt hol dir eine Vincent Black Shadow. Hat nicht jeder und genug zu schrauben hast du auch...
Oder doch lieber eine eine Münch? Oder kauf dir ein Buch über Motorräder.
Sonst kann man hier viel und nichts schreiben. 😉

Natürlich ist es so je älter das Motorrad desto anfälliger und weniger alltagstauglich ist es. Auch wenn es damals noch so zuverlässig war, das Material ist dann heute 50 Jahre oder älter. Da können Ausfälle nicht ausbleiben.

Wenn du ein wirklich wirklich altes Bike willst UND ein Einsteigeroldie wie dein Threadname sugerriert wird es echt dünn mit der Auswahl. Vielleicht eine DKW RT? Oder halt doch ne R25 oder die Ostdeutsche AWO das Gegenstück zur R25 oder oder...

Alte Engländer sind IMHO KEINE EInsteigeroldies!

Da kann ich mich meinem Vorredner nur anschliessen. Bei den richtigen Oldies aus den 50er und 60er Jahre wird der Spaß richtig teuer und von "Alltagstauglichkeit" kann man da wohl auch nicht mehr unbedingt sprechen.
Das sind Spielzeuge, die aufwendig über 1 oder 2 Jahre restauriert werden und dann zu Oldie-Ausfahrten oder Treffen mal bewegt werden.

Wenn Du regelmässig fahren willst, dann sollte es schon ein Moped aus den 70er oder frühen 80er Jahren sein. Und selbst bei diesen kannst Du richtig viel Geld versenken und Zeit in die Teilesuche investieren.

Was aus Deinem ersten Post leider nicht hervorgeht - wie steht es denn um Dein technisches Verständnis? Gelernter KFZler? Wenn nicht, solltest Du lieber erst einmal kleine Brötchen backen und mit einem vermeintlich einfachen Fahrzeug anfangen. Der Teufel liegt im Detail und selbst halbwegs moderne Mopeds können einen richtig viel graue Haare kosten.

Um einfach mal einen Klassiker zu nennen - wie wäre es denn mit einer CB 500 Four aus den 70ern? Schönes Moped, adäquate Fahrleistungen und halbwegs alltagstauglich, wenn man etwas Geld und Arbeit in´s Fahrwerk investiert.

Als Beispiel:

Umrüstung der Schwinge auf Nadellager bei Emil Schwarz -> 200 €
Satz neue Konis (Ikon) -> 300-400 €
Lenkkopflager Emil Schwarz -> 100€
Gabelfedern -> 80-100 €

Das wären jetzt nur mal die Preise um der Kiste das Schaukeln und Rühren abzugewöhnen

Gruß
Frank

Hallo,

Einsteigerbike,Naked,Klassich mit überschaubarer Technik zum Schrauben hmm... SR oder XT 500.Du bist 21 ich weiss nicht ob Preise für Teile eine Rolle spielen (die Japaner langen teilweise auch kräftig zu).
Und wenn die älter als 20 sind sieht´s mit Teilen auch eher dunkel aus....also vielleicht doch lieber BMW...aber die Preise...GRRRRRRR!!! ist alles nicht einfach.

viel Glück bei der Suche Nires

Moin...

ich geb auch mal meinen Senf dazu:

Ich schlag einfach mal 'ne Simson AWO 425 Touren vor. 4 Takte, 250 ccm, 12 PS, unverwüstlich. Da ich selbst MZ RT Fahrer bin, hab ich jede Menge mit AWO-Fahrern zu tun... ich selbst hab auch schon eine für 'nen Kumpel technisch fertig gemacht (Lack und den optischen Kram hat jemand anderes gemacht). Mit 'ner AWO bist Du sicher nicht so einzigartig wie mit 'ner alten Engländerin (wobei das allerdings auch auf den Wohnort ankommt), aber auf jeden Fall kriegst Du das Ding so schnell nicht klein, die Ersatzteilversorgung ist relaltiv gut und noch bezahlbar, und sie sieht imho auch richtig gut aus. Einer meiner Vorredner meinte, dass Motorräder aus den 50'er Jahren nicht alltagsfähig sind... mag ja bei bestimmten Fabrikaten sein, aber Touren-AWOs sind auf jeden Fall im großen und ganzen sehr zuverlässig. Man sollte sie allerdings auf Batteriezündung umbauen. Außerdem hat sie Kardanantrieb, was ja auch immer gut ist bezüglich Pflegebedürftigkeit. Außerdem ist die Technik auch noch überschaubar und auch für Einsteiger noch verständlich ohne ein Ingenieursstudium in der Tasche. Darüber hinaus steigst Du noch ziemlich kostengünstig ins Oldie-Feld ein... 'ne wirklich top restaurierte Touren-AWO kannst Du Dir für 3500 € auf den Hof stellen... such in dieser Preisklasse mal 'ne alte Triumph oder BMW ^^. Google einfach mal nach 'n paar Bildern von 'ner AWO 425 T und schau ob sie Dir überhaupt zusagt.

mal noch eben Pro & Contra

Pro:

+ einsteigerfreundlicher Preis, gute Ersatzteilversorgung
+ 4 Takte (damit angenehmerer Sound), wartungsarmer Kardanantrieb
+ sehr zuverlässig, selbst im Winter hat man eigentlich keine Probleme
+ wenn man irgendwann Lust hat, kann man sogar 'nen Beiwagen dranschrauben
+ grundsolides, schönes klassisches Motorrad

Contra:

- in einigen Landstrichen relativ weit verbreitet, vielleicht nichts für hardcore-Individualisten
- "nur" 250 ccm und 12 PS... für 'nen ehemaligen Plaste-Kasper vielleicht etwas wenig
- falls Dein linkes Bein fehlt und Du auf die Handschaltung angewiesen bist: der Handschalthebel ist recht kurz, man muss sich also leicht bücken ^^

Falls Dir die Touren-AWO überhaupt nicht zusagt, würde ich noch 'ne schöne Horex empfehlen... Regina oder Imperator. Horex fährt nicht jeder... und falls sie Dir irgendwann über ist, kannst Du sie gern mir schenken, weil ich schon immer eine haben wollte ^^. Auch über 'ne alte Zündapp KS 750 könnte man ja mal nachdenken falls es 'n Boxer sein soll... die Dinger haben den russischen Winter überlebt, haben ihre Unverwüstlichkeit also bereits unter Beweis gestellt (und die gibt's auch ohne Beiwagen).

Egal für was Du Dich auch entscheidest, ich begrüße Deine Entscheidung Dich den "Eierfeilen" abzuwenden und Dich endlich den RICHTIGEN Motorrädern zuzuwenden. Du wirst sehen, wie schön Motorradfahren sein kann, wenn man auch mal was von der Landschaft sieht (auf Grund der nicht zu hohen Geschwindigkeit) und wie beruhigend es ist, wenn der alte Motor unter einem das Gefährt zum vibrieren und schütteln bringt. Außerdem ändert sich das ganze Verhältnis zum Motorrad, weil die alten Damen 'ne Seele haben... und sie sind wie schöne Frauen... egal wie sehr sie auch rumzicken und sich gegen alles wehren, wenn sie dann an einem sonnigen Tag sanft vor sich hin schnurren ist alles vergessen und verziehen ^^. In diesesm Sinne, viel Spaß als baldiger Oldie-Kollege, vielleicht sieht man sich ja mal.

Also ein richtiger Oldtimer ist anfällig und teuer bei anstehenden Reparaturen, verschenkt werden die auch net...

Schau mal meinen Oldie, der ist zwar bisher sehr zuverlässig aber eher nur für kleine Touren über Land geeignet.

Deine Wahl auf eine Royal Enfield ist garnicht schlecht, hätte ich mir fast als Zweitmoped gekauft, gibt es neu ab ca 3500 Euro..

http://suchen.mobile.de/.../showDetails.html?...

Hallo!

Ohne das Budget zu kennen wird es schwierig.

Eine ordentlich aufgebaute(!!!) alte Harley WLC ist absolut alltagstauglich. Immerhin wurde sie als WLA Version in 2-3 Kriegen verwendet.
Der Spaß ist aber unter 15.000 Euro nur schwer machbar.

Wenn es richtig günstig sein soll, fallen mir zwei sehr schöne Maschinen ein:

1.) Yamaha SR 500. Man kann tolle café-racer Umbauten damit machen, die Technik ist relativ simpel, Teile gibt es genug, auch zu vernünftigen Preisen und die Maschinen sind alltagstauglich.

2.) Honda CB 500 Clubman. Sieht toll aus. Wurde aber in D nicht offiziell verkauft. Es findet sich aber immer mal wieder eine. Teile für die CB 500 sind ebenfalls kein Problem. Ein wunderschönes Bike für minimale Unterhaltskosten.

Beide Modelle haben um die 30 PS und fahren vernünftig. Das halte ich im Alltag für sehr wichtig, denn alte Triumph, Vincent, Ducati oder MV Agusta sind zwar schöner und schneller, aber eben anfällig und teuer im Unterhalt. Eine richtig alte Maschine aus den 50ern ist oftmals furchtbar lahm. Wenn man mit dem Bike auch richtig fahren möchte, sollte man das beachten, meine ich.

Gruß,
M.

Halt mal nach einer Honda XBR oder GB 500 Clubman ausschau. Toller Einzylinderklang und richtig schöne Cafe Racer umbauten sind möglich. Preislich ist die XBR natürlich günstiger wie die GB allerdings ist die GB jetzt schon ein absoluter Klassiker.
Schau mal unter XBR .

Gruss

Steffen

hallo schrauber mensch;

wenn du auf das finanzielle achtest schau ma weiter in den osten. die awo wäre schon eine sehr gute option. sonst gibts statt bmw auch ural oder dnepr wenn du einen großen motor haben willst. ich bau grad eine dnepr K750 auf und bin student (arm).
empfehlen kann ich auch eine ish-49. sind sehr preiswert und haben einen tollen look.

die ersatzteile für all diese mopeds werden noch hergestellt.

sonst viel erfolg beim schrauben.

Hallo habe selbst 5 Oldies (verschiedene Marken) aus den fünfziger Jahren und alle alltagstauglich, kann den Vorrednern daher nur beschränkt zustimmen was die alltagstauglichkeit anbetrifft. Ich würde dir ein Ostbike empfehlen, ob Simson (AWO) oder MZ ist Geschmackssache aber ich finde gerade für MZ ist die Ersatzteilversorgung hervorragend und die Preise sind moderat. Habe selbst eine MZ RT 125/3 Bj. 1959 und sie vollkommen gecheckt, wenn alles technisch tip top ist sind die Fahrzeuge nicht schlechter und unzuverlässiger als wenn sie neu wären. Allerdings solltest Du zu Anfang keine Ruine kaufen, dann kann es auch bei solchen einfachen Motorrädern recht teuer werden. Gutes Werkzeug ist natürlich auch Voraussetzung für vernünftiges Schrauben. Viel Erfolg bei der Suche, Gruß Affioldtimer

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