Einfluss katalysatorvolumen auf reinigungsleistung

moin moin

habe mir für meinen 25 jahre alten benz einen neuen kat bestellt...extra von HJS was (hoffentlich) gutes genommen, damit das zeug auch hält (mit "blauem engel", 4 jahre / 120.000 km garantie), war auch der einzige, der diese vorgaben erfüllte...so, nun ist das teil aber exakt nur halb so groß wie das, was ab werk drunter hing (leider defekt)...ab werk war ein eberspächer mit zwei hintereinandergeschalteten monolithen drin.

Frage: hat die katalysatoreffizienz in den letzten jahren so arg zugenommen, oder ist die beschichtung anders? Die zelldichte schaut gefühlsmäßig genauso aus, schon komisch...

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Zitat:

@abm_70 schrieb am 21. November 2019 um 08:27:43 Uhr:


Frage: hat die katalysatoreffizienz in den letzten jahren so arg zugenommen, oder ist die beschichtung anders? Die zelldichte schaut gefühlsmäßig genauso aus, schon komisch...

Die geometrische Oberfläche ist nur die halbe Wahrheit, chemisch haben die Kats durch die porösen Strukturen weitaus höhere Oberflächen. Aluminiumoxide können zwischen wenigen Dutzend bis über 1000 m³/g Kat hergestellt werden.

Zweiter Punkt sind die verbesseten "Formulierungen". Durch Lanthan stabilisierte Aluoxide können weit höhere spezifische Oberflächen auch "stabil" erzeugen als noch vor 20 Jahren für möglich erachtet wurde. Und die Platinkonzentration sowie dessen ausreichend feine Verteilung geht ebenfalls ein. Zudem haben moderne Katalysatorsysteme substanzielle Mengen von cer- und Bariumoxiden. Ceroxide puffern Sauerstoff und Bariumoxide hingegen NOx. Was dem Kat grundsätzlich hilft, da die Lambdaregelung immer zwischen leicht fett und leicht mager schwingt.

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@Timmerings Jan schrieb am 21. November 2019 um 18:51:27 Uhr:



Zitat:

@abm_70 schrieb am 21. November 2019 um 08:27:43 Uhr:


Frage: hat die katalysatoreffizienz in den letzten jahren so arg zugenommen, oder ist die beschichtung anders? Die zelldichte schaut gefühlsmäßig genauso aus, schon komisch...

Die Wirkung eines Katalysators hängt nicht an am Bauteil-Volumen, sondern an der aktiven Oberfläche. Daher ja die vielen kleinen Kanälchen: um möglichst viel Fläche in möglichst wenig Bauraum zu kriegen.
Da kann es durchaus sein, dass durch andere Materialien oder weitere Aufrauhung der Kanal-Innenseiten die gleiche Wirkung in eine kleinere Büchse passt.

Es kann aber natürlich auch immer noch das falsche Teil sein, daher ist hier klarerweise eine Rückfrage an den Lieferanten bzw. Hersteller angezeigt.

danke, einzige hilfreiche antwort. 🙂

Zitat:

@abm_70 schrieb am 21. November 2019 um 08:27:43 Uhr:


Frage: hat die katalysatoreffizienz in den letzten jahren so arg zugenommen, oder ist die beschichtung anders? Die zelldichte schaut gefühlsmäßig genauso aus, schon komisch...

Die geometrische Oberfläche ist nur die halbe Wahrheit, chemisch haben die Kats durch die porösen Strukturen weitaus höhere Oberflächen. Aluminiumoxide können zwischen wenigen Dutzend bis über 1000 m³/g Kat hergestellt werden.

Zweiter Punkt sind die verbesseten "Formulierungen". Durch Lanthan stabilisierte Aluoxide können weit höhere spezifische Oberflächen auch "stabil" erzeugen als noch vor 20 Jahren für möglich erachtet wurde. Und die Platinkonzentration sowie dessen ausreichend feine Verteilung geht ebenfalls ein. Zudem haben moderne Katalysatorsysteme substanzielle Mengen von cer- und Bariumoxiden. Ceroxide puffern Sauerstoff und Bariumoxide hingegen NOx. Was dem Kat grundsätzlich hilft, da die Lambdaregelung immer zwischen leicht fett und leicht mager schwingt.

Vielen dank für die sehr hilfreiche antwort. Ein punkt wundert mich noch: Das ´altteil´ wird beim katalysatorverwerter zu einem höheren preis gehandelt als das neuteil mit ´blauem engel´ kostet, wie ich neulich entdeckte = ergo höherer edelmetallgehalt beim altteil? Oder was käme noch in frage?

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