E 55 Kaufberatung
Hallo, ich überlege mir demnächst einen e55 zuzulegen
wie sieht es mit denen aus vor Facelift und danach aus? was wurde alles verbessert? und was ist schlechter geworden?
Armaturen, Multifunktionslenkrad und äußerlich hat sich ja auch einiges getan, aber wie sieht es mit dem Getriebe, Motor, Fahrwerk, Rostvorsorge hat sich da auch was getan?
auf was sollte man unbedingt achten?
Beste Antwort im Thema
Beim Gangwechsel unter Volllast muss der 2. Gang kurz und knackig "einrasten". Der Vortrieb wird dabei nicht bzw. kaum merklich unterbrochen. (Das gilt prinzipiell natürlich für alle Gangwechsel egal vom Lastzustand und auch für die höheren Gänge, aber vom 1. in den 2. tritt das Problem am ehesten auf).
Fährt man normal dahin und macht dann kick-down dauert es eine gefühlte Sekunde (in Wahrheit ist es aber wohl nur eine halbe) bis das Auto reagiert und das Getriebe herunterschaltet. Das ist aber normal und kein Anlass zur Beanstandung.
Zum Thema LPG:
Um es voraus zu schicken: Ich bin selbst überzeugter LPG-Fahrer (mein E55 läuft allerdings nicht auf Gas).
Bei einem E55 mit seiner doch recht ordentlichen Motorleistung kommt es sehr sehr sehr auf die Ausführung und Qualität der Umrüstung an. Wenn die volle Leistung abgerufen wird und Verdampfer und/oder die rails nicht ausreichend dimensioniert sind(=der Gasdurchsatz ist nicht ausreichend hoch), dann läuft der Motor zu mager, die Abgastemperaturen steigen an und die Auslassventile verbrennen mit der Zeit.
Das Problem ist, dass dies im Teillastbereich (z.B. bei AU Tests) nicht auffällt weil dann die benötigte Gasmenge eben noch ausreichend zur Verfügung gestellt werden kann. Erst bei voller Beschleunigung und bei hohen Geschwindigkeiten magert das Gemisch dann (für den Fahrer unbemerkt) ab und es kommt mit der Zeit zu schleichenden aber kapitalen Motorschäden.
Wenn also schon Gas im E55, dann von einem renommierten Umrüster und korrekt dimensionierten Bauteilen - dabei muss besonderes Augenmerk auf Verdampfer und Einblasdüsen liegen.
ghm
19 Antworten
Ich denke mal über den W210 und E55 gibt es hier genug zu lesen.
Von so einem alten Auto darf man nicht zu viel erwarten.
Gut erhaltene Exemplare sind sehr selten und ziemlich rar.
Die Getriebe (Stichwort Nadellager) wurden immer wieder überarbeitet. Je später die EZ, desto besser.
Motor, Fahrwerk, Rost sind gleich...
Mir persönlich gefällt die Tiptronicfunktion der Automatik gut, sowie der Bordcomputer. Gab es halt erst ab Mopf.
Zitat:
@Higgi schrieb am 19. April 2016 um 15:07:40 Uhr:
Die Getriebe (Stichwort Nadellager) wurden immer wieder überarbeitet. Je später die EZ, desto besser.
Motor, Fahrwerk, Rost sind gleich...Mir persönlich gefällt die Tiptronicfunktion der Automatik gut, sowie der Bordcomputer. Gab es halt erst ab Mopf.
gab es probleme mit dem Getriebe?
Der Facelift ist zwar besser, aber ich tendiere auf E50, die sind selten gebaut und laufen sehr gut.
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Ja, gab Probleme. Nicht reihenweise aber doch mit einer gewissen Häufung bei 722.6 Getrieben bis Mitte '99 mein ich. Danach wurde ein Nadellager verbessert welches vorher für einige Getriebeschäden sorgte.
Zitat:
@Higgi schrieb am 19. April 2016 um 21:30:13 Uhr:
Ja, gab Probleme. Nicht reihenweise aber doch mit einer gewissen Häufung bei 722.6 Getrieben bis Mitte '99 mein ich. Danach wurde ein Nadellager verbessert welches vorher für einige Getriebeschäden sorgte.
oh gut zu wissen, macht sich das vorher bemerkbar?
ab einer bestimmte killometeranzahl?
Das Getriebe beim E55 ist ein Verschleißteil. Das hohe Drehmoment des Motors fordert seinen Tribut besonders wenn oft unter Volllast geschaltet wird.
Besonders belastet ist die Kupplung die für den Gangwechsel vom 1. in den 2. Gang zuständig ist. Die verabschiedet sich schleichend und irgendwann dauert der Gangwechsel bei Kickdown und Nenndrehzahl dann bis zu mehreren Sekunden (begleitet von Motorjaulen und Unterbrechung des Vortriebes) weil der 2. Gang nicht reingeht.
Also Augen und Ohren auf bei der Probefahrt 😉
ghm
Zitat:
@ghm schrieb am 20. April 2016 um 00:30:11 Uhr:
Das Getriebe beim E55 ist ein Verschleißteil. Das hohe Drehmoment des Motors fordert seinen Tribut besonders wenn oft unter Volllast geschaltet wird.
Besonders belastet ist die Kupplung die für den Gangwechsel vom 1. in den 2. Gang zuständig ist. Die verabschiedet sich schleichend und irgendwann dauert der Gangwechsel bei Kickdown und Nenndrehzahl dann bis zu mehreren Sekunden (begleitet von Motorjaulen und Unterbrechung des Vortriebes) weil der 2. Gang nicht reingeht.Also Augen und Ohren auf bei der Probefahrt 😉
ghm
danke für deine info. wie sollte sich das getriebe bei e55 verhalten? heißt das der der gang vom 1. in den 2. ohne ruckler reingehen sollte? ich bin bis jetzt keinen mercedes mit einer automatikgetriebe gefahren.
Generell müssen Mercedes Getriebe nahezu ruckfrei und quasi unspürbar hoch und runter schalten. Es darf auch keine seltsamen Geräusche geben.
Lediglich bei kaltem Getriebe sind ganz leichte Schaltstöße tolerabel - ebenso ein verspätetes Hochschalten bei kaltem Motor (dient dem schnelleren warm werden des KATs wg. Umweltschutz).
Zitat:
@Higgi schrieb am 20. April 2016 um 09:03:22 Uhr:
Generell müssen Mercedes Getriebe nahezu ruckfrei und quasi unspürbar hoch und runter schalten. Es darf auch keine seltsamen Geräusche geben.
Lediglich bei kaltem Getriebe sind ganz leichte Schaltstöße tolerabel - ebenso ein verspätetes Hochschalten bei kaltem Motor (dient dem schnelleren warm werden des KATs wg. Umweltschutz).
und bei kickdown? sollte es genau so schalten? ruckfrei?
Beim Gangwechsel unter Volllast muss der 2. Gang kurz und knackig "einrasten". Der Vortrieb wird dabei nicht bzw. kaum merklich unterbrochen. (Das gilt prinzipiell natürlich für alle Gangwechsel egal vom Lastzustand und auch für die höheren Gänge, aber vom 1. in den 2. tritt das Problem am ehesten auf).
Fährt man normal dahin und macht dann kick-down dauert es eine gefühlte Sekunde (in Wahrheit ist es aber wohl nur eine halbe) bis das Auto reagiert und das Getriebe herunterschaltet. Das ist aber normal und kein Anlass zur Beanstandung.
Zum Thema LPG:
Um es voraus zu schicken: Ich bin selbst überzeugter LPG-Fahrer (mein E55 läuft allerdings nicht auf Gas).
Bei einem E55 mit seiner doch recht ordentlichen Motorleistung kommt es sehr sehr sehr auf die Ausführung und Qualität der Umrüstung an. Wenn die volle Leistung abgerufen wird und Verdampfer und/oder die rails nicht ausreichend dimensioniert sind(=der Gasdurchsatz ist nicht ausreichend hoch), dann läuft der Motor zu mager, die Abgastemperaturen steigen an und die Auslassventile verbrennen mit der Zeit.
Das Problem ist, dass dies im Teillastbereich (z.B. bei AU Tests) nicht auffällt weil dann die benötigte Gasmenge eben noch ausreichend zur Verfügung gestellt werden kann. Erst bei voller Beschleunigung und bei hohen Geschwindigkeiten magert das Gemisch dann (für den Fahrer unbemerkt) ab und es kommt mit der Zeit zu schleichenden aber kapitalen Motorschäden.
Wenn also schon Gas im E55, dann von einem renommierten Umrüster und korrekt dimensionierten Bauteilen - dabei muss besonderes Augenmerk auf Verdampfer und Einblasdüsen liegen.
ghm
Zitat:
@ghm schrieb am 20. April 2016 um 16:30:31 Uhr:
Beim Gangwechsel unter Volllast muss der 2. Gang kurz und knackig "einrasten". Der Vortrieb wird dabei nicht bzw. kaum merklich unterbrochen. (Das gilt prinzipiell natürlich für alle Gangwechsel egal vom Lastzustand und auch für die höheren Gänge, aber vom 1. in den 2. tritt das Problem am ehesten auf).Fährt man normal dahin und macht dann kick-down dauert es eine gefühlte Sekunde (in Wahrheit ist es aber wohl nur eine halbe) bis das Auto reagiert und das Getriebe herunterschaltet. Das ist aber normal und kein Anlass zur Beanstandung.
Zum Thema LPG:
Um es voraus zu schicken: Ich bin selbst überzeugter LPG-Fahrer (mein E55 läuft allerdings nicht auf Benzin).
Bei einem E55 mit seiner doch recht ordentlichen Motorleistung kommt es sehr sehr sehr auf die Ausführung und Qualität der Umrüstung an. Wenn die volle Leistung abgerufen wird und Verdampfer und/oder die rails nicht ausreichend dimensioniert sind(=der Gasdurchsatz ist nicht ausreichend hoch), dann läuft der Motor zu mager, die Abgastemperaturen steigen an und die Auslassventile verbrennen mit der Zeit.
Das Problem ist, dass dies im Teillastbereich (z.B. bei AU Tests) nicht auffällt weil dann die benötigte Gasmenge eben noch ausreichend zur Verfügung gestellt werden kann. Erst bei voller Beschleunigung und bei hohen Geschwindigkeiten magert das Gemisch dann (für den Fahrer unbemerkt) ab und es kommt mit der Zeit zu schleichenden aber kapitalen Motorschäden.
Wenn also schon Gas im E55, dann von einem renommierten Umrüster und korrekt dimensionierten Bauteilen - dabei muss besonderes Augenmerk auf Verdampfer und Einblasdüsen liegen.ghm
Danke erstmal für deine mühe, das du so ein langen text geschrieben hast und für deinen tipp.
wie erkenne ich es ob der verdampfer und die düsen gut dimensioniert sind? steht irgendwo die förderleistung drauf?
Steht leider im Regelfall nichts drauf - allenfalls die Typenbezeichnung und dann heißt es googln.
Die Rails haben je nach Hersteller oft einen Farbcode der den Gasdurchsatz angibt.
Ich bin kein Umrüster und kenne mich deshalb nicht mit allen Gasanlagenherstellern aus. In meinem BMW habe ich eine Landirenzo-Anlage verbaut. Da gibt's z.b 3 verschiedene Gasinjektoren.: grün (bis 20 kW - pro Zylinder natürlich 😉 ), schwarz (bis 27,5 kW) und weiß (bis 40 kW). Ferner geht der Landi Verdampfer nur bis 200 kW. Ein E55 müsste dann also mit einer Landi Anlage 2 Verdampfer integriert haben und weiße Injektoren - ansonsten müsste man Mangelversorgung im Gasbetrieb annehmen.
So oder ähnlich müsste man sich das auch bei anderen Gasanlagenherstellern überlegen. Ob der Umrüster die Anlage dann aber sauber eingestellt und abgeglichen hat, weißt du dann aber immer noch nicht.
ghm