Drogen und Autofahren

Ich habe mal ne Frage hatte selbst den führerschein weg weil ich damals viel Alkohol getrunken habe und einen Unfall baute. Habe daraus gelernt, lebe heute abstinent. Ich kenne jedoch jemanden, der täglich Hasch raucht und dann sogar noch über 600 km Autofährt und das normal findet? Er macht dies seit 15 Jahren so und hat auch kein schlechtes Gewissen, weil er noch nie aufgehalten wurde. Ehrlichgesagt finde ich das eine Sauerei, habe sogar mal bei der Polizei angerufen. Die haben das nie verfolgt. Find es auch schlimm weil Kinder im Spiel sind. Was kann man denn da noch tun?

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Ehrlich gesagt, ich finde es unerträglich, dass in einem Land in dem das Saufen erlaubt und gesellschaftlich anerkannt ist, in dem das größte Sauffest der Welt stattfindet und jährlich 30.000 Alkoholtote akzeptiert werden, wo es sogar erlaubt ist mir Alk im Blut Auto zu fahren, Kiffen überhaupt verboten ist.

Noch schlimmer ist aber den Leuten, die gewohnheitsmäßig kiffen, also am Feierabend 2-3 Joints durchziehen, den Führerschein zu entziehen, obwohl sie gar nicht beim Fahren unter Drogeneinfluß erwischt worden sind.
Der feiste Beamte in der FS-Stelle, der seinem Gegenüber den Lappen wegen charakterlicher Nichteignung abnimmt, genehmigt sich jeden abend 3 Halbe und am Samstag abend gerne auch noch ein paar Schnäpse. Ist das noch normal?

Sicher befürworte ich nicht, dass jemand bekifft mit seinen Kindern im Auto eine 600km-Reise antritt genausowenig wie mit 3 Schnäpsen im Kopp.
Aber ich befürworte für Kiffer die gleichen Rechte wie für Säufer. Alles andere ist eine unerträgliche Doppelmoral.

Und das sage ich als reinrassiger Bierliebhaber und Nichtkiffer!

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Ach tec.....mit manchen macht das "fetzen" ja auch Spaß.....wenn es ein gewisses Niveau hat. Ich habe ja auch nicht gesagt, dass ich mit allen Regeln einverstanden bin.

Ich versuche nur, sie darzulegen.

Und dann kommt eben immer mein Hinweis auf die - allen zur Verfügung stehenden - demokratischen Mittel. Das klingt zwar irre überzogen - ist aber tatsächlcih so.

Den Besitz von Drogen zu definieren (wie hier nachgefragt) ist ja - wie auch schon erwähnt - nicht einfach. Dehalb sprach ich ja von einer Konkludenz beim Konsum.

Sicher ist es kein Besitz im strafrechtlichen Sinne, wenn ich an dem Bong meines Kumpels sauge. Aber habe ich genug Graß, um mir selbst einen Joint zu häkeln, dann ist der Konsum straffrei - nur habe ich eben dann auch Stoff besessen. 😕😕 Klingt komisch - ist aber so!

Das sind mir jetzt zuviel Szenewörter... kannst Du das auch für Nichtkiffer sagen? 😁 *spass*

Schon klar, dass Du den juristischen Status Quo darlegst... das war aber von einigen gar nicht die Frage/Diskussion... es ging um das Hinterfragen selbigens... 😉
Es gehört übrigens zu den freiheitlich demokratischen Mitteln, bestehende Regularien/Definitionen auch öffentlich in Frage zu stellen, zu diskutieren oder zu werten - Demokratie endet nicht bei dem Akt der demokratischen Legitimierung, wie ich Drahkke auch schon geantwortet habe. Es ist sogar elementar, da sich genau hieraus der gesellschaftliche Konsens bildet/verändert....

Das in so einer Frage die Executive oder Judikative einen etwas eingeengten Bewegungsraum hat... ist klar.

Jedenfalls ist es doch sehr offensichtlich, dass die aktuelle Drogenpolitik keine Effizienz hat, die Definitionen mit der heutigen wissenschaftlichen Basis nicht mehr vereinbar sind und es so nur um das willkürliche Festhalten an alten Zöpfen/Weltbildern geht... bzw. um die reine Durchsetzung von Regeln (und sind sie noch so falsch...). Das Problem schaffen sie offenbar nicht aus der Welt und eine gesunde Grundeinstellung/Wissen zu Droge/Sucht bewirken sie ebensowenig....
Von der Doppelmoral will ich gar nicht erst anfangen... Unkraut das nicht wächst, muss auch keiner zupfen - sag ich mal lässig. Allerdings fußt das Thema ja viel weiter als nur in die Pflanzenwelt - und die rein ideologische Festlegung ist ja so eine imho schlechte Fehlstellung in der Diskussion.

Tatsache ist aber auch, daß viele Länder mit einer sehr liberalen Drogenpolitik inzwischen auch wieder zurückrudern, weil sich die Liberalisierung auch nicht als Königsweg erwiesen hat.

Das ist richtig - Liberalisierung ohne weitere Änderungen weit im Vorfeld bringt wenig. Man darf auch aus dem Fenster springen... sich ein Messer in den Hals stecken.... aber kaum einer tut es. < Rätsel! 🙂 

Hier im Thema gings mir aber weniger um eine Liberalisierung - es ging mir um die Wertung und die Folgerung auf den Charakter bzw. um die Prävention.

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Ich denke übrigens tatsächlich, dass das Thema Drogen immer mehr Gewicht gewinnt. Und zweifle stark an, dass dabei Drogen eine höhe Sozialtoleranz erfahren.

Im Gegenteil! Ich bin der festen Überzeugung, dass man mit diesem Thema (zumindest was die weichen Drogen angeht) zulange nichts unternommen hat. Das wird sich m.E. ändern und noch drakonischer verfolgt werden.

Zeigt sich imho auch daran, dass der Polizei immer mehr und bessere Testoptionen für den Drogennachweis zur Verfügung gestellt werden.

Das Dunkelfeld bei Drogen und Straßenverkehr ist irre groß.

Zitat:

Original geschrieben von winjen66


Ich versuche es nochmal zu erklären:
3.
Aus der Weigerung eines Alkotests ergibt sich natürlich nicht automatisch der Verdacht einer alkoholischen Beeinflussung. Aber es ist ein Indiz für eine solche!
Denn warum sollte man nicht in die Röhre pusten, wenn man nichts getrunken hat. Wobei ich in meinen fast 25 Dienstjahren vielleicht fünf Alkotests gemacht habe, die 0,00 o/oo ergeben haben. So ein wenig riechen kann auch der Polizist.
Kommen weitere Indizien hinzu, dann geht es zur Dienststelle und gibt ein Loch in den Arm. Rein tatbestandsmäßig ist das übrigens sehr wohl eine Körperverletzung - eine gefährliche noch dazu. Allerdings hat die Exekutive dafür eine gesetzliche Ermächtigung (§ 81 a StPO) und daher liegt de facto keine Straftat vor.

Ich habe einmal in einer Verkehrskontrolle den Pustetest zunächst verweigert und den Beamten angepustet, sie hatten aber unbedingt auf einen Pustetest bestanden. ("es dient doch nur zu ihrer Entlastung"😉

Ich werde in Zukunft den Test verweigeren, obwohl ich keine alkoholischen Getränke vorm Fahren zu mir nehme. Eine Blutprobe kann doch nur angeordnet werden, wenn sich Verdachtsmomente ergeben. Warum sollte ich Pusten ?

Zitat:

Original geschrieben von bruder-herz


wenn sich Verdachtsmomente ergeben.

und wenn der dich kontrollierende beamte sich "einbildet" das du eine alkoholfahne hast (oder auch übermäßig nach pfefferminz-drops riechst) was dann?

Zitat:

Original geschrieben von bruder-herz


Warum sollte ich Pusten ?

Um nicht unnötig Zeit wegen Nichtigkeiten zu verschwenden.

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