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Drehmomentwandler?

Themenstarteram 3. Oktober 2002 um 19:38

hi,

bei einem dynamischen drehmomentwandler in einem automatikgetriebe, was passiert, wenn das dritte flügelrad, das auf einem freilauf montier ist, kaputt wäre. besser gesagt, wenn der freilauf kaputt wäre. würde dann nix mehr gehen oder nur noch mit weniger drehmoment?

hat ein passat BJ 90 schon einen dynamischen drehmomentwandler oder hat der noch einen normalen ?

grüsse

13 Antworten

Hi !

Der Wandler arbeitet in zwei verschiedenen Betriebszuständen: Wandlerbereich und Kupplungsbereich. Der Fahrer hat kaum Einfluß darauf und es gibt auch keinen merklichen Übergang zwischen den beiden Zuständen.

Wenn die Motordrehzahl (und damit auch die Drehzahl des Wandlergehäuses) deutlich größer ist als die der Getriebeeingangswelle befindet sich das System im "Wandler"-bereich. Der Ölstrom im Wandlergehäuse wird vom Leitrad drehmomentverstärkend (dabei drehzahlvermindernd) umgelenkt wobei sich das Leitrad gegen den Freilauf auf der feststehenden Leitradachse abstützt. Nähern sich die Ein- und Ausgangs- drehzahlen des Wandlers einander an beginnt der Kupplungsbereich des Wandlers. Jetzt bewegt sich die Ölfüllung des Wandlers praktisch "am Stück" mit Wandlerdrehzahl und verbindet Motor und Getriebe ohne das Drehmoment zu erhöhen oder die Drehzahl zu senken (die üblichen Wandlerverluste von Wandlern ohne Überbrückungskupplung mal ausgenommen).

Dabei dreht sich das Leitrad mit Wandlerdrehzahl um seine Achse. Dafür ist der Freilauf zuständig, ohne ihn würde das Leitrad jetzt das Öl an seiner Bewegung mit dem Wandlergehäuse hindern.

Defekter Freilauf kann unterschiedliche Auswirkungen haben: Entweder ist das Leitrad jetzt fest mit der Leitradachse verbunden -> Drehmomentwandlung funktioniert noch aber im Kupplungsbereich stört das Leitrad: Anfahren normal aber Endgeschwindigkeit wird nicht erreicht (und viel Kraftstoff verbraucht).

Oder das Leitrad dreht sich in beiden Richtungen um die Leitradachse -> Keine Drehmomentwandlung, der Wandler funktioniert jetzt wie eine Hydrodynamische Kupplung: Zähes Anfahren, schlechte Beschleunigung aber das Fahren im Kupplungsbereich funktioniert.

Der Passat (und die anderen Modelle) hat schon seit Anfang der Automatikzeiten bei VW einen Hydrodynamischen Wandler. Ausnahme war nur der Käfer "Automatik". Er hatte eine Hydrodynamische Kupplung (also quasi ein Wandler ohne Leitrad) und ein normales Dreigang-Schaltgetriebe. Man konnte im Dritten Gang anfahren (etwas gemütlich) und brauchte dann eigentlich gar nicht zu schalten , aber ein automatisches Getriebe war das nicht !

cu

Leopold

Themenstarteram 5. Oktober 2002 um 17:44

hi,

ich weis jetzt nicht genau, ob da was kaputt ist.

ich finde nur, der ziemlich schlecht anfährt.

ich habe leider keine vergleich zu einem anderen VW automatik, nur den vergleich zu einem 2liter opel vectra mit 115ps.

wenn man aus dem stand mit dem opel anfährt, dann merkt man gewaltig, das der aus stand zieht. das wird wohl diese drehmomentverstärkung sein. wenn man allerdings schon fährt, ca 10 15 km/h, und dann aufs gas tritt, dann ist die beschleunigung allerdings sehr ödde. denke mal, da wirkt schon der kupplungsbereich.

bei meinem passat ist das nicht so, das merkt man nix von grossem drehmoment beim anfahren, ist eben so, wie ich das von den alten passat´s BJ < 85 kenne, eben dieser gummieffekt. schlupf beim anfahren liegt bei 1000upm und beim beschleunigen 500 bis 1000 upm.

kann man so nach ferdiagnose sagen, ob der wandler vielleicht kaputt ist?

ein VW meister ist schon mal mit dem auto gefahren ( 5km) und hat gesagt, das er nix besonders feststellen konnte.

aber ich finde, das der für einen 16V 100KW schon ziemlich schlecht anfährt.

verbrauch ist meiner meinung nach normal, für automatik und 16V.

8,5liter bei 120km/h auf der autobahn

9,5 bis 10,5 liter in der stadt und landstrasse

13bis 14 liter wenn man richtig auf der landstrasse gas gibt. heizen halt.

laut VW kann man da ja nix tauschen im wandler.

wie wahrscheinlich ist es denn, das der freilauf defekt ist?

grüsse

Themenstarteram 5. Oktober 2002 um 17:56

kann man über die festbremsdrehzahl festellen, ob da was kaputt ist?

grüsse

Hi!

Wandlerdefekte sind sehr selten!

Wenn bei der "Festbremsdrehzahlprüfung" eine zu hohe Drehzahl festgestellt wird ist das ein Hinweis (jedoch kein Beweis) für einen Defekt des Freilaufs (keine Wandlerfunktion).

Bei 10-15km/h (gleichmäßig gerollt, nicht während der Beschleunigung ) hat das Getriebe schon mindestens in den zweiten Gang geschaltet daher die 'schlechtere' Beschleunigung.

cu

Leopold

Themenstarteram 5. Oktober 2002 um 18:47

kannst du vielleicht sagen, wie die festbremsdrehzahl ist?

kann es 2750 upm sein ?

grüsse

Hi !

Genaue Daten kann ich erst am Montag wieder einsehen.

Die Prüfung nur bei Betriebstemperatur, nur sehr kurz und nicht mehrfach hintereinander durchführen, weil das Getriebeöl (ATF) dabei sehr stark erhitzt wird (Der Motor läuft dabei unter Vollast und die gesamte Leistung wird im Getriebe in Wärme umgesetzt! Man stelle sich einen Tauchsieder mit einigen 10 kW Leistung vor !)

cu

Leopold

Themenstarteram 6. Oktober 2002 um 1:07

jo,

habe ich eben gerade getestet.

festbremsdrehzahl so ca 2600 bis 2700 upm.

man sagt ja, wenn das ATF braun ist oder verbrannt riecht, dann sollte man es sofort tauschen.

es ist schon etwas bräunlich, aber riecht nicht verbrannt.

kann verbranntes oder zu altes ATF zu seltsamen schaltvorgängen führen?

ich hatte sowieso vor, das demnächst zu tauschen.

aber das problem ist, das man ohne den wandler auszubauen nur die hälfte tauschen kann, da der rest im wandler verbleibt.

ich denke mal, das ich dann 2 mal tauschen werde, mit ein paar km dazwischen, dann bleibt aber rechnerisch noch immer 25% altes ATF drin.

wie machen das die werkstätten ? auch nur ohne wandlerausbau?

desweiteren wurde mir gesagt, das der ATF stand ganz ganz wichtig ist, das genug drin ist.

man soll ja bei 60°C ATF tempertur kontrolieren, aber woher soll ich wissen, wann der 60°C hat?

zu wenig ATF ist ja sicherlich schlecht, aber wie sieht es aus, wenn etwas zuviel drin ist? so vorsichtshalber?

grüsse und danke im vorraus

Hi!

Auch bei einem von der Werkstatt fachgerecht durchgeführten ATF-Wechsel bleibt der Wandler im Getriebe und so wird eigentlich immer nur ein Teil des Öl's gewechselt.

Die rötlich-braune Farbe war früher normal, heute ist neue ATF (zumindest die originale von VW) fast klar. ATF hat fast keinen eigenen Geruch, wenn die Probe am Peilstab deutlich nach Getriebeöl (Schaltgetriebeöl!) riecht, ist die Dichtung zwischen Getriebe und Achsantrieb undicht geworden und sollte ersetzt werden. Es mischen sich nämlich dann ATF und das sehr viel zähere Hypoid-Öl, was zumindest bei kaltem Getriebe dazu führt, daß die Schaltvorgänge härter ablaufen als normal.

In der Werkstatt wird über den Diagnose-Computer die aktuelle Öltemperatur ausgelesen (vom Getriebesteuergerät), ohne diese Kontrolle ist der Ölstand nicht zuverlässig prüfbar.

ATF ist so "konstruiert", daß ihre Viskosität über einen weiten Temperaturbereich konstant bleibt, dazu nimmt man jedoch eine relativ große Volumenänderung in Kauf.

Der Ölstand ist sehr wichtig und darf weder zu niedrig noch zu hoch sein ! Also keine "Reserve" einfüllen, Automatikgetriebe quittieren das regelmäßig mit dem Verlust von ATF aus allen möglichen Dichtungen !

cu

Leopold

Themenstarteram 6. Oktober 2002 um 11:23

hi,

ich weis leider nicht, wie normales getriebeöl riecht.

hat das automatikgetriebe noch normales getriebeöl drin ?

wo ist dann das loch zum einfüllen ?

in der VW werkstatt wurde mir gesagt, das dieses modell BJ 90 noch keinen auslesbaren temperatursensor hat.

das problem mit dem schalten tritt ab und zu auf, das der hart schaltet.

aber man kann nicht nach der temperatur gehen.

meist ist es so, das morgens die ersten 300m die automatik total sanft schaltet und meist erst danach anfängt hart zu schalten.

ja, das neue klare ATF kenne ich, aber in meinen passat muss angebliche auf jeden fall das rote ATF III.

wie oft kommt das vor, das der simmerring defekt ist?

weist du , ob da nun ein temperatursensor drin ist im getriebe oder nicht? was wäre, wenn der defekt wäre oder einen wackelkontakt hätte?

grüsse

Hi !

Gerüche zu beschreiben ist nicht so einfach.... ;-)

Wenn die ATF überhaupt riecht liegt schon der Verdacht auf die Mischung mit Getriebeöl nahe. (verbrannt wär's ja nicht sagtest Du)

Das VW-Getriebe hat (wie viele andere für Fronttriebler auch) zwei getrennte Ölhaushalte: Der eine im Wandler und dem eigentlichen Getriebe (ATF), und der andere im Achsantrieb (Differential) , hier ist 'normales' Getriebeöl eigefüllt.

Für das Differential gibt es wie beim Schaltgetriebe keinen Peilstab, sondern nur eine Einfüll/Kontroll-Schraube.

Wenn die Öltemperatur im Getriebe zu hoch wird schaltet das Steuergerät die Wandlerüberbrückungskupplung öfter und länger ein als normal, um die Temperatur zu stabilisieren bzw. zu senken.

Ein defekter Sensor müßte vom Steuergerät erkannt werden (auch wenn es das Auslesen des Messwerteblockes nicht unterstützt) und bei der Diagnose leicht zu erkennen sein.

Simmeringdefekte treten bei VW Getrieben relativ häufig auf (öfter jedenfalls als Wandlerdefekte).

cu

Leopold

Themenstarteram 6. Oktober 2002 um 21:54

hi,

also, im fehlerspeicher steht nie was von temperatursensor defekt. also müsste der ja noch ganz sein.

wie aufwendig ist es denn, den simmerring zu wechseln ?

grüsse

Themenstarteram 7. Oktober 2002 um 17:26

so, jetzt habe ich aus dem getriebe und dem achsantrieb eine ölprobe genommen.

probe entnommen bei ca 40°C.

farbe ATF: schon ziemlich braun, gegen das licht gehalten hat es einen rotstich.

farbe achsantrieb: hellbraun, rehbraun

geruch ATF: nicht geruchsneutral, nicht verbrannt, aber leicht stehend, anders als das öl aus dem achsantrieb. zum vergleich habe ich nur das neue helle ATF, das ähnlich riecht.

geruch achsantrieb: habe keinen vergleich zu neuem getriebeöl, aber riecht anders als motoröl und das helle ATF.

viskosität ATF: bei 40°C flüssig, ähnlich wie bannanennektar. bei -15°C im kühlschrank nicht mehr ganz so flüssig wie wenn warm, aber noch sehr deutlich fliessfähig.

viskosität achsantrieböl: bei 40°C dicker als ATF, etwas wie motoröl. bei -15°C schon sehr zäh, vergleichbar mit motoröl.

jetzt stellt sich die frage, ob wirklich der simmerring hin ist, oder ob die bräune beim ATF von der belastung und verbrenung kommt und die bräune beim getriebeöl vielleicht einfach nur vom abrieb und alter.

das auto hat jetzt 210tKm drauf.

ideal wäre ja , beide öl komplett zu tauschen und danach zu sehen ob sich wieder was mischt.

grüsse

was passiert eigentlich, wenn man statt dem roten ATF das neue helle reinmacht?

grüsse

Hi !

Die Beschreibung läßt hoffen, daß der Simmering in Ordnung ist. Ich bin schon ein paar Jahre nicht mehr bei VW, aber soweit ich mich erinnere darf die neue ATF auch in den alten Getrieben verwendet werden !

cu

Leopold

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