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DIY-Checkliste für die Fahrzeugwartung

Themenstarteram 22. April 2020 um 21:59

Hi,

ursprünglich hatte ich die Checkliste nur im Park-Avenue-Sammelthema veröffentlich, aber die Intention war stets eine universelle Liste, die leicht auf andere Fahrzeuge anzupassen ist. Zumindest für den PA behaupte ich, dass diese mittlerweile weitestgehend als Final zu betrachten ist und habe das Thema daher separiert.

Die Liste richtet sich an die DIY-ler. Gerade wenn man mehrere, fremde oder neue Fahrzeuge hat - so geht es zumindest mir - kann ich mir nicht unbedingt jedes Detail merken und finde es praktisch, wenn man sämtliche Informationen bei den Arbeiten direkt am Start hat. Zudem habe ich mich schon oft (im Nachhinein) dabei erwischt, bei einer regulären Inspektion zum Teil ganz triviale Punkte zu vergessen. Letztes Jahr bin ich z. B. mit kaputtem Licht zur HU - hab's vergessen zu prüfen. Bei den Sonntagsautos zieht sich der Service auch schon mal gerne über mehrere Tage, verteilt sich über Wochenenden, oder man muss auf Ersatzteile warten. Je nach Lust und Freizeit halt. Und hier ist so eine Liste unheimlich praktisch, damit man nichts vergisst. Aber vielleicht liegt es bei mir auch an Alzheimer, wer weiß :D

Die Grundlage basiert auf GM- und Ford-Shop-Manuals und der eigenen Erfahrung, die man über all die Jahre gesammelt hat. Aber das soll ja nichts heißen. Irgendwie stolper ich doch noch immer wieder über Sachen, die mögliche Kandidaten wären. Daher enthält die Liste auch zum Teil mehr Punkte als man üblicherweise bei einem Daily prüft und auf der anderen Seite fehlen Dinge. Ein Beispiel ist z. B. die Batterie. Wenn man davon ausgeht, dass das Auto mehr steht als fährt, sollte man der Batterie deutlich mehr Beachtung schenken, damit sie nicht zu schnell über den Jordan geht, oder man bei der Fahrt liegenbleibt und damit in die ADAC-Statistik einfließt. Nach meiner eigenen Beobachtung sind meine Batterien z. B. nie wirklich vollgeladen. Alles was hier enthalten ist, hat also mehr oder weniger Sinn, aber die Punkte zu erklären würde bestimmt den Rahmen sprengen. Ich lade morgen noch ein Beispiel hoch.

Alle Arbeitspunkte sind optional gehalten und erlauben auch gewisse Freiheiten. Es macht keinen Sinn, jedes Jahr die Bremse durchzumessen, wenn man eh nicht viel fährt. Oder wenn z. B. die Manschette von einem Spurstangenkopf porös oder gerissen ist, die aber so mit Fett eingejaucht ist, sodass bestimmt kein Dreck eindringen kann, braucht man den mMn nicht sofort tauschen. Wenn minimales Spiel vorhanden ist, man aber nur 500 Meilen @ 30 mph im Jahr fährt, dann ist dies kein Punkt, den man sofort abarbeiten muss - spätestens dann zur nächsten HU. Solche Fälle obliegen dann natürlich nur den erfahrenen Personen, die die Haltbarkeit in etwa einschätzen können, wenn es sich um ein eigenes Vehikel handelt. Gleichzeitig stellt die fertige Liste auch eine, so denke ich, recht gute technische Dokumentation über den Zustand vom Fahrzeug dar. Darum schimpft sich das auch "Report".

Die Datei wurde mit LibreOffice als Open Document Sheet (*.ods) erstellt. Motor-Talk erlaubt aber nur den Upload von ODT-Dateien und daher muss die Dateiendung möglicherweise geändert werden. Zumindest LibreOffice öffnet die Datei trotz falscher Dateiendung mit Calc. In OpenOffice ist die Darstellung nicht ganz korrekt, der Druck stimmt allerdings. Als Schriftart wurde Helvetica 65 Medium verwendet, denn nur die ist Original-Old-School :) Leider weigert sich LibreOffice diese einzubetten, daher ist Google notwendig, wenn sie nicht auf dem Computer installiert ist.

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3 Antworten

Zitat:

@Gammablitz schrieb am 22. April 2020 um 23:59:06 Uhr:

Hi,

Die Datei wurde mit LibreOffice als Open Document Sheet (*.ods) erstellt. Motor-Talk erlaubt aber nur den Upload von ODT-Dateien und daher muss die Dateiendung möglicherweise geändert werden. Zumindest LibreOffice öffnet die Datei trotz falscher Dateiendung mit Calc. In OpenOffice ist die Darstellung nicht ganz korrekt, der Druck stimmt allerdings. Als Schriftart wurde Helvetica 65 Medium verwendet, denn nur die ist Original-Old-School :) Leider weigert sich LibreOffice diese einzubetten, daher ist Google notwendig, wenn sie nicht auf dem Computer installiert ist.

Hab's mal getestet.

Nach Umbenennung in *.ods wird es von Office mit Exel geöffnet und sieht gut aus.

Themenstarteram 23. April 2020 um 21:22

Hier nun das Beispiel. Habe das vom letzten Jahr übertragen. Was sieht man dort nun (von oben nach unten)?

1. Fluid: Wischwasserstand war eigentlich in Ordnung (acceptable). Da sich jedoch im Behälter eine Brühe von bestimmt drei bis vier verschiedenen Anbietern befand, flockte das Zeug nach all den Jahren. Sah aus wie ein Schimmelpilz, der sich in der ganzen Flüssigkeit ausbreitete. Daher habe ich das abgepumpt, gespühlt und wieder befüllt. Da ich auf so etwas keine Lust mehr habe, bleibe ich jetzt beim Winter-Ready-Mix meiner lokalen Supermarkt-Kette ;) Stinkt zwar, aber so ist's stressfreier. Wär das nicht gewesen, so hätte ich den Stand einfach auffüllen (filled), oder auch so lassen können.

2. Freeze Protection: Da ich den Hersteller der neuen Flüssigkeit nicht kenne, hatte ich den Frostschutz mit der Etikettangabe verglichen. Stimmte sogar! Man wird also doch nicht immer beschissen. Kippt man auf Sommerbrühe (regular) nur Frostschutz (antifreeze) nach, sollte man das vor dem Winter ggf. tatsächlich nachprüfen damit zumindest der Behälter nicht ggf. reißt.

3. Pump Pressure: Stimmt der Pumpendruck? Bei den älteren Baujahren kann man den "aging"-Status schon fast automatisch markieren. Selbst bei unserem neueren Toyota geht das schon los. Wenn also auf der Beifahrerseite nicht mehr all zu viel rauskommt, liegt es wahrscheinlich an der altersschwachen Pumpe. Muss jeder für sich entscheiden, ab wann man über ein Austausch nachdenkt.

4. und 5. hängen eigentlich mit der Pumpenkontrolle zusammen. Gerade die Gummiverbinder werden gerne porös und irgendwann läuft es hier raus. Auch brechen Y-Stücke gerne, oder die Schläuche bekommen Risse. Undichte Pumpen gibt es auch, aber die wäre natürlich direkt zu tauschen. Alternativ sind die Düsen durch Dreck oder Ablagerungen verstopft oder beeinträchtigt. Beim Park Avenue gibt es nichts einzustellen, daher existiert kein "adjusted".

6. Blades: Wischerblätter ... selbsterklärend, oder? Gerade wenn sie nur alle zwei Jahre in einer Halle benutzt werden, reißt die Lippe ab, oder man merkt wie schlecht sie sind, falls man doch in Regen kommt ;)

7. Windshield: Sollte man mal kontrollieren. Man sieht ggf. Dinge, die man von Innen beim Fahren gar nicht registriert. So auch mein Steinschlag, der irgendwo ganz unten bei der Beifahrerseite war und sonst nie aufgefallen wäre.

8. Air Inlet Screen/Cowl and Drains: Ist ein Punkt, der primär auf einen Daily zutrifft. Zusammengefasst: Wasserkasten und Abläufe reinigen - je nach Konstruktion eben. Einige moderne Autos sind schon abgesoffen, weil dann das Wasser in den Innenraum lief. Oder es bildet sich unten bei den Abläufen ein Biotop, welches allmählich das Blech zerfrisst.

Ich denke, damit wird das System klar. Das Kreuz in der ersten Spalte (also ganz links) hake ich ab, wenn der Punkt erledigt ist. Kann ja immer etwas dazwischen kommen. Da hat man eine sehr gute Übersicht. Auffällig ist, dass ich die Wasserpumpe und den Riemerspanner/Spannrolle nicht geprüft hatte und das obwohl ich den Riemen ersetzte ... ohne Worte :D Naja beides hatte ich ein Jahr davor ersetzt, aber manch einer kann ja leider mangels Alternative nur noch billige China-Pumpen einbauen, die möglicherweise nach einem Jahr undicht sind.

Zitat:

@schleuti schrieb am 23. April 2020 um 07:18:03 Uhr:

Hab's mal getestet.

Nach Umbenennung in *.ods wird es von Office mit Exel geöffnet und sieht gut aus.

Perfekt, danke für's testen!

Themenstarteram 15. Mai 2020 um 9:54

Anbei eine neue Edition. Neben Kleinigkeiten habe ich beim Kühlmittel den Punkt "Galvanic Activity/Electrolysis" hinzugefügt. Bei der Anpassung für den T-Bird ist mir aufgefallen, dass das "aging" beim Kühlmittel ein bisschen unklar dasteht. Eigentlich war das ein Punkt im "Appendix", der aus Platzmangel aber nicht (mehr) vorhanden ist.

In der Regel wird dem Kühlmittel keine große Beachtung geschenkt und es bleibt drin, bis es braun ist. Vielleicht nicht gerade beim gepflegten Oldie, aber das Phänomen dürfte wohl jeder kennen mitsamt den zerfressenen Bauteilen aus Metallen und sogar Kunststoffen.

Das klassische IAT hält gemäß ASTM-Test eigentlich nur ein Jahr oder 20.000 km, denn die schützenden Mittel sind schnell verbraucht und nach dieser Zeit treten schon wieder leichte Korrosionen auf. In der Regel steht aber der Wechsel erst nach zwei Jahren oder 40.000 km im Service. Bei Glysantin war der Wechsel auch nach bereits einem Jahr empfohlen (steht heute wohl nicht mehr drauf). Das haben die also nicht einfach aus der Luft gegriffen. Den Verbrauch der IAT-Mittel kann man jedoch mit Teststreifen und per Frostschutzgehalt prüfen. Zudem gibt es zusätzlich die Möglichkeit die Metallreaktivität per Voltmeter zu prüfen. Zumindest dieser Test ist universell anwendbar und habe ich daher aufgenommen.

Reines IAT werden aber vermutlich die wenigsten Leute verwenden und ich sehe einfach keine Möglichkeit die heutigen verschiedenen Formulierungen zum Abhaken/Testen einzubinden. Daher sollte man zumindest den pH-Wert ermitteln und mit dem ursprünglichen Wert seiner Suppe vergleichen. Bei einem Si-HOAT sind die Silikate zwar (wahrscheinlich) genau so schnell verbraucht, aber zumindest gibt es dann noch die organischen Säuren, die die Korrosion aufhalten soll. Das machen sie auch über längere Zeit, aber benötigen zum Aufbau einer Schutzschicht wesentlich länger. Dex-Cool ist z. B. ein reines OAT und soll daher sehr lange halten. Auf jeden Fall ist dieser kleine unscheinbare Punkt "aging" gar nicht mal so unwichtig :)

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