Diagnoseverfahren: Surrendes Störgeräusch im Motorraum
Hallo!
Ich hab das Thema zwar schon angesprochen, aber jetzt eröffnet sich eine neue Dimension. Vielleicht hat jemand Erfahrung damit, wie man Geräusche, die irgendwo aus dem Motorraum kommen, lokalisieren bzw. nach dem Ausschlussverfahren eingrenzen kann.
Das Problem:
Wie schon berichtet habe ich im S80 D5, BJ 2007 ein extrem nerviges Surren, dessen Frequenz mit der Motordrehzahl einhergeht, aber ziemlich eindeutig so klingt, als wäre es nichts am Motor, sondern ein Nebenaggregat bzw. eine der vielen Stationen im Riementrieb. Ausschließen kann ich bisher lediglich den Klimakompressor, weil das Geräusch auch bei abgeschalteter AC vorhanden ist.
Vom Cockpit aus wirkt es so, als wäre es rechts vorne. Ich hatte die Servopumpe im Verdacht, da ich in den letzten Zeit immer wieder Hydrauliköl nachfüllen musste.
Nun hatte ich aber die HU und die Hoffnung, dem Übeltäter damit auf die Spur zu kommen. Aber es wurde da nichts festgestellt von Wegen Dichtigkeit oder Funktion.
Das Problem der Diagnose ist, dass das Geräusch während des Fahrens sehr präsent und unangenehm ist, aber bei geöffneter Motorhaube durch den Motorsound überlagert wird und ich so nicht feststellen kann, wo was schleift bzw. wo die Störfrequenzen herkommen. Habe es so versucht: Meine Freundin hat im Leerlauf das Gaspedal betätigt und ich stand bei offener Motorhaube, aber ohne Erfolg. Im Innenraum merkt man aber, dass das Geräusch auch im Leerlauf und mit Standgas in gleicher Weise zu hören ist wie während der Fahrt.
Kann mir bitte jemand einen Tipp geben, wie man hier der Sache näher kommt?
Hab wo gelesen, dass es eigene Mechaniker-Stethoskope gibt, mit denen man den Motorraum "abhören" kann. Diesen Aufwand will ich mir sparen.
Dann soll es auch mit einem Schraubendreher gehen, den man an die verdächtigen Stellen hält und am Griff angeblich hört, wenn was nicht in Ordnung ist. Aber an welche Stellen soll man das Ding halten? Bei den ganzen Spann-und Umlenkrollen geht das wohl nicht ohne Verletzungsrisiko, wenn sie in Bewegung sind.
Bitte um Tipps - ich bin echt schon am Verzweifeln.
PS: Den Weg zum Freundlichen möchte ich aus Kostengründen erst machen, wenn ich zumindest eine ungefähre Ahnung habe, was gemacht gehört. Nach einigen teuren Reparaturen in letzter Zeit lasse ich mich auf keine Tauschexperimente mehr ein.
Vielen Dank an alle, die es bis zum Ende des Romans geschafft haben 😮
Beste Antwort im Thema
Da gibt es ja, wie bereits gesagt wurde, zwei Keilriemen!
Ein kurzer, der ohne Spanneinheit läuft, und ein längerer. Der längere reißt wohl auch mal ganz gerne.
Auch ist die Spannrolle wohl nicht für die Ewigkeit gebaut?! Aber da kommt es stak darauf an, was bei dir für ein Spanner verbaut ist!
Das sind alles Teile, die für unschöne Geräusche sorgen können.
Diese Teile haben alle mit dem Zahnriemen, also dem Steuerriemen nichts zu tun!
18 Antworten
Der Vorbesitzer müsste doch aber sagen können in welcher Werkstatt er den Zahnriemen wechseln lassen hat. Dann könnte man das da mal abgleichen bzw. die haben bestimmt noch die Rechnung in ihren System.
Wenn du selber schrauben kannst dann kannst du den Spanner inklusive den beiden Riemen auch selber wechseln. Mußt mal die Suche bemühen, da stand irgendwo auch welches Werkzeug du dafür benötigst.
Ich hatte vor ein paar Monaten das selber erledigt und Teile von Contitech genommen. Hat alles zusammen etwas über 50€ gekostet
Zitat:
@Varapilot schrieb am 18. September 2020 um 11:56:32 Uhr:
Der Vorbesitzer müsste doch aber sagen können in welcher Werkstatt er den Zahnriemen wechseln lassen hat. Dann könnte man das da mal abgleichen bzw. die haben bestimmt noch die Rechnung in ihren System.
Wenn du selber schrauben kannst dann kannst du den Spanner inklusive den beiden Riemen auch selber wechseln. Mußt mal die Suche bemühen, da stand irgendwo auch welches Werkzeug du dafür benötigst.
Ich hatte vor ein paar Monaten das selber erledigt und Teile von Contitech genommen. Hat alles zusammen etwas über 50€ gekostet
Ja, guter Punkt, wenn ich den Vorbesitzer noch erreichen könnte. Aber zwischen meinem ersten Kontakt mit ihm und dem Kauf war noch die Zwischenstation eines ominösen Gebrauchtwagenhändlers. Ich hatte den Besitzer gebeten, er soll sich bei mir melden, wenn er den Wagen dann akut verkaufen will. Und dass er mir ein Vorkaufsrecht einräumen soll. Aber er hat sich anders entschieden. Somit hab ich nur ein Serviceheft, wo aber Details der Services nicht vermerkt sind.
..Aber klar, ich könnte theroetisch die Werkstätten abklappern, aber das ist mir ehrlich gesagt zeitlich zu aufwändig. Wurde alles immer bei Freien gemacht. Der Gebrauchtwagenhändler war zum Vergessen und hat seinen Betrieb kurz nach dem Kauf geschlossen. Ich hatte vor und nach dem Kauf eh ein paar Diskussionen von wegen Gewährleistung bei ein paar Kleinigkeiten, aber die Mühe und die Zeit dafür hätte ich mir sparen können im Nachhinein betrachtet.
Klingt alles ziemlich abenteuerlich, ich weiß. Der Punkt ist, das der Wagen sonst wirklich in einem sehr guten Allgemeinzustand war/ist. Und das meine ich nicht nur kosmetisch. Ich schließe bei dem Geräusch auch nicht aus, dass es einfach "Teil des Pakets" des guten alten D5 ist. Denn es fällt mir manchmal gar nicht auf bzw. kommt mir normal vor und am nächsten Tag hab ich das Gefühl, dass mir der Motor gleich um die Ohren fliegt.
Zum Thema Selbstschrauben: Keil(rippen)riemen hab ich noch nicht gemacht, hätte es aber vor, sofern die Fehlerdiagnose mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln den Übeltäter ausfindig macht im Bereich des Riementriebs. Und dann werde ich mir viel Zeit dafür nehmen und brauchen. Anleitungen habe ich im Netz gefunden, die Mut machen.
Als nächstes kommt morgen ein Ölwechsel, wo ich einen Werkstattplatz miete. Wahrscheinlich kann ich auch dadurch dann wieder besser schlafen 😉
Vielen Dank für Eure Inputs!
Auf jeden Fall werde ich die Sache zeitnah klären bzw. klären lassen. Sie hängt wie ein Damoklesschwert über jeder Fahrt, da die möglichen Folgeschäden ja keine Kleinigkeit sind.