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Carpower Wanted bleibt kalt - auch nach lauter Musik!

Themenstarteram 4. März 2004 um 16:24

Eines hat mich schon immer gewundert:

Meine Endstufe Wanted 4/320 wird auch nach langen Musikhören und bei hohen Lautstärken ich einmal ansatzweise warm. Dran hängen immerhin Front - LS und mein Sub gebrückt.

Wird bei Endstufen nicht nach gewisser Zeit auch sowas wie eine Betriebstemperatur erreicht oder irre ich?

Kann es sein das sie evtl. nicht genug Power bekommt?

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19 Antworten
am 5. März 2004 um 0:06

@one_of_many:

versträker für mehr als ein paar milliwatt arbeiten normalerweise im gegentakt betrieb. bzw. genauergenommen, die endstufen dieser verstärker arbeiten im gegentaktbetrieb.

(endstufe = die ausgangstransistoren in einem verstärker (eigentliche bedeutung))

klasse B:

einer der beiden endstufen-transistoren sperrt immer, der andere leitet.

bei 0 eingangssignal sperren beide.

im nulldurchgang werden also auch beide transistoren kurz sperrend, und da der wechsel von sperrend auf leitend leider recht lahm vonstatten geht (leitend auf sperrend geht schnöller) gibts im nulldurchgang schöne verzerrungen.

klasse AB:

einer der beiden endstufen-transistoren sperrt normalerweise, der andere leitet.

bei 0 eingangssignal leiten beide einwenig, es fliesst ein geringer sogenannter ruhestrom - das erreicht man durch eine kleine vorspannung an den endstufen-transistoren.

im nulldurchgang wird durch die vorspannung normalerweise der "noch-sperrende" transistor leitend, noch bevor der "noch-leitende" sperrt.

das verbessert enorm das ausgangssignal -> weniger verzerrungen.

da allerdings die geschwindigkeit mit der die endstufe sich eingangsspannungsschwankungen anpassen kann grösser ist, wenn beide transistoren "offen" sind, als wenn einer schon sperrt, sieht die kennlinie immernoch etwas schlechter aus als sie könnte.

aus dieser ungleichen "slew-rate" (heisst so, sorry ;-)) ergeben sich nämlich immernoch leichte verzerrungen im nulldurchgang, die "nicht-harmonisch" sind.

(harmonische verzerrungen = erzeugte unerwünschte oberwellen des ausgangssignals im vergleich zum eingangssignal)

und diese nicht-harmonischen verzerrungen, hört man eben stärker als harmonische.

das gesamt der harmonischen verzerrungen wird übrigens meist als THD (total harmonic distortion - oder zu deutsch auch "Klirrfaktor") bezeichnet, und das gesamt der nulldurchgangs-verzerrungen als TIM (total intermodulation distortion).

alles was sonst noch bleibt wird i.a. als "noise" abgetan, und so auch unter dem rauschabstand ("signal-to-noise") angegeben.

klasse A:

beide transistoren leiten immer!

bei 0 eingangssignal passiert nix aufregendes, da ja immer beide transistoren offen sind -> hui.

der nachteil, man braucht ein vielfaches der nenn-ausgangsleistung (~2-3x soviel) PERMANENT.

d.h. unabhängig davon was der verstärker gerade spielt.

-> heizkörper!

der vortiel, man hat kaum mehr TIM, THD wird dadurch zwar kaum besser, aber der stört auch nicht so.

solche verstärker brauchen also RIESEN kühlkörper, und natürlich ein eigenes schaltungsdesign - mit normalen (gegentaktendstufe mit emitter-ausgang - "emitterfolger" oder auch "collektorschaltung") transistor-klasse-AB endstufen lässt sich keine klasse-A einstellen (dazu braucht man einen schönen collektor-ausgans - "emitterschaltung" - und der wirft wieder eigene probleme auf). mit MOSFET endstufen geht sowas allerdings recht einfach - theoretisch könnte man eine normale MOSFET endstufe auf klasse A umbasteln, nur wird sie dann sicher ganz schnell wegrauchen :-)

viele röhrenverstärker arbeiten auch in klasse-A, allerdings sind das andere dimensionen - preislich sowie auch von der leistung her (15-20W ist schon ne menge!). stärkere röhrenverstärker arbeiten meist auch in klasse-AB - was einen grossen vorteil der röhre allerdings wieder zunichte macht.

und nochwas zu den röhren - die haben zwar massig mehr THD als transistorverstärker, allerdings ist der grösste teil dieser THD in einer anderen oberwelle "drin", als bei transistorverstärkern - und natürlich in einer die das menschliche ohr (bzw. besser gehörzentrum im göhirn) weniger genau wahrnehmen kann - die also "angenehmer" klingt.

und das ist auch der grund für den "warmen" klang von röhren.

nachdem ich also jetzt schnell, einfach, und kurz erklärt habe wie das mit klasse B, AB und A aussieht schäme ich mich fast so ein kurzes posting zu posten, nur leider muss ich demnächst heia gehen, und daher gute nacht!

mfg.

--hustbaer

am 5. März 2004 um 0:10

@KonArtis:

jain.

hauptsächlich wird der klang schlechter sein wenn die transen kalt sind.

leistung sollte die die gleiche bringen.

bei car-hifi endstufen ist dann natürlich da noch das schaltnetzteil - was mit dem ist leistungsmässig kann ich nicht sagen - könnte sein dass das ein bissi weniger hergibt wenns kalt ist.

zu heiss kann eine endstufe aber eigentlich nicht werden - bis zu dem punkt wo sie dann durchbrennt ;)

mit der temperatur steigt ja die schaltgeschwindigkeit, und das ist eher gut, nicht schlecht - also wird sie sehr-heisser-weise eher noch besser klingen als nur warm - alles natürlich auf kosten der lebensdauer. für die leistung sollte dasselbe gelten.

mfg.

--hustbaer

ok, danke für die erklärung!

hab zwar nur die Hälfte verstanden, aber wenn ichs mir noch hundert mal durchlese versteh ich den Rest bestimmt auch noch ;) *lol*

am 5. März 2004 um 15:08

genauso geht's mir auch ;) werd's mir auch nochmal durchlesen müssen.

Vielen Dank für deine Mühe!

Grüsse

Marc

jain.

hauptsächlich wird der klang schlechter sein wenn die transen kalt sind.

leistung sollte die die gleiche bringen.

 

Wenn sie kalt sind ist die Leistung höher, MosFetsches Gesetz... Mit dem Klang ist ne optimierungssache, aber halt realität....

 

Aber zu kalt ist wenigwer hart wie zu warm... da ist halt ruck zuck beschissene Dämpfung und übnersteuernder Klang dabei...

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