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Campingbus Diebstahl - Versicherung zahl nicht!!!
Mein MB100 als Wohnwagen umgebaut wurde Mitte Juni gestohlen.
Ich habe dies bei der Polizei angezeigt und bei meiner Versicherung gemeldet.
Die Versicherung forderte dann von mir sämtliche Unterlagen zur Bearbeitung an.
4Wochen später erhielt ich einen Anruf von der Kripo, dass mein Bus in Polen aufgefunden wurde, offenbar "ohne grössere Schäden". Auch das habe ich meiner Versicherung gemeldet.
Mir wurde zugesagt, den Wagen schnellstmöglich zu überführen und ihn mir dann -wenn nötig- repariert zurück zu geben. Darüber war ich sehr froh, denn ich wollte ihn ja zurück haben und mir war klar, dass ich den für mich ideelen sowie materiellen Wert nicht erhalten werde...
In Aussicht gestellt wurde eine Rückführung innerhalb von 2Wochen.
Ich habe sämtliche Unterlagen,Schlüssel, Vollmachten,Brief etc eingereicht für die Rückführung.
Nichst passierte.Ich habe ständig angerufen und irgendwann teilte man mir mit, dass mein Bus von der polnischen Staatsanwaltschaft nicht freigegeben wird und ich daher den "normalen Weg" gehen muss und sie nun alle Unterlagen benötigen um ihre 6Wochen-Frist einzuhalten, um ihn mir auszuzahlen.
Das hatte ich vor 2Wochen (war krank,Urlaub) getan.
Jetzt kommt der Hammer!!!
Ein Schreiben mit Gutachten.
1) Der Bus ist seid Anfang September scheinbar wieder in Hamburg-keiner hat mich informiert
2) Ein Gutachten ist Mitte September erstellt worden (so rekonstruiere ich die Ankunft in HH) mit dem Ergebnis "wirtschaftlicher Totalschaden" -ausser äusserer "kleineren Schäden" ist die komplette Campingausstattung entfernt worden- Herd,kühlschrank,spüle etc...es sind fotos dabei, ein grausamer Anblick für mich, lauter Schrott, Bierkästen etc in meinem Wagen...
3) jetzt kommt der Oberhammer: Das Lenksperrschloss wies keine Manipulation auf, also zahlen sie NIX...ausser einem Höchstangebot eines potentiellen Käufers der wohl 470eur geboten hat...
Ich bin am Boden zerstört! Hatte mich endlich damit angefunden nächsten Frühling was neues zu kaufen und nun das!!! Der Widerbeschaffungswert wurde auf 3500 geschätzt...
Ich fühle mich betrogen!!!
Weiss jemand Rat?? Was soll ich nur tun?? :-((((
Beste Antwort im Thema
@TE
Hier wurden schon einige gute Tipps gegeben, aber auch viel Unsinn geschrieben.
Die Situation ist sicherlich für dich unbefriedigend und nicht zu akzeptieren. Ich versuche es aber mal mit einigen Ausführungen zu erklären.
In der Kaskoversicherung muss der Versicherungsnehmer den Diebstahl seines Fahrzeuges beweisen. Da er das in der Regel nicht kann und eine Diebstahlversicherung somit wertlos wäre, lässt die Rechtsprechung eine Methode der mittelbaren Beweisführung zu. Dazu wird ein Erfahrungssatz eines bestimmten Geschehensablauf vorausgesetzt.
Im Falle eines Kfz-Diebstahls würde es - vereinfacht gesagt - ausreichen, wenn der Versicherungsnehmer angibt und nachweist, dass er sein Fahrzeug zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort abgestellt und dort zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr vorgefunden hat.
Dieser „Beweis“ ist allerdings erschüttert, wenn der Versicherer Tatsachen vortragen und bewiesen kann, die die Möglichkeit eines anderen Geschehensablaufes begründen.
Mit dem Vorwurf eines versuchten Betruges hat das grundsätzlich erst einmal nichts zu tun.
Da ein Fahrzeug – außer mit einem Originalschlüssel – nicht spurenfrei entwendet werden kann, geht dein Versicherer vom Grundsatz her nicht von einer versicherten Entwendung aus.
Soweit, so schlecht.
Was nun tun?
Presse, Funk und Fernsehen einzuschalten, ist so ziemlich die schlechteste Option, sofern man noch an einer außergerichtlichen Einigung mit dem Versicherer Interesse hat.
Auch eine Strafanzeige gegen den Versicherer/Sachbearbeiter ist völliger Unsinn und bringt niemanden weiter.
Solche Vorschläge kommen hier nur von Usern, die der Meinung sind, auch mit untauglichen Mitteln einen Rachefeldzug gegen Versicherer anzetteln zu wollen.
Die Einschaltung des Ombudsmanns für Versicherungen ist dagegen schon eine der besseren Optionen. In Anbetracht der derzeitigen Bearbeitungszeit von gut 3 Monaten möglicherweise aber auch nicht die erste Wahl. Der Ombudsmann kann auch noch später eingeschaltet werden, wenn der Versicherer noch immer nicht einlenken sollte.
Die Einschaltung eines (guten) Rechtanwaltes hilft sicherlich, birgt aber ein Kostenrisiko, sollte der Versicherer nicht freiwillig zahlen.
Geht es „nur“ um fehlende Diebstahlspuren, stellt sich die Frage, ob hier der Kfz-Sachverständige seine Arbeit sorgfältig genug durchgeführt hat. In Anbetracht des angegebenen Fahrzeugwertes von 3.500 Euro habe ich da so meine Zweifel. Das wäre der Ansatzpunkt – gleich ob mit oder ohne Rechtsanwalt.
Daher mein Rat – setz dich mit einem versierten Kfz-Sachverständigen in Verbindung. Unterstellt, dein Fahrzeug wurde nicht mit einem Originalschlüssel gefahren, gibt es mehr oder minder deutliche Spuren am Fahrzeug. Welche das sind oder sein könnten, sollte dir ein erfahrener Kfz-Sachverständiger für dein Fahrzeug sagen können.
Damit konfrontierst du deinen Versicherer und forderst ihn zur Stellungnahme auf, ob der vom Versicherer eingeschaltete Kfz-Sachverständige entsprechende Untersuchungen durchgeführt hat. Nur wenn die Verwendung eines Originalschlüssels als einzige Möglichkeit übrig bleibt, hast du „schlechte Karten“.
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78 Antworten
Ich habe gerade deinen "Artikel" gelesen. Natürlich ist beim Diebstahl dieser Baureihe keine Manipulation festzustellen. Es gibt bei Daimler einen sogenannten Werkstattschlüssel- der passt in jedes Zündschloss ohne Wegfahrsperre. Habe selber so einen bekommen als uns papiere und schlüssel gestohlen wurden um das Fahrzeug überhaut nach hause fahren zu können. lg
Zitat:
Original geschrieben von Christine69
Ich habe gerade deinen "Artikel" gelesen. Natürlich ist beim Diebstahl dieser Baureihe keine Manipulation festzustellen. Es gibt bei Daimler einen sogenannten Werkstattschlüssel- der passt in jedes Zündschloss ohne Wegfahrsperre. Habe selber so einen bekommen als uns papiere und schlüssel gestohlen wurden um das Fahrzeug überhaut nach hause fahren zu können. lg
Falls dieses zutreffend sein sollte, sollte der TE seine Versicherung damit konfrontieren und dann mal abwarten, was die sagen. Vielleicht wissen die das ja, spekulieren aber auf die Unkenntnis der Opfer und versuchen daraus Kapital zu schlegen, nämlich durch Zahlungsverweigerung. Wenn das durch die Instanzen geht, verdient die Versicherung an jedem Tag, durch die kassierten Zinsen.
Günstig wäre es auch, dieses mal bei Daimler der Presseabteilung unter die Nase zu reiben. Schließlich könnte jemand auf die Idee kommen, denen fahrlässige Beihilfe zum KFZ-Diebstahl vorzuwerfen. Schließlich ist es nicht von der Hand zu weisen, daß solch ein Schlüssel, so er existieren würde, interessierten Personen den Diebstahl nachweislos ermöglicht.
Auch sollte er diese Frage mal der Kripo stellen, ob denen solch ein Schlüssel bekannt ist, damit diese die Möglichkeit in ihrem Ermittlungsbericht vermerkt, was dem TE bessere Chancen gegen die Versicherung einräumen dürfte.
Ich jedenfalls würde dieses der Justiz unterbreiten, mit der Aufforderung zu prüfen, ob solch ein Schlüssel existiert und ob dieses den Versicherungen bekannt ist und diese ggfls. betrügerisch Zahlungen verweigern.
Wenn wirklich was an dem ist, wäre das ein gefundenes Fressen für die Verbraucherschützer und die investigative Presse.
Ich kenne den Begriff "Werkstattschlüssel" bei Mercedes. Allerdings kenne ich darunter nur den Schlüssel mit dem runden Kopf, der gehörte zu jedem Mercedes dazu, es gab 2 Eckige und einen Runden. Der Runde war gedacht wenn man das Auto in der Werkstatt zur Wartung abgeben wollte, der passte nämlich nicht auf den Kofferraum und nicht auf das abschließbare Handschuhfach um dort persönliche Dinge sicher zu wissen.
Einen Universalschlüssel für alle Mercedes kenne ich nicht.
Grüße
Steini
Hallo in die Runde...
ich bin immer noch nicht weiter, Fall liegt beim Ombudsmann- nun schon seit einem viertel Jahr, die Versicherung hat in Ihrer Stellungnahme wieder Ihre beiden Argumente aufgeführt: 1. keine Spuren, 2. Vorschäden die ich nicht erwähnt hätte..dabei werden immer wieder kleine Unwahrheiten eingeknüpft, die ich unerhört finde..und zu denen ich abermals beim Ombudsmann Stellung bezogen habe.
Das dazu!
Das mit dem Schlüssel ist ja ein Ding kann ich ja froh sein, dass das gute Stück überhaupt so lange vor der Tür gestanden hat...Christine, habt Ihr denn auch einen MB100??