C219 Kilometerstand gedreht (350 CGI)

Mercedes CLS C219

Hallo,

ich habe im September vergangenen Jahres privat einen CLS 350 CGI (Bj. 2006) gekauft, mit dem damaligen Kilometerstand von 155.000km "laut Tacho". Vergangene Woche wollte ich bei einem Mercedes Autohaus das Fahrzeug zum Service geben, jedoch wurde davor festgstellt das der Kilometerstand runtergedreht wurde. Von tatsächlichen 294.000km auf 164.000km. Eine Frechheit!!!

Im Kaufvertrag steht hinter der Gesamtkilometerlaufeistung von 155.000km "laut Tacho" per Hand geschrieben. Deshalb kommen mir jetzt einige Fragen.

1. ist der Verkäufer durch dieses "laut Tacho" raus aus der Sache oder ist das nichtig das es ja bei der Gesamtkilometerlaufleisting eingetragen wurde?

2.Wie würdet ihr am besten vorgehen?

3. Auto abmelden bzw. stilllegen?

4. Kann ich den Kaufvertrag anfechten? Da man in Internet gegenteilige Aussagen liest.

5. Kann der gesamte Kaufpreis vom September 2014 zurückverlangt werden?

Ich bitte un eure Hilfe & danke im Voraus

Gruß Maximilian94

Beste Antwort im Thema

Rechtsanwalt / Polizei, das ist schon richtig.......aber auch umständlich und mit Kosten verbunden!

Ich würde den Verkäufer persönlich ansprechen und ihm vorschlagen: er soll dir den vollen Kaufpreis
unverzüglich erstatten ansonsten erfolgt Anzeige.

Vielleicht der - für dich - einfachere Weg um an dein Geld zu kommen.

Auf Diskussionen ( z. B. Wertminderung für die von dir gefahrenen Kilometer ) würde ich mich nicht einlassen.

Zu diesem Gespräch auf jeden Fall einen Zeugen mitnehmen.

Eine Anzeige kannst du immer noch machen, du hast ja einen Zeugen dabei, wenn er wandelt ist das ja eine Schuldanerkennung.

Du versprichst ihm ihn nicht anzuzeigen wenn du sofort dein Geld bekommst und zeigst ihn trotzdem an!

Den Betrüger mit den eigenen Waffen schlagen nenne ich so etwas!

Wortspielerei:

Erstatte Anzeige und gehe direkt danach zum Verkäufer wie zuvor oben genannt!
Dann schwindelst du nicht einmal wenn du ihm sagst du wirst kein Anzeige erstatten!

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Komisch ist, dass sich der TE nicht mehr meldet.

Zitat:

@rus schrieb am 29. März 2015 um 18:40:40 Uhr:


Hat jemand hier eine Ahnung, um wie viel sich der Marktwert des Wagens durch die erhöhte Kilometerzahl verschlechtert? Sprich wie viele Euro war das Fahrzeug weniger wert? In der Größenordnung dürfte sich der Schaden des TE ja bewegen (?)

Das lässt sich sicherlich durch Heranziehung eines Gutachters feststellen, jedoch ist der primäre Weg eine Rückgängigmachung des Kaufvertrages aufgrund des Tatbestandes einer noch nachzuweisenden arglistigen Täuschung.

Wir haben schon lange nichts mehr vom TE gehört. Wie ist es denn weitergegangen?

Fake!?

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Vielleicht hat er vom Verkäufer auf die Glocke bekommen? 😉

Haben alles jetzt an den Anwalt weitergeleitet. Dieser wird sich jetzt drum kümmern.

Der Kilometerstand kann noch viel höher sein.
Beim 219 und 211 ist es aber meist sehr gut über den Assyst nachzurechnen wieviel Kilometer tatsächlich gefahren wurden, denn dieser wird selten manipuliert.

In meinem Blog habe ich dazu auch einen Artikel geschrieben.

Den Vogel schoß neulich ein S211 von 2009 ab, laut Tacho 133tKm im Assyst waren es 580tKm.

In Berlin kann ich gern Fahrzeuge auf Manipulation testen.

Aber zu 90% sind diese nur am KI gedreht.

Im Raum Wiesbaden Mainz Frankfurt am Main (Rhein-Main-Gebiet) kann ich auch behilflich sein zwecks Überprüfung.

Genau, meist wird ein Blocker im KI installiert, entweder Soft oder selten Hardware und im EZS ist immer noch der Kilometerstand an dem gedreht wurde.

Zitat:

@Maximilian94 schrieb am 5. April 2015 um 21:30:33 Uhr:


Haben alles jetzt an den Anwalt weitergeleitet. Dieser wird sich jetzt drum kümmern.

Gut so.

Und was sagt der Anwalt?

Curiosity killed the cat 😉

Also ich würde da keine 4000 Euro wollen als Beispiel wenn ich ne Kiste mit knapp 300k Kilometer fahren soll...

Zitat:

@benzsport schrieb am 5. April 2015 um 23:21:39 Uhr:


Der Kilometerstand kann noch viel höher sein.
Beim 219 und 211 ist es aber meist sehr gut über den Assyst nachzurechnen wieviel Kilometer tatsächlich gefahren wurden, denn dieser wird selten manipuliert.

In meinem Blog habe ich dazu auch einen Artikel geschrieben.

Den Vogel schoß neulich ein S211 von 2009 ab, laut Tacho 133tKm im Assyst waren es 580tKm.

In Berlin kann ich gern Fahrzeuge auf Manipulation testen.

Kann man auch herausfinden, zu welchem Zeitpunkt / in welchem Zeitraum manipuliert wurde?

Wäre ja wichtig, um unter den Vorbesitzern den Übeltäter ausfindig zu machen.

Hallo ins Forum,

nachdem der TE keine weiteren Infos nachliefert und ich bei einem Großkonzern mit Einkaufs- und Rechtsabteilung arbeite, habe ich heute Nachmittag einen Kuchen auf der Terrasse springen lassen und die beiden zuständigen Kollegen aus der Rechtsabteilung ausgequetscht. Praktischerweise kauft mein Arbeitgeber die Dienstwagen und man darf sich auch innerhalb gewisser Grenzen Gebrauchtwagen wünschen. Bisweilen wird bei den Kollegen also geübt. Hier, was die beiden zum Besten gaben – bitte beachten: Das ist keine konkrete Rechtsberatung zum vorliegenden Fall, dazu fehlen einfach zu viele Informationen. Lehrreich war es für mich allemal:

  • Der Kilometerstand im Kaufvertrag kann laut Bundesgerichtshof bei einem Privatverkauf nicht automatisch als Garantie dahingehend verstanden werden, dass die tatsächliche Laufleistung dem angegebenen Wert entspricht (BGH NJW 2007, 1346)
  • Besonders ein Privatverkäufer (und davon gehen wir in unserem Fall aus) will normalerweise keine Garantie übernehmen (OLG Nürnberg NJW-RR 1997, 1212; OLG Brandenburg NJW-RR 1997, 428 sowie Himmelreich / Andrea / Teigelack: „AutoKaufRecht § 12 Rd 101 mit weiteren Nachweisen).
  • Wenn der Privatverkäufer daher die Gesamtfahrtleistung explizit „laut Tacho“ ausweist, folgt daraus keine Garantieübernahme für die Laufleistung (LG Sarbrücken zfs 2001, 115). Schlecht für den TE hier.
  • Es sei denn, der Verkäufer hat im Verkaufsgespräch eine Übereinstimmung zwischen Tachostand und Laufleistung extra bestätigt (OLG Koblenz NJW 2004, 1670). Ob das so war, wissen wir hier nicht.
  • Vom Kaufvertrag zurücktreten sowie Schadensersatz sind nur bei erheblichen Pflichtverletzungen des Verkäufers möglich. Das OLG Celle hat das bei einer Abweichung von 40 Prozent bejaht (OLG Celle DAR 1959, 209), das Amtsgericht Rheda-Wiedenbrück bei mehr als 20 Prozent Unterschied (AG Rheda-Wiedenbrück DAR 2003, 121).

Im vorliegenden Fall mag es Einzelheiten geben, die diesen konkreten Kauf zu einer anderen rechtlichen Beurteilung führen, wir wissen einiges nicht.
Mein persöniches Fazit: Ich kaufe keinen Gebrauchtwagen ohne Gutachten - es sei denn, es ist ein Junger Stern. Aber eigentlich kaufe ich sowieso immer nur Junge Sterne. Wenn ich eines Tages ausnahmsweise bei einem Privatverkäufer einen Wagen erwerben sollte, bin ich nochmal extra vorsichtig. Ich gehe nur mit einem Zeugen hin und frage nach allen Dingen, die besonders wichtig sind. Am Ende eigentlich doch wieder banale Einsichten?

Zitat:

@rus schrieb am 9. April 2015 um 07:41:33 Uhr:



Zitat:

@benzsport schrieb am 5. April 2015 um 23:21:39 Uhr:


Der Kilometerstand kann noch viel höher sein.
Beim 219 und 211 ist es aber meist sehr gut über den Assyst nachzurechnen wieviel Kilometer tatsächlich gefahren wurden, denn dieser wird selten manipuliert.

In meinem Blog habe ich dazu auch einen Artikel geschrieben.

Den Vogel schoß neulich ein S211 von 2009 ab, laut Tacho 133tKm im Assyst waren es 580tKm.

In Berlin kann ich gern Fahrzeuge auf Manipulation testen.

Kann man auch herausfinden, zu welchem Zeitpunkt / in welchem Zeitraum manipuliert wurde?
Wäre ja wichtig, um unter den Vorbesitzern den Übeltäter ausfindig zu machen.

Nein leider nicht. Zumindest größtenteils nich eindeutig.

Wenn der TE den Wagen nicht vom Ersteigentümer hat, dann wird es schwer.

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