Bullenfänger ein Sicherheitsvorteil für SUVs?
Hallo!
Ist der Bullenfänger ein Sicherheitsvorteil für die Geländewageninsassen, da dadurch die Knautschzone des SUVs verlängert wird, oder nicht?
Ich vermute einmal, die Stahlbügel sind sehr steif und dadurch wird der SUV-Insasse besser geschützt oder? Also die Aufprallenergie wird nicht von dem SUV, sondern vom Unfallgener vernichtet.
Ich will hier bitte keine Diskussion über die erheblich größere Verletzungsgefahr von Fußgängern durch so ein Teil, das ist mir bewusst, und dazu gibts ja schon eine Diskussion: (http://www.motor-talk.de/showthread.php?...)
Hat ein Bullenfänger für die SUV-Insassen Sicherheitsvorteile?
Danke für eure Antworten
Freundliche Grüße
Franz
30 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Meik´s 190er
Die Steifigkeit muss aber da sein, die Fahrgastzelle ist der Überlebensraum. Und geht der verloren hilft eh nichts mehr. Aber eine ungefilterte Übertragung auf den Körper gibt es nicht! Zwischen Fahrer und Auto liegen immer noch elastische Teile wie Gurt und Airbag. Je nach Sitzposition bleiben dem Fahrer noch zusätzliche 50cm "Bremsweg" übrig bevor er auf das Armaturenbrett prallt.
Natürlich ist Steifigkeit bei der Fahrgastzelle (aber auch nur da) das A und O. Aber man sollte nicht dem Irrglauben verfallen, dass man in einem Panzer am sichersten ist. Je weniger Knautschzone, desdo mehr Belastungen auf den Körper. Also innere Verletzungen, auch wenn das Auto noch intakt ist.
Der Smart ist ein Auto, dass IMO bei den Crashtests nur so gut abschneidet, weil der Unfallgegner immer Knautschzone zur Verfügung stellt (verformbare Barriere, S-Klasse). Der halbe Meter, den der Smart selbst mitbringt, wird bei einem Baum nicht viel bringen.
Zitat:
Original geschrieben von franz_99
Bei einem Unfall schaut das Schwerere Fahrzeug IMMER besser aus, Euro-NCAP hin oder her.
Unbestritten. Es geht aber beim EuroNCAP nicht darum, wie das Fahrzeug hinterher aussieht, sondern wie die Insassen es überstanden haben. Fahrzeuge mit Leiterrahmen werden nicht so stark beschädigt, die Aufprallenergie muß aber dennoch irgendwo hin. Also wird erstmal der Unfallgegner verformt, und wenn der nicht weiter kann dürfen die Insassen das mit dem Mobiliar austragen. Im Geländewagen hat man immer nur solange gute Karten, wie der Gegner leichter ist. Dummerweise wird das immer seltener, selbsttragende Karosserien sind durch Verstärkungen, Unterzüge und andere Maßnahmen heutzutage nicht mehr leichter als es ein gleichgroßes Fahrzeug mit Leiterrahmen wäre.
Aber hier geht's ja gar nicht um Geländewagen, sondern um SUV (kleiner, aber feiner Unterschied...) 😉.
In diesem Zusammenhang:
Zitat:
Original geschrieben von Flucent
Der Kindermörder ist ein Sicherheits-NACHTEIL für alle!
Danke, daß dieser unqualifzierte Einwurf bisher keine weitere Beachtung fand. Belassen wir es dabei.
Nun, ein SUV hat für gewöhnlich eine selbsttragende Karosserie, da wird es schon mit sinnvollen Befestigungspunkten schwer. In den meisten Fällen wird der Bügel an die Kunststoffstoßstange geschraubt. Dort verhält er sich jedoch nicht wie eine zusätzliche Knautschzone, da er im Gegensatz zum Stoßfänger (Kunststoff) und den Crashzellen sich erst verformt, wenn diese Teile es schon längst getan haben. Er hält auch nichts Wesentliches ab - die Aufhängungen in der Stoßstange reißen aus, der Bügel klappt gegen die Front. Letztendlich macht es für den SUV keinen Unterschied, ob er selber den Bügel getragen hat, oder sein Unfallgegner, es fällt jedenfalls sehr schwer einen positiven Effekt abzuleiten.
Anders sieht es aus, wenn der Bügel aus Kunststoff oder PU-Schaum ist, dieser dürfte sich eher verformen als das Fahrzeug dahinter. In dem Fall wären ein paar Zentimeter Deformationsweg gewonnen.
Ob ein Frontschutzbügel nun etwas bringt oder nicht, hängt von der individuellen Kombination aus Fahrzeug und Bügel ab. Bei einem SUV würde ich auf einem Metallrohrbügel verzichten, da er sich einfach nicht "sinnvoll" befestigen läßt. Davon abgesehen wird ein SUV nie in eine Fahrsituation kommen, wo er derartigen Schutz wirklich nötig hätte.
Gruß
Derk
Zitat:
Original geschrieben von Meik´s 190er
Guck dir mal den Crash Smart gegen E-Klasse an. Wer ist da schwerer und wessen Knautschzone hat den Aufprall abfangen müssen? Oder damals Golf gegen Nissan Patrol, oder oder...
Smart gegen E-Klasse, da war die E-Klasse wohl W210 oder 211 --- somit schon ein "weiches" Auto. (Ebenso die S-Klasse W220, gegen die der Smart auch "gut" aussah --- und der VW Lupo konnte sich gegen den Passat 3B gut behaupten.)
Die S-Klasse W140 war dagegen noch ein "harter Bock", der nicht nur den Corsa B, sondern auch den Golf III regelrecht "plattmachte".
Auch der Patrol ließ vom Golf III nicht viel übrig --- nur nutzte dies dem Patrol-Fahrer wenig, weil er den Unfall ebenfalls nicht überlebt hätte 🙁
Man kann also sagen, daß größere Autos (nicht nur bei Mercedes) seit Mitte der 90er Jahre spürbar "weicher" konstruiert sind --- "Partnerschutz" heißt die Devise.
Hierfür spielt sicher auch eine Rolle, daß z.B. Mercedes inzwischen auch selber kleinere Autos anbietet, die auf diesen "Partnerschutz" angewiesen sind (A-Klasse, Smart) --- es ist also auch die "eigene Brut", die da geschützt werden muß...😉
Zitat:
Original geschrieben von razor23
Man stelle sich jetzt nurmal Smart vs. Smart oder Smart vs. Baum vor... wo kommt da die Knautschzone her?
Es gibt auch noch einen Crash Test Smart gegen Mauer.
http://video.google.de/videoplay?docid=4104261162559881379Nach dem Crash gingen sogar noch die Türen auf. Drin sitzen würde ich aber nicht wollen.
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Wie hoch war dabei die Aufprallgeschwindigkeit? Ich hab´ auf die Schnelle nichts finden können.
Gruß Elk_EN
Zitat:
Original geschrieben von BenB
Es gibt auch noch einen Crash Test Smart gegen Mauer.
http://video.google.de/videoplay?docid=4104261162559881379Nach dem Crash gingen sogar noch die Türen auf. Drin sitzen würde ich aber nicht wollen.
Schwachsinn, nur die Kunststoff Panels sind abgeflogen...
Schon stabil der kleine, aber die wucht hätte wohl keiner überlebt- denk ich mal.
Zitat:
Original geschrieben von Elk_EN
Wie hoch war dabei die Aufprallgeschwindigkeit? Ich hab´ auf die Schnelle nichts finden können.
glaube 70 Meilen - stammt vom Fifth Gear magazin aus der UK
Zitat:
Original geschrieben von Bucklew2
glaube 70 Meilen - stammt vom Fifth Gear magazin aus der UK
Ganz so schnell vielleicht nicht, aber langsam wars sicher nicht..
http://www.youtube.com/watch?v=rIKu1UDoa6s
Evtl. für manche hier auch interessant.. Der RR dürfte ja nen Leiterrahmen haben oder?
das haste jetzt davon joe, ich hab nachgeguckt 😉
der smart wurde mit 70 Meilen in die betonwand gelenkt. zu sehen in der fifthgear-folge 6x04 vom 1.11.2004 (s. www.finalgear.com)
danke für den videolink joe, auch von fifthgear und zeigt eindrucksvoll das das alte renault-entwickelt-nur-für-den-ncap-crash-märchen nur ein märchen ist 😉
Hatte auch mal eins wo sind mit den Megane CC gegen ne Mauer sind, mit 50 glaub ich, jedenfalls waren die Räder danach sogar noch freigängig.. allerdings ohne überdeckung.
Zitat:
Original geschrieben von Bucklew2
der smart wurde mit 70 Meilen in die betonwand gelenkt. zu sehen in der fifthgear-folge 6x04 vom 1.11.2004 (s. www.finalgear.com)
Ich danke Dir! 🙂
70Meilen glaub ich nicht, das wären 113km/h!!!
Machen wir da 40 draus wie bei dem Espace/RR Crash, dann kommt das hin.
Gruß Meik
Zitat:
Original geschrieben von Meik´s 190er
70Meilen glaub ich nicht, das wären 113km/h!!!
lad dir die entsprechende folge runter, es wird klar gesagt, dass der smart auf 70 meilen (seventy miles) beschleunigt wird
was meinst du, warum der smart vollkommen leer ist? also keine dummies o.ä.?
Hier eine etwas ausführlichere Fassung, die
- Bucklew´s Aussage zur impact speed bestätigt u.
- noch einen Vergleich mit einem Corsa liefert (der allerdings etwas "hinkt", da der Corsa direkt nach dem Wandanprall m. E. noch mehr Bewegungsenergie hatte und auch die Betonblöcke stärker verschoben wurden, was bedeutet, dass der Corsa aufgrund seines höheren Gewichtes zwar mehr Energie in den Stoß einbrachte, diese Mehrenergie aber nicht vollständig in Deformationen des Fahrzeuges umverteilt wurde).