Bitte um Hilfe bei Vorauswahl

Nun hab ich's endlich getan! Nämlich meinen A-unbeschränkt angefangen. Mittlerweile mit sechs Fahrstunden. 🙂
In der Fahrschule fahre ich eine Suzuki Gladius (SVF650), die mir auf Dauer definitiv zu klein sein wird. Der Sound ist aber top!

Jetzt schaue ich immer intensiver ständig nach einer passenden Maschine. Interessant sind für mich nur Maschinen mit folgenden Werten:

  • Typ: (Reise)Enduro oder ähnliche mit hoher und aufrechter Sitzposition, da 185cm Körpergröße
  • Relativ sparsam
  • Wartungsarm und -freundlich, simple Technik
  • nicht zu schwer, so bis 230kg betankt
  • Zuverlässig und günstig im Unterhalt
  • Möglichst mit ABS
  • Halbwegs guter Sound
  • genug Modelle/Auswahl auf dem Markt bzw. gute Ersatzteilversorgung
  • Bis max. 3000€

So haben sich folgende Modelle herauskristallisiert:

Honda Transalp:
- leider sehr teuer trotz hohen Alters
+ sehr zuverlässig, wartungsfreundlich und guter Sound
BMW F650CS (Scarver):
- wohl keine hohe Sitzposition (etwa 75cm), eigenwilliges Design
+ oft mit ABS, ZAHNRIEMEN!, SEHR sparsam, sehr leicht
BMW K1100RS:
- schwer, viel Verkleidung, Ölverbrauch, "Opa-Image"
+ ABS, Kardan!, zuverlässig, guter Windschutz
Suzuki XF 650 Freewind
- schwacher Motor, Rostanfällig, für die gebotene Leistung zu durstig
+ günstig in der Anschaffung, wenig Verkleidung, leicht, luftgekühlter Motor (= eine Fehlerquelle weniger)
Honda Dominator
- schwach, zu sehr auf Gelände getrimmt
+ leicht, zuverlässig, wartungsfreundlich, guter Sound
Honda Varadero XL1000V
- sehr schwer, viel Verkleidung, teuer
+ guter Windschutz, genügend Reserven an Leistung, bequem
Suzuki DR650
- viele ausgenudelte Modelle auf dem Markt, zu sehr Enduro, hoher Verbrauch
+ leicht, wartungsfreundlich
Suzuki V-Strom 650
- relativ selten bis 3000€
+ genügend Leistung, auch mit ABS verfügbar, relativ leicht, für Touren geeignet
Yamaha TDM 850
- schwer und kein ABS verfügbar
+ viel Leistung, genug Auswahl

Mein eigentlicher Favorit war eigentlich die Honda NTV650, aber die wird mir viel zu klein sein und optisch fand ich sie noch nie anziehend. Dafür ist sie wohl ein absolutes Brot-und-Butter-Motorrad.

Bitte versteht mich nicht falsch, ich will hier keine ultimative Entscheidung fällen, die ist erst dann fällig, wenn ich mich "live" für ein Motorrad entscheide. Ich will nur die Erfahrungen anderer zu den genannten Mopeds lesen und die Auswahl möglicherweise schon einschränken. 🙂

Danke!

Beste Antwort im Thema

Die Koffer sind fest, aber das macht nichts, ebenso wenig wie das Gewicht. Es kommt nicht auf das Gewicht an, sondern wie es austariert ist. Die Deauville ist eigentlich nur eine verkleidete NTV - die sind beide sehr handlich! Und die Verkleidung ist im Alltag eine feine Sache.

Was das Demolieren als Anfänger angeht: Das kann Dir mit jedem Moped passieren. Da Du unbeschränkt einsteigen kannst, bist Du offensichtlich älter und wirst es - hoffentlich! - ruhig und vorsichtig genug angehen lassen. Kauf Dir kein Moped zum Hinschmeißen, sondern eines zum Fahren!

Gruß Michael

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Wenn die NTV Dein eigentlicher Favorit war, dann kauf Dir eine. Ich bin selber 1,85 m - da passt sie perfekt! Motor und Antrieb (Kardan!) sind über jeden Zweifel erhaben, da kannst Du nichts falsch machen.

Bei Deinem Budget ist sogar die modernere und sehr elegante NT 650 V Deauville drin. Ein tolles Reisemotorrad. Hält ewig, ist nahezu unzerstörbar, von Anfängern und Profis gleichermaßen gut zu fahren. Nichts für Heizer, aber ansonsten top.

Gruß Michael

An die Deauville habe ich auch gedacht, sie ist sogar höher in der Sitzposition, aber sie hat halt sehr viel Verkleidung und ich habe Angst, dass ich sie als Anfänger schnell demoliere. 😉 Kann man die hinteren Koffer bei der Deauville eigentlich abnehmen?  Bilder bei Google sagen nein. 🙁

Sie ist leider auch sehr schwer: knapp 250kg.

Die Koffer sind fest, aber das macht nichts, ebenso wenig wie das Gewicht. Es kommt nicht auf das Gewicht an, sondern wie es austariert ist. Die Deauville ist eigentlich nur eine verkleidete NTV - die sind beide sehr handlich! Und die Verkleidung ist im Alltag eine feine Sache.

Was das Demolieren als Anfänger angeht: Das kann Dir mit jedem Moped passieren. Da Du unbeschränkt einsteigen kannst, bist Du offensichtlich älter und wirst es - hoffentlich! - ruhig und vorsichtig genug angehen lassen. Kauf Dir kein Moped zum Hinschmeißen, sondern eines zum Fahren!

Gruß Michael

In dem von Dir genannten Budget ist eine Deauville mit ABS nicht zu bekommen. In dem Preissegment ist es immer die 650er mit 56PS. Erst ab Modelljahr 07 war es optional erhältlich (NTV 700).
Für eine 700er musst Du mind. 1300€ mehr rechnen.

Hier mal die Angebote von mobile:

http://suchen.mobile.de/.../honda-deauville.html?...

Sind sehr viele gute Motorräder in Deinem Budget dabei, nur mit ABS wird es halt doch um einiges teurer.

Gruß Michi

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@ Deepack

Körpergröße ist relativ - es kommt wohl eher auf die Beinlänge an. Ähnliches gilt für die Sitzhöhe bei Motorrädern - eine breit bauende Sitzbank (z.B. Komfortsitzbank bei den RT/LT-Modellen von BMW) raubt Dir Beinlänge, während eine sehr schmale Sitzbank (z.B. KTM) auch für Kurzbeinige den Asphalt in erreichbare Nähe rücken lässt. Hilft also nur Probesitzen.

ABS!? Meine 88er K100 RT hat ABS, wenn auch ein etwas grober regelnde Variante im Vergleich zu modernen Motorrädern. Aber es funktioniert. Gebraucht habe ich es glücklicherweise noch nie und auch die Jahre ohne ABS habe ich irgendwie überlebt.

Gewicht? Selbst Schwergewichte wie BMW RT/LT/GT, Honda ST 1100/1300 oder vergleichbare Reisedampfer, lassen sich völlig unspektakulär fahren. Das Gewicht wirkt sich nur beim Rangieren oder bei Schritttempo aus.
Obwohl ich keine schweren Motorräder mag, habe ich mich mit der RT arrangiert, da es nun mal keine (bzw. wenig) leichte Tourer für 2-Personenbetrieb gibt.

Verbrauch? Die meisten Motorräder liegt zwischen 4 und 6 Litern auf 100 Kilometer. Würde ich also beim Kaufentscheid ignorieren. Als Beispiel - mit 2 Personen besetzt bringt meine BMW knapp 450 kg auf die Waage und verbraucht im Schnitt 5,5l/100km. Lediglich bei flottem BAB-Betrieb geht der Verbrauch auf 7-8l/100km hoch.

Ölverbrauch BMW K-Modelle? Ja, aber nur bei flottem BAB-Betrieb. Auf der Landstraße tendiert dieser gegen Null.

Kardan? Feine Sache! Gilt wohl auch für Zahnriemen.

Sound? Völlig überbewertet! Laute Motorräder nerven Anwohner, sorgen für ein scheiß Image und auch Dir dröhnen die Ohren.

Einfache Technik/Wartung? Ich wil es mal so sagen - das beste Motorrad ist jenes, welches zuverlässig läuft. Bei den aufgeführten Modellen trifft dies auf die Mehrzahl zu.

Was nehmen? Da Du völlig unterschiedliche Maschinen aufgeführt hast, schwer zu entscheiden. Bei den leichten Reiseenduros (Transalp, V-Strom, Versys, 650er BMW...evtl. auch ne neuwertige NC700?) kann man nicht viel falsch machen. Sind alle auf ihre Art gut.
Gleiches gilt für die großen Tourer wie K100/1100 bzw. deren Konkurrenzmodelle - sind allesamt ausgereift und nur Preis/Ausstattung entscheidet.
Großenduros? Neben der günstigen Varadero kann man hier auch mal einen Blick zu Triumph Tiger, Aprilia Caponord oder Suzuki V-Strom 1000 wagen, da es diese ebenfalls im angepeilten Preissegment gibt. Oder gar ne Cagiva Gran Canyon mit 900er Duc-Motor als Spaßvariante, gegen die eine TDM kein Land sieht?

Also egal wie man es dreht oder wendet - es gibt unzählige Motorräder, die gut sind und in Dein Raster passen würde. Viel Spaß bei der Suche! 😉

Gruß
Frank

P.S. und noch ein kleiner Exotentip...schau Dir mal ne Yamaha BT 1100 an!

.. wie du leicht erkennen kannst fahre ich eine BMW...
und ja klar... Opa image ... - aber glaub mir das Fahrwerk ist über alles erhaben!
und besser "Understatement" und dann "aufdrehen" als einen Brenner haben und dann den Lalle machen!

Ölverbrauch nur bei "Race Mode".. ich brauche rund 0,1 Liter auf 1000km!

Alex..

ABS KOFFER Fahrwerk und Zuverlässigkeit- dann noch das beste Forum der Welt...
- für mich keine Frage!!!

die NTV hat 2 nachteile - aus meiner Sicht- zuwenig Zuladung! und der Kniewinkel war für mich (alter mann - grins) nicht machbar!

Frank hat ja schon viel gesagt, da kann ich mich beschränken.

Die NTV war auch mal in meinem Beuteschema - und gepflegt abgewunken. Das Bike ist dermaßen langweilig, emotionslos und einschläfernd - da kann man auch 55PS-Diesel fahren. Sie funktioniert blendend, keine Frage, ist aber sowas von lahmarschig vor dem Herrn. Wenn Dir die Gladius jetzt gefällt, wirst Du mit der NTV nicht glücklich werden - es sei denn, Du beginnst unterwegs zu häkeln 😁.
Die Freewind ist es stattdessen geworden. Gut nur Eintopf und nominell 48 PS - aber auf das Unterhaltsamste dargeboten. Mit ihr kannst Du einen richtig flotten Strich fahren. Dabei Verbrauch unter 5l. Gleiches gilt für die Dominator von Honda.

Bei Deiner Suche solltest Du (weil Dir die Gladius gefällt) auf 2-Zylinder achten, auf die Liga beschränke ich mich dann auch mal.

Die angesprochene Cagiva wäre ich unter der Prämisse Ersatzteilversorgung und Wartungsfreundlichkeit vorsichtig, da gibt es gern mal längere Standzeiten, weil Ersatzteile wochenlang nicht lieferbar sind.
Aprilia-hat guten V-Zwei im Angebot, verbaut in der RSV Mille, im Naked Bike Touno, im Tourer Falcon, in der Caponord. Dann gibs da noch die Shiver und die Mana.
Honda Varadero ist ein ordentliches Trumm, das gern säuft. Unter 6 Liter ist da wohl nichts zu holen. War schon bei der Firestrom so, auf die der Motor zurückgeht.
Transalp - gutes Bike, nix zu meckern, aber stabile Gebrauchtpreise
Ebenso die Honda AfricaTwin - teilweise Mondpreise, aber unkaputtbares Kultbike
Yamaha TDM - meines Wissens nach auch nicht so gaaanz sparsam im Verbrauch, da weiß der Sampleman aus eigenem Erleben aber sicher mehr zu sagen. Bei den Vergaser-Modellen wurde zur Abmilderung immer mal gern die Hauptdüsen-Nadel umgehängt.
Kawasaki könnte eventuell eine ältere Versys oder eine olle KLE 500 interessant werden, aber ebenso wie die TDM Reihen-Zweier, die Motorcharakteristik ist da etwas anders als bei der Gladius. Etwas neuer und sehr spaßig ist die ER-6. Lohnt sich auf jeden Fall, mal einen Blick zu riskieren.
Ducati - die Monster-Familie oder vielleicht eine ST2/ST4. Hypermotard/Multistrada könnte mit dem Budget sehr eng werden
Und natürlich die Suzuki-Bande. Der Motor der Gladius basiert auf der SV650. Gibt es wie Sand am Meer, problemloses Anfänger- und Fortgeschrittenen-Bike. ABS-Modelle sind in Deinem Preisrahmen aber nicht zu ergattern, die gehen bei ca. 4000€ los, dafür aber fast neue Bikes. Ich persönlich fühle mich auf ihr ergonomisch top (auch 185cm, aber sicher ein-zwei Gewichtsklassen höher). Für 3000€ sind schon gute Exemplare zu ergattern. Man muss aber dennoch ein wenig hinsehen, die Besitzer rufen auch bei ihr gern mal ein wenig sehr optimistische Preise auf. Gleicher Motor ist in der V-Strom verbaut - gibt´s nicht viel zu sagen. Einfach ein Klasse-Bike, dass jeden Cent wert ist und nicht umsonst zweimal Alpen-Königin wurde. Bei ihrer Neu-Auflage wurde sie im Alpentest lediglich von der 1200erGS am neuen Sieg gehindert - und nur, weil deren Motor nun doch ein paar Pferdchen mehr mobilisiert. Wenn Du da ein gutes Angebot erwischst - zuschlagen.
Wenn es dann doch ein wenig mehr sein darf - die große Schwester SV1000 als Naked, Sporttourer oder Reiseenduro. Odentlich Dampf im Kessel, dafür etwas schwerer. Mit 3000€ wird es allerdings schwer. Damals wollte niemand die Maschinen kaufen, jetzt niemand verkaufen. Zumindest die SV1000 bekommt langsam in Insider-Kreisen einen gewissen Kultstatus.
Oder mal Deine Fahrschule fragen, ob Deine Gladius vielleicht tiefergelegt wurde? Wird nämlich sehr gern gemacht, um den Mädels auch ein Bike anbieten zu können. 

Hallo, danke für die vielen ausführlichen Antworten!

Ich werde mal versuchen, auf alles genannte einzugehen:

@NOMDMA:
ABS ist zwar nicht absolut kaufentscheidend, aber sehr gewünscht. Habe mir etliche Vergleiche (ABS vs. Non-ABS) angeschaut und ABS für sehr sinnvoll erachtet, da ich vermutlich auch zu nasseren Jahreszeiten fahren werde.
Gewicht ist mir schon sehr wichtig. Ein Motorrad soll schon spritziger als ein Auto sein. Bei 300kg bin ich nicht weit vom Smart. 😉 Ebenso der Verbrauch: jeder gesparte Liter macht Freude, inbesondere umso mehr, wenn der Fahrspaß trotzdem nicht flöten geht. Beim Sound hast du mich wohl falsch verstanden: es soll kein Krachmacher sein, sondern wohlige Geräusche erzeugen, wie z.B. ein 6-Zylinder von BMW. Von Kreissägen a la R1 halte ich nichts, nicht mein Stil. Ich möchte nur nicht das Gefühl haben, mich auf einer Nähmaschine durch die Gegend zu bewegen. Heute habe ich zufälligerweise sogar eine Honda Dominator gehört. Das ist ein angenehmer Klang, ohne einen groß zu stören.

@twindance: 2-Zylinder muss es nicht unbedingt sein. Wie gesagt, ich hatte bis jetzt nur die Gladius zwischen den Beinen. Da wäre es naiv zu urteilen, dass es genau das ist, was ich will. Einzylinder klingen auch gut. Reihenvierer scheinen da wohl etwas langweiliger zu sein.

Die SV650 ist vermutlich nichts für mich. Sie ist zu niedrig und zu "sportlich". Der Sitzwinkel ist einfach zu gebeugt. Siehe http://cycle-ergo.com/

Cagiva oder sonstige Exoten reizen mich nicht, da wie gesagt, zu speziell. Bei Ducati zahlt man hingegen auch nur den Namen mit und bekommt nicht wirklich mehr als bei anderen Herstellern.

Ich denke, ich werde mir mal eine Honda NTV oder Deauville anschauen und dann noch auf jeden Fall Suzuki Freewind und V-Strom.

Etwas schwache Motoren schrecken mich auch nicht sehr ab, da ich ohnehin kein Raser bin, auch beim Auto nicht. Fahre unter anderem eine "Wanderdüne" aka W124 200D 😉 Ich bin eher der Genießer.

Was ist denn von der BMW F 650 CS oder GS im Vergleich zu einer Honda Dominator oder Suzuki Freewind zu halten?

Zitat:

Original geschrieben von Deepack


Was ist denn von der BMW F 650 CS oder GS im Vergleich zu einer Honda Dominator oder Suzuki Freewind zu halten?

Kurz und knapp (ich kann nachher noch ausführlicher antworten): Gegenüber einer Freewind ist die BMW doppelt so gut (aber auch doppelt so teuer, auch wenn sie das wert ist). Ich würde da eher zur BMW greifen.

Gruß Michael

Zitat:

Original geschrieben von cng-lpg



Zitat:

Original geschrieben von Deepack


Was ist denn von der BMW F 650 CS oder GS im Vergleich zu einer Honda Dominator oder Suzuki Freewind zu halten?
Kurz und knapp (ich kann nachher noch ausführlicher antworten): Gegenüber einer Freewind ist die BMW doppelt so gut (aber auch doppelt so teuer, auch wenn sie das wert ist). Ich würde da eher zur BMW greifen.

Gruß Michael

Dann bitte ich doch gleich mal um die ausführliche Antwort, warum das so ist. 🙂

Wenn die NTV650 sowieso zur Auswahl steht, dann kaufe sie. Jeder Motorradfahrer sollte sie eigentlich kennen, denn Honda hat dort einen tollen Motor ringepackt. Wer den nicht kennt, der darf sich echt nicht "Kenner" nennen. Ein V2-Motor nicht mit normalen 45° sondern mit ungewöhnlichen 52°. Währrend alle BMW-Fahrer nach 50 TKM in die Werkstatt müssen, ist man mit seiner NTV erst nach gefühlten 200 TKM dahingezwungen. Die Maschine ist zwar alt, doch mit Sicherheit die beste Wahl.

So, jetzt nochmals ausführlich zu den empfehlenswerten Mopeds:

Die NT 650 V Deauville (im Grunde eine vollverkleidete modellgepflegte NTV 650) wird in der Regel als extrem lahm oder als extrem flott beschrieben - und beides trifft zu. Das hat einen ganz banalen Grund: Vom Konzept her ist sie ein großer Reisetourer. Vermutlich der einzige dieser Art in dieser Hubraum- und Leistungsklasse. Nahezu alle Alternativen haben wesentlich mehr Hubraum und Leistung. Daher der nachvollziehbare Ruf, die Deauville sei lahm.

Für den Hubraum und erst Recht für die Nominalleistung von gerade mal 56 PS geht das Teil jedoch phantastisch! Als Moped mit 50 bis 60 PS braucht sich die Deauville nicht zu verstecken, da bietet sie mehr als genug Leistung. Aaaaaaabeeeerrrr.... Sie macht das auch äußerst unspektakulär. Identische Fahrleistungen kommen einem auf z. B. einer einzylindrigen Suzuki viel heftiger vor und deren Zweizylinder haben wohl auch wesentlich mehr Charakter, die wassergekühlte Honda ist dagegen leise und sanft.

Um es mal krachen zu lassen ist die Deauville ganz sicher falsch. Wer wechselnde G-Kräfte in schnellen engen Kurven sucht, der fährt mit anderen Mopeds besser. Und zwar nicht nur mit den Supersportlern, sondern gerade mit Enduros und ähnlichen Konzepten. Für echten Fahrspaß kommt man mit weniger Pferdestärken als in einem Supersportler aus. Deine Auswahl ist in dieser Hinsicht nicht verkehrt.

Wer Reisen statt Rasen möchte, wer auch mal längere Touren machen möchte, wer auf der Tagestour lieber die Landschaft statt den Asphalt betrachten will, der fährt mit der Deauville bestens. Ebenso wie der Pragmatiker, der ein Moped als Autoersatz etwa für den Weg zur Arbeit und zurück sucht.

Nun die zweite gute Wahl: Die BMW F 650. Als ältere und billigere Funduro oder jüngere GS oder Scarver. Motor und Antrieb sind phantastisch, sehr robust, absolut unzerstörbar, dabei sehr sparsam. Da die Scarver ein Flop war, ist sie deutlich billiger als die GS zu bekommen. Und sie ist nicht schlechter! Sie wurde nur schlecht vermarktet, sollte so eine Art hippes Citybike für die junge Kundschaft sein - die BMW nun einmal nicht hat. Die sehr moderne Optik würde heute sicher besser ankommen, nur die Farben liegen noch immer nicht im Trend. Wenn die Farben nicht stören, bekommt man aber für wenig Geld ein richtig gutes Moped. Sehr empfehlenswert! Übrigens auch für große oder kleine Fahrer, denn für die Scarver gibt es drei unterschiedliche Sitzbänke und damit Sitzhöhen.

Nun zur Frage, warum keine Freewind: Nun, das ist an sich ein gutes Moped mit sehr guten Vorfahren. Nur ist die Freewind im Prinzp eine tiefergelegte Enduro. Sie hat zwar eine ähnliche Sitzhöhe wie die BMW F 650 und deren Zwillingsschwester Aprilia Pegaso (auch sehr zu empfehlen!), aber die Fußrasten sind höher angebracht. Für einen Fahrer von 1,85 m ist die Freewind schnell unbequem, weil sie einen unangenehmen Kniewinkel bietet. Die Dominator ist noch eine richtige Enduro, auf der man gut sitzt. Das tiefer gelegte Nachfolgemodell SLR 650 ist auch noch vernünftig fahrbar, die letzte Version Vigor für unsere Körpergröße eindeutig zu flach. Die Suzuki ist von der alten DR über die DR RSE zur XF immer kleiner geworden, bei Honda war es ebenso, die Mopeds schrumpften.

Du willst doch gut sitzen, oder? Die Freewind ist auf Dauer schlicht unbequem für einen Fahrer von 1,85 m.

Gruß Michael

@ Deepack

Bzgl. ABS - es schadet sicherlich nicht, jedoch sollte Dir klar sein, dass es in der angepeilten Preisklasse nur wenige Motorräder mit diesem geben wird.
Ich persönlich sehe das lockerer und lege da weniger Wert drauf. Das liegt sicherlich aber auch an dem Umstand, dass ich mir noch nie eine Neumaschine gekauft habe und altersbedingt eher auf Motorräder der 80er und 90er Jahre stehe. Und da gab es ABS halt lange nur bei BMW.

Bzgl. Beschleunigungswerte - mal abgesehen davon, dass meine olle BMW theoretisch in 4s auf 100 km/h beschleunigt, ist das in der Praxis eher uninteressant (ausser für Spätpubertierende). Wichtiger sind Drehmoment, dessen Verlauf und eine passende Getriebeabstufung.
Inzwischen pflege ich eine altersgerechte "runde" Fahrweise und belasse es bei relativ niedrigen Drehzahlen. Damit ist man sicherlich kein Verkehrshindernis, kommt aber deutlich entspannter am Ziel an und muss sich auch nicht mit einer fluchenden Ehefrau auseinandersetzen (die hasst es nämlich, wenn ich mal meine 5 Minuten habe und "Papageien" ärgere).

Spritverbrauch? Ganz ehrlich...das ist in der Praxis echt wurscht. Und dazu bestimmst Du ja durch Deine Fahrweise, wieviel oder wenig durch die Vergaser bzw. Einspritzanlage fliesst.

Kurz noch zu den vermeintlichen Exoten wie einer Cagiva Gran Canyon - der Motor ist von der Ducati 900 SS und wurde lediglich etwas in der Spitzenleistung gedrosselt und auf mehr Drehmoment im unteren und mittleren Drehzahlbereich ausgelegt. Kann man also bei jedem Duc-Händler warten lassen. Gleiches Spiel z.B. auch bei der 650er Cagiva Raptor - da ist der Motor der Suzuki SV 650 verbaut.

Gruß
Frank

Also ich tendiere vom Gefühl irgendwie wirklich zur Honda Dominator. Das ist die Art Motorrad, die ich seit Kindestagen haben wollte. Nun habe ich schon bei Mobile etc. geschaut, da scheint es viele runtergerockte Modelle zu geben. In welcher Preisregion und nach welchen Baujahren sollte man schauen?

Aber ich werde mir trotzdem noch die BMW F650CS und auf jeden Fall auch die Honda NTV650 anschauen, vielleicht überzeugt mich ja eins der Modelle doch plötzlich. 🙂

Sollte man das erste Motorrad lieber beim Händler kaufen? Zwecks Garantie/Gewährleistung? Von Motorradtechnik habe ich jetzt keine große Ahnung und kenne auch niemanden, der wirklich fit auf dem Gebiet ist. Möchte ungern gleich beim ersten Bike die Katze im Sack kaufen. Wie sind eure Erfahrungen?

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