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BIO Super E85 Für VW Käfer

Themenstarteram 10. Juli 2008 um 17:05

Hallo zusammen,

habe heute den neue BIO Super E85 getestet!!! Im Käfer...

 

wenn man diesen kraftstoff mit 60% Super95 und 40% Bio Super E85 mischt kann man mit einer Vergaseranlagen problemlos damit fahren!!!

 

noch als kleiner tip mischt doch bisschen Brennspiritus dazu..das bindet das Wasser und vermeidet Fehlzündungen!!

 

 

viel erfolg beim ausprobieren

 

lg Andre

Beste Antwort im Thema
am 18. April 2011 um 9:38

Hi!

Die Probleme in den zitierten Schriften sind rund 40 Jahre alt... inzwischen sind wir etwas weiter.

Wenn Du einen tatsächlich nicht E85 festen Vergaser hast, verendet der bei allem außer Super Plus. Das normale Euro Super, wie es schon lange verkauft wird, enthält nämlich bereits 5% Ethanol und ist praktisch genauso agressiv wie E10.

Warum läuft Deiner nun komischerweise immer noch? Der Grund liegt darin, das wir bei uns wasserfreies Ethanol in den Sprit kippen. Das, was in dem immer wieder zitierten, brasilianischen Forschungen zur Zerstörung von diversen Materialien benutzt wird, enthält aber mindestens 3% Wasser!

Aus meiner praktischen, täglichen Erfahrung (30 Jahre Weber Doppelvergaser, Alfa sei Dank!), schadet der heutige Sprit den Gasfabriken weniger als das früher ethanolfreie Benzin. Mit dem kam es grundsätzlich zur Bildung eines wässrigen Bodensatzes in Tank, Filter und Vergaser-Schwimmerkammer. Ich habe damals bei meinen eigenen Autos und denen guter Kunden, vor dem Winter immer 2 Liter Spiritus in den Tank gegeben und verfahren (lassen). Dadurch wurde das Wasser entfernt, weil es sich durch die Zugabe im Benzin mischte.

 

Inzwischen gibt es diese Bodensatzbildung praktisch kaum noch, weil alle Spritsorten Additive zur Aufnahme von (Kondens-) Wasser enthalten. Ich würde in einem regelmäßig gefahrenem Motor E-Sprit auch durch den Vergaser jagen. Das ein guter Filter direkt davor hängt ist wohl selbsteverständlich, auch wenn nur wenige alte Fahrzeuge so etwas ab Werk hatten!

Für den Winter würde ich aber tatsächlich Super Plus in die letzte Tankfüllung tun. Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man ein Austrocknen der Vergaser ohnehin vermeiden, egal was man tankt. Gerade Vergaser mit Membranen (für die Beschleunigerpumpe) mögen das nicht wirklich.

Um langfristig auf der richtigen Seite zu sein und auch gepanschten Sprit zu vertragen, bietet sich eine NICHT galvanische Nickelbeschichtung an.

Das ist aber leichter gesagt als getan, weil so ein Bad jeden Kanal erreichen muß um wirklich zu schützen. Ob man bei so einer Beschichtung nicht mehr Schaden anrichtet als Nutzen, ist fraglich. Wer sich mit Vergasern wirklich auskennt, Bleistopfen entfernen und wieder neu setzen kann etc. bekommt das aber bestimmt hin. Dummerweise gibt es in Deutschland keine 30 Leute die das noch können oder jemals konnten.

Sogenannte Vergaserdienste, denen man erst erklären muß, was vernickeln ist (wenn die dann gleich von "galvanisch" reden, haben sie schon mal keine Ahnung) und warum man es gerne möchte (Kunde=Spinner=mehr zahlen), werden dafür vermutlich ein Vermögen verlangen ohne am Ende etwas brauchbares zu liefern. Das merkt man ja eh erst Jahre später, wenn jede Reklamation nur Gelächter zur Folge hat.

Auch sind neuere Vergaser vermutlich ohnehin E-resistent, wirklich empfindlich sind nur Vergaser aus dem billigen Zamak.

Ich würde für E-Kraftstoffe die Vergaser regelmäßig kontrollieren, was man ja eigentlich sowieso macht und vieleicht mal einen gebrauchten Satz überholen und gut konserviert weglegen.

Wenn man die Vergaserproblematik mal vergisst, gibt es, außer Turbos ohne Ladeluftkühler vieleicht, eigentlich keinen Motortyp der E85 so gut gebrauchen kann wie ein hochbelasteter, luftgekühlter Motor. So wie ihn jeder Käfer fährt, denn die Burschen sind serienmäßig thermisch nicht gerade unterstrapaziert, auch wenn die geringe Literleistung das zunächst vermuten läßt. Nicht umsonst haben sie einen Ölkühler im Gebläse.

Die erhöhte Innenkühlung des E85 sollte auch für eine bessere Füllung und bei entsprechender Abstimmung natürlich, mehr Leistung sorgen. Bei getunten Käfern ist E85 schlicht nicht zu toppen, weil man ohne Risiko eine hohe Verdichtung fahren kann. Von der Leistung einmal abgesehen, kann man hier mit Sicherheit enorme Verbrauchsminderungen erzielen. Denn mal ehrlich, was ein auf 70PS getunter Käfer so durchbläst, reicht aus um einen modernen 8 Zylinder entspannt mit 200km/h auf der Autobahn cruisen zu lassen.

Gruß!

7 weitere Antworten
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7 Antworten
am 10. Juli 2008 um 17:09

Spiritus ist Ethanol E85 = 85% Spitirus und 15 %Superbenzin.

Du kannst den Käfer auch mit 100% E85 fahren, wenn du den Vergaser modifiziertst/einstellst oder einen speziellen E85 taugllichen Vergaser nimmst.

Also nur zum Wasserbinden nehme ich einfach einen schluck E85, das ist günstiger wie teurer Spiritus.

gruss

Also ich habe auch mal kurz Ethanol 50/50 im Käfer getestet. 15% größere Hauptdüse rein und lief. Hatte allerdings nur fünf Liter. Werde ich bei Gelegenheit mal länger fahren. Falls ich noch eine größere Düse finde auch pur.

am 10. Juli 2008 um 20:07

Bei den normalen Vergasern aus Aluminium und/oder Zinkdruckgußteilen riskierst Du heftige Stillstandskorrosion.

Gruß SRAM

Lasse aus denen im Winter eh immer das Benzin ab und Öle die ein. Die setzten sich teilweise schon vom normalen Benzin zu.

am 11. Juli 2008 um 12:33

Zitat:

CGS: The introduction of ethanol as an automobile fuel lead to considerable corrosion related difficulties at the time. Could you please explain this to our audience?

SW: The corrosion problems in the ethanol car were observed in many components. However, the most critical was that of the carburetor. At that time the carburetors in Brazil were essentially made of Zamak alloy (zinc-aluminum-copper alloy), and only in some few cars aluminum alloy carburetors were used. Already during the development stage it was found that Zamak and aluminum alloy were not corrosion resistant to ethanol and that some protective coating was necessary. Thus, the first attempt was to apply to Zamak carburetors a double dip chromate coating, but it was soon realized that the improvement in corrosion resistance it provided was only temporary.

In the first ethanol cars the corrosion of the carburetor, which is a vital component of a vehicle, was responsible for a considerable amount of corrosion products, which were dragged by the fuel, obstructing the calibrated orifices and interfering with the normal flux of the fuel, causing frequent problems of engine adjustment and increasing the ethanol consumption.

It can be stated that the ethanol car became viable only after the corrosion problems of the carburetor were solved. This was achieved when the Zamak carburetors became plated with electroless nickel. The idea of using this type of coating come out in a meeting at IPT that I and my colleagues from the Corrosion and Electroplating Laboratory had with the people of Ford R&D Laboratory. The Ford car manufacturer was the first to produce ethanol cars with this type of carburetor.

Coatings of other components of the car had also to be substituted for new coatings resistant to ethanol fuel. Thus, in the fuel tank the lead/tin coating (terne plate) was substituted by a tin coating with an intermediary coating of copper. All zinc coated components, chromatized or not, were substituted by cadmium chromatized components.

The ethanol car, in terms of materials used in its manufacture, became significantly different from the gasoline car. More than 300 components in the ethanol car are different from those used in gasoline car.

Fazit: Original Vergaser werden auf Dauer beschädigt. Eventuell kann man in Brasilien verbaute Vergaser beschaffen, diese sollten beständig sein.

Gruß SRAM

am 14. Juli 2008 um 10:23

Entweder einen Brasilanischen oder einen US-Vergaser nehmen.

Da gibt es auch diverse die gegen Ethanol beständig sind.

Wegen Beimischung und fürs Tuning natürlich. E85 ist eine Wohltat im vergleich zu 87-Oktan *würg* normalsprit.

Gibts auch für Motorräder, konnte man bei American Chopper sehen. Für das Liberty-Bike haben sie einen speziellen Vergaser (E-Resitent) verbaut.

am 18. April 2011 um 9:38

Hi!

Die Probleme in den zitierten Schriften sind rund 40 Jahre alt... inzwischen sind wir etwas weiter.

Wenn Du einen tatsächlich nicht E85 festen Vergaser hast, verendet der bei allem außer Super Plus. Das normale Euro Super, wie es schon lange verkauft wird, enthält nämlich bereits 5% Ethanol und ist praktisch genauso agressiv wie E10.

Warum läuft Deiner nun komischerweise immer noch? Der Grund liegt darin, das wir bei uns wasserfreies Ethanol in den Sprit kippen. Das, was in dem immer wieder zitierten, brasilianischen Forschungen zur Zerstörung von diversen Materialien benutzt wird, enthält aber mindestens 3% Wasser!

Aus meiner praktischen, täglichen Erfahrung (30 Jahre Weber Doppelvergaser, Alfa sei Dank!), schadet der heutige Sprit den Gasfabriken weniger als das früher ethanolfreie Benzin. Mit dem kam es grundsätzlich zur Bildung eines wässrigen Bodensatzes in Tank, Filter und Vergaser-Schwimmerkammer. Ich habe damals bei meinen eigenen Autos und denen guter Kunden, vor dem Winter immer 2 Liter Spiritus in den Tank gegeben und verfahren (lassen). Dadurch wurde das Wasser entfernt, weil es sich durch die Zugabe im Benzin mischte.

 

Inzwischen gibt es diese Bodensatzbildung praktisch kaum noch, weil alle Spritsorten Additive zur Aufnahme von (Kondens-) Wasser enthalten. Ich würde in einem regelmäßig gefahrenem Motor E-Sprit auch durch den Vergaser jagen. Das ein guter Filter direkt davor hängt ist wohl selbsteverständlich, auch wenn nur wenige alte Fahrzeuge so etwas ab Werk hatten!

Für den Winter würde ich aber tatsächlich Super Plus in die letzte Tankfüllung tun. Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man ein Austrocknen der Vergaser ohnehin vermeiden, egal was man tankt. Gerade Vergaser mit Membranen (für die Beschleunigerpumpe) mögen das nicht wirklich.

Um langfristig auf der richtigen Seite zu sein und auch gepanschten Sprit zu vertragen, bietet sich eine NICHT galvanische Nickelbeschichtung an.

Das ist aber leichter gesagt als getan, weil so ein Bad jeden Kanal erreichen muß um wirklich zu schützen. Ob man bei so einer Beschichtung nicht mehr Schaden anrichtet als Nutzen, ist fraglich. Wer sich mit Vergasern wirklich auskennt, Bleistopfen entfernen und wieder neu setzen kann etc. bekommt das aber bestimmt hin. Dummerweise gibt es in Deutschland keine 30 Leute die das noch können oder jemals konnten.

Sogenannte Vergaserdienste, denen man erst erklären muß, was vernickeln ist (wenn die dann gleich von "galvanisch" reden, haben sie schon mal keine Ahnung) und warum man es gerne möchte (Kunde=Spinner=mehr zahlen), werden dafür vermutlich ein Vermögen verlangen ohne am Ende etwas brauchbares zu liefern. Das merkt man ja eh erst Jahre später, wenn jede Reklamation nur Gelächter zur Folge hat.

Auch sind neuere Vergaser vermutlich ohnehin E-resistent, wirklich empfindlich sind nur Vergaser aus dem billigen Zamak.

Ich würde für E-Kraftstoffe die Vergaser regelmäßig kontrollieren, was man ja eigentlich sowieso macht und vieleicht mal einen gebrauchten Satz überholen und gut konserviert weglegen.

Wenn man die Vergaserproblematik mal vergisst, gibt es, außer Turbos ohne Ladeluftkühler vieleicht, eigentlich keinen Motortyp der E85 so gut gebrauchen kann wie ein hochbelasteter, luftgekühlter Motor. So wie ihn jeder Käfer fährt, denn die Burschen sind serienmäßig thermisch nicht gerade unterstrapaziert, auch wenn die geringe Literleistung das zunächst vermuten läßt. Nicht umsonst haben sie einen Ölkühler im Gebläse.

Die erhöhte Innenkühlung des E85 sollte auch für eine bessere Füllung und bei entsprechender Abstimmung natürlich, mehr Leistung sorgen. Bei getunten Käfern ist E85 schlicht nicht zu toppen, weil man ohne Risiko eine hohe Verdichtung fahren kann. Von der Leistung einmal abgesehen, kann man hier mit Sicherheit enorme Verbrauchsminderungen erzielen. Denn mal ehrlich, was ein auf 70PS getunter Käfer so durchbläst, reicht aus um einen modernen 8 Zylinder entspannt mit 200km/h auf der Autobahn cruisen zu lassen.

Gruß!

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