Benzinsparen durch absenken des Benzindrucks

Hallo,

in Zeiten steigender Spritpreise finde ich den Verbrauch meines Kleinwagens mit 7 Litern eindeutig zu hoch. 7 Liter sind nicht viel, aber für so ne kleine Schüssel wie ich sie habe eine Frechheit, meiner Meinung nach.

Ich habe beschlossen die Motorabstimmung von Lambda 1,0 auf ca. 1,1 zu verstellen um den Motor am Punkt des günstigsten Benzinverbrauchs zu betreiben.

Per einstellbarem Benzindruckregler und Lambdaanzeige ist dies nun passiert, ich fahre gerade den ersten Tank mit der Einstellung und bin gespannt wieviel sich damit sparen läßt. Die Power hat natürlich etwas darunter gelitten, aber wenn ich Schub brauche hock ich mich eh aufs Motorrad.

Meine Frage:
Kann mir ein Profi unter euch sagen, wie das mit der Temperaturproblematik aussieht? Die einen Experten sagen: Fettes gemisch kühlt Auslassventile (das ist auch richtig), die anderen sagen wieder mit magerem Gemisch werden die Ventile eh nicht so heiß wie mit fettem (höchste thermische Belastung ist bei Lambda 0,9).
Die Gemischanreicherung per TPS bei Vollgas funktioniert natürlich nach wie vor, allerdings liegt jetzt hier bei 190km/h vollgas nicht wie vorher lambda 0,83 sonder halt lambda 0,92 an.

Besteht die Gefahr, daß meine Auslassventile leiden? Genauer gesagt: Teillastbereich bei 1,1 schädlich? Oder nur Vollast hier ein Problem?

grüße

18 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von Devy


Das mit dem Spannungsteiler ist eine nette idee, allderdings wird das normalerweise nicht funktionieren. Eine Lambdasonde bringt ja keine lineare, zum Lambdawert proportionale Spannung, sondern funktioniert wie ein schalter, der bei AFR=14,7 von 0 auf 1 Volt schaltet oder umgekehrt. Um hier was zu bewerkstelligen braucht man einen Schalter der woanders als bei 14,7 schaltet. Beispielsweise bei 12,5. Das ist nur mit komplizierter Elektronik ala LC-1 möglich.

Mein Auto reagiert aber darauf trotzdem nicht.....ich denke, daß die Daten des Luftmassenmessers einen Strich durch die Rechnung machen.....
Außerdem hat ein Starlet P9 anscheinend KEINEN real-time closed-loop Modus.

Hi,

das mit dem Schalter ist fast richtig.
Prinzipiell ist die LS ein Sensor, der abhängig vom Gemisch ein Spannung !aktiv! abgibt.
Richtig ist, dass die Kurve des Senors nicht proportional ausschaut.
Jedenfalls liest die ECU einfach nur die Spannungswerte der LS ein und stellt ihr Gemisch nach. Wo eine Spannung ist, fließt auch ein Strom, wenn auch hier ein sehr geringer. Also einfach in den Signalweg einen entsprechend hochohmigen Widerstand einbringen, um einen höheren Spannungsabfall zu erzeugen.

o Messpunkt für ECU
|
|
----
| | R -> hochohmig
| |
----
|
o ursprünglicher Messpunkt für ECU
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-------
| LS | Lambdasonde
-------
|
|
------
--- Masseanschluss
-

Insgesamt gaukelt man der ECU ein zu fettes Gemisch vor, womit sie selbständig nachregelt. Die ECU ist bemüht im Mittel einen Lambawert=1 zu erhalten.

Das die LS wirklich kein Schalter ist, merkt man daran, dass die Sonde hinter einem KAT (=Speicherwirkung) nahezu eine Gleichspannung hat.

Mit einem großzügigen Tiefpassfilter 1.Ordnung sollte es möglich sein, mit einem Multimeter direkt die Spannung über der LS zu messen, damit kann man dann den optimalen L-Wert einstellen und mit dem Gasfuß erfahren. Das bringt meiner Meinung insbesondere bei neueren Fahrzeugen mit einem AGR Ventil mehr. Weil es am Fahrer liegt in welchem Bereich er am ökoligischsten und ökonomischten fährt. Hat Dein Starlet eigentlich diese Toyota Economy Anzeige?

Inwiefern man damit in die Motorsteuerung eingreift, was eine sehr teure Abgaseinzelabgnahme nach sich ziehen würde, kann ich nicht beurteilen!
Sonden altern mit der Zeit und liefern das Signal zu träge oder in anderen Bereichen. Im Grund genommen, würde damit auch ein Abgasgutachten fällig.

I.d.R. kann die ECU die Einspritzzeiten nachjustieren, was eine Herabsetzung des Benzindrucks nicht erforderlich macht!
Alternativ würde ich dann eher die Pumpe mit weniger elektr. Leistung schaffen lassen. Logischerweise bringt die dann auch weniger Pumpleistung. Aber, wie gesagt, eigentlich nicht notwendig.

Mich würden nun Deine Ventile interessieren, was die so machen und ob schon was passiert ist. Funktioniert eigentlich noch der KAT oder ist dieser den thermischen Tod gestorben?

Ich mache gerade einen persönlichen Feldversuch mit E85 Beimischung, ohne elektrisch/mechanisch etwas zu frisieren. Einfach nur E85 dazu tanken, aber halt nicht mehr heizen! Hab halt auch Angst, dass meine Ventile abrauchen. Potenziell möglich, da mit E85 (kleiner Engergiegehalt im vgl. zu Benzin, aber höhere Oktanzahl) grundsätzlich mager verbrannt wird.

Achja, wenn bei deinem Starlet ein Klopfsensor verbaut ist und durch die magere Verbrennung steigt die Temperatur im Motor signifikant, wird entsprechend nachgeregelt. Also Zündzeitpunkt auf spät gestellt, dann sinkt die Leistung und Verbrauch steigt wieder...
Vorteil mit E85, weil Oktanzahl über 100, greift die Klopfregelung erst sehr spät. Der Literpreis liegt übrigends bei ca 1Euro.

Spritsparen kann man auch auf anderem Wege, den Kühler im Winter abhängen. An sich alle Löcher in den Motorraum abdichten. Nur der Luftfilter sollte kalte, frische Luft atmen.
Die meiste Energie wird für Wärme benötigt, um das Kühlwasser aufzuheizen, das Motorgehäuse usw.. U.a. steigt deshalb der Benzinverbrauch auch im Winter bei jedem Auto an!
Der Prius hat sogar eine art Thermoskanne für das Kühlwasser, damit es in den Phasen des E-Betriebs nicht zu sehr abkühlt, wenn der Benzinmotor aus bleibt.
Natürlich ist das mit Vorsicht zu geniessen, nicht mehr auf der AB heizen, da die Abwärme dann höchstens in den Innenraum abgeleitet werden kann. Deshalb bei spätestens im Sommer wieder alles freimachen!!!
Das ist auch bei Motorradfahrern ein Trick im Winter das ÖL auf Temperatur zu halten, Ölkühler zum Teil oder gänzlich abkleben...

Bin auf weitere Meinungen und Anmerkungen/Erfahrungen gespannt.

Viele Grüße!

In meinem T4 Firmenbulli, ist der Kühler von innen mit Klappen verdeckt, die sich erst bei einer bestimmten Temp öffnen und somit der Motor im Winter die ersten KM keinen fahrt wind abbekommt. Klappt sehr gut, Bin zurzeit auch am basteln um diese Lösung auch bei mir im Auto zu machen. Somit kann der fahrt wind nicht durch den Motorraum fegen😉
 
 
MFG Sebastian

Möglicherweise seit ihr alle noch etwas jung 😁 Bei meinem 8-Zylinder Ford Regence (den fuhr ich etwa 1965, und da hatte er schon etwa 300'000km auf dem Tacho) gab's für den Winter ein sogenanntes Kühlerrollo. Das war wie ein heutiges "Fensterrollo" ein vertikal zu öffnender Vorhang vor dem Kühler. Im Innenraum gab's eine dünne (metallene) Zugkette. Beim Winterstart schloss man dieses Rollo auf den ersten Kilometern und öffnete es dann stetig (mit dauerndem Blick auf die Motortemperaturanzeige). War praktisch, einfach und zweckmässig.

Vielleicht ist's wie bei der Mode. Alles schon Mal dagewesene kommt wieder als Neuheit.

Gruss: Peter

@peter2a
ja, gibt es für viele teuronen im 1er BMW

@superbasti1
welches BJ hat der T4, welcher Motor.
sowas würd ich mir gern in meinen einbauen.

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