Bahnübergang blockiert: Was tun?
Vorgestern fuhr ich mit meinem 3er BMW zügig durch das nördliche Bayern. Auf einer Landstraße wechselte die Straße hin und wieder von einer auf die andere Bahnseite. Der Verkehr war mäßig und ein schwarzer 1er BMW fuhr im etwa gleichen Fahrstil vor mir her. An einem Bahnübergang war die Schranke geschlossen. Vor mir hielt nun der schwarze BMW direkt vor der Schranke. Als diese hoch ging dauerte es noch ein paar Sekunden, bis die die Frau losfuhr, hatte sich wohl geschminkt oder telefoniert oder was Frauen so im Auto tun. Ihr BMW fuhr recht zügig an und rammte dabei fast den Gegenverkehr. Sie legte gerade noch eine Vollbremsung hin und verhinderte dadurch einen Crash im Bereich der Gleise mit einem tschechischen Lkw. Ihre Motorhaube war schon fast zwischen den Achsen eingetaucht. Ich konnte von der Situation überrascht gerade noch hinter ihr bremsen.
Was war passiert? Wie sich heraus stellte war die Frau an die geschlossene Schranke heran gefahren und stellte den Motor aus. Als sie wieder anfahren wollte funktionierte angeblich die Servolenkung nicht mehr. Bis sie das beim Anfahren registriert hatte, war sie fast in den Gegenverkehr herein gerast.
Es dauerte einige Minuten, bis sich die Autos wieder von den Gleisen herunter bewegt hatten, da mittlerweile jeder auf den Vordermann nachgerückt war. Der Lkw konnte nicht nach vorne wegfahren, da er sonst den BMW überrollt hätte. Die recht zierliche Blondine konnte das Auto ohne Servounterstützung nicht alleine lenken und somit die Situation entschärfen helfen, benötigte die Unterstützung eines Helfers.
Ich frage mich so im Nachhinein, was wäre passiert, wenn der nächste Zug heran gerast wäre? Kann man da irgendwie einen Alarm auslösen?
Beste Antwort im Thema
Ob 112 oder 110 ist völlig banane.
Die Polizei wird immer die Feuerwehr parallel anfordern und umgekehrt kommt immer Polizei/Bundespolizei bei sowas mit raus.
Die werden nicht am Telefon sagen "oh sorry, falsche Nummer" und auflegen. 😉
cheerio
206 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von einTraumtaenzer
Fände ich irgendwie bedenklich, wenn das an Bahnübergängen generell so wäre.Zitat:
Original geschrieben von Diedicke1300
das, so auch meine Einschätzung , die wenigsten lokführer auf Sicht fahren, die fahren auf Computer .
Wofür stehen denn dann die Signale dort, wenn nur nach Computer gefahren wird?
Signale und Computer sind natürlich vernetzt. bei moderner Technik wird der Zug sofort gestoppt wenn er ein rotes Signal überfAhrt , so auch wenn der Zug zu schnell fûr die Strecke ist. wie gesagt , bei moderner sicherungstechnik .
So machen das die aufgeklärten Europäer 😁:
http://de.wikipedia.org/wiki/Euronotruf
Zitat:
Allerdings wussten im Februar 2011 nur 26 % der EU-Bürger, dass über die 112 die Notrufdienste überall in der Europäischen Union angerufen werden können. In Deutschland kannten zu diesem Zeitpunkt sogar nur 19 % die 112 als EU-weite Notrufnummer.
Zitat:
Original geschrieben von ichtyos
Auch Kids von 6 Jahren haben mitunter ein Handy. Und Nummern abtippen können die auch. Wen willst Du ins Boot holen, wenn die mal einen erweiterten Klingelstreich machen?
Deren Eltern? Immerhin gilt ja auch in anderen Bereichen, daß Eltern für ihre Kinder haften. Schilder mit derartigem Wortlaut finde ich hier an fast jeder Baustelle und seltsamerweise zu keinem Zeitpunkt Kinder, die da innerhalb des Baustellenbereiches herumspielen.
@Flykai
Zitat:
der Aufwand an jedem Bahnübergang ein Schild anzubringen
Da wird nix angebracht; es würde nur eine deutlich lesbare, große Notrufnummer auf dem bei jedem Bahnübergang obligatorischen Andreaskreuz aufgetragen werden. Und aufgetragen würden diese Nummern mittels wiederverwendbarer Schablonen.
@zigenhans
Das mit den Kilometerangaben, die regelmäßig an den Gleisen stehen, ist für nicht Eingeweihte fehleranfällig. Zudem scheint es davon gleich mehrere Varianten zu geben; was man da manchmal sieht, wenn man aus dem Zugfenster schaut, ist schon verblüffend. Die Nummerierung gemäß der abgefahrenen Kilometer ist keinesfalles nahtlos; in Berlin bspw. beginnt, so mein Eindruck, fast alles bei Null. Ein bundesweit einheitliches System scheint hier jedenfalls nicht dahinterzustehen.
Einheitlich wäre es dann, wenn jeder Bahnabschnit ein-eindeutig, (mathematisch ohne weitere Lösungsmöglichkeiten), identifizierbar wäre. Ist aber nicht der reale Fall; wenn Du bspw. die KM-Bezeichnung 30-4 nimmst, (defaktisch 30 Km und 400 m), wirst Du solch eine KM-Angabe in Deinem Bundesland mehrfach finden und bundesweit fast unendlich zählen können, wenn Du Dir die Mühe gemacht hast, mehrere Bahnstrecken abzufahren. Alle hab' ich zwar auch nicht, aber mehrere schon, da ich es hasse, die gleiche Strecke für Hin- und Rückfahrt zu verwenden.
Mit solchen Notrufnummern auf jedem Andreaskreuz könnte man für eine ein-eindeutige Lösung sorgen, denn diese Nummern gäbe es mindestens bundesweit nicht mehrfach. (In weiser Voraussicht auf eine künftige europäische Lösung käme ein System in Frage, was alle(!) innereuropäischen Bahnübergänge berücksichtigt, wobei die Nummern "wegrationalisierter" Bahnübergänge frühestens nach 10 Jahren neu vergeben werden.)
@alle
Das beste Bahnsystem ist eines, das ohne echte Bahnübergänge auskommt, wo Querungen also nur "unecht" stattfinden, da sie mittels Brücke oder Tunnel realisiert worden sind. Käme auch im Einsatz befindlichen Rettungsdiensten entgegen; denn was tun diese, wenn justamente vor ihnen die Bahnschranke geschlossen ist? Jau, sie warten und warten, und derweil ... ? Glück für jenen, wenn sie vom Einsatzort zum KKH unterwegs sind, Pech für die, die auf Hilfe warten.
Für all jene, die zu kurz und nur monetär denken, Euch wünsche ich, daß ihr betroffen seid. Sorry, für das harte Wort.
Zitat:
Original geschrieben von Wauhoo
Das beste Bahnsystem ist eines, das ohne echte Bahnübergänge auskommt, wo Querungen also nur "unecht" stattfinden, da sie mittels Brücke oder Tunnel realisiert worden sind
Man baut immerhin keine neuen Bahnübergänge mehr und schafft die bestehenden nach und nach allmählich ab... (und: ja - natürlich ist das auch eine Frage der Kosten - ob du es nun hören willst oder nicht).
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Zitat:
Original geschrieben von Wauhoo
Für all jene, die zu kurz und nur monetär denken, Euch wünsche ich, daß ihr betroffen seid. Sorry, für das harte Wort.
Schreibt jemand, der bei zwei unterschiedlich Parkschildern von Abzocke spricht 🙄
Na jetzt mal Fakten bitte:
- Wie viele Tote weniger hätten wir in den letzten 10 Jahren durch das aufsprühen von Telefonnummern auf Andreaskreuze gehabt?
- Für wie viele Bahnübergänge ist wohl ein Fahrdienstleiter zuständig? Woher soll er wissen an welchem du stehst? Es wurde doch behauptet der durchschnittliche Autofahrer hat keinen Plan wo er so rumfährt.
- Oder möchtest du für jeden Bahnübergang eine extra Notrufnummer?
- Wie viel Zeit spart es wenn du direkt mit dem Fahrdienstleiter sprichst?
- Wenn einer verletzt ist, rufst du dann die Nummer auf dem Kreuz oder die 112?
- Wer soll das alles bezahlen?
Sorry aber Leute wie du gehören in die Politik. Blinder Aktionismus der rein Garnichts bringt aber den Steuerzahler unnötig belastet.
Zitat:
Original geschrieben von Elchsucher
- Wie viel Zeit spart es wenn du direkt mit dem Fahrdienstleiter sprichst?
als ob der direkt den großen roten 'not-aus' buzzer hauen würde, weil da irgendeiner anruft... 🙄
Das ist doch alles viel zu umständlich u. kompliziert. Der Not- Aus- Buzzer gehört direkt ans Andreaskreuz! 🙂
Zitat:
Original geschrieben von MagirusDeutzUlm
als ob der direkt den großen roten 'not-aus' buzzer hauen würde, weil da irgendeiner anruft... 🙄Zitat:
Original geschrieben von Elchsucher
- Wie viel Zeit spart es wenn du direkt mit dem Fahrdienstleiter sprichst?
Ja macht er. Die haben solche Pulte. Der Knopf ist der rote oben rechts.
http://www.modellbahn-billiger.de/images_produkte_03/5-1318445243.jpg
Zitat:
Original geschrieben von Wauhoo
Das mit den Kilometerangaben, die regelmäßig an den Gleisen stehen, ist für nicht Eingeweihte fehleranfällig. Zudem scheint es davon gleich mehrere Varianten zu geben; was man da manchmal sieht, wenn man aus dem Zugfenster schaut, ist schon verblüffend. Die Nummerierung gemäß der abgefahrenen Kilometer ist keinesfalles nahtlos; in Berlin bspw. beginnt, so mein Eindruck, fast alles bei Null. Ein bundesweit einheitliches System scheint hier jedenfalls nicht dahinterzustehen.Einheitlich wäre es dann, wenn jeder Bahnabschnit ein-eindeutig, (mathematisch ohne weitere Lösungsmöglichkeiten), identifizierbar wäre. Ist aber nicht der reale Fall; wenn Du bspw. die KM-Bezeichnung 30-4 nimmst, (defaktisch 30 Km und 400 m), wirst Du solch eine KM-Angabe in Deinem Bundesland mehrfach finden und bundesweit fast unendlich zählen können, wenn Du Dir die Mühe gemacht hast, mehrere Bahnstrecken abzufahren. Alle hab' ich zwar auch nicht, aber mehrere schon, da ich es hasse, die gleiche Strecke für Hin- und Rückfahrt zu verwenden.
ich habe nichts von Kilometer Angabe geschrieben, hier fand vermutlich eine Verwechslung statt, das wäre auch recht sinnlos, da diese nicht unbedingt direkt neben der Bahnüberführung steht, ist nicht so wie auf den Autobahnen, wo alle 500 m ein Schild steht,
Zitat:
Mit solchen Notrufnummern auf jedem Andreaskreuz könnte man für eine ein-eindeutige Lösung sorgen, denn diese Nummern gäbe es mindestens bundesweit nicht mehrfach. (In weiser Voraussicht auf eine künftige europäische Lösung käme ein System in Frage, was alle(!) innereuropäischen Bahnübergänge berücksichtigt, wobei die Nummern "wegrationalisierter" Bahnübergänge frühestens nach 10 Jahren neu vergeben werden.)
das mit den Notfallnummern wäre eine Idee die ich unterstützen würde, ganz meine Meinung,
Zitat:
@alle
Das beste Bahnsystem ist eines, das ohne echte Bahnübergänge auskommt, wo Querungen also nur "unecht" stattfinden, da sie mittels Brücke oder Tunnel realisiert worden sind. Käme auch im Einsatz befindlichen Rettungsdiensten entgegen; denn was tun diese, wenn justamente vor ihnen die Bahnschranke geschlossen ist? Jau, sie warten und warten, und derweil ... ? Glück für jenen, wenn sie vom Einsatzort zum KKH unterwegs sind, Pech für die, die auf Hilfe warten.Für all jene, die zu kurz und nur monetär denken, Euch wünsche ich, daß ihr betroffen seid. Sorry, für das harte Wort.
das alle Bahnübergänge einmal komplett entschärft werden, also durch Unterführungen oder Brücken ausgelöscht werden, werden wir und unsere Kinder nicht Erleben, bei uns in der Nachbarstadt führt die Bahnlinie direkt durch die Stadt, wenn die Schranke geschlossen ist, erliegt der komplette Straßenverkehr, bis sich der Stau aufgelöst hat, dauert es natürlich, eine Bahnunterführung wird jetzt seit über 10 Jahren geplant, es scheitert nur wegen den Kosten,
Erstmal vielen Dank für die zahlreichen Kommentare, die mir einiges verdeutlicht haben!
Aber noch eine technische Frage:
kommt das öfters vor, dass eine Servolenkung ausfällt? Da ich auch einen BMW fahre, habe ich schon Respekt (um nicht Angst zu sagen), dass mir das auch mal passieren kann.
Das die Servolenkung ausfällt kann schon mal passieren, genau so wie jedes andere Bauteil am Fahrzeug mal kaputt gehen kann.
Ist aber auch in der Regel kein Problem. Man muss halt nur etwas mehr Kraft beim Lenken aufwenden. Je schneller man übrigens fährt, desto weniger fällt dem Fahrer auf, dass die Servolenkung fehlt. Den Ausfall der Servopumpe in unserem Mazda habe ich auch erst gemerkt, nachdem ich damals von der Autobahn runter war und auf einem Parkplatz einparken wollte.
Ist aber alles kein Hexenwerk und weit weniger gefährlich als du nun denkst. Früher fuhren alle Autos ohne Servounterstützung durchs Land. Und da saßen nicht nur Männer am Steuer.
Die Gefahr in der von dir erlebten Situation ging auch nicht vom Defekt am Fahrzeug aus, sondern vom nicht angepassten Anfahren der Frau im Wagen vor dir.
Zitat:
Die Gefahr in der von dir erlebten Situation ging auch nicht vom Defekt am Fahrzeug aus, sondern vom nicht angepassten Anfahren der Frau im Wagen vor dir.
Habe mir von einem Technikerfreund mal erklären lassen, dass die Autos ohne Servolenkung eine wesentliche größere Übersetzung hatten. Außerdem waren die Reifen nicht so breit. Ich habe gestern mal auf einer abschüssigen Straße ohne Motor zu lenken probiert: das geht so gut wie gar nicht! Vielleicht ist der 320d mit 225er Reifen etwas schwerer zu lenken als ein 1er. Aber wenn du da nicht drauf vorbereitet bist, dann hast du ein echtes Problem. Und wer denkt schon daran, dass ein Auto beim Anfahren auf einmal nicht mehr lenkbar ist? Und das jemand mal etwas zügiger anfahren will, ist ja auch nichts außergewöhnliches.
Auf jeden Fall müsste ein Auto irgendein Warnsignal ausgeben, wenn die Servounterstützung ausfällt, am besten laut hupen.
Zitat:
Original geschrieben von Vogeat
Und das jemand mal etwas zügiger anfahren will, ist ja auch nichts außergewöhnliches.
die servolenkung ist direkt da, wenn der motor startet - da gibts nichtmal ne 'gedenksekunde'...
...und bevor die frau es fertig bringt so zügig anzufahren das noch keine servolenkung da ist, hat die die karre eher abgewürgt weil der motor noch nicht läuft...
...der 'technische defekt' der hier angeblich vorlag, wird also eher hinterm lenkrad zwischen zwei ohren als irgendwo im motorraum zu suchen sein!
Zitat:
Original geschrieben von MagirusDeutzUlm
die servolenkung ist direkt da, wenn der motor startet - da gibts nichtmal ne 'gedenksekunde'...Zitat:
Original geschrieben von Vogeat
Und das jemand mal etwas zügiger anfahren will, ist ja auch nichts außergewöhnliches.
...und bevor die frau es fertig bringt so zügig anzufahren das noch keine servolenkung da ist, hat die die karre eher abgewürgt weil der motor noch nicht läuft
Das liest sich für mich anders:
Niemand behauptet, daß die Servounterstützung fehlte, weil zu kurz nach dem Anlassen gelenkt werden sollte.
Ich denke mal, daß bei den aktuell gängigen, elektrischen Servopumpen auch mal plötzlich die Unterstützung ausfallen kann.
Zitat:
Original geschrieben von MagirusDeutzUlm
...der 'technische defekt' der hier angeblich vorlag, wird also eher hinterm lenkrad zwischen zwei ohren als irgendwo im motorraum zu suchen sein!
Das wissen wir nicht. Jeder tritt sicher mit dem Anspruch an, daß man trotz solcher Störungen die Richtung beibehält und nicht in den Gegenverkehr gerät. Ob das in der Praxis gelingt, weiss man erst wenn es unerwartet passiert.
Zitat:
Original geschrieben von Brunolp12
Davon mal abgesehen, welche Nummer man nun anruft:
Ich würde mich eher nicht drauf verlassen, daß sich der komplette Zugverkehr in solchen Fällen rechtzeitig stoppen lässt. Nach dem Öffnen der Schranken kann man sich wohl eine kurze Zeit relativ sicher sein, aber dann ist es bald mehr oder weniger Zufall, in welchem Zeitfenster der nächste Zug kommt.
Da sollte man die Gleise (bzw ggF auch etwaige Regung der Schranken) gut im Auge behalten, jederzeit zum Abhauen bereit sein und sich den Fluchtweg offen lassen.
So sehe ich das auch. Ein Glück, dass bei dem Unfall nichts schlimmeres passiert ist. Wenn das Auto wirklich auf den Schienen liegen bleibt, dann ist es egal, wen man zuerst anruft oder "fälschlicherweise". Polizei und Feuerwehr werden sicherlich wissen, was zu tun ist. Und ob jetzt die Polizei bei der Bahn Meldung macht oder die Feuerwehr ist letztlich egal. Hauptsache der Bahnverkehr wird gestoppt.