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Aussagekraft Crashtestresultate

Themenstarteram 8. April 2005 um 21:01

Tag allgemein.

Als Röno Fahrer kann ich mich über die zur Zeit vorhanden Sterne na nicht beklagen.

Habe kürzlich im BMW E60 Forum so spasseshalber das Testresultat vom Modus erwähnt. (Modus 5*, E60 4*)

Mann o mann, da musste ich mir aber etwas anhören. ;)

Was da so alles an "Argumenten" gekommen ist, wieso EURO NCAP Tests für die Katz sind, so viel Kreativität habe ich bei MT noch selten erlebt.

Wie denkt Ihr darüber? Wie wichtig ist für Euch ein gutes Crashtest Resultat?

mfg

marcel

48 Antworten

Re: Aussagekraft Crashtestresultate

 

Zitat:

Original geschrieben von aurian

Wie wichtig ist für Euch ein gutes Crashtest Resultat?

mfg

marcel

Ich finde es zum einen interessant, zum anderen wichtig, dass sowas getestet wird.

Einmal hatten sie z. B. im Test den Golf 2 gegen den Golf 4, Frontalcrash mit 50 km/h.

Der Fahrer des Golf 2 wäre tot gewesen, der Fahrer des Golf 4 verletzt.

Es ist beachtlich, wie sich das in den letzten Jahren zum positiven verändert hat. Leider haben sich die Preise mitunter auch deshalb verdoppelt. Ein Golf 2 war früher für 15.000 DM zu haben. Ja, den Golf 5 kann man unter Umständen auch für diesen Preis bekommen, allerdings mit der Währung Euro :)

Re: Re: Aussagekraft Crashtestresultate

 

Die Crashtest-Ergebnisse sind in der Tat mit Vorsicht zu genießen. ZB werden dort auch Gurtwarner bewertet. (Als Mercedes der C-Klasse nachträglich einen verpasste, bekam der Wagen dann 5 Punkte.)

Außerdem hat etwa Renault den Vorteil, nur für den europäischen Markt herzustellen, so dass sie ihre Autos auch ganz auf den Euro-NCAP konstruieren können. Ein Hersteller wie BMW, der auch in Amerika verkauft, wo wiederum völlig andere Crashtests gelten, hat es da schwerer.

Zitat:

Einmal hatten sie z. B. im Test den Golf 2 gegen den Golf 4, Frontalcrash mit 50 km/h.

Der Fahrer des Golf 2 wäre tot gewesen, der Fahrer des Golf 4 verletzt.

Gutes (besser: schlechtes) Beispiel. Die Geschwindigkeit wurde bewusst so gewählt, dass die Fahrgastzelle des 2ers schon kollabierte, die des 4ers dagegen noch hielt. So sah das Ergebnis nach einem spektakulären Unterschied zwischen beiden Autos aus, und das war ziemlich sicher auch so gewollt.

Hätte man die Geschwindigkeit etwas niedriger oder etwas höher gewählt, dann hätte es anders ausgesehen (entweder beide intakt oder beide kollabiert).

Aber man sieht in diesem Thread ja, dass soundsoviele Autofahrer so etwas nicht kritisch hinterfragen, sondern einfach glauben. (Stand ja immerhin in der Zeitung...)

Den Thread im BMW-Forum kenne ich nicht, aber vermutlich herrscht dort mehr Sachverstand vor. (Ist ja beim Vergleich zwischen BMW-5er- und Renault-Modus-Fahrern auch zu erwarten.)

In irgenteiner Art und Weise müssen diese Tests ja normiert werden, sonst könnte sich jeder Hersteller seine Tests so auslegen, das gerade seine Modelle glänzent aussehen. Deswegen wurde der NCAP-Crashtest an die Wirklichkeit angepaast. Früher hat man gerne die Fahrzeuge mir 100% Überdeckung ineinandergeknall. Aber wie oft kommt das im Straßenverkehr vor? Bei einer 100%igen Überdeckung hätte der Golf 2 bestimmt besser ausgesehen, die gesamte Fahrzeugfront hätte die Aufprallenergie aufnehmen können, aber bei nur 40% sieht er halt "alt" aus. Dieser Wagen ist nur für die älteren Crashtests optimiert gewesen und wer weiß wie ein Modus bei den kommenden Tests abschneidet? Z.B. beim World-NACAP. Noch dazu wurden frühere Konstruktionen mit 50km/h getestet, heute sind schon 64km/h. (Abgesehen von dem Golf 2/Golf 4 Test) Das sind nicht nur 14km/h mehr, sondern gleich 50% mehr Energie.

@ Jebo

Der Golf 2 wurde auch schon im Offset getestet und schnitt dort ganz ordentlich ab (nach damaligen Maßstäben). Natürlich ist ein 4er besser --- aber nicht in dem Maße, wie es dieser Test suggerieren soll.

Re: Re: Re: Aussagekraft Crashtestresultate

 

Zitat:

Original geschrieben von ubc

Den Thread im BMW-Forum kenne ich nicht, aber vermutlich herrscht dort mehr Sachverstand vor. (Ist ja beim Vergleich zwischen BMW-5er- und Renault-Modus-Fahrern auch zu erwarten.)

Das musst du jetzt mal erklären. Wie kommt man zu so einer Behauptung?? Noch dazu, wenn man überhaupt nicht weiß, worum es geht??

Aber mal abgesehen davon, bevor ein Fahrzeug zum NCAP geht, gibt es im Vorfeld schon dermassen viele Crashtests, die weit über den Kriterien des Norm-Tests liegen, anhand derer die Fahrzeuge und deren Sicherheit entwickelt wird. Der NCAP ist halt der einzige Test, der in der Öffentlichkeit erscheint. Und aufgrund der Normierung ist er sehr wohl als Vergleich zwischen zwei Autos DERSELBEN Klasse geeignet. Wenn ich natürlich alles überreizen will, dann kann ich auch eines dieser neuartigen Plastikautos gegen eine S-Klasse/einen 7er/... neuester Bauart antreten lassen. Was man dann mit den zwei Ergebnissen anfangen kann, ist natürlich auch klar.

Gruß Tecci

Re: Re: Re: Re: Aussagekraft Crashtestresultate

 

Zitat:

Original geschrieben von Tecci6N

Das musst du jetzt mal erklären. Wie kommt man zu so einer Behauptung??

Das ist doch nun ziemlich logisch, dass ein durchschnittlicher BMW-E60-Fahrer sich mehr für Autos interessiert, sich intensiver damit beschäftigt und sich dementsprechend auch besser auskennt als ein durchschnittlicher Renault-Modus-Fahrer. (Ist auch eine Frage der unterschiedlichen Ansprüche: Von einem BMW erwartet man einfach mehr, kostet ja auch entsprechend.)

BTW, wen der betr. Thread interessiert:

http://www.motor-talk.de/t617465/f278/s/thread.html

Es wäre eigentlich die Aufgabe des Threaderstellers gewesen, diesen Link hier hereinzustellen.

Naja, ich bin auch nur ein Polo-Fahrer, und doch möchte ich behaupten, dass ich mich bei Autos besser auskenne als so mancher Mercedes- oder BMW-Fahrer hier, ich erwarte auch von beiden Autos dasselbe: dass sie mich im Rahmen ihrer Möglichkeiten an mein Ziel bringen. Nicht mehr und nicht weniger. Irgendwie klang mir das halt doch zu sehr nach Vorurteil, was du geschrieben hast.

Gruß Tecci

@ Tecci

Naja, so war das nicht gemeint, und das mit dem "Auskennen" war vielleicht auch schlecht ausgedrückt.

Ich meinte halt, dass ein BMW-Käufer mehr von seinem Auto erwartet, sich deswegen mehr damit beschäftigt, und echte "Autofreaks" findet man im BMW-Lager wohl auch mehr als bei Renault.

Das ist nicht unbedingt eine Frage des Preises und des "Status", sondern man sieht es ja auch hier im Forum: Audi, BMW, Opel und VW sind sehr stark vertreten (d.h. da gibt es wohl die meisten "interessierten" Fahrer), Importmarken dagegen sehr viel weniger (deren Eigner sehen ihr Auto wohl eher als Fortbewegungsmittel).

Vorurteile habe ich bestimmt nicht, fahre ja selbst "nur" einen alten Opel ;)

Ach so, ok. Dann sind wir doch wieder auf einer Welle ;)

Gruß Tecci

Zitat:

Original geschrieben von Tecci6N

Ach so, ok. Dann sind wir doch wieder auf einer Welle ;)

Sozusagen ;)

Gute Nacht!

am 9. April 2005 um 1:48

Wär auch mal interessant, ein neues Auto nach alten Normen zu crashen.

Heute wird zwar mit 64 statt 50 gefahre, dafür aber auch gegen eine deformierbare Barriere, früher ging es gegen die Wand.

Problem vieler alter Konstruktionen: Sie stützen sich stark mit den beiden Trägern links und rechts vom Motor ab, dazwischen gibt es recht wenig. Bei den heutigen deformierbaren Barrieren können die sich punktuell nicht abstützen. Meines Wissens geht auch die stärke der Deformierung (Partnerschutz) mit ein.

Der NCAP-Test ist genau wie z.B. auch Normverbräuche gut geeignet Fahrzeuge zu vergleichen, inwieweit dies im Einzelfall mit der Realität übereinstimmt ist sehr verschieden, Unfälle halten sich meist nicht an die Norm ;)

Gruß Meik

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er

Unfälle halten sich meist nicht an die Norm ;)

NCAP ist näher an realen Bedingungen als vorherige Normen.

Allerdings sind beim NCAP sämtliche relevanten Werte (Überdeckung, Geschwindigkeit, Beschaffenheit der Barriere -> Verzögerung, Fahrzeug- und "Fahrer"gewicht ganz genau bekannt.

Der Hersteller ist so in der Lage, das Chrashverhalten der Karosserie und Abstimmung der Airbags/Gurtstraffer exakt auf den Test hin zu optimieren, um die heiß begehrten Sterne zu bekommen. Bei von NCAP abweichenden Bedingungen könnten völlig andere (schlechtere) Ergebinsse zu beobachten sein. Andersherum kann ein Fahrzeug, das im Test weniger gut abschneidet, im realen Unfallgeschehen deutlich sicherer sein, als es der NCAP-Test vermuten lassen würde - weil weniger "NCAP-konforme" Kompromisse gemacht wurden.

Richtig aussagefähig zur Bewertung der passiven und aktiven Sicherheit eines Autos wären die Unfallstatistiken, wie z.B. Anzahl und Schwere der Unfälle je Modell, Anzahl und Schwere der Verletzungen und der Unfalltoten u.s.w.

Diese Daten sind alle bekannt, sie werden bei den Versicherungen ja quasi "nebenbei" erhoben. Wir dürfen nun raten, warum sie nicht veröffentlicht werden ...

Aber bei aller Kritik ... die Anzahl der Verkehrstoten insgesamt ist stark abnehmend, was eindeutig an der verbesserte Sicherheit der Autos liegt, da hat sich in den letzten Jahren unglaublich viel getan.

am 9. April 2005 um 9:58

Zitat:

Original geschrieben von Göölf

Richtig aussagefähig zur Bewertung der passiven und aktiven Sicherheit eines Autos wären die Unfallstatistiken, wie z.B. Anzahl und Schwere der Unfälle je Modell, Anzahl und Schwere der Verletzungen und der Unfalltoten u.s.w.

Diese Daten sind alle bekannt, sie werden bei den Versicherungen ja quasi "nebenbei" erhoben. Wir dürfen nun raten, warum sie nicht veröffentlicht werden ...

Diese Daten gibt es für GB und sie wurden veröffentlicht. Allzu sehr dürften sich die Resultate nicht von den Linkslenker Versionen unterscheiden.

http://www.roadlincs.com/Content/Car/Docs/makemodel.pdf

Am besten schneiden Jaguar XJ, Mercedes S Klasse und Landrover Defender & Discovery ab.

Für die USA: http://www.highwaysafety.org/sr_ddr/sr3507.htm

driver death rates: http://www.highwaysafety.org/srpdfs/sr4003.pdf

Re: Re: Re: Aussagekraft Crashtestresultate

 

Zitat:

Original geschrieben von ubc

Die Geschwindigkeit wurde bewusst so gewählt, dass die Fahrgastzelle des 2ers schon kollabierte, die des 4ers dagegen noch hielt. So sah das Ergebnis nach einem spektakulären Unterschied zwischen beiden Autos aus, und das war ziemlich sicher auch so gewollt.

Hätte man die Geschwindigkeit etwas niedriger oder etwas höher gewählt, dann hätte es anders ausgesehen (entweder beide intakt oder beide kollabiert).

Aber man sieht in diesem Thread ja, dass soundsoviele Autofahrer so etwas nicht kritisch hinterfragen, sondern einfach glauben. (Stand ja immerhin in der Zeitung...)

Hört sich so an, als wolltest Du andeuten, ich wäre dumm und würde alles glauben, was in der Zeitung steht.

Und: Die Geschwindigkeit, die wir täglich innerorts fahren, beträgt nunmal 50 km/h, was spricht gegen einen solchen Test??? Du unterstellst, man hätte die Geschwindigkeit absichtlich so gewählt, um dieses Ergebnis herzustellen. Andererseits könnte man auch argumentieren, dass diese Geschwindigkeit ausgewählt wurde um die Unfallfolgen eines täglich passierenden Unfalls aufzuzeigen. Wie siehts denn mit dem Ergebnis aus, ist das nun echt oder zweifelst Du das auch noch an?

Klar bastelt die Presse sich ihre Artikel so wie sie es grad haben wollen... aber Deine Argumentation könnte man genausogut komplett umdrehen.

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